Montag, 30. April 2012

Frühlingsbirnen

Das ist vermutlich ein Widerspruch, denn die Birnen sind natürlich noch nicht soweit. Trotzdem hab ich mir am 30. April einen  Birnenkuchen gebacken. Lagerbirnen oder importierte? Ich weiss es nicht. Es sind Abate-Fetel-Birnen, eine harte Sorte, was praktisch ist, weil man sie raffeln kann.
Heute feierten die Holländer, pardon, das Volk des Königsreichs der Niederlande, ihren Königinnentag. Weiter ist Walpurgisnacht. Diese ist etwas in Verruf gekommen, weil in der Zeit des Hexenglaubens dies die Nacht war, an dem die Hexen auf ihren Besen durch die Luft flogen. Eigentlich ist die Walpurgisnacht die christliche Uberlagerung des keltischen Frühlingsfestes Beltane.
Aber ich wollte ja vom Birnenkuchen erzählen. Hier ist er:

Sonntag, 29. April 2012

Cola und Promis

Wer jetzt auf den Bericht meiner Nachtwanderung wartet, den muss ich enttäuschen. Sie fand nicht statt. Nach dem bereits beschriebenen Besuch der Biertage, zweifelte ich schon am Freitag daran, ob ich samstags noch ein Bier runter bringen würde. So beschloss ich, mich an der GV von Burgdorfer Bier auf ein Minimum zu beschränken. Dies erlaubte mir im Gegenzug das Auto zu benutzen, was ich denn auch tat. Klarer Vorteil: nüchtern und zeitig nach Hause kommen.
Was an der Versammlung geschah, kann man u.a. bei Biergenuss nachlesen. Daneben war es vor allem ein Treffpunkt für Leute, die sich vom einen oder anderen her kannten. Burgdorfer trafen ihre Schulfreunde, Hobbybrauer ihre Brauerkollegen und Twitterer natürlich andere Twitterer. Klar auch die Prominenz in Person von @stehermann und @m_aebischer.
Ich möchte betonen, dass ich nicht so trüb sah, wie mein iPhone und deshalb, nach Konsum eines Biers und eines Colas, auch wieder sicher nach Hause kam. Etwas grosszügiger ins Glas schauen, durfte ich am Sonntag Nachmittag wieder.

Samstag, 28. April 2012

Das Bier vor dem Bier

Ach ja, ich wollte ja noch ein paar Worte über den Donnerstag verlieren. Der Besuch der Solothurner Biertage, dem eine kleine Schweizreise vorausging. Ziel dieser Reise ist es jeweils, eine uns bisher unbekannte Brauereibeiz zu besuchen. Diesmal den Feldhof in Pfaffhausen ZH.
Dabei haben wir immer auch Gelegenheit unser Verkehrsystem zu nutzen. So ging es in Zürich mit dem Tram Nr. 8 zum Klusplatz und von dort mit dem Bus weiter nach Pfaffhausen. Wir waren eine Viertelstunde zu früh, denn das Restaurant öffnet erst um 11 Uhr 30, aber sie waren schon bereit, uns ein Bier auf der sonnigen Terrasse zu servieren. Nebst dem normalen Hellen und Dunklen gab es als Spezialität ein Eichenfassbier. Natürlich werden hier, wie bei den Winzern, nicht wirkliche Eichenfässer, sondern Holzschnitzel verwendet. Aber das änderte nichts daran, dass uns dieses Bier sehr gut mundete. So auch das Essen.
Zur Verdauung gab es aber keinen Spaziergang, sondern eine fröhliche S-Bahn-Fahrt durch das Zürcher Oberland. Erst nach Rüti und dann via Wald durch das Tösstal nach Winterthur. Dann ging es wieder IC-mässig weiter und wir waren froh, dass wir unseren Sitzplatz bereits in Winterthur erobern konnten.
In Solothurn erwartete und die Hauptattraktion des Tages, der Biermesse. Wir starteten die Tour wie immer bei UHT, wo ich gleich anlassgerecht ein Sinners Ale genoss. Biere ausserhalb des üblichen genehmigte ich mir mit einem Chriesi-Bier bei der Hohgant-Brauerei und einem Baslikum-Bier bei Les Trois Dames. Wir trafen uns immer wieder am selben Stehtischchen und zeigten einander unsere Entdeckungen. Es war wieder ein interessanter Abend und die Chance ist gross, dass wir auch nächstes Jahr wieder vor dieser Türe stehen.

Mittwoch, 25. April 2012

Bock

Bei Rehen bin ich nicht so gut im Alter schätzen. Darum war es vielleicht auch ein Böcklein, das kurz vor meinem Zuhause über die Strasse rannte. Ich hielt sofort an, schärfte mein iPhone und fuhr langsam weiter. Tatsächlich, er war neugierig genug zu warten und zu schauen, was denn da kommt. So konnte ich ein Bildchen machen, bevor das Tier sich in den Wald davon machte.
Bock gibt es vielleicht auch am Donnerstag Abend. Bockbier nämlich, denn ich werde mit den Bierfreunden an die Biertage in Solothurn gehen. Neues und altbekanntes werden wir uns zu Gemüte führen und mit den Brauern plaudern. Vorher gibt es aber noch einen Ausflug. Unser Braumeister hat wieder eine Braui-Beiz ausfindig gemacht, die wir vorher besuchen gehen. Diesmal im Zürcher Oberland. Ein Bericht folgt am Freitag, wenn ich nicht allzu verkatert bin. Ich bin aber vorbereitet und habe mein traditionelles anti-Kater-Mittel, Rollmops, besorgt.

Dienstag, 24. April 2012

Der Weg zum Bahnhof

Wenn man an der Bahnhofstrasse wohnt, ist es wohl klar, dass man zu Fuss zum Bahnhof geht und ebenso von diesem nach Hause. Dies war bei mir in Ostermundigen der Fall und wenn ich noch dort wohnte, wäre die Sache am nächsten Samstag kein Problem. Dann findet nämlich die GV von Burgdorfer Bier statt und ich werde nicht ganz nüchtern heimkehren.
Heutzutage sieht das ein bisschen anders aus, als damals. Da ich aber am Sonntag Morgen am liebsten zu Hause erwache, werde ich es wagen und den Weg unter die Füsse nehmen. Nachts. Das wird ein kleines Abenteuer und darum habe ich mich darauf vorbereitet. Letzten Samstag habe ich den Weg gleich in beide Richtungen gemacht und auf Gangbarkeit geprüft.
Der Talwanderweg im Diemtigtal ist an sich ein 1.Klass-Wanderweg ohne grössere Schwierigkeiten. Nur zwei heikle Stellen gibt es. Die eine ist mittlerweile entschärft worden: Ein Felsen, den man auf einem schmalen Weglein überqueren musste, ist untertunnelt worden.
Wandertunnel
Hierbei geht einem natürlich die Aussicht verloren.


Chirelbach
Aber die sieht man im Dunkeln sowieso nicht, denn meine Taschenlampe kann nicht das ganze Tal ausleuchten.
Es handelt sich übrigens um jenen Teil des Tales, der im August 2005 komplett ausgewaschen und in ein Geröllfeld verwandelt wurde. Wir waren eine Wochen lang eingeschlossen, bis wir Zugang zu einer Umfahrungsstrasse hatten. Nach sechs Wochen gab es wieder eine Talstrasse.
Aber zurück zur Gegenwart. Meine Taschenlampe werde ich sicher in der Mitte des Tales noch brauchen, wo sich ein steiler Aufstieg im Wald befindet. Da würde nicht einmal Vollmond helfen.
Etwa eine halbe Stunde vor dem Ziel gibt es noch eine spezielle Sitzgelegenheit:
Zwergen Tea Room
Ob allerdings um diese Zeit etwas serviert wird, ist fraglich. Auch mit Table-Dance ist nicht zu rechnen. Ich werde mich sowieso an meinen üblichen Wanderproviant halten: Birewegge. Damit bin ich schon durch die halbe Schweiz gekommen, so dass es auch für's Diemtigtal das richtige sein wird.
Wenn es beim Wandern bergauf geht, bin ich zwar eher wenig kommunikativ, aber ich werde wohl doch etwas twittern und schauen ob es Reaktionen gibt.

Sonntag, 22. April 2012

Kaffee - Satz - und out!

Warum sollte ich mir nicht eine Kaffeemaschine leisten, dachte ich mir einst. Ausnahmsweise wollte ich mein Geld nicht einem Grossen in den Rachen werfen und ignorierte die Lockrufe von Nestle und Migros.
Tassimo heisst dieses System. Die eleganten flachen Plastickapseln gibt es bei Coop und Denner. Nicht allzuviele Sorten, aber genug für mich. Besonders raffieniert: Die Kapseln haben einen Strichcode, der die Wassermenge steuert.
Leider haben die Kapseln auch einen Nachteil. Man muss sie sehr präzise einsetzen. Ist sie mal etwas verrutscht und bereits angestochen, kann man sie nicht mehr zurecht rutschen, resp. wenn man es tut, kommt es so, wie auf dem Bild: Alles voller Satz.
Das ist mir innert Jahresfrist schon drei Mal passiert, was nicht wenig ist, da ich die Maschine fast nur am Sonntag benutze.
Auch wenn es mir zuwider ist, ein funktionierendes Gerät abzustossen - die Putzerei ist es auch.

Begreiflich

Heute Morgen, in der DRS1-Talkshow "Persönlich" war ein Berner Bäcker zu Gast. Dies erinnerte mich an eine Episode, die ich letztes Jahr in einer Berner Bäckerei erlebt habe:
Ich spazierte der Strasse entlang und sah im Schaufenster einer Bäckerei wunderschöne Linzertorten. Die sehen so gut aus, die sind vielleicht noch besser als jene von der Migros, dachte ich und ging hinein. Die Bäckerei war auch ein kleines Café und eine Angestellte war gerade daran, einen Tisch abzuräumen. Dass die Frau nicht gleich das Tablett fallen lässt, wenn ein Kunde reinkommt, das, fand ich, ist begreiflich.
Sie ging mit dem Tablett in die Küche und erschien wieder mit einer Tasse Kaffee, die sie einem anderen Kunden servierte. Dass sie den frisch gebrühten Kaffee nicht stehen lassen wollte und mich darum noch etwas warten liess, das, fand ich, ist begreiflich.
Sie ging wiederum zurück in die Küche und .... kam nicht wieder. Dass ich zu diesem Zeitpunkt die Bäckerei wieder verliess, das, denke ich, ist wohl auch begreiflich.

Donnerstag, 19. April 2012

704

Das ist meine Mitgliedernummer beim Schweizerischen Schachbund. Das wäre an sich nichts besonderes, aber ältere Schachspieler wissen, dass früher nur jene Spieler, die in der Führungsliste waren, eine Nummer hatten. Die Führungsliste sagt etwas über die Stärke eines Spielers aus und ist vergleichbar mit der ATP-Rangliste im Tennis. Im Schach verwendet man hierbei die Elo-Zahl.
Bei der ersten Verteilung der Mitgliedsnummern waren diese gleichzeitig auch Rangnummern und man könnte deshalb vermuten, ich sei der 704.-beste Spieler der Schweiz (oder es zumindest gewesen). In Wirklichkeit stehe ich zur Zeit mit 1622 Elo-Punkten auf Rang 3150. Ich habe die Nummer damals  geerbt, als alle Verbandsmitglieder nummeriert wurden. Um der 704 zu genügen müsste ich 2040 Elo-Punkte haben, aber, wie gesagt, bedeuten die Nummern heute nichts mehr.
Der Grund, warum ich gerade heute mit dieser Geschichte komme, ist, dass dies auch der 704. Artikel in diesem Blog ist. Wenn ich meine Kadenz durchhalte, kann ich meinen fünften Bloggergeburtstag im nächsten Jahr exakt mit dem tausendsten Artikel feiern.Wenn das keine Motivation ist.

Mittwoch, 18. April 2012

Aufgebretzelt

Die Wordpress Afficionados lästern gelegentlich darüber, dass Blogger zuwenig Designmöglichkeiten biete. Das mag sein, aber wenn ich dann einen solchen Wordpress-Blog anschaue, sehe ich meist nur eines: Weiss! Man könnte meinen, die meist jungen Geeks sehnten sich in Zeiten von bunten Fixleintüchern und nordischen Duvets nach den guten alten Leinentüchern, wie sie die Grossmutter noch an die Sonne gehängt hat.
Sicher, ich bin auch froh, wenn die Blogs und anderen Homepages nicht jahrmarktbunt mit viel Geflacker meine Augen ermüden. So mag es auch eine Gegenbewegung zum "alles ist möglich" der ersten Jahre sein, seinen Blog schlicht zu halten. Aber ein bisschen Farbe, das in meine Meinung, macht das Leben schmackhaft. Und dies ist auch das Stichwort zu meinen neuen Bloghintergrund, denn Blogger bietet durchaus allerlei Möglichkeiten.
Jene, die diesen Artikel im Reader lesen, mögen ausnahmsweise auf den Blog klicken und schauen. Den Duft muss man sich vorstellen!

Dienstag, 17. April 2012

Schon wieder ...

... Reisefieber. Kaum ist ein Monat seit den letzen Ferien vergangen, kaum habe ich den Zielort meiner nächsten Reise bestimmt, bin ich schon bei den Vorbereitungen: Wien ich komme! Oder ich plane es zumindest.
Nachdem ich letztes Jahr in Berlin gute Erfahrungen mit einer Ferienwohnung gemacht habe, werde ich es wieder mit einer versuchen. Es gibt auch in Wien überraschend viele. Eine erste Auswahl habe ich schon getroffen. Es scheint nicht zu eilen, denn im August sind noch kaum Wohnungen ausgebucht.
Dann ist noch die Sache mit dem Verkehrsmittel. Erste Priorität hat der Zug. Dieser neue Railjet scheint eine gute Sache zu sein und fährt in 9 Stunden von Zürich nach Wien. Ich würde mir gerne 1. Klasse gönnen. Oder doch das Auto? Hat wie immer den Nachteil, dass man während der Fahrt nicht Essen, Lesen oder gar Schlafen kann. Dafür könnte ich mein Velo mitnehmen. Schliesslich das Flugzeug. Ist nur wenig teurer und das Essen wäre inbegriffen - aber die Umstände und die Warterei.
Aber keine Panik! Es geht ja noch vier Monate...

Sonntag, 15. April 2012

Stammtisch

Da wäre noch unsere Stammtischrunde in Form von Strichmännchen. Ich bin der ... ach , ratet doch selbst:

Samstag, 14. April 2012

Unberühmt

Manchmal hadere ich damit, nur ein kleines Rädchen im Weltgeschehen zu sein. Einer von sieben Millionen die Anfangs des des 21. Jahrhunderts ein kleines Land namens Schweiz bevölkern. Ich habe ein paar Freunde, einen Job und bin in ein paar Klubs aktiv. Mein Name taucht ab und zu in der Rangliste eines Schachturniers oder eines Volkslaufes auf und mein Blog hat meinen Bekanntenkreis noch um ein paar Dutzend Leute vergrössert. Aber sonst...
Einen grossen Vorteil hat aber der Status der Unberühmtheit: Man hat keine Angst, bedeutungslos zu werden! Man ist nicht wie der Altpolitiker, der zu Hause darauf wartet, vom Blick einen Anruf zu erhalten, damit er seine Meinung zu irgend einer Sache äussern darf. Nicht wie die kleinen Promis, die sich von einer Reality-TV Show zur anderen hangeln, bis sie endlich im Dschungelcamp gelandet sind. Auch nicht wie alte Literaten, die noch einen letzten Roman veröffentlichen müssen, in der sie sich von einer jungen Schönheit verführen lassen oder ein Gedicht darüber, wie sie die Welt zu sehen glauben. Diese Angst, die blind dafür macht, dass die Beachtung, die man erhält mehr mit Mitleid mit einer verblassten Grösse zu tun hat, als mit echtem Respekt.
Gut, ich habe leicht spotten, ich bin ja nicht berühmt. Manchmal wäre ich es schon gerne, aber ich glaube, es ist besser so!

Freitag, 13. April 2012

...macht was er will!

Was macht man an einem faulen Freitag? Man blickt z.B. mal kurz aus dem Fenster:
Ja, ja, der April. Seit Tagen fällt ein Gemisch aus Regen und Schnee. Aber nichts gegen Niederschläge - der Wald soll schliesslich im Sommer schön grün sein. 
Gestern Abend nach dem Schachspiel fuhr ich durch ein feuchtes Schneetreiben nach Hause. Das Auto, das ich seit einigen Wochen wieder auf dem Parkplatz gelassen habe, stellte ich wieder in die Einstellhalle. Am vierten Mai gibt es Sommerpneus, bis dahin sollte die Schneefallgrenze etwas höher sein.
Für den trüben Tag habe ich mir noch eine kleine Hausaufgabe eingebrockt. Ich dachte, ich sollte wieder etwas für's Strom sparen tun und habe meine Unterhaltungselektronik an eine Stromleiste angehängt. Nur sollte man offenbar den Strom nicht abstellen, so lange der Satelliten Receiver noch am herunterfahren ist. Ja, der fährt herunter, denn er ist auch ein Computer. Heutzutage sind alles Computer, auch die Waschmaschine, die Kaffeemaschine, der Rasierapparat ... ok, der noch nicht.
Der Receiver jedenfalls dankte mir die Aktion, indem er sich beim nächsten hinauffahren initialisierte. So darf ich wieder alle Programme neu einstellen.

Dienstag, 10. April 2012

Reisetipp

Kaum sind die letzten Ferien vorbei überlege ich mir bereits, wohin es als nächstes gehen könnte. Im Prinzip sollen meine Herbstferien Ferien zuhause sein, aber so eine kleine Städtereise läge trotzdem drin. Da kam mir der Reiseinspirator auf der SZ gerade recht. Ein paar Fragen durchklicken und schon hat man einen Vorschlag. Ein Vorschlag, der mit gefällt: Wien.
Ich war erstmals 1985 in Wien auf der Heimreise von Budapest mit meinen Schachkumpanen. Wir übernachteten dort und wir gingen natürlich am Abend in den Prater. Ein paar Jahre später machte ich eine Städtereise nach Wien, aber meine Erinnerungen daran sind spärlich. Das Zentrum, die Uno-Stadt, das Hundertwasserhaus und ein Tag mit dem Mietvelo an der Donau. Schliesslich die Theaterbesuche: Nabucco und das Phantom der Oper. Wäre gar nicht so schlecht, wieder mal hinzugehen. Ich könnte dort sogar Arbeitskollegen besuchen... aber das überlege ich mir noch.

Sonntag, 8. April 2012

Schoggi, Sonne und weisses Pulver

Wie jeden Samstag Morgen (fast jeden...) ging ich auch gestern ins Krafttraining. Die Trainer hatten sich etwas einfallen lassen, den Trainingseffekt des Tages wieder zunichte zu machen und verteilten den Trainierenden Schoggihäsli. Wobei - Fett abbauen tut man sowieso mit Laufen.
Noch einen zweiten Plan verfolgte ich: Eine Fahrt nach Basel. Schauen ob dort die Sonne scheint und wieder mal einen Abstecher nach Lörrach machen. Ich brauchte wieder Kaffee-Weisser, dieses Pulver das den Kaffeerahm ersetzt. So habe ich immer eine Reserve, wenn letzterer mir ausgeht. Pervers? Vielleicht, aber dafür nehme ich keine Champagnerbäder.
Weitere Ausbeute der Reise waren zwei Heftli zum Europreis. Das 3Sat-Magazin, welches meiner Meinung nach nicht so gut ist, wie das Arte-Magazin, und ein Herrenheftli. Nein, nicht ein solches! Das Men's Health. Darin hoffentlich ein paar brauchbare Artikel und Bilder von Muskelbuben, die mir als Zeichenvorlage dienen können. Überraschend wenig Damen. Vielleicht hätte ich noch die Brigitte kaufen sollen.
Ich gehe etwa einmal im Jahr nach Lörrach - ja, ich gehe, ab Riehen Grenze. In letzter Zeit aber immer der Bahnlinie nach, weil dieser Weg schöner ist. Auch hat die Basler Strasse, die Hauptstrasse, resp. die Häuser dort auf mich etwas einen heruntergekommenen Eindruck gemacht. Gestern konnte ich feststellen, dass sich da etwas getan hat. Viele Häuser sind renoviert und es hat noch ein paar Baustellen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass das Tram nach Riehen bis ins Zentrum von Lörrach weiter fährt.
Noch mehr Tram fahren wollte ich nach meinem Einkauf. Ich fuhr zurück nach Basel und stieg am Claraplatz um, um über die Dreirosenbrücke zum Voltaplatz zu fahren. Dieser Platz wurde auf Basler Blogs mehrmals besprochen - eher negativ. Mir scheint er aber ganz gut gelungen. Von dort hätte ich auch noch nach St. Louis fahren können, war mir aber unsicher, ob ich den Kaffee-Weisser nach Frankreich einführen durfte. So spazierte ich an der Sonne der Tramlinie entlang und fotografierte ein Tram. Das gab ein MMS um den Kollegen und YB-Fan A. zu ärgern:
Ein kurzes Stück fuhr auch auch noch mit den neuen Trams der BLT. Eine längere Fahrt mit so einem, möchte ich auch noch machen. Und noch einmal zum Flughafen raus und... Ich werde sicher noch ein paar Mal in Basel rumhängen und - fahren.

Donnerstag, 5. April 2012

Champagnerbad

Zur Zeit laufen gerade zwei Plakatkampagnen. Eine gegen Spielsucht mit Sprüche wie "Der letzte Fünfer für einen Sechser?".  Und dann gerade das Gegenteil:

Ein Brauerkollege hat kürzlich erzählt, er habe in einem misslungen Biersud gebadet. Ich stelle mir das angenehmer vor, als im Champagner, aber wir bleiben mal bei diesem Bild. Angenommen der Euromillions-Gewinner habe, wie es sich gehört, keine Normbadewanne, sondern einen Wirlpool, der 1 Kubikmeter fasst. Ein Gewinner badet schliesslich nicht alleine. Er verwende den gerade von Denner empfohlenen "Pol Gaston" (man ist ja preisbewusst) à 17.95 pro Flasche und kommt so auf 25'000 Franken pro Bad. Beschränkt er sich auf das traditionelle Samstagnachmittagbad, ist die erste Million nach knapp einem Jahr verbadet. Man sieht - die Sprüche mit denen die Lottogesellschaft die Lust am Euromillions spielen fördern will, um Multimillionär zu werden, sind auch Tipps, möglichst schnell zum Ex-Millionär zu werden. Auch ein paar Dutzend Millionen sind eine endliche Menge.
Nun, auch ich spiele Euromillions und verliere brav ein paar Franken jede Woche. Den Traum vom Millionensegen träume ich auch manchmal. Champagner kommt darin aber nicht vor - keine einzige Flasche.

Mittwoch, 4. April 2012

Reise durch Israel (VII)


Freitag, 23. März: Gedenkstätte Yad Vashem und Ölberg

Nicht nur, aber besonders wenn man mit einer deutschen Reisegruppe in Jerusalem ist, gehört die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem zum Pflichtprogramm. Die Anlage besteht unter anderem aus einer Kindergedenkstätte - einer Spiegelgrotte, die mit nur drei Kerzen beleuchtet wird - , einem Hain der Gerechten, wo die Namen von Leuten, die Juden gerettet haben zu lesen sind und dem Museum, das chronologisch die Verfolgung und Ermordung der Juden im zweiten Weltkrieg dokumentiert. Für einmal ist man froh, wenn die Schweiz nicht genannt wird.
Nächste Station war das Israel-Museum, wo man eine Original Schriftrolle von Qumran bewundern konnte (von lesen will ich nicht sprechen). Am intensivsten jedoch betrachteten wir das Modell des alten Jerusalem.

Jerusalem
Danach ging es wieder auf den Ölberg, von wo wir auf einer steilen Gasse zum Garten Gethsemane hinunter marschierten. Ich befand sowohl den Garten, wie auch die dazugehörige Todesangstkirche für nicht besonders sehenswert.
Jetzt kam noch der sonderbarste Teil der Stadtrundfahrt. Es galt den Stadtteil Mea Shearim "möglichst unauffällig", also ohne gezückte Fotoapparate, zu durchfahren. Es ist das Viertel der ultraorthodoxen Juden. Männer in dunkler Kleidung mit Hut und Zapfenlocke, Frauen mit Kopftuch und langen Röcken (aber trotzdem nicht mit Musliminnen verwechselbar). Alle beschäftigt mit letzten Einkäufen, denn es war Freitag und mit dem Sonnenuntergang beginnt der Shabbat, an dem so ziemlich alles verboten ist. Auch die Durchfahrt durch Mea Shearim.
Vor dem Abendessen traf sich die Reisegruppe noch einmal um Bilanz zu ziehen. Eine sehr positive Bilanz, auch in meinen Augen. Die Reise befriedigte sowohl die historisch Interessierten, als auch jene, denen es um die biblischen Orte ging. Und auch diese, die wie ich, einfach ein bisher unbekanntes Land ein bisschen besser kennen lernen wollten. An diesem Abend wurde es etwas später an der Hotelbar, denn wir konnten am nächsten Tag ausschlafen.

Samstag, 24. März: Rückflug

Der letzte Tag ist immer der mühsamste. Man hat meistens schon vor der Zeit gepackt und wartet ein erstes Mal in der Hotelhalle auf die Abfahrt. Dann wartet man unendlich lange auf dem Flughafen, denn sicherheitshalber ist man noch früher dort, als man eigentlich müsste. Dann ist man stundenlang im Flugzeugsitz eingeklemmt und schliesslich muss man noch von Kloten nach Hause kommen.
Dann aber ist Freude angesagt. Nicht zuletzt, weil ich nach solchen Reisen immer eine Ferienwoche zu Hause einplane.

Dienstag, 3. April 2012

Reise durch Israel (VI)


Donnerstag, 22. März: Die Altstadt von Jerusalem

Um halb acht mussten wir beim Eingang zum Tempelberg stehen, der erst um acht öffnen würde. Es wurde fast neun, bis wir wirklich durch die Sicherheitskontrolle durch waren. Hier steht die Al Aksa Moschee und der berühmte Felsendom. Ich habe natürlich einige Bilder davon gemacht, aber am besten gefällt mir dieses, wo unsere Reiseleiterin mit ihrem roten Schirm davor steht.
Jerusalem Felsendom
Um zehn Uhr werden die Touristen wieder vertrieben, damit der Tempelberg wieder ganz den Muslims gehört. So führte uns unsere Reiseleiterin in die Altstadt in ein kleines Café, wo sie uns ein Glas Saft und Baklava spendierte. Dies stärkte uns für den langen Marsch durch die engen Gassen mit ihren hundert Läden, bis wir schliesslich bei der Grabeskirche ankamen. Dieser Ort ist allen christlichen Konfessionen heilig, ausser - paradoxerweise - der evangelischen. Einer der auffälligsten Teile ist eine Felsplatte, auf der der Leichnam Jesu vor der Grablegung in die Tücher gewickelt sein soll.
Jerusalem Grabeskirche
Vor allem die Besucher russisch-orthodoxer Konfession kommen nicht umhin, davor niederzuknien und den Stein zu berühren. Die Kirche ist voller Altare und Grotten. Pünktlich am Mittag machte ein griechisch-orthodoxer Geistlicher (oder ein Kopte oder ein Armenier oder...) die Runde mit einem Weihrauchgefäss um den heiligen Ort zu reinigen.
Für den späteren Nachmittag gab uns die Reiseleiterin ein paar Tipps. Ich entschied mich für die Stadtmauer, einem Gang vom Jaffa-Tor bis zum Damaskus-Tor. Ein Stadtmauerwanderung ist ideal um sowohl die alte, wie auch die neue Stadt zu sehen. Leider umfasst dieser begehbare Teil nur einen Viertel. Am modernen Jerusalem beeindruckte mich vor allem das Tram.
Jerusalem Tram
Zugegeben, nicht das erste und wichtigste, was einem im Zusammenhang mit Jerusalem einfällt, aber man kann sich ja nicht immer nur mit Ruinen befassen. Modern blieben wir auch, indem wir, um auf den Bus zuwarten, in der Ladenstrasse vor dem Jaffa-Tor einen Kaffee trinken gingen.
Nach dem Abendessen fuhren wir noch einmal raus auf den Ölberg zur Sicht auf das nächtliche Jerusalem und einem Glas Wein im Freien.

Montag, 2. April 2012

Reise durch Israel (V)


Mittwoch, 21. März: Fahrt nach Jerusalem mit Besuch der Oase En Gedi und Bethlehem

Die Schnellstrasse durch die West Bank hat für viele Teile Israels den Weg nach Jerusalem deutlich verkürzt. Auch den vom Toten Meer her.
Wir machten aber schon bald Halt - in der Oase En Gedi. In der Oase und darum herum gibt es eine besondere Tierwelt. Antilopen und Steinböcke, die bereits in Massada bewunderten Raben und die Klippschliefer. Letztere erinnern an Murmeltiere, sind aber u.a. mit den Elefanten verwandt. Die Klippschliefer in En Gedi sind Touristen gewohnt und lassen sich vom klicken der Fotoapparate nicht beim schlafen stören. Im Tal von En Gedi hat es zwei Wasserfälle. Einen kleinen, leicht erreichbaren, und einen etwas grösseren, zu dem zu wandern, in unserer Gruppe freiwillig war. Grund: der gefährliche Weg. Unsere Reiseleiterin war wohl aus Erfahrung vorsichtig, denn ein Weg wie dieser gibt es bei uns in jedem Wald.
Ein Gedi
Das Besondere ist, dass diese Wasserfälle, dieses Bächlein mitten in der Wüste fliesst und eben diese Oase ermöglicht.
Als nächstes ging es auch mit dem Bus wieder hinauf. Hinauf auf ... über Null. Nach Jerusalem, resp. zuerst nach Bethlehem. Unsere Reiseleiterin musste uns verlassen, da sie nicht in dieser Funktion nach Bethlehem darf. Der Profiteur dieses Umstands hiess Hannah - Johannes auf Arabisch - und empfing uns dort. Er führte uns erst in eine evangelische Kirche und schliesslich ins dazugehörige Gemeindehaus, wo wir zu Mittag assen. Dann gab es ein Treffen mit dem dortigen Gemeindepfarrer Mitri Raheb, der über die Situation in Bethlehem und in der Westbank sprach. Dass Raheb auf die Israelische Politik nicht allzu gut zu sprechen ist, versteht sich. Er hielt sich aber mit Kritik zurück und sprach eher über ein Folgeproblem unter dem Bethlehem leidet: Die Abwanderung. Dadurch wird auch in der familienorientierten arabischen Gesellschaft die Altersarbeit wichtiger, weil viele alte Leute allein leben. Weiteres Thema war die Emanzipation junger Palästinenserinnen mit ... Fussball. Es gibt tatsächlich eine Palästinensische Frauen-Nationalmannschaft und die wird u.a. unterstützt vom FC Basel!
Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten Bethlehems gehört natürlich die Geburtskirche, die um jene Grotte (eben kein Stall) gebaut wurde, in der Jesus geboren sein soll. Da interessanteste ist aber der Eingang.
Geburtskirche Bethlehem
Ursprünglich hoch und rechteckig konnte man noch zu Pferd (man denke an die Kreuzfahrer) eintreten. Später wurde der Eingang zu einem normalen Fussgängertor mit Rundbogen zurückgebaut. Schliesslich beschloss jemand (wer, weiss ich nicht), dass man diesen Ort nur noch in demütig gebückter Haltung betreten sollte und so blieb es bis heute. Wer sich nicht bücken will, kann aber auch über die angebaute katholische Kirche ein und aus gehen.
Nachdem wir uns von Bethlehem und unserem Guide Hannah verabschiedet hatten, fuhren wir erstmals durch einen schwer bewachten Grenzübergang. Schon die Mauer, welche Bethlehem von Jerusalem trennt, hat etwas furchterregendes. Diesmal wurde der Bus nicht durchgewinkt, sondern zwei  Soldaten kamen herein um die Passagier zu mustern. Sie verabschiedeten sich mit einem freundlichen - oder doch eher gelangweilten - "welcome".
Mit der Ankunft im Hotel war das Tagesprogramm beendet. Wir sollten am nächsten Tag früh raus.