Sonntag, 7. März 2010

Delirium samstagens


Im Delirium haben sich vielleicht einige gewähnt, als sie den Neuschnee vom Samstag gesehen haben. Es sind wohl jene, die den meteorologischen Frühlingsanfang mit Sonne rund um die Uhr assoziieren. Nun, der Wonnemonat mit M ist nicht der März, sondern der Mai. 
Ich hätte ja auch gerne den Rat befolgt, zu Hause zu bleiben. Aber der Schachklub rief. Immerhin fand der Match nicht wie ursprünglich vorgesehen in Zweisimmen, sondern in Spiez statt. Ich kann durchaus gut auf Neuschnee fahren. Wenn ich aber einen vornedran habe, der jede Kurve für Schleuderkunststücke nutzt, wird mir doch etwas mulmig. Ich hielt Abstand und hoffte das Beste, also dass kein Unfall geschah. 
Wir spielten im Hotel Belvedere in einem Saal, der für vier Bretter viel zu gross war. Mal was anderes, denn in Zweisimmen haben wir auch schon in der Kegelbahn gespielt. Da im ganzen Hotel nicht viel los war, hatte die Serviererin genug Zeit, regelmässig im Saal vorbei zu kommen und regelmässiges Erscheinen hat sogar bei Schachspielern häufigere Bestellungen zur Folge. Ich hätte am liebsten ein paar Extrazüge bestellt. Bei der Eröffnung hatte ich doch etwas Tempo verloren und konnte mich dem Druck meines Gegners nicht mehr erwehren. So musste ich nach gut zwei Stunden aufgeben. 
Lange musste ich mich nicht grämen, den am Abend war noch eine Geburtstagsparty beim Nachbarn angesagt. Bei Brötchen und natürlich dem hauseigenen Bier. Dem habe ich auch ausgiebig zugesprochen bis es Mitternacht wurde. Mit der nötigen Bettschwere legte ich mich hin, schrak aber bald nach dem Eindösen wieder auf. Ich delirierte irgendetwas von rosafarbenen Figuren - eventuell Schachfiguren, aber mit Sicherheit keine Elefanten. So stand ich nochmal auf und bereitete mir einen Magen und Nerven schonenden Kräutertee zu. Der wirkte wie vorgesehen und ich konnte endlich dem Sonntag entgegenschlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen