Samstag, 27. Juni 2009

Nauders


Wieder ist Samstag. Die richtige Zeit, sich noch einmal ans vorherige Wochenende zu erinnern. Die Prozession also, die ich hier beschrieben habe, fand also in Nauders, im Tirol, statt. Wie kam ich dahin? A. ist schuld. Er ist nicht nur Fan von Bier und Foccacia (wie ich), sondern auch vom Radfahren (ganz im Gegensatz zu mir). So nimmt er auch regelmässig an Radrennen teil, wie dem 3-Länder-Giro, der von Nauders über den Reschenpass, dem Reschensee entlang, über das Stilfserjoch und durch das Engadin wieder zurück nach Nauders führt.
Meistens fährt A. mit seiner Frau, wenn sie aber keine Zeit hat, stelle ich mich als Coach zu Verfügung (oder sagen wir Gesprächspartner, denn allzuviel zu coachen gibt es ja nicht). Wir kamen am Samstag Nachmittag an. Es war bereits viel los, denn am Samstag gibt es noch ein anderes Rennen namens RATA (Race across the alps). A. holte seine Startnummer und wir tranken noch etwas im Festzelt. Er hatte sich noch in letzter Minute umgemeldet, d.h. auf die kürzere Strecke ohne Stilfserjoch, weil er sich nicht ihn Form fühlte. Viele weitere Teilnehmer des 3-Länder-Giro waren auch schon eingetroffen. Doppelt so viele, wie das Dorf Einwohner hat: 3000. Aber immer noch tausend weniger, als es Fremdenbetten hat.
Wir gingen früh Abendessen, alle Restaurants voller... wie gesagt. Tagwacht war um halb fünf, der Start um halb sieben. Ich ging natürlich hin.
Traditionellerweise wird vor dem Start noch ein Stück von AC/DC gespielt, um jene zu wecken, die verschlafen haben. Ob es nützt? Ein bisschen Galgenfrist haben sie ja, denn es geht fast eine Viertelstunde, bis alle durch die Zeitmessungsschranke sind. Und eine Viertelstunde lang hört man das Einrasten den Klickpedale der Startenden.Während sich also eine Prozession von Radfahrern Richtung Italien in Bewegung setzte, sah ich eine andere Art von Prozession.
Als ich zum Zielgelände zurückkehrte, kündete der Speaker gerade an, die ersten träfen bald ein. Eine Dreiergruppe, zwei zusammen, der dritte etwas weiter hinten. So kamen sie denn auch an. Die beiden ersten fuhren eine kleinen Schlusssprint nebeneinander und immer noch nebeneinander fuhren sie durch die Zeitmessung: Ein Doppelsieg!
Der Speaker begrüsste jeden neu Ankommenden namentlich, sein Laptop war natürlich auch am Zielcomputer angeschlossen. Daneben kommentierte er auch die Musik, die gerade lief. Darunter auch der angeblich neue Sommerhit. Hoffentlich höre ich den nie mehr. Letztes Jahr wurden jede halbe Stunde "all summer long" gespielt, aber das war besser. Zwischendurch schaute der Speaker aber nicht mehr auf den Computer und weil auch ich nicht immer aufmerksam war, verpasste ich A. Er musste mich suchen und fand mich auch. Wir gingen gleich ins Hotel, er duschen, beide packen und auschecken. A. löste noch seinen Pastagutschein im Festzelt ein, ich trank - was wohl - ein Bier und dann machten wir uns auf den Nachhauseweg. Das ganze Wochenende war kühl geblieben und auch am Sonntagnachmittag lud das Wetter nicht zum bleiben ein. 

Donnerstag, 25. Juni 2009

Die Prozession

Letzten Sonntag habe ich tatsächlich zum ersten Mal eine Prozession erlebt. In... aber das später!
Ich wollte mich um halb acht noch etwas hinlegen, aber da ertönte draussen ein lauter Knall. Zehn Minuten später wieder. Also stand ich auf und ging frühstücken. Dass eine Prozession stattfinden würde, habe ich zwar am Vortag erfahren, dass sie aber von Böllerschüssen begleitet sein würde, wusste ich nicht. Die Hotelliere machte mich darauf aufmerksam, dass ich die Hintertüre benutzen müsse, den vor dem Haupteingang stehe der Altar. Der Altar? Das musste ich mir ansehen. Tatsächlich stand ein Tisch mit weissem Tuch, Kerzen und einen Jesusbild vor der Tür. Ich marschierte zur Kirche hinauf (Dorfkirchen sind immer oben) an weiteren Altären vorbei. Oben sah ich dann auch den Umzug die Prozession. Sie war schon am anderen Dorfende angelangt. Ich ging Richtung Schloss und dort hatten sie auch gerade Halt gemacht. Warum diese Halte erfuhr ich später. 
Ich wartete dort, wo Polizisten die Autofahrer zurück auf die Hauptstrasse schickten. Die Strasse am Schloss vorbei, ursprünglich eine Römerstrasse, ist für Vergnügungsfahrten beliebt.
Endlich ging die Prozession weiter. Zuvorderst zwei Bannerträger. Je eines mit einem Bild von Jesus und Maria. Die Banner, ca. 2x3 Meter, waren sicher schwer und der Wind machte den Bannerträgern arg zu schaffen, auch wenn noch je ein Gehilfe mit zwei oben befestigten Bändern das Ganze zu stabilisieren half. Fluchen darf man bei so einer Aufgabe wohl nicht.
Weiter ging es mit den weissberockten Ministranten, dann die Heiligenfiguren auf ihren Sänften. Streng genommen nur eine: Maria, Maria und Maria. Nach hinten schauend. Erst später wurde mir klar, dass die Figuren auf das Zentrum des Zuges blickten.
Es folgten die Dorfmusik, trommelnd, und der Schützenverein mit Beilen und Flinten bewaffnet. Dann kam eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen und, das besondere, ein Mann mit Lautsprechern auf einer Stange. Daraus erklang ein Sermon. Dann das Zentrum: Der Priester im Ornat, in der Hand eine Monstranz, über ihm der Himmel, also ein Baldachin. Der Bürgermeister hatte schon angekündigt, dass er den Himmel tragen dürfe. Die andere drei, nehme ich an, war wohl auch Gemeinderatsmitglieder. Darauf folgten weiter Leute und ein Mann mit Mikrofon. Er also sprach den Sermon(gebenedeit...), es war kein Tonband, wie ich erst vermutete. Ein weiterer Lautsprecherträger beschallte dann das restliche Volk - dazwischen noch einmal eine Marienfigur, diesmal nach vorne schauend.
Als die Prozession passiert hatte, wanderte ich noch etwas durch den untern Dorfteil und kam gerade im richtigen Moment zum Hotel zurück. Die Schützen und die Musik hatten sich gerade auf dem Platz positioniert und die Ministranten vor dem Altar. Auch der himmlische Würdenträger mit seinen vier würdigen Himmelträgern trat zum Altar und stellte die Monstranz darauf. Die Ministranten sangen ein Loblied auf Jesus und der Priester segnete den Altar. Darauf bat er einen Vertreter und eine Vertreterin der Dorfjugend zum Altar, die dort eine Art Gelübde ablegten. (Nein, nicht Keuschheit, einfach Glauben und so.) 
Schliesslich luden die Schützen ihre Vorderlader und schossen einen Salut. Danach setzte der Zug seinen Weg Richtung Kirche fort.
Ich setzte meinen Weg auch fort, leicht nachdenklich, denn was ich gesehen habe bleibt mir fremd. Zwar bin ich als nüchterner Protestant aufgewachsen, aber mit der Jesus-People-Bewegung habe ich auch auf reformierter Seite genug Menschen gesehen, die ihre religiöse Ueberzeugung plakativ vor sich hertragen. Ich respektiere das, gehe aber auch gleichzeitig auf kritische Distanz. Genauso zurückhaltend bin ich was meine politische Einstellung oder mein Privatleben betrifft. Eigentlich widerspricht mein Blog dem allen. 

Mittwoch, 24. Juni 2009

Oh Ironie!

Da habe ich mit dem letzten Artikel gleich noch die Aufgabe von Pharmama eingefangen, auch noch Ironie und Sarkasmus zu erklären. Und weil ich gut gelaunt bin, nehme ich den Zynismus auch noch dazu. Alles mithilfe der Definitionen in Wikipedia, übertragen auf ein aktuelles Thema: Schenkkreise. Diese Organisationen sind nämlich zynische Organisationen, denn sie basieren auf der Gewissheit, dass die Welt schlecht ist und bieten eine scheinbare Alternative. Der, ich nenne ihn mal charakterlichen Zyniker, würde einem solchen Schenkkreis beitreten, weil er ausgerechnet hat, dass es noch genügend Leichtgläubige gibt, die man anwerben kann und er es so bis zur Auszahlung des grossen Betrages schafft. Er will also aus der 'Schlechtigkeit' der Welt Profit ziehen. Wenn er die Kohle hat, zeigt er den anderen vielleicht sein wahres Gesicht. Er wird spotten über die, welche glauben ausgerechnet sie könnten die Gesetze der Mathematik ausser Kraft setzen; über die, welche das Hirn ausschalten, wenn sie von grossen Beträgen hören; über die, welche schenken um beschenkt zu werden. Das alles nicht beleidigend (wäre einklagbar), aber so verletzend, dass sich die anderen nicht mehr wehren können. Das wäre Sarkasmus in Bestform, zumal auch noch das Besserwisserische dazu kommt.
Und Ironie. Hinter dem vollen Schreibtisch dem Kollegen sagen, dass man schon lange auf einen Auftrag von ihm gewartet hat, zum Beispiel. Hier ist die Ironie leicht zu erkennen. Wenn aber einer die Vorteile der Schenkkreise beschreibt, den Altruismus der Teilnehmenden und die tollen Projekte lobt (jenen, die die Schenkkreise angeblich verfolgen), dann ist die Ironie nur für den gleich Denkenden erkennbar. Die Betroffenen würden diese Worte vielleicht gar als Bestätigung ihres Tuns betrachten. Diese Zweischneidigkeit der Ironie kann aber auch ihren Sinn haben. Den Kritischen belustigt sie, dem Unkritischen gibt sie die Chance nachzudenken, ob die Dinge wirklich so gut sein können, wie sie beschrieben werden (Sarkasmus erzeugt nur eine Abwehrhaltung). Dann hätte der, ich nenne ihn philosophischen Zyniker, schon etwas erreicht. Er weiss zwar, dass man das Schlechte nicht ausrotten kann, aber ein klein wenig etwas dagegen tun, kann man schon.
D'Musig derzue: Passend zum Titel, Stefan Eicher mit "Oh Ironie".

Freitag, 19. Juni 2009

Parodieren und persiflieren

Es fing ganz harmlos an. A. erwähnte, dass im nächsten James Bond Film der Bösewicht Blofeld wiedererscheinen solle. Ich erinnerte mich, dass auch in den Austin Powers Filmen der Bösewicht so aussieht. Letzterer ist eine Bond-Parodie. Oder ist er eine Persiflage? Genau diese Frage stellte mir A. Das konnte ich nicht beantworten und so musste ich heute Abend noch Wikipedia bemühen. Eine Persiflage sei eine satirische Darstellung eines Inhaltes, die Parodie eine Uebernahme der Form mit lächerlichem Inhalt, kurz gesagt.
Aber die Unterscheidung erscheint mir gar nicht so einfach. So werden die genannten Austin Powers Filme als Parodien bezeichnet, obwohl es ja auch Agentenfilme sind, also nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt erhalten bleibt. Es ist die Darstellung des Inhaltes, der die Parodie, oder doch die Persiflage, ausmacht.
Ich habe mir darum überlegt, wie man mit einem Blogbeitrag verfahren würde, um diesen Unterschied darzustellen. Zum Beispiel ein Beitrag zum neuen IPhone. Eine Persiflage wäre demnach, wenn man diesen Artikel inhaltlich erhalten und an der Form feilen würde. Die positiven Punkte würden überhöht, die negativen dramatisiert - z.B. mit Worten, die wir aus Predigten kennen. Eine Parodie hingegen wäre, wenn statt dem IPhone ein Küchengerät besprochen würde, mitsamt dem Zubehör. So oder so, kann das Ganze wohl nur gelingen, wenn schon das Original etwas witziges, übertriebenes oder absurdes hat - wie eben die James Bond Filme, die haben (meistens) alles.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Werbung ist Glückssache

Ich frage mich manchmal schon, was sich die Leute bei der Wahl der Motive ihrer Werbekampagnen denken. Soll man (die S+L Frutigen) wirklich so für ein Jugendkonto werben?
 Aber vielleicht geht die Aussage ja so: Wer mit dem umgebauten Töffli, dem kleinen Bruder auf dem Gepäckträger und natürlich ohne Helm sein Konto eröffnen kommt, der kommt später auch mit seinem geleasten Mercedes, der teuren Freundin und den hinterzogenen Millionen zu uns.
Vielleicht habe ich ja zuwenig Humor, aber ich finde diese Werbung schlimmer als gewisse Preise.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Doch mal ein Video

Eigentlich binde ich prinzipiell keine Videos direkt in meine Posts ein, ich setze nur gelegentlich Links. Auch auf anderen Blogs schaue ich selten die Videos. Aber keine Regel ohne Ausnahme! Dieses Video, das ich aus meiner Peru-Connection erhalten habe, muss ich einfach vorstellen. Gianmarco ist ein peruanischer Cantautore. Er ist - und das wusste ich bisher auch nicht - der Komponist der Ballade "Hoy", die wir in der Interpretation von Gloria Estefan kennen. Er schloss mit diesem Lied ein Konzert zum 15jährigen Bühnenjubiläum ab. Das Besondere: Mittendrin führt er in einen folkloristischen Teil über, den er seinem Heimatland gewidmet hat. Da wird getanzt und auch der Sänger bleibt nicht bockstill, man beachte seine Beinarbeit. Ganz zum Schluss zeigt Gianmarco, was wir in der Schweiz den Roger.Federer-Effekt nennen könnten. In grossen Momenten dürfen auch Peruaner ein paar Tränen verdrücken.

Dienstag, 16. Juni 2009

Wer hat hier Illusionen?

Die, die uns die Welt erklären (Journalisten, Politiker, Wissenschafter etc.) bemühen sich in letzter Zeit immer wieder uns vor Illusionen zu bewahren. Dabei habe ich aber das Gefühl, dass es vor allem die Welterklärer sind, die Illusionen haben. Nämlich die, dass das 'gemeine Volk' Illusionen habe. Erstmals fiel mir das so richtig bei den Präsidentschaftswahlen in der USA auf. Wie wurde darauf herumgehackt, dass Obama kein Messias sei. Wer hat das behauptet? Ein paar Verrückte vielleicht, denn die gibt es immer, aber ich habe nichts solches gehört. Ich und wohl viele andere Menschen auch, waren einfach froh, dass Obama nicht Bush ist. Dass er dazu noch etwas weltoffener und schwarz ist, ist quasi noch ein Zückerchen obendrein. Auch für die US-Bürger.
Jetzt, wieder bei Präsidentschaftswahlen, diesmal im Iran, wiederholt sich das Spielchen. Nein, Moussawi sei gar kein Reformer, kein Oppositioneller, wird plötzlich auf uns eingetrommelt. Wer hätte schon vermutet, dass in einer Diktatur ein Regierungsgegner Präsidentschaftskandidat wird? Er ist einfach nicht Ahmadinhejad. Wenn Mussawi auch noch eine Nuance liberaler und gemässigter in seinen Worten ist, ist das wiederum ein Zückerchen obendrein. Auch für die Iraner.
Im September wird der Nachfolger von Bundesrat Couchepin gewählt. Schon mal zum voraus an alle Welterklärer: Ich erwarte nicht, dass der Neue die Finanzkrise beendet, das Gesundheitssystem reformiert und die AHV rettet. Aber wenn er das eine oder andere schon mal weiterbringt, dann wäre das....!
D'Musig derzue: Nein, nicht eines der vielen Lieder, die von Illusionen handeln. Einfach etwas von Polo, das nicht so bekannt ist: "Weisch no?".

Sonntag, 14. Juni 2009

30 Grad?

Soviel ist jedenfalls angekündigt, dieses Wochenende. Ich bin aber heute schon früh ins Schwimmbad gefahren um meinen Kilometer zu schwimmen. Es war auch nötig. Gestern ging ich nach dem Schach spielen noch mit zwei Mitspielern essen. Im Seegarten in der Spiezer Bucht. Da stimmte alles: Aussicht, Wetter und natürlich auch das Essen. Die 200 Kcal, die ich heute beim Schwimmen verbraucht hatte, reichten wohl nicht einmal fürs Dessert. Ich durfte mir ja etwas gönnen, denn ich hatte gewonnen. Allerdings gegen einen sehr jungen Spieler und es ist wohl nur eine Frage von ein, zwei Jahren, bis ich gegen ihn keine Chance mehr habe. Um Zehn habe ich das Schwimmbad wieder verlassen und bin nach Hause gefahren. Hier auf 1000m wird es wohl kaum so heiss, aber das Zvieribier wird auch bei 25 Grad noch gut schmecken. Nebenbei noch ein Bildchen, das zeigt, wie bei uns die neuste Technik angepriesen wird.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Die Kaffeemaschine hat funktioniert

Da bin ich also heute morgen ins Büro gegangen, um den gestern gemeldeten Fehler zu untersuchen. Der Drucker konnte nicht mehr alle Rechnung drucken. Ich korrigierte erst mal die Daten und wollte einen Test durchführen. Jetzt wollte der Drucker definitiv nicht mehr. Der gerufene Techniker versicherte, dass der Drucker in Ordnung war. Auch ein Restart des Drucker-PCs half nicht. So musste ich meinen Chef, der krank zuhause liegt, anrufen. Er restartete ebenfalls den PC - von zuhause aus - und es funktionierte. Der Techniker ist vergebens gekommen, aber nicht umsonst! 
Die Ursache des Ganzen war ein Fehler auf der Datenbank, verursacht von den Kollegen einer konzerneigenen Softwarefirma. Jene Firma, die unseren Katalog druckt und verschickt, hat am Montag eine Adressdatei erhalten. Klar das auch die fehlerhaft war. So spielte es gar keine Rolle mehr, dass eine weitere Datei, die sie gestern hätten erhalten sollen, nicht angekommen ist.
Kurz nach Mittag ist noch unser Netzserver ausgestiegen, so dass wir eine Stunde lang kein Internet und keinen Mailverkehr mehr hatten. Immerhin war gegen vier Uhr die Datenbank geflickt und ich konnte der Druckerei die neuen Adressdateien schicken. Dass ich auch der Post noch eine Datei schicken musste, die gestern verloren ging, ist schon fast Routine.
Aber wie gesagt: Das wichtigste Instrument jedes Programmierers, die Kaffeemaschine, hat ihren Dienst brav versehen!

Dienstag, 9. Juni 2009

Abbruch

Tönt dramatisch und ist es auch ein bisschen. Der gefürchtete dritte Anruf ist gekommen und es handelt sich um ein neues Problem. Zumindest soweit ich es beurteilen kann. Es wäre wohl besser gewesen weit weg zu gehen, aber jetzt ist es nun mal so. Also breche ich Ferien- und Fastenwoche ab und gehe morgen wieder ins Büro. Man muss aber auch das positive sehen. Jetzt konnte ich den Reiskocher, den ich gestern gekauft habe, schon heute ausprobieren (funktioniert). Dazu habe ich mir Lebergeschnetzeltes gekauft. Das mag ich und die Katze auch. Na ja, ein Frustnussgipfel ist auch noch mitgekommen. 

Montag, 8. Juni 2009

Fehlstart

Heute hat für mich eine Ferienwoche begonnen. Oder besser "hätte". Da gab es ein Problem, das ich letzten Freitag nicht mehr lösen konnte. So ging ich am Mittag noch schnell ins Büro. Es lohnt sich doch, ein Problem noch einmal ausgeschlafen anzuschauen, denn nach einer halben Stunde war es gelöst. Wenn schon in Bern, ging ich noch etwas im fast fertig umgebauten Shoppyland herumlungern. Dann nach Thun zu Kieser. Aber kaum zuhause, ein Anruf. Noch ein Problem! Also wieder nach Bern, wieder Fehler suchen, lösen und wieder nach Hause. Jetzt hoffe ich, ich habe Ruhe - hier wären aller guten Dinge nicht drei. 
Diese Woche dient noch einem anderen Zweck, als der reinen Erholung. Wie schon letzten Frühling will ich einen Fastenwoche durchführen. Letztes Jahr habe ich es mit einer Fastengruppe gemacht, diesmal auf eigene Faust. Heute habe ich noch einen zusätzlichen Salattag veranstaltet. Morgen aber geht's los! Nur noch ein Glas Fruchtsaft pro Mahlzeit und Suppe am Abend. Tee und Wasser den ganzen Tag. Fünf Tage lang, das Ganze - letztes Jahr waren es sogar sieben. Wie ich den ersten Fastentag überlebt habe, berichte ich morgen Abend.

Samstag, 6. Juni 2009

Sonntagsgeschirr

Ich lese gerne den Blog "Stützen der Gesellschaft" von Don Alphonso. Auf satirische Art nimmt er die Welt des Grossbürgertums, zu der er auch selbst gehört, aufs Korn. In seinem letzten Beitrag, hat er etwas beschrieben, das man auch als Arbeitersohn nachvollziehen kann.
Da habe sich eine Nachbarin bei seiner Mutter beklagt, dass er auf der Terrasse frühstücke, resp. dass er dabei sein teures Geschirr verwende und dass man das von überall her sehe. Ja, er lässt die Sachen sogar stehen, wenn er auf seinen Morgenspaziergang geht. Die Nachbarin und die Mutter gehören noch einer Generation an, die, unabhängig wie reich sei waren, stets darauf gedacht war, seine Kostbarkeiten nicht zur Schau zu stellen. 
Dass das in einem Arbeiterhaushalt genauso funktioniert, kann ich am Beispiel meiner Mutter zeigen. Da gab es Sonntagsgeschirr, das Hochzeitsgeschenk, das nur an Festtagen und für Gäste gebraucht wurde. Es war nach 60 Jahren noch komplett! Dann gab es das Alltagsgeschirr für die Familie, das aber für den Kaffe zwischendurch immer noch zu schön war. Dafür gab es noch ein paar billigere Tassen. Das gleiche galt für Gläser und Besteck. 
Wie Don Alphonso vertrete ich da eine andere Ansicht. Ich benutze das schönste Geschirr (ist zwar nicht so kostbar, wie beim Don) gerne jeden Tag und riskiere auch Verluste. Tassen und Teller sind für mich keine Schauobjekte. Nur bei einem bin ich auch konservativ im wörtlichen Sinne. Die Kristallgläser meiner Eltern schone ich noch.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Von Worblaufen und vom an den See laufen

Heute war wieder einmal Mittagessen bei Vetter Herzog im Breitsch angesagt. Zackig marschierte ich nach Worblaufen um dort A. zu treffen und mit ihm den Bus an den Breitenrainplatz zu besteigen. Wie immer war ich zu früh und so ging ich noch auf die Worblaufenbrücke und machte ein Bild der Aare. Aus diesem Bild mache ich meinen Juni-Header. Salat, Focaccia und ein Bier sind ein mächtiges Mittagessen für meine Verhältnisse, aber ich hatte ein gutes Gewissen, den Abend war noch Laufen angesagt.
Endlich wollte ich unseren Talwanderweg einweihen. Noch mit einer kleinen Einschränkung, denn ich wollte mir den Aufstieg zum Haus noch ersparen und fuhr zum Picknickplatz Anger. Dort gings los, erste ein kleine Schlucht, dann ein flaches Stück, wo im Sommer die Waldschweine sind. Die waren aber noch nicht da und ich machte stattdessen ein Bild des nächsten idyllischen Teils des Bachweges. Dann gehts wieder in ein kurzes Waldstück und dann kommt die Wendestelle, das Blauseeli. Gut sieht man die Tannen, die sich im Laufe der Zeit ins Wasser gestürzt haben, nicht hingegen die Forellen. Ich mache dort jeweils eine Seeumrundung und wechsle das Leibchen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich beim zurücklaufen schnell ins Frieren komme, schliesslich geht es hinunter.










D'Musig derzue: Noch besser als ein Lauf zum See ist ein Haus am See. Dieser Herr, der sich auch gerne mit einem Affenorchester umgibt, ist Peter Fox.

Dienstag, 2. Juni 2009

Der Mittagsberg

Wenn schönes Wetter ist, verbringe ich die Mittagspause lieber draussen, als in der Cafeteria. Meistens mit einem Sandwich in der Hand mache ich einen kleinen Spaziergang. Zwischen Bahnlinie und Autobahn wurde bei den Bauarbeiten ein kleiner Hügel aufgeschüttet, der mir als Mini-Erholungsgebiet dient. Ueber den "Grat" führt ein Spazierweg und zuoberst hat es einen Picknickplatz mit einer Eiche. Dort oben sitze ich dann ein paar Minuten auf eine Bank und geniesse die Sonne. An der Flanke des Hügels geht es wieder zurück, meist auf dem Radweg der Bahnlinie entlang. Untern am Hügel wurde auch noch ein Teich angelegt, aus dem es fleissig quakt. Allzu stark werden sich die Frösche dort nicht vermehren können, denn es hat auch Goldfische im Teich. 

Montag, 1. Juni 2009

Pfngstn


Die Vokale im Titel habe ich weggelassen als mein Beitrag daran, dass Laien auch mal den Mund halten sollten, wie es der Bankenprofi K. Villiger gewünscht hat.
Nun aber zum erfreulichen! Das Pfingstwochenende begann bereits gut, indem ich bei Nachbars zum Grill eingeladen war. Sie feierten ihre neue Küche (brauchten sie zwar nicht) und dass das Loch auf ihrem Rasenplatz wieder zugeschüttet ist. Auf dem Grill landeten die legendären Räubersteaks aus Wimmis und im Glas das geschätzte Brauereierzeugnis aus Interlaken.
Gemütlich nahm ich es am Sonntag. Ich habe es gerade geschafft zu waschen. Trotzdem belohnte ich mich für die Arbeit und schaute mir am Abend eine DVD an. Ich habe in der Stadtbibliothek "Ratatouille" ausgeliehen. Wirklich ein lustiger Film, hat mir gut gefallen.
Heute morgen hiess es wieder hopp auf die Piste, resp. ins Schwimmbad. Um halb neun war ich im Wasser und konnte dieses Mal in vierzig Minuten sogar 1100m meistern. Die Luft ist nach wie vor kalt und ich musste mich nach dem Schwimmen sofort abtrocknen und umziehen.
Am Montag Abend gehe ich normalerweise zu Kieser, aber heute hängte ich das Krafttraining gleich ans Schwimmen an. Der Rest des Tages ist wieder auf gemütlich getrimmt. Musik hören, Lesen und natürlich Bloggen. 
Und ausserdem habe ich noch einen Aprikosenkuchen gebacken!