Samstag, 31. Dezember 2011

Prost 2012!

Ein Hoch auf alle Läufer, Bischöfe und Narren. Diesen und auch allen anderen wünsche ich: Es guet's Nöis!

Freitag, 30. Dezember 2011

Blog und Konsorten

Einen Vorsatz, den ich mir dieses Jahr gefasst habe, habe ich geheimgehalten. Er betrifft meinen Blog. Ich habe mir vorgenommen, an 2 von 3 Tagen einen Artikel zu veröffentlichen. Gerundet heisst das: 240 Artikel. Und genau diese Anzahl erreiche ich mit dem morgigen Silvestergruss.
Sicher war das Ziel ambitioniert. Aber der Blog ist das Zentrum meiner Tätigkeit in den Social Media und er soll leben. Manchmal habe ich bei der Vermehrung der Artikel auch ein bisschen nachgeholfen und ein Thema über mehrere Artikel gestreut. Das hat aber auch den Vorteil, dass die einzelnen Artikel nicht zu lange sind. Ich merke selbst, dass mir lange Artikel zu lesen, besonders wenn sie viele Informationen enthalten, Mühe macht. Ausserdem sind solche Artikel schwer zu kommentieren, weil man nicht weiss, auf welchen Punkt man eingehen soll. So bleibt meine Devise - kurze Artikel zu möglichst nur einem Thema. Und dieses Thema ist auch weiterhin meistens ein Aspekt aus meinem Alltag.
Ich tummle mich auch noch auf anderen Plattformen. Zu viele! So werden einige meiner Konten nur noch als Platzhalter dienen, z.B. auf Dailybooth und Formspring. Auch auf Google+ verhalte ich mich eher passiv, obwohl ich es ursprünglich sehr gelobt habe. Aber ich habe dort fast diesselben Kontakte, wie auf Twitter, wo ich mässig aktiv bin. Wirklich andere Leute, aus Verwandschaft, Bekanntschaft und Hobbies, finde ich nur auf Facebook. Darum ist Facebook, Kritik hin oder her, für mich das wichtigste Medium, neben dem Blog.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Janus' zweites Gesicht

Im vorherigen Artikel habe ich mit Janus' erstem Gesicht, jenem das zurückschaut, geschrieben. Jetzt widme ich mich dem Blick nach vorne.
Zwei Unternehmungen des nächsten Jahres sind bereits vorbereitet.
Im Februar beginne ich einen Zeichenkurs. Ich war nie ein guter Zeichner und habe mich davon auch immer fern gehalten. Darum möchte ich mich wieder auf dieses Gebiet wagen und - wer weiss - meinen Blog auch mal mit eigenen Skizzen verschönern.
Gebucht ist auch bereits meine nächste Auslandreise. Eine Studienreise durch Israel. Von der Weltgegend her ein Premiere für mich. So wird diese Woche im März sicher eine der interessantesten des nächsten Jahres.
In vielem wird aber das kommende Jahr dem vergangenen ähneln. Weiter 80% arbeiten und in der Freizeit laufen, schwimmen, Schach spielen, Bier brauen und trinken. Und falls wider Erwarten die Welt doch am 21. Dezember untergeht, werde ich ohne Reue sagen: Es war gut so!

Die Welt geht natürlich nicht unter! Vor allem jetzt nicht, wo mein Bier endlich eigene Etiketten hat. Darum schenken wir ein und freuen uns aufs neue Jahr.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Das Jahr im Rückspiegel

Gemeint ist nicht der Rückspiegel, den ich Anfang Jahr abgemurkst habe, sondern der Rückspiegel im Kopf, der das vergangene Jahr noch einmal zeigt. Kein spektakuläres, aber ein schönes Jahr.
Ich präsentiere meinen Jahresrückblick diesmal monatsweise gescheibelt:
Januar
Das Jahr begann gemächlich. Ich wusste noch nicht viel darüber, was es bringen könnte. Ein Termin war schon sicher: Treberwurstessen. Daneben braute ich mein zweites Bier und war zur Urne gerufen, wie man so schön sagt. In Wirklichkeit war es der Briefkasten im Gemeindehaus, wo ich meine Stimme für die Ständeratsersatzwahl abgab.
Februar
Zu besagten Wahlen gab es einen zweiten Gang und der fiel nicht nach meinem Gusto aus. Gleich einige Premieren unternahm ich. Ich war erstmals in Einsiedeln, um das Kloster anzuschauen, ich liess mir ein Paket nach Konstanz schicken, um es dort abzuholen und buchte eine Ferienwohnung in einer Grossstadt - in Berlin.
Nebenbei begann ich Buslinien mit der Nummer 31 zu erforschen.
März
Frühling ward's! Und um auf meine Frühlingsspaziergängen bessere Bilder machen zu können, kaufte ich mir einen neuen Fotoapparat.
April
Vom Bodensee zum Genfer See wandern? Klar doch, auf der Mittellandroute! Nicht am Stück, aber in 18 Tagesetappen. Dieses Projekt startete ich in diesem Monat und der neue Fotoapparat war natürlich auch dabei. Darum reaktivierte ich mein brachliegendes Flickr-Konto.
Mai
Ein ereignisreicher Monat! Zuerst meine Woche in Berlin, die ich sehr genossen habe. Es hätte auch ein Monat sein dürfen. Aber auch zuhause war ich umtriebig. Die Wanderung durch die Schweiz ging weiter und der Berner Grand-Prix - für mich der Altstadtgrandprix - fand statt.
Juni
Ich befasste mich intensiv mit einem Buch über 101 Dinge, die man angeblich im Leben tun sollte. Ich kommentierte das Ganze ausführlich und nahm auch einige Inspirationen daraus. Eine Bücherliste zum Beispiel. Einen Tagesausflug nach Vaduz unternahm ich einfach so, um die Liste der bereisten Länder zu vervollständigen.
Juli
Mein Geburtstagsmonat und auch der, indem sich jeweils die Vertragsunterzeichnung zu meiner ersten Wohnung im Diemtigtal jährt. In diesem Jahr zum zwanzigsten Mal. Das war für mich Grund genug, für einen zufriedenen Blick zurück. Weitere Highlights waren der Tweetup in der Abfallverwertungsanlage in Thun und die Jahresversammlung unseres Biervereins.
August
Dieser Monat ist eher von dem geprägt, was ich nicht getan habe. Ich ging nie laufen und nur selten schwimmen - trotz Schwimmbad-Abo. Ein sportlich unternutzter Sommermonat - das ärgert mich nachträglich immer noch.
September
Langsam beginnt wieder die Lesezeit. Ich besorgte mir einige Bücher meiner Liste und begann damit. Gelesen, d.h. vorerst mal angeschaut habe ich mir die Wahlplakate und einige davon auch in meinem Blog besprochen.
Oktober
Endlich die Wahlen. Ich habe mich mit Smartvote vorbereitet und eine Liste von Hand ausgefüllt und dies auch dokumentiert. Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden mit dem Resultat.
Erstmals habe ich es gewagt einen Tweetup auszurufen in Form einer Wanderung - einer Etappe meiner Mittellandroute. Zwei Mutige kamen mit, trotz Regen.
November
Noch mehr Bücher und das erste Fondue. Und die erste Erkältung, die mir bis Weihnachten erhalten blieb.
Dezember
1. Weihnachtsessen - 2. Weihnachtsessen - 3. Weihnachtsessen ... und das Essen an Weihnachten natürlich. Wenn man schon übers Jahr zugenommen hat, kommt es darauf auch nicht mehr an.
Wo die Strasse hinführen soll, davon berichte ich im nächsten Artikel.


Dienstag, 27. Dezember 2011

Strassenstars

Gerne lästert man ja darüber, wie schlecht das Fernsehprogramm ist. Und je mehr Sender man empfängt, desto unzufriedener ist man. Es ist die Ernüchterung, dass das Mehr nur ein mehr desselben ist. Aber manchmal ist es doch eine Freude, einen Sender, der einen sonst überhaupt nicht interessiert, zu empfangen. Was sollte mich schon dazu bringen, hessisches Fernsehen zu schauen. Wenn nicht diese Sendung wäre: Strassenstars. Drei Personen werden auf der Strasse Fragen gestellt und drei lokale Promis im Studio müssen herausfinden, was sie gesagt haben. Das ganze ist recht witzig und bestechend einfach. Ich wundere mich, warum unser Heimatsender sich dieses Konzept noch nicht abgeschaut hat. Moderatoren, die dumme Fragen stellen können, habe wir ja genug.
Wie dem auch sei. Jeden Sonntag Abend - die Sendung kommt meistens kurz vor Mitternacht - stelle ich mein Empfangsgerät auf Aufnahme und schaue mir die Sendung um Laufe der Woche mal an. Wenn das Gerät versagt, wie dieses Wochenende, kann man die Strassenstart auch im Internet noch anschauen.

Sonntag, 25. Dezember 2011

Samstag, 24. Dezember 2011

Schwarz und Weiss

Nein, diesmal geht es nicht um Schach. Schwarz ist das Weihnachtsbier unseres Bierklubs, das gestern Abend ausgeschenkt wurde. Es passt zu den langen Nächten und ist dezent weihnachtlich gewürzt. Für Schwarzbierverächter gab es eine Alternative, wie man auf dem Bild erkennen kann. Für Süsses und Nussiges war ebenso gesorgt.
Die gestrige Runde widerlegte das Vorurteil, dass Bier trinken Männersache sei. Im Verhältnis 5:4 waren die Geniesserinnen in der Mehrheit.
Weiss präsentiert zur Zeit sich die Landschaft - zumindest bei mir oben. Es will gar nicht mehr aufhören zu schneien. Mehr als einen kurzen Abstecher in unser neu eröffnetes Quartierlädeli werde ich nicht machen. Heute heisst es bei mir tatsächlich "Stille Nacht". Weihnachten ist erst morgen.

Freitag, 23. Dezember 2011

Hafenkran oder -käse

Die Meldung des Donnerstags war, dass das Zürcher Stadtparlament einem Kredit von 600'000 Franken zugestimmt hat, um im Jahr 2013 einen Hafenkran an die Limmat zu stellen. Als Bewohner eines Kantons, der viel Transferzahlungen erhält, will ich mich nicht darüber auslassen, wofür die reichen Zürcher ihr Geld ausgeben. Wenn der Kran ein Jahr lang genügend Neugierige aus dem In- und Ausland anlockt, könnte sich das Ganze sogar lohnen.
Was mich interessant dünkt, ist, dass dieser wirtschaftliche Aspekt anscheinend erst jetzt zur Sprache kam. Vorher waren die Begründungen für das Projekt eher künstlerischer Art. Es lasse den Betrachter von der weiten Welt träumen, zum Beispiel. Wobei - ein Kran ist doch für den Warenverlad geschaffen. Wenn ich einen Zug sehe, dann sind es ICE und TGV, die mich vom Reisen träumen lassen und nicht Güterzüge. Am abwegigsten fand ich jedoch den Spruch: "Hier war mal Meer".
Nicht dass das falsch wäre. Es gibt kaum einen Flecken Erde, wo nicht einmal Meer gewesen wäre. Nur, als in der Schweiz noch alles Meer war, also vor der Alpenfaltung, befand sich die Küste und somit ein hypothetischer Hafen mit Kran etwa am Südrand des Schwarzwaldes. Der Kran hätte auch nicht überlebt, denn er wäre in den folgenden Eiszeiten von den Gletschern verraspelt worden.
Aber jetzt bin ich doch noch auf den Trick der Künstler hereingefallen und habe meine Phantasie mit mir durchgehen lassen. Na denn! Im Jahr 2013 nach Zürich fahren und über den Hafenkran staunen und lästern - denn dazu ist er ja da.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Wegelagerer

Das war lustig gestern. Lag tatsächlich ein Baum auf meinem Weg zur Einstellhalle. Schade, dachte ich, habe ich den Fotoapparat nicht dabei - mein iPhone hat keinen Blitz. Notfalls gäbe es noch einen anderen Weg, aber ich fand eine günstige Stelle, um über den Stamm zu steigen.
Heute nahm ich spasseshalber den Fotoapparat mit, denn "wer weiss". Tja, wer weiss:

Morgenüberraschung
Das fand ich etwas weniger lustig. Dieser Baum liegt auf der Zufahrt zur Einstellhalle - resp. Wegfahrt ohne Alternative. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu gehen (auf diesem Weg ist der Baum weggeräumt). Es wird noch einige Zeit gehen, bis der Wegmeister mit der Motorsäge kommt. Genug Zeit um zu frühstücken und einen Blogartikel zu schreiben.
Der kürzeste Tag wird heute auch im Büro etwas kürzer.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

(Un-)verwechselbar

Mein Lieblingswitz über mein Auto ist, dass ich es jeweils nicht mehr erkenne, wenn es aus dem Service kommt - weil sie es dort gewaschen haben. Auch neige ich dazu, beim Autokauf Modelle und Farben zu wählen, die nicht gerade selten sind, so dass ich auch schon suchend auf Parkplätzen herumgeirrt bin. Darum ist es ein praktischer Zufall, dass der Vorbesitzer meines jetzigen Wagens eine Anhängerkupplung montiert hatte. Die brauche ich zwar nicht, fällt aber mit dem weissen Gummiball als Schutz auf, wenn er in einer Reihe mit ähnlichen Fahrzeugen steht.
Ein ähnliches Problem hatte ein Kollege vor langer Zeit damals in Biel. Wir halfen beide bei einer Veranstaltung des Schachklubs im damaligen Carrefour im Brüggmoos. Als der Laden geschlossen wurde, blieben wir noch zum Aufräumen. Damals war die Gegend noch nicht mit dem Bus erschlossen und ich war froh, dass mein Kollege mich in die Stadt fahren würde. Jetzt, wo der Parkplatz fast leer sei, meinte er, werde er sein Auto - einen weissen VW Golf - sicher leicht finden. Tatsächlich standen kaum ein Dutzend Autos noch auf dem grossen Parkplatz. Aber sicher vier davon waren weisse Golf!
Wir fanden seinen Wagen trotzdem...

Dienstag, 20. Dezember 2011

Ostalgie

Sollte ich einmal alt werden, habe ich mir gedacht, möchte ich wieder in der Stadt leben. Am liebsten in Bern. Hier bin ich ja arbeitshalber fast jeden Tag. Das heisst, ich bin in Ittigen und häufig auch an meinem vorherigen Wohnort, in Ostermundigen. Wenn ich mit dem Auto zur Arbeit fahre, fahre ich abends meistens einen Bogen via Migros Ostermundigen und kaufe dort ein und gönne mir manchmal noch einen Feierabendkaffee. Wahrscheinlich kaufe ich mir auch noch ein Zehnerabo für das Time-Out um dort mein Lauftraining auf dem Laufband wieder aufzunehmen. Dieses Laufband ist genau hinter dem Fenster, das man auf dem Bild sieht. Bei dieser Gelegenheit werde ich sicher wieder zurückdenken wie ich vor über zwanzig Jahren regelmässig dort war und mich in Sprudelbad und Sauna entspannte.

Sollte ich Ostermundigen als Alterssitz wählen? Ich kenne mich dort aus und habe viele positive Erinnerungen. Auch der Weg ins Stadtzentrum ist nicht weit. Die Ostermundigen-Nostalgie könnte jedoch auch von Nachteil sein. Gewöhnte ich mich erst mal daran, würde ich merken, dass es auch nur ein Agglo-Dorf ist und wäre vielleicht enttäuscht. Aber keine Panik - bis zu dieser Entscheidung geht es noch ein paar Jahre!

Montag, 19. Dezember 2011

Wer sagt denn...

Alpakas in Gachnang

...dass es immer eine Katze sein muss, wenn einem nichts in den Sinn kommt? Lamas - pardon - Alpakas gehen doch auch!

Sonntag, 18. Dezember 2011

Neujahrskarte

Ich habe eine Neujahrskarte bekommen. Eine handgeschriebene Neujahrskarte! Aber nicht im Briefkasten - d.h. schon im Briefkasten, aber im elektronischen. Es war eine Mail mit Anhang und dieser war eben ein Faksimile der handgeschriebenen Karte. Ein paar Sätze zum vergangenen Jahr und die besten Wünsche für das nächste. Der perfekte Kompromiss zwischen der einheitlichen E-Mail und dem individuellen Brief, der Porto kostet und den Krampf in der Hand gibt.
Das wirft bei mir die Frage auf, wie ich verfahren soll. Nun, auf Handschrift werde ich verzichten, denn ich kann meine Schrift meist nach fünf Minuten selbst nicht mehr lesen. Ich werde wohl am Silvester einen Blogartikel in dieser Art schreiben und ihn dann noch per E-Mail verschicken. Statt Handschrift gibt es dann ein selbst gemachtes Bild.

Samstag, 17. Dezember 2011

Frühstückskerze

Warum nicht mal zum Frühstück eine Kerze anzünden, habe ich mir gedacht. Draussen ist es düster, nur der Schnee hellt die Szenerie etwas auf. Ich habe kaum fertig gegessen, geht das Radio aus. Stromausfall. Eine Stunde später merke ich, dass es langsam kühler wird. Klar, auch die Heizung, resp. die Umwälzpumpe braucht Strom. Was, wenn das noch lange geht? Ich habe zwar einen Holzofen, aber kein Brennholz vorrätig.
So mache ich mich - Unlust hin, Neuschnee her - auf in die Stadt. Unlust ist noch wenig gesagt. Als ich im Coop eintreffe, bin ich richtig übel gelaunt. Da hilft nur ein Spaziergang und anschliessend Kaffe und Kuchen im Coop-Restaurant. Wieder gut gelaunt kaufe ich ein paar Sachen ein und natürlich eine Kiste Cheminée-Holz.
Zurück zu Hause brennt das Licht und auch die Heizung wirkt wieder. Macht nichts. Das wird mich nicht daran hindern, wieder einmal den Ofen einzufeuern!

Freitag, 16. Dezember 2011

Die Chronik


Das ist sie also. Die Facebook-Chronik. Ich muss zugeben, sie sieht gut aus. Darum habe ich sie auch eingerichtet. Besonders gefällt mir die Sache mit dem Titelfoto. Manche wählen ihre Familie, andere ihr Hobby - ich habe das Ausflugsziel jeden Bielers gewählt: Die St. Peters Insel.
Darunter sind, zweispaltig, alle Einträge in chronologisch umgekehrter Reihenfolge zu sehen. Dank einem Menu in der Seitenleiste kann man ein Jahr und einen Monat direkt anwählen. Die Chronik "endet" mit der Geburt, wo man noch ein Babyfoto anfügen kann. Das werde ich aber sein lassen, wie ich auch sonst die Vor-Facebook-Zeit nicht gross ergänzen werde. Das eine oder andere vielleicht. Denkbar wäre, dass ich das Reisetagebuch vom Blog nach Facebook transferiere.
Wer von meinen Bloglesern jetzt meine Seite aufruft, sieht aber vielleicht nicht sehr viel, denn die meisten FB-Posts sind "nur für Freunde". Vielleicht öffne ich den einen oder anderen Artikel noch.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Quizwissen

Ich gebe es zu, ich bin ein Fan von Ratespielen, besonders im Fernsehen. Ich schaue fast jeden Montag "Wer wird Millionär" mit Günther Jauch. Neuerdings wird diese Sendung von "Die Millionenfalle" auf SF1 konkurrenziert. Interessant an dieser Sendung ist, dass die Kandidaten nicht die Million Schritt um Schritt anstreben, sondern mit der Million beginnen und ihr Guthaben auf die Antworten setzen müssen.Wenn sie auf mehrere Antworten setzen, verlieren sie entsprechend.
Ich freue mich mit denen, die Geld mit nach Hause nehmen können, kann mich aber der Schadenfreude nicht erwehren, wenn jemand allzu selbstsicher auf die falsche Antwort setzt und alles verliert. Letzteres gab es gestern zwei Mal.
Erst zwei junge Frauen." Wo liegt der Flughafen mit der Abkürzung 'BRN' ?". Sie teilten ihren Einsatz auf Berlin und Bremen auf. Bern kann es nicht sein, meinte die eine, denn der liegt ja in Belp. Vielleicht müsste man in diesem Fall sagen, sie wusste zuviel über Bern und zuwenig über die anderen Städte. (Die vierte Auswahl war Barcelona.)
Weiter ging es mit einem Pensioniertenpaar. Wenn man mich fragte, wer sich besser in biblischen Geschichten auskenne, Alte oder Junge, würde ich klar auf die Alten tippen. In diesem Fall lag ich falsch. "Wer oder was waren Sodom und Gomorrha?". Die beiden tippten auf alles ausser dem Richtigen. Das erste, was die Frau sagte, war: "Städte sind es nicht!" Ich sagte dazu: "Weg ist das Geld".
Nicht um eine Million, sondern ums Bier ging es bei mir zu gleichen Zeit. Ich füllte das Kriek - das Kirschenbier - ab. In fünf Wochen weiss ich, ob es gelungen ist.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Zwei von Fünf

Ja, es ist wahr. Ich war an einem Fussballmatch. Irgendwie geschah es, dass ich A. versprach, mit ihm den ersten Match im neuen Stadion des FC Thun gegen YB zu besuchen. Die erste Erkenntnis war: Thun ist teuer! Viele Wochen vor dem Match konnte A. nur noch Tickets für 70 Franken ergattern. Aber er erwischte den perfekten Ort, direkt über dem Raubtiereinlass. Dort wo keiner vor einem aufstehen kann oder gar eine Fahne vor die Nase halten. Und der erste Anblick war dieser:

Das gute an einem solchen Platz ist auch, dass man die Spieler nicht nur als bunte Figürchen sieht, sondern sie auch an ihren Köpfen erkennen kann - resp. könnte, wenn man sie kennte. Die "Stimmung" in den sogenannten Fansektoren jedenfalls kann mir gestohlen bleiben. Ich brauche keine Gesänge, keine Fahnen und vor allem keine Fackeln. Ich erinnere mich noch - lange ist's her - an einen Match, der 1:0 ausging. Das Tor sah ich hingegen nicht, denn bei jedem Angriff wurden die Fahnen geschwenkt. Darum darum zog ich Eishockey vor, denn da gab es mehr Tore.
Bei diesem Match war es nicht nur so kühl, wie im Eishockeystadion, es gab auch ähnlich viele Tore wie dort: Fünf. Drei wurden aberkannt, so das der Match 1:1 ausging, aber ich konnte alle Tore sehen. Ich spielte in unserer Gruppe unter vier Bernern den Advocatus diaboli und bejubelte Thun, wenn auch nur zurückhaltend. Nicht weil ich Angst vor den anderen gehabt hätte, sondern weil es nicht meine Art ist. Meine Art ist hingegen ein gewisser Optimismus. So sagte ich: " Wir marschieren in die Stadt. Ist ja nur ganz kurz" und "Wir finden problemlos noch Platz für fünf in einem Restaurant". Nun, der Marsch erschien den anderen nicht so kurz und Platz gesucht haben wir auch eine Zeit lang. Aber wer zwei Stunden lang auf einem kalten Stuhl sitzen kann, der hält auch das aus!

Freitag, 9. Dezember 2011

Shit happens

Sollte der Herr Walter am Mittwoch doch nicht gewählt werden, dann könnte man ihm ja ein paar Flaschen dieses Biers schenken. Vielleicht wäre ihm das trotzdem kein Trost, nicht nur der "h"s zuviel wegen, sondern auch weil der Brauer aus dem gleichen Kanton kommt, wie die ungeliebte Bundesrätin.
Hiermit wären wir bei den Thuner Heimbrauern. Letzten Dienstag war wieder Stamm und wir werden immer mehr. Wieder wurde fleissig mitgebrachtes Bier degustiert. Mir, als Liebhaber und neuerdings auch Hersteller von Fruchtbieren, schmeckte ein mit Dörrzwetschgen aromatisiertes Bier besonders gut.
Mein nächstes Produkt wird im Januar trinkfertig sein - diesmal wieder mit Orangen, denn Zitrusfrüchte verwende ich besonders gerne. Das Kriek, also das Kirschenbier, ist aber auch schon im Gärfass.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Was ist das?

Das sollen die Napoleonischen Soldaten gefragt haben, wenn sie in Deutschland Häuser mit Dachluken sahen. Sie nahmen dann aber nicht "le dachfenêtre" mit nach Hause, sondern die Frage wurde zur Bezeichnung der unbekannten Objekte: "Le vasistas!"
Erstmals auf freier Wildbahn habe ich dieses Wort im Schachunterricht mit welschen Junioren gehört. Einer kommentierte seine Züge und kam zum Schluss, er müsse jetzt "... ouvrir un vasistas". Was es mit diesem Fensterchen auf sich hat, sieht man hier:

Ist in dieser Position Weiss am Zug, kann er mit dem Turm den schwarzen König schachmatt setzten. Der König hat kein Fluchtfeld. Dies nennt man Grundlinienmatt. Zieht hingegen Schwarz, kann dieser dem weissen König auch Schach bieten, aber der Weisse kann in die Luke fliehen. Es ist darum klug, wenn der König alleine auf der Grundlinie steht, ein Vasistas zu öffnen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Nicht erschrecken ...

... du hast jetzt Windows 2010! Das hat mir der Kollege auf einen Zettel geschrieben, den er mir auf die Tastatur gelegt hat. Die Warnung war berechtigt, denn die Applikationen befremden ein bisschen in ihrem neuen Design. Alles ziemlich blass und im doppelten Sinne gräulich. Natürlich sind auch die Befehlsbalken neu angeordnet, so dass man die bisher bekannten Funktionen wieder suchen muss. Wenigstens heissen sie nicht anders. Aber wie sagt man so schön: Man gewöhnt sich an alles! Die Chance ist hoch, dass ich nicht mit dieser Windows-Version pensioniert werde.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Nächste Nummer: Die Vierzehn!

Die Mehrzweckhalle ist festlich geschmückt. Auf der Bühne sitzt der Gemeinderat in copore. Man hat sich nicht lumpen lassen und eine ehemalige Fernsehansagerin engagiert. Im glitzernden Abendkleid steht sie neben der Lostrommel. Der Gemeindepräsident liest von der Liste die Namen ab: Haus Alpenrose, Haus Arabella, Haus Aurora .... die Unverwüstliche zieht Nummer um Nummer. Es ist schon spät, als man sich dem Ende des Alphabets nähert. Haus Travertin! Das mit den Bierbrauern, könnte der Präsident noch sagen - aber er weiss nichts davon oder ist zu müde noch mehr zu sagen. Er liest die gezogene Nummer: Vierzehn.
Fertig geträumt! Die Hausnummerierung im Diemtigtal dürfte sich bedeutend nüchterner zugetragen haben. Da hat der Gemeinderat, oder eine Subkommission mit dem Farbstift die Ortsteile markiert. Hier dies, hier das und hier Allmiried. Unserem Haus die 14 zugeteilt. So habe ich nach meinem Wegzug aus Ostermundigen nicht nur die Höhe (von 557m auf 1060m), sondern auch die Hausnummer verdoppelt (von Bahnhofstrasse 7). Lieber hätte ich ja einen richtigen Strassennamen gehabt, schliesslich werden wir ja von der Bühlstrasse erschlossen. Aber ein Bühl gibt es wortwörtlich an jedem Hügel. Und wenn ich bedenke, dass die Tennishalle auf der Wagewäge steht ... da ist mir Allmiried doch lieber.
Die Adressänderung wird am 1. Juni 2012 gültig und ich muss mich mal schlau machen, wem ich das alles mitteilen muss.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Comicträume

Wie vor einer Woche angekündigt, habe ich das Comic "V for Vendetta" gelesen. Die Geschichte handelt von einem faschistischen England, das einen 3. Weltkrieg überstanden hat. V ist ein Rächer in der Verkleidung von Guy Fawkes und er tut, was dieser nur geplant hatte: Er sprengt das englische Parlament. Den Rest der Geschichte gibt es, wie so vieles, bei Wikipedia.
Der Stil des Comics ist eher düster und erinnert an die Filme aus den 50-er, 60-er Jahren. Es wurde aber 1988 gezeichnet und handelt in den 90-er Jahren. An die Moderne erinnern nur die allgegenwärtigen Überwachungskameras, sonst könnte die Geschichte tatsächlich in den Sechzigern handeln. Wer denkt, Comics seien eine einfache Lektüre, dürfte bei diesem seine Meinung ändern. Nebst der Hauptgeschichte gibt es Rückblenden, Traumbilder und gedankliche Abschweifungen. Und es ist fast immer Nacht. Das macht es schwer, die Personen auseinander zu halten - genau so, wie bei einem alten Film. 
In der Bloggerwelt gibt es auch Comic-Blogs. Blogs, die von Comics handeln, aber auch Blogs, die in Comic-Form geschrieben werden, resp. gezeichnet. Das Tolle daran ist, die Blogger können so Geschichten illustrieren, von denen es sonst keine Bilder gibt. Alles und jedes fotografieren ist auf Dauer mühsam, wenn man nicht Profi ist und die Sache mit dem Persönlichkeitsschutz käme auch noch dazu. Zeichnet man seine Erlebnisse hingegen als Comic, kann man genau das darstellen, was man will und die beteiligten Personen kann man karikieren oder ihnen neutrale Gesichter geben. 
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich mache einen Versuch. Nicht heute oder morgen. Aber ich habe mich bei einem Zeichenkurs angemeldet. Sollte es mir dann gelingen, einigermassen realistische Figuren zu zeichnen, will ich versuchen auf diese Weise ab und zu einen Blog-Artikel zu illustrieren. Ein bisschen Angst vor dem eigenen Mut habe ich dabei schon, aber etwas Schlimmeres, als dass es nicht gelingt, kann mir ja nicht passieren. 
Noch mal zu "V for Vendetta". Wie jedes gute Theaterstück, hat auch dieses seine Monologe:

V steht vor einer Statue der Justizia und erklärt ihr, wie er sie einst geliebt habe. Dann hat er aber die Ungerechtigkeit erlebt und ist enttäuscht von ihr. Zum Abschied gibt er ihr ein Geschenk - ein Sprengstoffpaket. Wir werden von Justizia auch manchmal enttäuscht. Aber im Grossen und Ganzen denke ich, dass wir bei uns gut mit ihr leben.
Nachtrag: Wenn man schon die Justizia lobt ... Der Jurist hat gleich interveniert und mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Persönlichkeitsschutz heisst und nicht Personenschutz.

Mittwoch, 30. November 2011

Kränkelnd

Eigentlich traf es sich gut, dass ich am Freitag gebraut habe. So hatte ich feuchte Luft in der Wohnung, was meinem angerauten Hals gut tat. Nicht gut genug leider, denn am Sonntag, ausgerechnet am Schachturnier, das ich leiten sollte, war meine Stimme fast weg. Zum Glück konnte ich das Wenige, das ich zu sagen hatte, ins Saalmikrophon sprechen. Der Rest war Husten. Mein Zustand besserte sich auch am Montag noch nicht und mein Chef deutete mitfühlend an, dass er mich am Dienstag nicht im Büro erwartete. So war es denn auch und ich verbrachte den Tag mit Tee trinken und Katze anhusten. Heute fühlte ich mich wieder einigermassen fit und wagte mich trotz Whiskystimme wieder ins Büro.
Womit wir wieder beim Thema Alkohol wären. Mein Chef feierte heute sein 35-Jahr Jubiläum. Das ging nicht ohne ein Glas Champagner - oder zwei. Morgen feiern wir die Pensionierung unserer Empfangssekretärin und am Freitag nächster Woche ist Weihnachtsessen. Ja, die nächste Woche - die wird erst recht hart. Aber davon später mehr.

Samstag, 26. November 2011

Von Fondue, Langohren und alten Witzen

Ich behaupte ja gerne, dass Twitter nur dazu dient, alte Witze zu reziklieren. Aber auch in herkömmlichen Blogs wird das gerne gemacht. So hat Harald Jenk gerade einen Witz gepostet, mit Herrn Blocher in der Hauptrolle, den es im Netz auch mit den letzten deutschen Bundeskanzlern gibt. Ein Witz, bei dem man die Namen so leicht austauschen kann, dass er wohl mindestens so alt wie die Demokratie ist.
Kein Witz war ein verunglückter Vergleich von Herrn Darbellay diese Woche in einem Interview. Es ist ja schon recht pikant, dass ausgerechnet der Vorsitzende der selbsternannten Familienpartei, den Wunsch nach einem Kind mit Drogensucht vergleicht. Blogger Philippe Wampfler hat Darbellay somit gleich zum politische Troll ernannt. Das hat Andreas Gossweiler, ex. Bobby California, veranlasst, Wampflers Verhalten seinerseits als trollähnlich zu bezeichnen. Das Ganze erinnert mich an einen meiner eigenen Artikel, in dem ich von den Eseln schreibe, die sich gegenseitig Langohr schimpfen.
Nun aber zum wirklich Wichtigen im Leben: Ich habe gestern Freitag wieder einmal gebraut. Das vierte Mal. Und es wird diesmal einmal Bier auf Pils-Basis mit fruchtiger Note, d.h. es ist mit Orangenzesten gewürzt. Neu wird ein Teil des Bieres in Einwegflaschen abgefüllt und die Flaschen etikettiert. So kann ich auch Bier verschenken und muss mich nicht um Flaschenrückgabe bemühen.

Bierig wird heute Abend auch das Abendessen. Ich teste zusammen mit zwei weiteren Bierfreunden das Burgdorfer Bierfondue. Ich bin gespannt!

Mittwoch, 23. November 2011

Noch mehr Bücher

Sechs neue Bücher habe ich bestellt und bekommen. Dabei habe ich immer noch zwei Ungelesene zuhause und zwei (oder drei?) Angefangene. Auf der Wunschliste sind auch noch ein paar. Ich kann einfach nicht anders. Immer wieder kaufe ich Bücher und vielleicht wäre es in meinem Fall sogar ein Nachteil, hätte ich einen E-Reader. So würde ich wohl noch mehr Bücher herunter laden und noch mehr Ungelesenes würde sich aufstauen.
Eines der neuen Bücher ist der Comic "V for Vendetta". Ja genau, der mit der Guy Fawkes Maske, die durch die Hackergruppe Anonymus und die Occupy-Aktionen bekannt wurde. Ich habe mich über diese Maske etwas schlau gemacht und will nun quasi das Original kennen lernen. Zufälligerweise kommt gerade heute Abend der Film im Fernsehen, aber ich schauen ihn nicht. Stattdessen habe ich die ersten paar Seiten im Comic gelesen. Die Geschichte ist übrigens eine Dystopie. So nennt man das Gegenteil einer Utopie. Es ist eine Geschichte, die von einer zukünftigen, schlechteren Welt handelt. Ähnlich also wie "1984" oder "Brave New World".
Zufälligerweise lese oder las ich all diese düsteren Geschichten in Englisch. Ich sollte mir vielleicht auch mal etwas Heiteres in dieser Sprache besorgen.

Montag, 21. November 2011

Umschlagbilder

Dieses Buch "Denn das Glück ist eine Reise" habe ich in den letzten Tagen gelesen. Manuela Hofstetter hat es hier besprochen und ich bin darauf neugierig geworden. Nicht 100%-ig der Typ Roman, den ich gerne lese, aber trotzdem eine lohnenswerte Lektüre. Aber es geht mir hier nicht um den Inhalt, sondern um die Verpackung.
In der Blogosphäre wird gerne über die Symbolbilder gespottet, die auf den Newsportalen verwendet werden, um einen Artikel zu illustrieren. Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber dumm nur, wenn die Aussage des Bildes nicht zu den Worten passt.
Wenn man das Buch zur Hand nimmt, würde man wohl erst sagen: Ein Renault R4, ein Lavendelfeld - eindeutig eine Reise durch Frankreich. Und davon handelt das Buch ja auch. Die Hauptpersonen benutzen sogar einen Renault, aber eine Renault Scénic. Das Modell wird so häufig genannt, dass ich die Autorin ein bisschen in Verdacht habe, es handle sich um Product-Placement. Zugegeben, die modernen Minivans sehen sich alle so ähnlich, dass sich bei einem Scénic kein solcher Wiedererkennungseffekt einstellen kann, wie bei einem R4.
Einen Wiedererkennungseffekt erzeugen die Lavendelfelder bei allen, die schon mal in der Provence waren, so auch bei mir. Aus welchem Wagen man sie betrachtet, spielt hierbei keine Rolle. Keine Rolle spielen die Lavendelfelder aber auch im Buch, denn die Reise geht nicht so weit in den Süden. Das lässt bereits eine Karte auf der Innenseite des Buchdeckels vermuten und bestätigt sich.
Nun genug der Spitzfindigkeiten. Das nächste Buch, das ich lese, hat kein Bild, nur den Titel vorne drauf - und das ist gut so!

Freitag, 18. November 2011

Freitagstrilogie

Es ist einfach etwas Schönes, so ein freier Freitag. Später aufstehen, lange frühstücken ... aber auch an einem freien Tag ruft die Pflicht. Drei Dinge gab es zu erledigen. Das erste war einfach - der übliche Besuch im Krafttraining. Das zweite etwas schwieriger. Ich wollte Haare schneiden gehen und entdeckte, dass mein Coiffeur gerade geschlossen hat. Um am morgigen Avatar-Day geschnittene Haare zu haben musste ich heute gehen. Also wagte ich mich mal in einen Gidor-Laden. Der ist zwar etwas teurer, dafür gibt es Superpunkte. Der dritte und wichtigste Punkt betrifft meine Frühlingsferien. Ich habe beschlossen, nächsten März eine Studienreise durch Israel zu machen. In acht Tagen von Tel-Aviv nach Jerusalem. Diese Reise ist jetzt gebucht und ich kann mich knapp vier Monate lang darauf freuen.
Für so einen gelungene Tag muss man sich belohnen:

An diesem kleinen Apéro-Arrangement erfreue ich mich, während ich diese Zeilen schreibe. Das Getränk ist übrigens Johannisbeersaft. Alkoholisches gibt es später, denn unser Bierstamm findet heute im Hause statt. So kann ich, der sonst Fahrer spielen muss, wieder mal zulangen. Aber doch nicht zu viel, denn am Samstag um 13 Uhr muss ich wieder munter sein. Wie gesagt: Avatar-Day.

Mittwoch, 16. November 2011

Ein Buch mit Hund

Vor zwei Wochen hatten wir die jährliche Mitarbeiterorientierung in unserer Firma. Anschliessend erhielten alle ein Exemplar des neuen Buches von Nik Hartmann. Die Wanderbücher von Nik und Jabba waren bei uns - und wohl auch bei der Konkurrenz - Bestseller. Auch dieses würde eines sein, dachte ich.
Nun ist ein trauriges "Verkaufsargument" dazu gekommen, denn die Hündin Jabba ist gestorben. Das Buch wird so quasi zum Nachruf auf sie. Nachdem ich ein paar Geschichten aus dem Buch gelesen habe, wird mir klar, dass Nik nicht von einem Fernseh-Hund erzählt, sondern von einem Familienmitglied. Bei den Weihnachtsfeiern bei Hartmanns wird jemand fehlen.
So werde ich das Buch mit etwas anderen Augen lesen. Nicht mit Gefühlsduselei, aber auch ohne Zynismus. Einfach als Geschichten eines Typen, der von seinem Hund erzählt. Wobei, es ist nicht irgend ein Typ. Es ist, nach meiner Meinung, einer der besten Moderatoren, das SRF zur Zeit hat.

Montag, 14. November 2011

Nimm ...

Da dachte ich schon, mir falle heute nichts zu schreiben ein. Aber man soll den Tag nicht aufgeben, bevor man der Briefkasten geleert hat. Da drin fand sich nämlich etwas:
Ein Gutscheinheft! Aber nicht eines mit Reizwäsche oder Heftli-Abonnements. D.h., Heftchen gibt es auch. Hat man Beziehungsproblemen, Burnout, Übergewicht? Säuft oder raucht man? Karte einschicken und man erhält ein "Serviceheft". Aber man kann auch einen Bibelkurs bestellen oder das Programmheft des "Hope Channels". Aber das konnte man sich schon denken, denn schon die Titelseite verrät, welche Medizin hier gegen alle Übel gereicht wird.
Stellt sich die Frage: Soll man Religion verkaufen wie irgendeine Ware? Diese Angebote sind zwar gratis, aber es ist anzunehmen, dass die Initianten auch irgendwie zu Geld kommen müssen und nach Spenden fragen werden. Nichts ist gratis.
Prospekte wie diese zeigen auf, wie die deregulierte Religionswelt aussieht. Und Aktionen wie diese sind vielleicht der Grund dafür, dass ich immer noch nicht aus der Kirche ausgetreten bin. Ich ziehe eine halbstaatliche Organisation mit all ihren Mängeln einer kommerzialisierten Seelenjagd vor.
Ich schicke keinen Gutschein ein!

Sonntag, 13. November 2011

Verrat!

In Sachen Bier brauen habe ich einen guten Lehrmeister. Nachbar J. hat sich von Anfang an festgelegt, alle Arbeitsgänge selbst durchzuführen, wie in einer Brauerei. So habe ich es von ihm gelernt und wie hier, am ersten Brautag, durchgeführt. Aber es gibt Dinge, die man als Hobbybrauer kaum hinkriegt. Fruchtbiere gehören dazu. Man muss nicht nur genug Früchte haben, sondern diese auch lange lagern, bevor man sie verwenden kann. Da ich aber unbedingt mal ein Kriek - ein Kirschenbier - brauen möchte, habe ich gestern diesen kleinen Verrat an unserer Brauerehre begangen und folgendes gekauft:

Diese Büchsen enthalten eingedickte Melasse, die man nur noch verdünnen muss und die Hefe zugeben. So vergeht keine Stunde, bis man das Bier im Gärfass hat. Aber keine Angst, ich werde auch weiterhin "richtig" brauen. Meine Bierclubkollegen haben mir einen Sack Gestenmalz zum Geburtstag spendiert. Des weiteren habe ich noch zwei Dutzend Einwegflaschen und Kronkorken gekauft. Ein kleiner Anteil des Bieres wir in Zukunft so abgefüllt. Auf diese Weise kann man auch Bier an Leute verschenken, von denen man die Flaschen nur noch schwer zurückbekommen kann.
Die Einkaufstour für Brauutensilien (vier weitere Säcke Malz für J.) ist jeweils auch kein kleine Klubreise - diesmal zu viert. Wir besuchten noch die Seetal-Brauerei in Hochdorf, die am Samstag ihren neuen Standort einweiten und beschlossen die Reise in Burgdorf im Schützenhaus.
Da sich der Brauerei-Laden in Bünzen befindet, drängt sich die Erinnerung an diese Caberet-Nummer auf: César Keiser - Das Telefon.

Freitag, 11. November 2011

Kriegsdenkmäler

Etwas was mir auf meinen Reisen, z.B. in Frankreich bald auffiel: Fast jedes Dorf hat einen Ort, wo den getöteten Soldaten in den beiden Weltkriegen gedacht wird. Solches findet man in der Schweiz nicht, denn unsere Armee war glücklicherweise nicht in Kriegshandlungen verwickelt.
Trotzdem, so findet Diccon Bewes in seinem Blog Swisswatching, könnte das Gedenken an die Weltkriege in der Schweiz etwas besser gestellt sein. Er kannte bis jetzt nur Denkmäler, die an den Einmarsch Napoleons erinnern. Erst kürzlich hat er ein Weltkriegsmonument in Montreux gefunden.
Da bin ich ihm etwas voraus. Ich habe letztes Jahr eines in Bern gefunden. Zwischen innerer und äusserer Enge. Ich habe sogar eine Beschreibung dazu.
Dass es zum 50. Jubiläum der ersten Mobilmachung von 1914 errichtet wurde, ist sicher bezeichnend für ein Land, das dem eigentlichen Krieg entgangen war. Bekannter als dieses ist der "Fritz" in Les Rangiers. Auch er ein Symbol der Grenzwacht im 1. Weltkrieg. Später wurde er zum Ziel von Anschlägen der Béliers während des Jurakonflikts.
Aber man hat nicht nur den Soldaten, die frierend unsere Grenzen bewachten, gedacht. Auch die vierbeinigen Begleiter, die Militärpferde, haben ihr Monument. In Thun, gleich beim Schwäbisbad.

Donnerstag, 10. November 2011

öuf

Eigentlich sollte ich an diesem Freitag in Solothurn sein. Dann könnte ich mir ein Öufi-Bier gönnen. Am besten elf Stangen. Da die aber nicht schon um 11 Uhr 11, sondern erst am Abend feiern, werde ich mich auf das übliche Zwickelbier am Spiezer Stammtisch beschränken. Der 11. November ist aber nicht nur Fasnachtsanfang und Datum diverser Feste, sondern auch der Martinstag. Auch wenn ich nicht Namenstag feiere, freut es mich doch, meinen Namen im Kalender zu finden - und erst noch an prominenter Stelle.
Wie illustriere ich das jetzt? Ach, das Blog führen ist ja anerkannterweise nichts andereres, als der Vorwand, Katzenbilder zu veröffentlichen. Hier ist eines:

Dienstag, 8. November 2011

Liebe oder Peitschenhiebe

Es wurde in unserer Presse nur nebenbei erwähnt. Die französische Satirezeitschrift Charlie Hébdo hat, zum Anlass der Wahlen in Tunesien, ein Titelblatt gezeichnet mit Mohammed, der als Gast-Chef-Redaktor sagt: "100 Peitschenhiebe, wenn ihr euch nicht totlacht!" Die Zeitschrift, das kann man auf ihrer Homepage nachschauen, kommentiert nicht nur die Politik, sondern auch alle Religionen bissig bis bösartig. Nun ist ihr Büro mit Molotow-Cocktails zerstört worden von Leuten die die Religion wohl im wörtlichsten Sinne todernst nehmen.
Die Redaktion hat diese Tat sofort - wieder mit Mohammed - kommentiert. Er sagt, was hoffentlich jeder uns bekannte Religionsgründer sagen würde: "Es ist schlimm, von Idioten geliebt zu werden!
Die neuste Ausgabe von Charlie Hébdo schlägt noch mal in dieselbe Kerbe. Es ist aber zu vermuten, dass dieser feuchte Kuss zwischen einem Charlie-Redakteur und Nicolas Blancho, äh, einem Cliché-Moslem nicht zur Beruhigung der Lage führen wird. Obwohl - Die Liebe ist stärker als der Hass - hoffen wir's!

Sonntag, 6. November 2011

Sedimente

Mit der Überschrift ist nicht der Voralpenkalk gemeint, auf dem unser Haus gebaut ist, sondern die Zeitungen und Zeitschriften, die sich im Laufe eines Monat auf meinem Frühstückstisch häufen. Die muss ich ab und zu an einem Sonntag Mittag abarbeiten. Rechnungen sind manchmal auch dabei. Auch heute. Des weiteren ein Prospekt des Reisebüros Studiosus mit diversen Angeboten für die Festtage. Den musste ich gebührend studieren. Aufgefallen sind mir aber nicht die Festtagsangebote, sondern eine Reise nach Istanbul im nächsten Frühling. Aber auch für Jerusalem habe ich mich vor einiger Zeit schon interessiert. Also könnte es sein, dass ich mich im März oder April für eine Woche in den Orient verabschiede.
Habe ich nicht gerade kürzlich meine ID erneuert und behauptet, einen Pass brauche ich demnächst nicht? Es gab schon schlimmere Fehleinschätzungen - daran sollte es nicht scheitern.

Freitag, 4. November 2011

Anonymus putzt

Ich hasse es, beim Putzen beobachtet, oder überhaupt beachtet zu werden. Diesen Defekt habe ich mir wahrscheinlich im Teenager-Alter angeeignet. Wir haben immer in Genossenschaftswohnungen gewohnt, wo man einmal wöchentlich das Treppenhaus putzen musste. Ab einem gewissen Alter erledigte ich das, denn ich lernte schon früh, im Haushalt mit zu helfen. Zu dieser Zeit war aber ein Mann, der putzt noch eher die Ausnahme, was die Nachbarn veranlasste mich sehr für meinen Einsatz zu loben. Als Teenager als lieber Sohn betitelt zu werden, ist aber trotz allem nicht das, was man sich wünscht. So machte ich meine Arbeit am liebsten unentdeckt und das ist mir geblieben.
Letzten Sonntag war ich dran mit Treppenhaus putzen. Ich begann mit Staubsaugen. Da öffnete sich die Tür der einen Nachbarin, Kinder und Enkelin waren zu Besuch. Sie pendelten vom Keller zur Wohnung und zurück. Dann erschien eine weitere Nachbarin. Sie brachte Wäsche in die Wohnung und räumte wohl auch welche weg. Das war mir definitiv zu viel Betrieb und ich zog mich nach dem Staub saugen zurück.
Heute nun - Haus leer - putzte ich noch die Fenster der Eingangstüren und wischte die Plätze davor. Auch vor dem Seiteneingang, wo diese Gummigitter liegen. Diese von allen Blätter zu befreien ist schwierig, wie man sieht. Aber ich hebe die Gitter auch auf und lege sie zusammen, um darunter zu wischen. Hierbei gilt es zu beachten, dass, wenn man die Gitter am Metallrand hebt um sie wieder in Position plumpsen zu lassen, man erst schauen sollte, wo man die Füsse hat. Aber im November wischt man ja nicht barfuss.

Mittwoch, 2. November 2011

Tückische CD-ROM

Ein Anruf vom Verkaufschef: "Haben wir eigentlich schon Daten von CD-ROM übernommen?" - "Von CD-ROM? Von wem den?" - "Von Firma X." - "Nein. Firma X schickt doch ihre Daten per FTP." - "Ich meine, äh, wir haben doch die Produktdaten erfasst." - "Ah, du meinst CD-ROM, die wir verkaufen." - "Ja." - "Nein." - "Aber die Vorkehrungen sind getroffen?" - "Ja." - "Ok, Danke."
So geht es, wenn Medien sowohl Handelsprodukt, wie Arbeitsinstrument sind.

Dienstag, 1. November 2011

Nachtfahrten

Wenn ich des Nachts nach Hause fahre, geschieht tatsächlich allerlei. Von den beiden Dachsen habe ich bereits hier berichtet. Da gerade Halloween war, erzähle ich gleich noch ein paar weitere Nachtgeschichten:
An unserem Schachabend fand ich keinen Parkplatz in der Nähe unseres Lokals und musste den Wagen in einer etwas entfernteren Nebenstrasse abstellen. Diese mündet beim Schloss Schadau in die Seestrasse, wo ich nach rechts abbiegen kann und so auf meinen Heimweg komme. Bei dieser Abzweigung hat es einen Parkplatz und als ich gerade darauf losfuhr, kamen zwei Wagen vom Bahnhof her, bogen in den Parkplatz ein, wendeten und führen wieder zurück. Nach dem Einbiegen auf die Seestrasse sah ich hinter mir einen weiteren Wagen, der dasselbe Manöver ausführte. Was soll das, fragte ich mich. Aber da wurde mir alles klar, denn die Seestrasse.... also diese Typen - es mussten Männer sein - haben auf der Hinfahrt das Angebot studiert und fuhren dann zurück, um bei der Dame ihrer Wahl anzuhalten.
Anderer Abend, fast gleiche Strasse. Ein Auto biegt zackig vor mir ein. Meine Scheinwerfer zünden auf die Schrift auf den Seitentüren: "keinzufall.ch". Nun, wenn ich ihn gerammt hätte, wäre das wahrlich kein Zufall gewesen. Aber man fährt ja vorsichtig. Kein Zufall auch, dass man unter dieser Internet-Adresse ein Sammelsurium von esoterischen Angeboten findet. Wahrscheinlich hatte der Fahrer bereits aus dem Stein der Weisen gelesen, dass er heute keinen Unfall haben würde.
Da sieht man, was für ein heisses Pflaster Thun doch ist.

Montag, 31. Oktober 2011

Lebensmitteldeklaration

Ich habe auch schon gelästert über das durchgestrichene Schwein auf den Migros-Flesichprodukten. Was sollte in z.B. Geflügelaufschnitt anderes sein, als Geflügel? Da kam mir aber die Kalbsbratwurst in die Quere. Die darf tatsächlich bis zu 50% anderes Fleisch enthalten - meist eben Schweinefleisch. Ok, auch in  Backwaren findet man manchmal anstelle der guten Butter andere Fette und fett ist bekanntlich auch ... genau.
Somit ist es gar nicht so abwegig einem Lebensmittel, das nach einer Zutat benannt ist, die Deklaration mit zu geben, dass diese Zutat auch wirklich drin ist. Also eine Kalbsbratwurst mit 100% Kalbfleisch, eine Geflügelpastete mit 100% Geflügel, eine Bauernsalami mit ... 100% Schweinefleisch.
Heute habe ich nach Käse gesucht und bin dabei auf diesen Geisskäse gestossen. Da dieser überraschenderweise aus Ziegenmilch gemacht ist, hat er mich überzeugt und ich habe die 3.10 investiert. Natürlich habe ich zum Schreiben dieses Artikels ein Stück gegessen. Könnte etwas rezenter sein, ist aber sonst gut.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Feiertagswahl

Der neu in den Nationalrat gewählte Cédric Wermuth hat sich für die Abschaffung des Nationalfeiertages am ersten August ausgeprochen. Das in einer Zeitungskolumne, die er auch hier in seinem Blog veröffentlichte und kurz vor den Wahlen vom politischen Gegner noch einmal aufgewärmt wurde. Das Datum fusse auf Legenden und einem zur Gründungsurkunde heraufstilisierten Bundesbrief, der nur einer von vielen war. Er schlägt als Alternative den 12. September vor, den Tag der Inkraftsetzung der ersten Bundesverfassung.
Mir wäre eigentlich am liebsten, der Nationalfeiertag wäre immer an einem Montag. Aber im Ernst. Dass der 1. August ein willkürliches Datum ist, ist ja bekannt. Es lässt sich gut merken und es steckt nichts dahinter, dessen man sich schämen müsste, wie ein Tyrannengeburtstag oder ein obsoleter Vertrag.
Dazu kommt noch ein ganz anderer Aspekt. Jetzt, wo der Nationalfeiertag arbeitsfrei ist, habe viele Gemeinden ihre Feiern auf den Vorabend verschoben. So gibt es am 31. Juli Feuerwerk und Höhenfeuer und Feuer erinnern auch an heidnische Zeiten. Und tatsächlich ist der 1. August auch ein altes keltisches Fest namens Lughnasadh. Eines von vier Quartalsfesten, deren bekanntestes Samhain (Halloween) ist, wo die Feiern jeweils in der Nacht zum Festtag stattfinden. Allerheiligen ist in den katholischen Kantonen und Ländern auch ein Feiertag und der 1. Mai (Beltane), der auf die Walpurgisnacht folgt, ist vielerorts als Tag der Arbeit arbeitsfrei. Würde man diese beiden auch zu nationalen Feiertagen mache, fehlte nur noch der 1. Februar. Dieses Fest, Imbolg, hat gewisse Ähnlichkeit mit Fasnachtsbräuchen. Eine Nacht lang Fasnachtschüechli essen, wäre auch nicht ohne.
Warum also nicht neue, alte Feiertage schaffen. Als Confoederatio Helveticae benennen wir unseren Staat ja nach einem keltischen Stamm, der diese Feste sicher auch schon gefeiert hat.

Samstag, 29. Oktober 2011

Fototour

Da schrieb die BZ kürzlich über die Site gonnado, die Wettbewerbe veranstaltet. Vor allem machen sie Fototouren, wo die Teilnehmer in einer Stadt Bilder zu vorgegebenen Stichworten machen müssen. Nun, den Wettbewerb brauche ich nicht, aber die Idee, wieder mal eine Fototour zu machen, kam mir gelegen. Ein Grund, raus zu gehen und das Wetter zu geniessen.
Kommen wir gleich zur Frage des Tages. In einem Garten sah ich diesen Strauch mit sonderbaren Früchten. Eine Mischung zwischen Orange und Apfel. Hart, klebrig und süsslich duftend. Vermutlich ungeniessbar, denn es schien so, als hätten sich weder Vögel noch Insekten an die am Boden liegenden, angefaulten Früchte gemacht.
Aber jetzt habe ich mit dem Schluss angefangen. Die Tour begann beim Bahnhof Steffisburg, wo ich der Zulg entlang zur Aare marschierte. Dann ging ich über die Hängebrücke nach Lerchenfeld, nicht ohne bei der Bahnlinie noch etwas zu warten, um den Zügen nachzuschauen. Züge, die ich bestens kenne, aber ich mache das gerne.
Danach durchquerte ich Lerchenfeld. Dieser Thuner Stadtteil ist ein abgeschlossenes Dorf - durch Militärgelände vom Rest der Stadt getrennt - mit Kirche, Schulhaus, Post, Coop, aber keinem Bahnhof mehr. Dafür mit Flugplatz und gleich daneben einem Fussballstadion. Ob die Spieler des FC Lerchenfeld auch "Schwalben" machen?
Ich interessierte mich aber doch mehr für den Flugplatz und wartete dort darauf, dass sich etwas tat. Es tat sich nichts. Aber kaum drehte ich mich um, hörte ich einen Motor anlaufen. Endlich machte sich einer auf Richtung die Startbahn und musste sogar noch warten, weil gleich drei Flugzeuge eintrafen um zu landen.
Das spektakuläre an diesem Flugplatz sind sowieso nicht die Flugzeuge. Die Fotos habe ich dem Flickr-Album Thun zugefügt.

Freitag, 28. Oktober 2011

Langer Donnerstag

So sagt man, glaube ich, um zu erwähnen, dass am Donnerstag Abendverkauf ist. Für mich begann der gestrige Donnerstag hingegen mit einer Morgenüberraschung. Bereits um vier erwachte ich mit einem Wadenkrampf. Der schmerzte auch noch, als er vorbei war, so dass ich schon bald aufstand um mir etwas Dul-X einzureiben. Um sechs Uhr verliess ich das Haus.
Der Abend wiederum, war dem Schach gewidmet. Ich spielte gegen die Nummer eins meines Tableaus. Möglichst frech spielen, war meine Devise und es hätte beinahe geklappt. Ich war im Vorteil, spielte aber danach zu zögerlich und mein Gegner gewann Tempo zurück. Schliesslich scheiterte ich am Bauernendspiel. Der Abend endete mit einem Bier und der Heimfahrt. Kurz vor meinem Haus begegnete ich noch zwei Dachsen. Ich hielt sofort an und die beiden marschierten im Schweinwerferlicht über die Strasse.
Ich habe schon die ganze Woche etwas gekränkelt und sitze jetzt ziemlich schlaff vor dem Computer. Aber dazu ist ja der freie Tag da - sich von der Woche zu erholen. Gross Putzen werde ich heute nicht, aber den ganzen Tag Radio hören. Heute ist der letzte Tag der tausendplätzigen SWR1-Hitparade. Viele Oldies und bekannte Stücke, wie "Riders on the Storm" in der extra langen Version.
Noch nicht tausend, aber mit diesem genau 200 Blog-Artikel habe ich dieses Jahr geschrieben. Zwanzig pro Monat habe ich mir vorgenommen. Mit genügend interessanten Tagen und verrückten Ideen werde ich es sicher schaffen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Vom Bewirten zum Bewirtschaften

Vor einigen Wochen hat der Leumund sich in einem Artikel Gedanken gemacht, ob und wie Restaurants Applikationen und Kundendaten nutzen. Wenn ein Restaurant schon seinen Namen, seine Telefonnummer und eventuell auch seine E-Mail-Adresse hat - nutzen sie sie auch, fragt er sich. Ob, kommt ein Gast häufiger, seine Vorlieben elektronisch registriert werden, so dass der zuständige Kellner sich informieren kann. Dass man z.B. dem Gast gleich ungefragt eine Probe des neuen Jahrgangs seines Lieblingsweines spendiert. Dass der Gast per Newsletter von neuen Angeboten des Restaurants Kenntnis erhält und als Stammkunde Vorrecht bei speziellen Anlässen erhält. Dinge, die sicher selbstverständlich sind, in einem Kleinbetrieb, wo der Wirt jeden Stammgast bestens kennt. Aber in einem grossen Betrieb mit viel Personal wäre eine solche Unterstützung sicher gut.
Aber klar, überall, wo Daten gesammelt werden, können sie verschieden ausgewertet werden. Ist das ein Gast der viel konsumiert und gut Trinkgeld gibt. Oder nimmt er nur ein einfaches Gericht und rundet höchstens auf den nächsten Franken auf. Geht die Reservation ein bekommt erster sicher einen schönen Tisch, wo er immer im Blickfeld des Chef de Service ist, der bereit ist, ihm seine Wünsche sofort zu erfüllen. Letzterer bekommt eher den Tisch im toten Winkel oder vielleicht gar die Auskunft, es sei schon alles ausgebucht.
Ich will das nicht verurteilen, denn ich arbeite ja auch ein einer Firma, die ihre Kunden bewirtschaftet. Auch bei uns erhalten gute Kunden mal extra Angebote. Aber auch die weniger guten versuchen wir mit Gutscheinen zu neuen Bestellung zu verlocken. Das könnte auch ein Restaurant tun, indem man diesen Kunden einen Gutschein schickt, der nur an schwachen Tagen gültig ist.
So ist es nun mal: Nennt sich einer auch Kundenberater, ist er doch im Grunde ein Verkäufer -  und ist einer Wirt, kommt er nicht darum herum, seine Gäste auch zu bewirtschaften.

Montag, 24. Oktober 2011

Wilde Assoziationen

Die Wahlen sind vorbei und das Radio spielt erstmals "Last Christmas". Ok, Entwarnung! Bei SWR1 spielen sie diese Woche die tausendplätzige Hitparade und dieses Lied ist auf Platz 900 und irgendetwas. Smartvote hatte nur halbsoviele Plätze und auf dem letzten war bei mir Nadja Pieren von der SVP. Ich habe sie flugs als Dark Lady betitelt. Dabei - als ich es mir genauer überlegte - passt dieser Begriff besser zu den Piraten. So wurde nämlich Elisabeth I genannt und die hat bekanntlich ihrem Lieblingspiraten, Sir Francis Drake, Enterbriefe ausgestellt. Unsere Piraten haben allerdings keine Entererlaubnis für den Nationalrat bekommen. Vielleicht liegt das auch daran, dass ihnen die Ladies fehlen.
Mit "Cherchez la femme" ist ja eher die Suche nach dem Problem gemeint. Bei den Bundesratswahlen hingegen könnte die Devise "Chassez la femme" heissen. Oder "Chassez le radical" - je nach Standpunkt. Radikal, also zu den Wurzeln, kommt vielleicht nach diesen Wahlen die eine oder andere Partei zurück. Zu bürgerlicher Solidität, zur Anerkennung produktiver Arbeit, zu persönlicher Kommunikation...
Mit diesem Assoziationskarrusell beendete ich erst mal die Beiträge zu den Wahlen - der 20. November kommt ja bald.
Kein gescheiterter NR-Kandidat, sondern Wildschwein. Mein Abendessen am letzten Samstag.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Gewählt ist

Die Ständeratswahlen im Kanton Bern sind nicht ganz so geraten, wie ich es gehofft und spekuliert habe. Ein zweiter Wahlgang für alle. Ich habe ja gehofft, dass A.A. gewählt wird und so ein Teil der bürgerlichen Wähler zweiten Wahlgang raus sind, respektive nicht mehr motiviert. So ist die Chance, dass die Reihenfolge im zweiten, jenem im ersten entspricht, doch relativ hoch. Das bedeutet, dass Stöckli 13'000 Stimmen erobern muss. Was wenn Wasserfallen sich zurückzieht? Gehen seine Unterstützer zu Luginbühl oder zu Stöckli? Es wird knapp und ich bin pessimistisch. Aber natürlich werde ich beim zweiten Wahlgang am 20. November dabei sein.
Bei den Nationalratswahlen scheint alles nach den Prognosen gelaufen zu sein. Die Neuen - BDP und GLP - haben gewonnen, für die Piraten ist die Zeit noch nicht reif. Die SVP stagniert, die FDP hat verloren, wenn auch nicht so hoch, wie angenommen. Über letzter habe ich gesagt: In der Wirtschaft werden Leute, die überflüssig geworden sind, entlassen. So geht es nun auch der Wirtschaftspartei - für viele Wähler sind ihre Vertreter überflüssig geworden.
Immerhin - auch die Bundesratswahl wird spannend!

Freitag, 21. Oktober 2011

Fäbu-Brüggli

Wenn heutzutage eine Gemeinde einen verdienten Bürger ehren will, hat sie es nicht leicht. Auch das kleinste Strässchen hat schon einen Namen und ebenso jede Kreuzung, die halbwegs den Begriff "Platz" verdient.Eine Strasse umbenennen ist heikel, denn weder die Post noch die Anwohner lieben Adressänderungen. Ein Feldweg im Niemandsland wiederum ist nicht gerade das, was man unter Ehrung versteht.
Ittigen hat zwar keine Generäle oder Philosophen, die es zu Ehren gäbe, aber einen, der ganz schnell Velo fährt: Fabian Cancellara. Da aber auch hier schon jedes Weglein nach einer Blume oder einem Baum benannt ist, hat man sich mit diesem beholfen.
Das ist die Passerelle, die von Talgutzentrum zur S-Bahn-Station Ittigen führt. Die Wahl hat durchaus ihren Sinn. Auf dem ganzen Weg von der Station durch die Ladenpassage sind Metalltafeln eingelassen, die die Namen von Schweizer Sportgrössen tragen. Am Ende des Weges steht nämlich das "Haus des Sports". So wurde aus der bisher namenlosen Passerelle eine richtige Brücke, eben die "Fabian-Cancellara-Brücke". Hier sieht man ihm mit dem Schild.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Frauenquote

Ein heikles Thema bei dem ich mich nicht gerne aufs Glatteis wage, auch wenn es immer kälter wird. Aber dieser Artikel in "20Minuten" hat mir doch ein Schmunzeln entlockt. Ausgerechnet ein Tag nach dem die deutsche Arbeitsministerin den CEOs das Messer an den Hals gesetzt hat und von ihnen Frauenförderung, wenn nicht Frauenquote fordert. Es scheint so, als gäbe es in Deutschland - und auch in der Schweiz - einfach nicht genügend qualifizierte Frauen um Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen "gerecht" zu bestücken. Also, so behauptet der Artikel, müssen die Unternehmen die fähigen Frauen im Ausland, speziell in China, holen.
So könnte es sein, dass die geforderte Frauenquote ausgerechnet der Generation jener, die sie fordern, die Karrierechancen zunichte macht.
Was kann man jungen Frauen heute raten? Vielleicht, Wirtschaft und Chinesisch zu studieren und zu hoffen, dass in zwanzig Jahren auch in China eine Frauenquote eingeführt wird.

Montag, 17. Oktober 2011

Die Lücke gefüllt

Bei der Lücke handelt es sich um jenen Teil der Mittellandroute, die ich zu Gunsten der Wanderung Bern-Freiburg übersprungen habe. So fuhr ich am Mittwoch Mittag nach Lützelflüh, um Richtung Bern zu marschieren. Schon nach Schafhausen, ging es über einen ersten Hügel, aber diesmal störte ich mich nicht daran, denn die Aussicht lohnte sich. Über das Emmental, also das mit der Emme, bis nach Burgdorf.
Anders sah ich bereits den zweiten Aufstieg von Schafhausen aus. Nach einem steilen, rutschigen Weg kam ich oben auf demselben Strässchen an, das ich weiter unten verlassen hatte, als ich dem gelben Wegweiser folgte. Sofort beschloss ich, nur noch die Strasse zu benützen, was bei einem Auto pro zehn Minuten auch gut vertretbar war. Diese führte auf dem Hügelrücken über Felder und durch den Wald mit Blick ins Biembachtal rechts und ins Bigental links.
Schönbrunnen Richtung Bantiger
Bei der Käserei Schönbrunnen musste ich mich entscheiden: Über die Menziwilegg nach Worb oder gleich hinab nach Boll. Der Ausblick nach Norden gab mir die Antwort. Ich sah alle Berner Hügel - Gurten, Dentenberg, Längenberg, den Ulmiz und natürlich den Bantiger. So zog es mich auch in diese Richtung. Den Weg nach Boll zeigte mir der Stämpach. Eigentlich ein harmloses Bächlein. Aber in den Jahren 1986 und 87 überschwemmte der Stämpach das nach ihm benannte Boller Quartier gleich dreimal. Mein damaliger Chef gehörte zu den Betroffenen.
Unten in Boll beschloss ich, gleich in die S-Bahn einzusteigen. So war ich früh genug zu Hause, um schon bald wieder loszufahren. Ans Pix-Mix.

Samstag, 15. Oktober 2011

Die Anderen

- Les autres - Gli altri - Ils auters. So heisst diese Radiorubrik auf DRS1, die jeweils Samstags nach 10 Uhr gesendet wird. Was beschäftigt die Leute in den anderen Sprachregionen? Sicher eine gute Sache  ... aber, ja, ein aber kommt eben doch noch.
Klar ist der Sinn der Sendung, den DRS-Hörern die anderen Sprachregionen näher zu bringen. Gleichzeitig, wenn man über die "Anderen" spricht, indem man sie "die Anderen" nennt, betont man gerade das Trennende. Über die Schweiz berichten, heisst auch heute noch, aus der eigenen Sprachregion berichten. Nur gelegentlich geht es "huch" ins Welsche oder "hach" in die Sonnenstube. Der Aufruf des Ostasien- oder Südafrikakorrespondenten geht den Moderatoren leichter über die Lippen.
So gesehen ist für mich "Die Anderen" ein Rückschritt gegenüber dem früheren Rundumblick in die Regionen, wo die Regionalkorrespondenten je eine Geschichte der Woche lieferten, ohne dass jener aus Genf ein "anderer" gewesen wäre, als jener aus St. Gallen.
Wo sollte nach meiner Meinung dieser Bericht über die Charlie Chaplin Hochhäuser in Vevey gesendet werden? Ganz einfach: Dort, wo der Bericht gesendet würde, würden die Häuser in Olten stehen.

Freitag, 14. Oktober 2011

Wahlplakate (VI)

Den musste ich noch haben. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, nahm ich mir vor, ihn am nächsten Tag zu fotografieren, aber dann war er schon überklebt. Jetzt habe ich ihn wieder gefunden: Peter Dütschler.
Er verzichtet auf seiner Plakattrilogie konsequent auf politische Aussagen. Ausser vielleicht der, dass er auch ein Politiker ist und als solcher trotzdem von seiner Schwiegermutter geliebt wird. Konkreter wird er auch auf seiner Homepage nicht. Seine Ziele lesen sich eher wie das Vorwort eines Schmökers über Projektmanagement.
Da hilft auch der Verweis auf die Ziele der FDP nicht, denn die sind nicht viel konkreter.
Dafür wird er kompetent beraten - von seiner Tochter. Wenn ich ihn mir so genau anschaue, scheint er auf diesem Foto zehn Jahr jünger, als auf den anderen. Ein altes Foto aus dem Familienalbum also. Auch die anderen Bilder sehen ganz nach einer selbstgezimmerten Kampagne aus. Das hat etwas sympathisch naives. Aber vielleicht hätte er doch seine Tochter fragen sollen - die hätte ihm vielleicht von dieser Idee abgeraten.
Nun, wenn es nicht klappen sollte (es wird nicht klappen), heisst das Motto ja "Cowboys kennen keinen Schmerz". So wird er dann wohl in den Sonnenuntergang reiten, auf seinem Mountainbike. Zwei weitere Motive sieht man noch auf seiner Hompage hier. "Tausche fünf Wählerstimmen für ein Bier" entbehrt zwar in meiner Empfindung jeder Logik, aber wenn er sich mal ins Diemtigtal verirren sollte, kann er ja bei mir anklopfen. Mit Bier bin ich grosszügiger, als mit meinen Stimmen.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Pix Mix

Gestern habe ich es wieder mal ins Pix-Mix geschafft. Zum zweiten Mal nach 2009. Ich gehe ungerne vor Arbeitstagen spät noch aus und so war diese Ferienwoche wie gemacht für solches. Dazu musste ich allerdings meine Wanderung von Lützelflüh nach Bern etwas kürzen und in Boll schon in die S-Bahn einsteigen. Ich wollte erst wieder nach Hause um mich frisch zu machen und ich kam nicht darum herum, das Auto zu nehmen.
Es war die 50. Vorstellung und die Dampfzentrale war voll. Ich eroberte gleich am Anfang eine Ecke neben der Bar und blieb dort. Zwar hatte ich eine Lampe im Bild, die störte aber nur selten. Dann ging es los mit 20 Bildern à 20 Sekunden. Die Vorstellungen waren vielfältig. Manche drehten sich ums Jubiläum, andere um Themen, die den Vortragenden am Herzen liegen. Zum Vortrag "gezwungen", wie er behauptete, hatten die Veranstalter den Stadtpräsidenten Alexander Tschäppat - als müsste man den Tschäppu zu einem öffentlichen Auftritt zwingen. Er unterhielt mit Zahlen zur Stadt Bern und setzte z.B. die Mengen an Pendlern mit jener an Papierkörben in Beziehung.
Gut gefielen mir auch ein Beitrag über die Himba-Frauen in Namibia, über Singles aus dem Mottenschrank (live aufgelegt im 20 Sekundentakt!) und diverse Fotovorträge. Darunter auch Marc Howells-Mead, der seine spezielle Porträt-Serie vorstellte: One Frame Movie, eine Geschichte zu jedem Bild, die aber nicht er erzählt, sondern die sich der Zuschauer vorstellen soll. Auf den Bildern sind auch einige Gesichter der Berner Bloggerszene zu sehen. Er suche immer auch neue Models für diese Serie, sagte er.
Der Anlass wurde übrigens von einer Dame anmoderiert, der/die auch noch als Königin der Nacht brillierte. Ich sollte in Zukunft auch bei solchen Anlässen den "richtigen" Fotoapparat mitnehmen.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Qual der Wahl

Ja, es ist wirklich eine Qual, diese Wahl. Da muss man sich ein paar Regeln vorgeben, bevor man hinter die Liste geht. Die einfachste Regel wäre natürlich, einfach die unveränderte Liste der Lieblingspartei zu nehmen. Aber so einfach wollte ich es mir nicht machen. Darum meine Regeln:
1. Amtliche (leere) Liste nehmen
2. Liste 3 (SP Männer) vorgeben
3. Hans Stöckli wählen
4. Den Sieger von Smartvote einsetzen
Dazu würde ich einen Twitter-Bekannten einsetzen, wenn er in die Top 26 kommt, sofern er bei einer wählbaren Partei ist.
Also führte ich mal Smartvote den mit 72 Fragen durch.
So also sieht mein politisches Profil aus. Ich habe vor drei Jahren eine Smartspider von mir erstellt. Die waagrechte Achse und alles was darunter ist, sind gleich geblieben. Der grösste Ausschlag ist jetzt die liberale Gesellschaft. Auch ein klein bisschen wirtschaftsfreundlicher bin ich geworden. Dass sich meine Zustimmung zu einer offenen Aussenpolitik gleich halbiert habe soll, wundert mich aber. Ob es an den Fragen liegt? Aber die Kandidaten haben ja dieselben Fragen beantwortet, so dass ich mich der nächsten Frage widmen kann.
In welchen Parteien finden sich meine Gesinnungsgenossen? Überraschung: GLP. Genauer, die 26 Sitze verteilen sich auf 11 GLP, 9 SP, 2 Jungfreisinnige und je einer aus CVP, EVP, Grünen und Piraten.
Der Letztgenannte belegt Platz eins. Der Berner Piratenkapitän Pascal Fouquet. Somit ist er gesetzt. Das Zusatzkriterium erfüllt Michael Daphinoff, so dass vermutlich erstmals in der Geschichte von mir eine Stimme an die CVP geht. Glücklicherweise ist auch Hans Stöckli in den Top 26, so dass ich diese Stimme nicht mit Bieler Sentimentalitäten begründen muss. Die anderen Sozialdemokraten müssen mit den Listenstimmen aus der Giesskanne vorlieb nehmen.
Was aber nun mit den Grünliberalen? So viel Übereinstimmung zu ignorieren wäre inkonsequent. Da sehe ich, dass auf meiner Liste noch keine Frauen sind. Also nehme ich die drei GLP-Frauen aus meinen Top 26 und setze sie ein: Kathrin Bertschi, Tamara Michel und Denise Mäder.
Nur sechs Namen stehen auf meiner Liste. Die restlichen Linien werden zu reinen Listenstimmen. Ich habe heute gleichzeitig sehr konservativ und sehr modern gewählt. Konservativ, weil ich jene Liste wähle, die mich selbst abbildet (SP, Mann) und dem entspricht, was ich seit dreissig Jahren wähle - modern, weil ich mich auf die Internetapplikation Smartvote abgestützt habe.
Fazit: Ich bin schon ein bisschen Stolz auf den Aufwand, den ich betrieben habe und dass ich alles so gut begründen kann. Aber ich möchte nicht behaupten, ich hätte die Sache jetzt besser gemacht als andere. Mir ist einfach wohl so. Ich kann zu meiner Wahl stehen und das ist gut so!

Montag, 10. Oktober 2011

Oktoberregen macht ... nass

Nach 10 Etappen der Mittellandroute als Solist, wollte ich auch mal ein paar Wanderkumpane haben und habe die Strecke von Bern, resp. Thörishaus nach Freiburg im Blog ausgeschrieben. Prompt wurde es die erste Regenwanderung des Unternehmens. Aber Helmut (@helmchenx) und Martin (@freaktechnik) liessen sich nicht abschrecken und waren pünktlich beim Bahnhof Bern. In Thörishaus entliess uns die S2 in die feuchte Natur zu sechs Stunden Wanderung.
Über das schon hier gezeigte Sensebrüggli betraten wir Freiburger Boden. Nach einem kurzen Aufstieg wurden wir von einem übermütigen Boxer (Hund) empfangen. Er hüpfte von einem zum anderen und wir befürchteten, er würde mit uns kommen. Aber er erinnerte sich rechtzeitig an sein Zuhause und wir konnten weiter gehen. Die erste Ortschaft, die wir erreichten war Ueberstorf. Von dort ging es durch ein Tälchen mit einem Weiler namens Ledeu, dann am Rande einer Schlucht hinauf nach Niedermuhren.
St. Antöni liegt auf einer Anhöhe und der Wanderweg beschreibt einen Bogen, so dass man das Gefühl hat, man gehe wieder zurück. Tatsächlich zeigt eine einzelner Wegweiser sowohl nach Freiburg wie nach Thörishaus. Kurz darauf trennen sich die Wege wieder und ein steiler Aufstieg führt noch einmal von 670 auf 780 Meter. Danach sahen wir auf Tafers hinunter, liessen es aber rechts liegen und bogen Richtung Fribourg-Bourgillon ab.
Erst dachte ich, wir würden so die Galteraschlucht umgehen, was angesichts der rutschigen Wege auch sinnvoll gewesen wäre. Als wir dann die Galtera kreuzten, entschlossen wir, doch durch die Schlucht zu gehen. Ein guter Entscheid, denn die Schlucht ist wirklich sehenswert. Dem Fluss entlang kommt man bis an ein Stadttor und das Quartier Auge von Freiburg. Über die Holzbrücke, zur Kathedrale und zum Bahnhof war die Route der letzten 20 Minuten. Ein paar Bilder mehr gibt es in meinem Flickr-Album.
Freiburg ist der Zweidrittelpunkt der Mittellandroute. Noch drei Etappen bis Lausanne, drei weitere bis Genf. Ob ich sie dieses Jahr noch schaffe?

Sonntag, 9. Oktober 2011

Realistische Träume

Kennst du den Witz? Sagt einer zum anderen "Ich habe immer denselben Albtraum: Angelina Jolie kommt ganz nackt in mein Schlafzimmer." -  "Aber das ist doch kein Albtraum." - "Doch. Sie schlägt die Tür zu, so dass ich davon erwache."
Der Witz des Witzes ist, das mir da auch schon passiert ist. Nicht mit Angelina Jolie oder sonst wem, Aber ich habe auch schon von Situationen geträumt, in denen solch ein Lärm war, dass ich davon erwacht bin. Wenn ich dann mit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit gestarrt habe und alles ruhig war, bin ich wieder ins Kissen gesunken und konnte weiter schlafen.
So realistisch können Träume sein. Aber es geht noch schlimmer. Einmal habe ich geträumt, ich hätte jemanden umgebracht. Den Toten habe ich mitsamt seinem Auto in einem Bachbett entsorgt und bin nach Hause gegangen. Ich erinnerte mich noch tagelang an die Szenerie. Zum Glück konnte ich mir auch noch die Landschaft aus meinem Traum in Erinnerung rufen und klar feststellen, dass es sich nicht um das real existierende Diemtigtal handeln konnte. Nein, die nächste Überschwemmung wird kein Auto mit einer Leiche freilegen!
Übrigens - vor einigen Tagen habe ich ein neues Buch zu lesen begonnen. Es heisst "Die geheime Geschichte" und handelt .... von vier Studenten, die einen Kommilitonen um die Ecke bringen und nicht entlarvt werden. Soviel dazu.

Freitag, 7. Oktober 2011

Ständerat

Prognosen sind bekanntlich vor allem dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen. Ich will mich, was die Berner Ständeratswahlen betrifft, mal auf dieses Glatteis begeben. Wobei, eine erste Aussage kann ich wohl geradezu risikolos machen. Am 23. Oktober wird Adrian Amstutz SVP seinen Sitz auf sicher haben.
Werner Luginbühl BDP schafft wohl das absolute Mehr nicht, da ihn sicher viele SVP-ler noch als Verräter betrachten und die zweite Linie leer lassen oder einen anderen Kandidaten wählen. Vielleicht sogar Hans Stöckli SP, jedenfalls im Seeland und im Jura, ev. auch der Stadt Bern.
Hier habe ich bereits meine Präferenz verraten. Wenn man Amstutz schon nicht verhindern kann, sollte man ihm wenigsten einen erfahrenen Sozialdemokraten, eben Stöckli zur Seite stellen. Klar muss aber die Linke im zweiten Wahlgang einig auftreten. Jener Kandidat, der besser abgeschnitten hat, muss von allen portiert werden. Sollte das der Grüne Alec von Graffenried sein, dann ist er es und bekommt auch meine Stimme.
Natürlich wird Luginbühl seinen Sitz auch im zweiten Wahlgang verteidigen wollen. Fragt sich aber, ob er ausserhalb der BDP noch bürgerliche Wähler mobilisieren kann. Denn auch das Argument, den anderen - also von Graffenried oder Stöckli - verhindern zu müssen, wird wenig bringen, denn die beiden sind keine extremen Vertreter ihrer Parteien.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mittellandroute im Emmental

Nach einigem längeren Unterbruch nahm ich die Mittelandroute wieder auf. In weitem Bogen, via Bern und Langenthal, fuhr ich nach Huttwil. Dort, so meint die Wandersite, solle man als erstes auf einen Aussichtspunkt namens Gummen gehen. Die Berner Wanderwege sind offenbar anderer Meinung und erwähnen auf dem Wegweiser weder den Gummen noch das dahinter befindliche Dorf Wyssachen. Immerhin war Sumiswald angeschrieben und auf diesem Weg erreichte ich Wyssachen trotzdem. Wohl mit weniger Steigung, aber die kam noch.
Wenn man im Zusammenhang mit dem Emmental von den sanften, grünen Hügeln spricht, darf man nicht vergessen, dass diese Hügel erst erklommen werden müssen. Und die Steigung, die es zu überwinden gilt, ist nicht besonders sanft. Ist man aber mal oben, führt der Weg oder ein Strässchen dem Hügelrücken entlang. Dort sieht man sie dann, links und rechts, die sanften Hügel des Emmentals und - im Dunst - die Berner Alpen.
Ob Lützelflüh
So hätte es bleiben können bis Lützelflüh, aber zwischen durch gab es einen Abstieg nach Sumiswald. Quasi ein Hügelwechsel. Also nochmal steil hinauf und dann die Höhe geniessen. Ab und zu geht es durch eine Häusergruppe, mal sogar an einem Schulhaus vorbei und ich frage mich, woher da die Schüler kommen. Aber privilegiert sind diese Lagen. Steil hinunter geht es wieder nach Lützelflüh. Durch dieses Dorf geht man natürlich nicht ohne an den berühmtesten Einwohner zu denken. Aber ich muss zugeben, dass mir Gotthelfs Geschichten nur schwach präsent sind. Spannend wäre es sicher, könnte er die heutigen Zustände beschreiben
Dass ich es auch in Lützelflüh geschafft habe, zwei Minuten nach Abfahrt des Zuges am Bahnhof einzutreffen, ist wohl schon Tradition. Aber ich hatte es ja nicht eilig, denn ich wollte noch ans Bloggertreffen nach Bern.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Alles an einem Mittwoch

So kann ein Ferientag zuhause ablaufen. Frühstücken und dazu Blogs lesen. Linklisten in Blogs ignoriere ich fast immer. Eine Ausnahme ist "6 nach 9". Heute war ein Hinweis auf die Report Sendung der Schweizer Fernsehens drin, über eine deutsche Busfahrerin, die nach Zürich gezogen ist. Ein beeindruckendes Porträt. Auch weil die Frau sich offen als Wirtschaftsflüchtling bezeichnet hat - ein Begriff, der eher negativ gebraucht wird. Ich habe in deutschen Blogs schon ab und zu die Bemerkung gelesen, Deutschland sei ein Billiglohnland geworden. Wenn ich erfahre, dass eine Busfahrerin für diesen anspruchsvollen full-time-Job nur 1300 Euro netto bekommt, begreife ich langsam diese Aussagen.
Dann holte ich das Wahlmaterial aus dem Briefkasten. Auch da dürften Deutsche ins Staunen kommen: 28 Listen für 26 Sitze und keine fünf Prozent Hürde. Aber für das Wahlmaterial hatte ich keine Zeit mehr, denn die Fahrt nach Bern war angesagt. Essen mit A. im Vetter Herzog. Kleine Enttäuschung: Kein Marronikuchen. Dann halt Schokoladekuchen - man muss sich zu helfen wissen.
Schliesslich noch ein Abstecher nach Thörishaus. Ich wollte mich noch absichern, am  Samstag den richtigen Einstieg in die Wanderung nach Freiburg zu finden. So ging ich zur Sense hinunter, wo der Wanderweg über diese Brücke führt.
Thörishaus