Freitag, 28. November 2008

Die Hauptverkehrsader

Nicht gerade unter, aber unterhalb dieser Brücken liegt mein Arbeitsplatz. Hier verläuft die Ost-West-Achse unseres Landes und auch die Nord-Süd-Achse des Kantons Bern. Mit der Lötschberglinie auch eine der Alpentransversalen Europas. Nicht nur Pendler von und nach Bern kreuzen sich hier. Manchmal begegnen sich hier auch Eierschämme aus Litauen und Chorizo aus Spanien.

Manchmal mache ich meinen Verdauunsgspaziergang bis zu den Brücken. Ich schaue den Autos und den Zügen nach und träume ein bisschen.

Donnerstag, 27. November 2008

Die Wahl, die ich nicht habe





Da ich nicht in Bern wohne, kann ich auch nicht an den Wahlen teilnehmen. Trotzdem bin ich aber neugierig, welches wohl meine Kandidaten wären. Darum habe ich die Fragen bei Smartvote beantwortet, um mir ein paar Namen vorschlagen zu lassen. Das Ergebnis überrascht nicht: Rot und Grün dominieren. Dass aber der erste Platz einer EVP-Kandidatin gehört, hätte ich nicht gedacht. Die 50-jährige Hebamme Hanna Pereira wäre meine Spitzenkandidatin. Ein paar weitere Vertreter von EVP und Grünliberalen bilden bei mir den rechten Rand. Am linken Rand habe ich sogar zwei Kommunisten drin. Am Schluss der Liste befinden sich die Unwählbaren, vor allem Leute aus der SVP. Wenn ich wählen könnte, würde ich aber nicht einfach die ersten 80 Kandidaten aus Smartvote aufschreiben, sondern eine Liste auswählen und dort einige streichen, um die Leute aus meiner Top Ten einzusetzen.



Montag, 24. November 2008

Der Weg


Dieser steile, verwunschene Weg führt nicht in den tiefen Wald zum Hexenhaus. Nein, er verbindet mein Wohnhaus mit der Tennishalle. Im Untergeschoss dieser Tennishalle befinden sich die Parkplätze. Ich muss also mein Auto nicht ausgraben. Dafür ist der Weg dorthin etwas abenteuerlich, besonders, wenn man vor dem Auto steht und merkt, dass der Autoschlüssel noch in der Wohnung liegt. So, wie letzten Samstag. Dann wird die Wanderung wiederholt und ab sofort hängt der Autoschlüssel wieder am gleichen Schlüsselring, wie die anderen.

Samstag, 22. November 2008

Muscheln und Elvis

Einmal im Jahr pilgert der harte Kern unserer Bierbande nach Interlaken zum Muschelessen. Holländische Muscheln. In der Brasserie 17. An einem Donnerstag, denn dann ist dort Live-Musik. Unser Musikexperte J. wählte den 20. November, weil an diesem Tag eine Elvis-Cover-Band spielte: King Size, eine Schweizer Band.

Noch bevor sich das Lokal zu füllen begann, trafen wir ein und bestellten unsere Muscheltöpfe. 'Seemansart', also fast nature, und 'Provençale' standen zur Auswahl. Ich entschied mich für letzteres. Ein Kilo Muscheln tönt nach viel, aber ich hätte sicher noch die Hälfte mehr gegessen. Vor dem Muscheltopf packt mich eben die Gier, wie andere bei der Börse. Ganz und gar nicht gierig durfte ich beim Bier sein. Eine Stange für den Chauffeur und fertig!

Ebenso ein Genuss, war der zweite Teil des Abends. Die fünf Männer spielten das gesamte Elvis-Repertoire. Die Stimme des Sängers passte perfekt. Besonders lobenswert: Er singt wie Elvis, aber er verkleidet sich nicht als Elvis. Kaum zu glauben, wie viele Leute man in die Brasserie hereinbringt. Das Konzert gefiel nicht nur uns Nostalgikern, auch die Generation 50minus zeigte sich begeistert.

Einziges kleines Problem: Eine kurze Nacht, trotzdem spät im Büro und das Gleitzeitminus wächst.

Dienstag, 4. November 2008

So arm, so reich

Erstmals mit dem Begriff "50plus" wurde ich konfrontiert, als der Beobachter in seiner Reihe BeobachterKompakt mit einer solchen Beilage kam. Dass es in diesen Beilagen eigentlich um das Leben nach der Pensionierung geht, also nach 65, hat mich schon etwas stutzig gemacht. Warum heisst es nicht 65plus? Nun habe ich aber letzte Woche gleich zwei weitere, recht unterschiedliche, 50plus-Angebote gefunden. Unter dem Namen Golden Years bietet Mastercard der 50plus-Generation eine Goldkarte an. Für 500 Franken Jahresgebühr erhält man 50% Rabatt auf Kreuzfahrten, Hotelübernachtungen oder Sportausrüstungen. Also Dinge, die sonst sehr teuer sind, sind so nur noch teuer.
Gerade in die andere Richtung geht die Stiftung Terz, die Kurse anbietet, die den über 50-jährigen das älter werden erleichtern sollen. Besonder schön: CompiStärnli! Dort geben Kinder alten Menschen Computerkurse.
Jetzt weiss ich also, was 50plus heisst. Es heisst: alt!
Mal alt und reich (ausnehmen, bevor sie in die Kiste steigen), mal alt und hilfebedürftig (haben Angst vor Automaten und Computern). Aber vielleicht sollte ich das Ganze einfach nicht zu ernst nehmen. 50 ist auch nur eine Zahl und was man kann und will, ist selten eine Frage des Alters.