Montag, 28. Februar 2011

Strampeln muss man!

Kennen alle die Geschichte mit den drei Fröschen? Ich wiederhole sie kurz: Also, drei Frösche fallen in ein Butterfass voller Rahm und können nicht mehr raus. Der eine ist Pessimist, gibt auf und ertrinkt. Der zweite ist Optimist, hofft auf ein Wunder und ertrinkt ebenfalls. Der dritte sieht zwar auch die hoffnungslose Situation, hört aber nicht auf, wie wild zu strampeln. Kurz bevor ihn die Kräfte verlassen, scheidet der Rahm und er steht auf einem Butterklumpen. Auf diesem kann er abstossen und aus dem Fass springen.
Ich befinde mich zwar durchaus auf festem Boden, habe aber anderen Grund zu strampeln. Der zweite Wahlgang der Berner Ständeratswahlen steht an. Im ersten hatte A.A. bereits einen beachtlichen Vorsprung. Die Wähler der unterlegenen Kandidaten werden kaum geschlossen zu Ursula Wyss überlaufen, wer Amstutz nicht wählen will, wird eher zuhause bleiben. Ich bin also pessimistisch und hoffe darauf, dass viele optimistische SVP-ler passiv bleiben. Für mich kommt passiv bleiben nicht in Frage, denn strampeln muss man!

Sonntag, 27. Februar 2011

Eine Katze zuviel

Dass sich auf meinem Balkon auch fremde Katzen herumtreiben, habe ich schon beschrieben. Neuerdings zeigt sich dieses elegante schwarze Tier regelmässig. Miaut auch sehr freundlich. Nur - leider weiss sie auch, was Katzentüren sind. Wenn mein Katze gemütlich schläft, kommt die Schwarze herein und tut sich an den Brekkies gütlich. Kein Wunder, mindern diese seit einigen Tagen schneller. Ich habe sie bereits zweimal eigenhändig vor die Türe gesetzt, aber man weiss ja, wie dickköpfig Katzen sind. Wenn also meine Katze ihr Revier nicht gewissenhaft verteidigt, befindet sich wohl noch häufiger eine Katze zu viel in meiner Wohnung.

Samstag, 26. Februar 2011

Weitersagen oder nicht?

Christian Leu, von dem ich auch schon gelesen habe, er sei der Sascha Lobo der Schweiz, hat in seinem Blog einen Artikel über das Retweeten und Faven in Twitter geschrieben. Faven heisst, einen Tweet mit einem Sternchen versehen und ihn auf dem Twitterkonto in einem Verzeichnis der Favoriten abzulegen. Das habe ich auch schon getan und ich finde das auch in Ordnung. Beim Thema Retweet sehe ich die Sache anders, als die meisten Twitterer und habe das in einem Kommentar auch kundgetan. Es sei reines Wiederkäuen und es gehe bei den RTs doch nur um alte Witze. Das war natürlich zugespitzt und Christian meinte dazu, es liege wohl auch an den Leuten, denen ich folge. Das ist sicher auch so - jedenfalls wenn es mir darum ginge, möglichst intelligente RTs zu sammeln. Aber ich bin halt ein Wald und Wiesen Blogger und Twitterer und folge auch ähnlichen Leuten.
Ein Kommentator gibt mir zu bedenken, dass ich ja nicht alle 30'000 deutschsprachigen Twitterer folgen könne und dank den RTs wichtige Informationen besser verbreitet würden. Da muss ich ihm recht geben. Aber gleichzeitig stellt sich hier sogleich die Frage "Was ist wichtig?" Auch wenn man sich darüber endlos streiten kann, ich denke, dass wirklich wichtige Informationen sich auch über verschiedene Kanäle ausbreiten. Ausschliesslich über Twitter erfährt man höchstens Twitter-Interna oder News für Web 2.0 Afficionados, aber ein solcher bin ich nicht.
Ich bin also ein RT-Verschmäher. Ich schreibe keine und bei fast allen, denen ich folge, habe ich die RTs unterdrückt. Ich will Originale lesen. Ich will wissen, was bei A. und B. vor der Tür passiert, darum folge ich ihnen - nicht jedoch bei C. und D., und von denen will ich es auch nicht retweeted haben.
Jetzt aber zu mir. Wenn ich schon predige selbstgepressten Orangensaft zu trinken anstatt Fanta, muss ich wohl auch den Beweis antreten, dass ich bereit bin die Orangen auszupressen. Respektive meine Hirnzellen. Also will ich etwas bieten und will eine Aktion wieder aufnehmen, die ich zu Anfang meiner Twittererzeit versucht habe: Der tägliche Vierzeiler. Also ein gereimter Tweet, der irgendein Thema des Tages aufnimmt und zusammenfasst. Zugegeben, schon jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich Angst vor meinem Mut. Aber ich will nicht mit einem Kompromiss beginnen. Darum: Achtung, Fertig, Los!
Nachtrag: Der bereits genannte Twitterpapst Sascha Lobo hat sich auch zum Thema geäussert.

Freitag, 25. Februar 2011

Kalifornien?

Wird Appenzell zum Kalifornien der Schweiz? Diese Frage steht im Untertitel der Hauptgeschichte dieses Magazins von Mitte Januar. Worum könnte es da gehen? Woran denke ich beim Stichwort Kalifornien? An Golden Gate, Venice Beach, Go West und Hippie-Zeit. An Hollywood und Arnold Schwarzenegger. Ans Silicon Valley oder auch an Napa Valley. Aber auch an Rassenkonflikte, an die Einwanderung der Latinos, an das kalifornische Haushaltsdefizit. Oder auch nur daran, dass ich in einer sechsstündigen Zugfahrt von San Francisco nach Los Angeles gefahren bin. In dieser Zeit könnte man den Kanton Appenzell wohl zu Fuss durchqueren. Ich finde keinen Zusammenhang und lese den Artikel, um mehr zu erfahren.
Es geht darum, das immer mehr hippes Volk aus den Städten an ländlichen Gebieten, eben z.B. dem Appenzell Gefallen findet. Porträtiert wird eine indischstämmige Londonerin, die einen Appenzeller geheiratet hat, der Bankier Hummler, und eine Appenzeller Künstlerin. Porträtiert werden etwas pauschaler die knorrigen Appenzeller und natürlich die Landschaft. Dazu ein paar Bilder, die porträtierten Frauen mit Namen, die Appenzeller namenlos, als Requisit neben einem Bauernhaus, mit dem Bläss. Ein Artikel, wie man in so schreibt, wenn man möglichst viele Themen anstechen will (Zersiedelung, Stadt-Land, Tradition-Moderne, Demokratie), aber nichts vertiefen. Atmosphärisch halt. Ein Artikel von dem dem Leser nicht mehr haften bleibt, als vielleicht die Frage "Was hatte das jetzt eigentlich mit Kalifornien zu tun?"

Donnerstag, 24. Februar 2011

Eine ganze Woche

Vor einiger Zeit habe ich das Ziel meiner Frühlingsferien festgelegt: Berlin. Lange habe ich überlegt, wie diese Ferien aussehen sollen. Geführt oder individuell, Hotel oder Privatzimmer, Auto, Zug oder Flug?
Gleich habe ich mich auf die Angebote von Studiosus, mit denen ich ja bereits gute Erfahrungen gemacht habe, gestürzt. Aber hier passten die Termine nicht. Auch sind die Hotels in Berlin nicht allzu günstig, zumindest die zentral gelegenen. Da kam mir ein Gedanke: Warum nicht eine Feienwohnung?
Meist denkt man bei einer Grossstadt nicht unbedingt an so etwas. Dabei gibt es ein recht gutes Angebot und ich fand auch eine 1-Zimmerwohnung in Berlin-Mitte. So werde ich im Mai für sieben Tage zum Berlin-Bewohner, zwar ohne Zimmerservice (brauche ich sowieso nicht) und ohne Frühstücksbuffet (besser für die Linie), aber mit gratis WLAN, was in vielen Hotels immer noch nicht selbverständlich ist.
Nach der Wohnung, habe ich gleich auch noch den Flug gebucht. Ganz patriotisch mit der Swiss, wobei der Flug auch mit der Lufthansa sein könnte, aber das bleibt sozusagen in der Familie. Jetzt muss es nur noch Mai werden.

Dienstag, 22. Februar 2011

Anfangen und fertigmachen

Am Sonntag habe ich begonnen Fotos zu sortieren. Es war nicht der erste Versuch, aber vielleicht der bisher effektivste, denn ich habe immerhin fast alle Fotos in Jahrgangscouverts versorgt. Dann ist noch ein Haufen unbestimmter, die ich zwar einem Ereignis, aber nicht einem Jahr zuordnen kann. Diese Auslage liebt jetzt noch auf dem Tisch und kommt hoffentlich am nächsten Sonntag wieder weg.
Etwas anderes habe ich dafür fertig gemacht: Essensreste. Genauer, weisse Böhnchen mit Hörnli, vom vorherigen Sonntag. Sie schmeckten gut und waren nahrhaft, nur mein Gedärm - jedenfalls beschäftigte mich die Sache zwei Tage lang. Jetzt geht's mir wieder gut und ich muss wohl meine Strategie zur Verwendung von Essensresten neu überdenken. So sehr es mich auch reut, etwas wegzuwerfen, mehr als drei Tage sollte ich nichts aufbewahren. Daran ändert auch der neue Kühlschrank nichts. Ja, am Mittwoch ist Kühlschrank-Hype und am Freitag ist Zahltag. Die Woche endet auf jeden Fall besser, als sie angefangen hat!
Korrektur: Die Auslage liegt natürlich auf dem Tisch. Das war wohl definitiv ein freudscher Verschreiber!

Sonntag, 20. Februar 2011

Vom Kloster zum Einkaufszentrum

Am Samstag gehe ich nach Engelberg, habe ich gesagt und prompt danebengegriffen. Nein, Einsiedeln! Aber immerhin, dieser Versprecher ist sehr verbreitet. Also hiess es auf nach Zürich, von dort nach Wädenswil und schliesslich mit der S13 in die Höhe. Der Zug, ein topmodernes Fahrzeug der SOB. Einsiedeln ist bestens erschlossen und ist auch kein Dorf, sondern ein Städtchen. Etwas ausgewuchert wohl, aber im Kern, nahe beim Kloster, mit einigen schönen Gebäuden. Und hier ist es, das Kloster:
Wie man sieht, sonnig und schneefrei. Ob sich das in diesen Tagen ändert? Die Kirche ist natürlich imposant und innen - typisch Barock - reicht ausgeschmückt. Viel Rosa dabei ... Hmm. Alles sehr kunstvoll, aber ich muss zugeben, dass ich nicht viel Sinn dafür habe. Auch nicht für Madonnenverehrung, aber die ist mit der schwarzen Madonna hier sehr präsent.
Ich mochte nicht mehr bleiben und machte mich an den zweiten Teil des Ausflugs, denn ich wollte, quasi im vorübergehen, mein Projekt Linie 31 in Luzern weiterführen. Dort angekommen, musste ich noch ein Stück der Reuss entlang marschieren, den der Luzerner 31-er fährt, als eine der wenigen Linien, nicht ab Bahnhof. Startpunkt ist der Kasernenplatz. Quasi der Hinterausgang der Altstadt. Der Platz selbst ist so hässlich, wie sein Name, aber er bietet eine schöne Aussicht auf die Stadtmauer.
Der Bus verlässt das Wohngebiet sehr bald und durchkurvt die Industriezone zwischen Kriens und Horw. Darum fahren am Samstag auch die meisten Leute bis zur Endstation, dem Pilatuszentrum, einem von Coop dominierten Einkaufszentrum. Es ist bald Fasnacht und da war auch eine Guggemusig. Die waren wohl schon fertig mit der Vorstellung und tranken Bier in der Eingangshalle zu Stimmungsschlagern. Kein Wunder blieb ich nicht lange. So entdeckte ich, dass der Bus 31 ein Doppelleben führt und sich halbstündlich in die Linie 21 verwandelt. Der fährt weiter nach Horw und geht anschliessend auf Landtour und bedient die Häuschenquartiere auf schmalen Strassen dem See entlang. Erst die letzten paar Stationen sind wieder in der Stadt und Endstation ist sogar der Bahnhof.
Ich stieg dort in den Zug nach Bern, natürlich in den Wagen mit Steckern, und verbrachte die Heimreise mit lesen.

Freitag, 18. Februar 2011

Blogbasteleien

So frei mein Freitag auch ist, hatte ich heute nicht die geringste Lust, auch nur einen Fuss aus dem Haus zu setzen. So widmete ich mich meinem Blog. Ich habe die neue Seitenfunktion von Blogger genutzt und zwei Seiten erstellt. Die eine ist die sehr verbreitete "über mich"-Seite. Ein kleines Porträt, natürlich mit Bierglas in der Hand, und im Text viele Links zu den Stichworten zu mir. Dafür ist das "Passfoto" aus der Seitenleiste weg und wird wieder durch das Bild des Monats ersetzt.
Die zweite Seite ist die Reise-Seite. Die letzten zwei Jahre sind ja schon in meinem Blog dokumentiert, aber der Rest... Ja, da musste ich recht in meinem Erinnerungen wühlen. Für einige Ergänzungen muss ich noch in meinen Fotoalben kramen und natürlich auch Bilder scannen. So kann ich sukzessive weitere Reiseberichte erstellen. Als erstes entstand eine Stichwortliste, die bis ins Jahr 1974 zurückgeht.
Weggefallen ist durch die beiden neuen Seiten auch die Linkliste, denn alles, was dort erwähnt war, findet sich jetzt am neuen Ort. Und da ich gerade dabei war, habe ich den unterkühlten Design gleich noch durch etwas wärmeres ersetzt. Eine Bücherwand - das passt zu mir.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Erstens kommt es anders, ...

...zweitens als man denkt. So dachte ich heute morgen: Wenn ich noch mal das Auto nehme und schon um sieben im Büro bin, kann ich um vier gehen. Nur, da war noch so ein Test fällig und der Start dieses Tests verzögerte sich und begann erst um vier. Dann zeigten sich noch dieser und jener Fehler und es wurde immer später. Immerhin, um halb acht "befahl" der Chef, wir sollten Pizza bestellen. Das typische Programmierer-Znacht! Mit vollem Magen ging es noch weiter bis halb elf. Es reicht noch knapp für den Schlaf vor Mitternacht.

Mittwoch, 16. Februar 2011

2 x cool

Cool nenne ich nur Dinge, die im Sinn des Wortes cool sind. Innerlich cool. Also Kühlschränke. 
Es begann damit, dass mein brauender Nachbar J. gelegentlich darüber sprach, einen neuen Kühlschrank für sein Bier anzuschaffen. Das erinnerte mich daran, dass ich mit meinem Kühlschrank auch nicht mehr so zufrieden bin. Er ist bereits 15 Jahre alt und er wird immer lauter. Ausserdem habe ich damals gedacht, ein grosses Tiefkühlabteil wäre etwas Nützliches. Ist es wohl auch, wenn man es denn wirklich nutzt. Jetzt braucht er nur mehr Strom als nötig. So sagte ich zu J.: Wenn du ein interessantes Angebot findest, dann besorgen wir gleich zwei davon. 
Am Dienstag zeigte er mir den Fust-Prospekt und fand, dieses um 50% heruntergeschriebene Modell würde sowohl seine wie meine Ansprüche erfüllen. Gesagt und heute bereits getan! Am Abend bei Fust angehalten und die zwei Dinger bestellt. So bezahlt man auch nur einmal die Lieferung. Eine Schwierigkeit war dann, dem Verkäufer meine Adresse zu erklären. Wir probierten auf Google-Maps ein paar Flurnamen durch und reüssierten schliesslich mit "Bühl". So dürfte der Lieferung nächste Woche nichts mehr im Wege stehen. Und dann heisst es gleich zweimal: "Cool, ein neuer Kühlschrank!"

Montag, 14. Februar 2011

Kurzdiskussionen

Als Stimmbürger habe ich gestern verloren, als Twitterer hingegen gewonnen. Ein paar Kommentare zum Thema habe mir Antworten und neue Follower eingebracht. Nicht dass ich wirklich Weltbewegendes vertwittert hätte. Aber beim Thema E-Voting habe ich mich kritisch geäussert. Klar, wer twittert hat einen selbstverständlichen Zugang zu Internetanwendungen und ist quasi von "twitterswegen" überzeugt, dass diese die Motivation sie zu benutzen von Natur aus beinhalten.
Ich glaube hingegen, dass das E-Voting vor allem jene anspricht, die sowieso interessiert sind und es dann als willkommene Erleichterung nutzen. Die briefliche Stimmabgabe macht das Abstimmen mittlerweile sehr einfach und jeder, der wenigstens einmal pro Woche das Haus verlässt, sollte die Stimmabgabe schaffen. Wer weiss, vielleicht erinnert einen der Stimmzettel auf der Ablage sogar zuverlässiger an seine Pflichten, als ein Reminder im e-Kalender, der immer dann kommt, wenn man ihn nicht brauchen kann und darum sofort weggeklickt wird. So oder so, ohne das Interesse an der Sache, lässt sich keiner zur Abstimmung bewegen. Ausser durch Stimmzwang, aber der, fürchte ich, führt eher zu Trotzreaktionen und Neinsagerei.
Heute Abend wurde im Echo der Zeit auf DRS1 der Gegensatz Stadt und Land beleuchtet - dabei auch die stärkere Stimmbeteiligung auf dem Lande. Das Stichwort des Soziologen: Soziale Kontrolle! So bequem die Briefwahl oder E-Voting auch sind - der gemeinsame Gang zur Urne im Familienverband ist der beste Motivator. Dazu kommt das Sehen und Gesehen werden am Sonntag Morgen. Das ist Real Life und - hoffen wir es mal - Real Democracy.
Analog dazu wäre es vielleicht eine Idee, Abstimmungs-Tweetups zu veranstalten oder Treffen der Facebookfreunde mit Speis und Trank und natürlich Abstimmen. Am Computer des Gastgebers oder am iPhone. Dann könnte e-Voting tatsächlich zur Erhöhung der Stimmbeteiligung führen.
Nachtrag: Für die Auslandschweizer ist e-Voting ein klarer Fortschritt. Darauf hat mich Daniel per Twitter aufmerksam gemacht.

Sonntag, 13. Februar 2011

Linie 31 - Zürich

Es ist schon einige Zeit her, da habe ich über die Thuner Buslinie 31 geschrieben. Am Freitag habe ich mich mit dem Zürcher Pendant beschäftigt. Erst noch aber noch eine Vorbemerkung:
Ich habe mich schon während meines Studiums mit öV und dabei mit dem Verkehrsnetz von Zürich (den VBZ) befasst. Zürich ist eine Tramstadt. Das besondere an den Tramlinien ist, dass in Zentrumsnähe jeweils zwei Linien parallel fahren und sich dann trennen, so dass sie im gesamten jeweils alle wichtigen Stationen des Stadtzentrums bedienen, d.h. Bahnhof, Central, Paradeplatz, Bellevue. Somit sind auch fast alle Tramlinien Durchmesserlinien, die von einem Stadtrand zum anderen fahren. Die Busse hingegen bedienen entweder Tangeniallinien - das sind relativ wenige - oder Radiallinien. Letztere starten meist bei einer Tramendstation oder einem S-Bahnhof und bedienen das Umland. Eine Ausnahme gibt es und das ist - genau - Trolleybus Nr. 31, der die Stadt via Bahnhof durchquert. Zudem bildet er für Altstetten die direkte Verbindung zum Hauptbahnhof, da Tram Nr. 2 via Paradeplatz fährt. Eigentlich müsste Nr. 31 auch ein Tram sein, aber eben - es ist ein Trolley.
Und jetzt fährt er mir gerade in Altstetten davon. Aber das soll er auch, ich bin nämlich mit der S-Bahn hierher gefahren und marschiere erst mal der Trolleyleitung nach nach Schlieren. Es ist gerade Mittagspause und mit mir marschieren auch viele Büroliste mit ihren Imbisspäkchen um sich auf den Bänken vor oder in ihren Büros im Innern der Glaspaläste zu verpflegen. Ich lasse sie hinter mir und erreiche die Tramendstation Farbhof, wo der Bus um und in die Kreiselmitte fährt, damit die Trampassagiere besser von Tram auf Bus umsteigen können. Von hier geht es auf der Hauptstrasse Richtung Schlieren. Es ist eine typische Ausfallstrasse aus einer grossen Stadt. Zwischen Strasse und Bahn Industrie- und Bürogebäude, auf der anderen Seite zum Hügel hin Wohngebäude. Wieder mehr Wohnblocks und vor allem Läden hat es im Zentrum von Schlieren. Stadtzentrum möchte ich es nicht nennen, obwohl sich im Kanton Zürich alle Gemeinden mit über zehntausend Einwohnern Stadt nennen. Schlieren ist eher ein durch die Industrialisierung aufgeblasenes Dorf. Die Stadt ist eher das benachbarte Dietikon. Aber soweit gehe ich heute nicht, am Bahnhof Schlieren ist Busendstation und ich fahre zurück nach Altstetten.
Es sind übrigens Doppelgelenkbusse, was mich ein der Meinung bestärkt, dass der 31-er eigentlich ein verkapptes Tram ist. Von Schlieren her wäre es wohl auch keine Problem, Schienen zu legen, später würde es wohl etwas eng. Eng wurde es auch für die Buspassagiere, die von einem Doppel- in einen Einfachgelenkbus umsteigen mussten, wie ich kurz nach der Europabrücke beobachten konnte. Ich war hingegen zu Fuss unterwegs durch das folgende Industriequartier mit SBB-Werkstätte, Autowaschanlagen und Einkaufszentrum Letzipark. Wohnlicher, wenn man dieses Wort bei einem so verkehrsreichen Quartier brauchen kann, wird es wieder beim Hardplatz. Dort wendet das Tram Nr. 8, welches dereinst über die Hardbrücke fahren soll. Der Bus 31 folgt der Tramlinie ein Stück weit, um dann einen Haken zu schlagen und die berühmte Langstrasse am "heissesten " Ort zu kreuzen. Ich schlage auch einen Haken um die Langstrasse zu besichtigen und die Läden mit ihren vielfältigen Angeboten zu bewundern. In einen ging ich hinein ... ins Coop, um ein Sandwich zu kaufen. Die Damen, die vor den Bars stehen, die ... die geniessen die Nachmittagssonne.
Die Militärstrasse führt natürlich an der Kaserne vorbei und führt den Bus zur Sihl, womit das Stadtzentrum erreicht ist. Ich gehe noch bis zum Bahnhof und steige dann in einen Bus. Er ist fast leer. Kein Wunder, denn ab hier bedient der Bus kaum Stationen, die nicht von mindestens zwei Tramlinien erschlossen sind. Es sitzen wohl nur noch Leute drin, die genau an die Endstation müssen. Diese heisst Hegibachplatz und dort kann man auch auf Bus Nr. 33 umsteigen, dieselbe Linie, die man schon am Hardplatz gekreuzt hat. Wahscheinlich ist das auch der Grund, warum die Linie 31 soweit geht und nicht beim Kreuzplatz, dem Zentrum des Quartiers Hirslanden, endet. Ich gehe vom Hegibachplatz zum Kunsthaus zurück und erinnere mich, dass ich diese Buslinie auch eine Zeit lang genutzt habe - ein Jahr lang ging ich jeden Samstag an einen Kurs in diesem Quartier. Ueberhaupt ist Zürich für mich eine Streusiedlung von Kurslokalen, was auch der Grund ist, dass ich schon in etlichen Zürcher Bussen und Trams unterwegs war. Und für einen öV-Fan ist es auch ein Freizeitvergnügen.

Samstag, 12. Februar 2011

Ferienträume und Guggemusig

Nebst Wahl- und Abstimmungsplakaten beherrscht zur Zeit dieses Plakat die Städte. Werbung für Ferienwohnungen im sonnigen Süden. Wobei wir die Sonne zur Zeit gar nicht im Süden suchen müssen. Was mit daran auffiel ist, dass der Schriftbalken so über dem Hintern dieses Mannes angebracht ist, dass man glauben könnte, er hüpfe nackt ins Wasser (oder gar auf etwas anderes). Honni soit qui mal y pense, oder, es lebe der Hintergedanke! So zieht Werbung Aufmerksamkeit auf sich. Es erinnert mich auch an ein parodistisches YouTube-Video, in dem Tipps für reizvolle Profilvideos gemacht wurde. Einer der Tipps war "suggest nudity", also, nimm das Bild so auf, dass man mehr vermuten könnte, als es wirklich zeigt.
Etwas ganz anderes suggeriert das folgende Bild: Fasnacht. Auf meinem heutigen Spaziergang durch Bern hörte ich sie schon von weitem und fand sie schliesslich auf der Nydeggbrücke. Ob diese Guggemusig bereits das neue Kostüm ausprobierte, oder das alte ein letztes Mal ausführen wollte, weiss ich nicht. Aber sie spielten gut und als ich ankam spielte sie ein Stück, das mich knapp 30 Jahre jünger machte: Juke Box Hereos. Es diente damals einer Musiksendung des welschen Fernsehens als Titelmelodie. Die Berner Fasnacht beginnt übrigens am 10. März.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Heute im Schachklub

Heute Abend war die erste Runden der Klubmeisterschaft. Dass ich einen starken Gegner habe, wusste ich, aber ich wollte es ihm nicht leicht machen. Allerdings hätte ich dann nicht schon im sechsten Zug einen Fehler machen dürften, der mich einen Springer kostete. So ging es doch allzu rasch und ich bin bereits  zurück. Ich gönne mir jetzt noch ein Ankeziger-Schnittchen und ein Bierchen.
Als halbwegs brauchbarer Schachspieler weiss ich, wann es Zeit ist, aufzugeben. Wenn ich lange genug aufbleiben mag, höre ich vielleicht noch die Rede eines Politikers, dem das aufgeben schwer fällt.

Dienstag, 8. Februar 2011

Im Sandwich

Es war gut, das Sandwich, das ich anlässlich des Bloggertreffens im Restaurant Lötschberg gegessen habe. Aber ich hatte einiges daran zu beissen und, obwohl Fan vonVollkornbrot, hätte ich hier auch etwas weicheres genommen. Pumpernickel würde zu Räucherforelle sogar gut passen. Einige nahmen Salatteller und die sahen recht gut aus. Die Salate, meine ich, aber die Bloggerkollegen natürlich auch.
Zu beissen gibt es auch, wenn man sich auf allerlei Kanälen tummelt und überall etwas beitragen will. Hier auf dem Blog bin ich fleissig, auf Twitter einigermassen aktiv. Facebook droht dabei ein bisschen zum Recyclingkanal der beiden anderen zu werden. Ausserdem gibt es noch Dailybooth für die Selbstporträts nach Lust und Laune. Nun, Zucker hin, Berg her, habe ich beschlossen, den Facebookaccount etwas aufzuwerten und die Selbstbespiegelung dorthin zu verlegen. Das passt ja auch zum Namen. Bei Dailybooth bleibe ich drin, aber nur noch um zu schauen, was die anderen so treiben. So sag ich denn:
Bei Feisbok seht ihr hier,
ein erstes Bild von mir!

Sonntag, 6. Februar 2011

Weekend-Potenzial

Gestern Samstag hat in diversen europäischen Städten ein Massenselbstmord stattgefunden. Homöopathieskeptiker haben sich hochpotenzierte Gobuli in den Rachen geworfen, um sich von der Gewalt der Hochpotenzen niederwerfen zu lassen. Die Wirkung blieb, wie erwartet aus.

Ich hingegen habe mich einem überpotenzierten Einkaufsweg ergeben - zwei mal drei Stunden - um in Konstanz ein Päckchen abzuholen. Das klappte auch bestens, aber mit dem Päckchen im Rucksack erkannte ich, dass ich wohl einen kräftigen Tritt der berühmten Hafenkurtisane mit ihrem spitzen Schuh verdient hätte, denn ich hatte kein Messer bei mir. Weder Zähne noch Klauen hätten dieses Paket geöffnet und es füllte den ganzen Rucksack. Immerhin kam ich so nicht auf die Idee, noch irgendetwas einzukaufen. Ausgepackt hatte der Inhalt - ein Mahlwerk für meine Getreidemühle - mitsamt Messer nur noch einen Drittel des Volumens ausgemacht. Dann hätte ich wohl mehr als nur die 2 Euro 50 für ein Tannzäpfle mit Seesicht ausgegeben. 

D'Musig derzue: Noch etwas zum Thema Revolution. Die Ukraine hat dies 2005 ja gleich auf die ESC-Bühne gebracht. Hier im eigenen Land. Aegypten könnte das auch, denn wie alle Mittelmeerstaaten ist auch ihr Fernsehen Mitglied der Eurovision. Die Anmeldefrist für dieses Jahr ist allerdings abgelaufen und ob es nächstes Jahr noch etwas zu singen gibt wissen höchstens Isis und Osiris ... und vielleicht nicht einmal die.

Freitag, 4. Februar 2011

Einkaufen - mal 240m, mal 240km

An meinem freien Freitag herrscht beinah Ferienstimmung. Ich stehe spät auf, spät genug, dass der Quartierladen bereits offen ist - das ist 8.30. Im Pyjama Gipfeli holen, heisst das. Oder beinah, denn in Jeans, Pullover und Jacke schlüpfe ich schon, und barfuss in die Stiefel. Der Grund ist einfach, ich will nicht unmittelbar nach dem Duschen aus dem Haus.
Etwas länger, als der Weg zum Quartierladen, ist mein Einkaufsweg, den ich morgen zurücklegen werde. Ich nutze erstmals eine Dienstleistung, die es in vielen deutschen Grenzstädten für Schweizer gibt. Man kann ein Paket, welches man in Deutschland bestellt, an eine deutsche Adresse kommen lassen und es dort abholen. Ich nutze dazu die Lieferadresse Konstanz, ein Laden, gleich beim Bahnhof. Klar, es wäre ja Unsinn, als GA-Besitzer einen Laden zu wählen, zu dem ich mit dem Auto fahren müsste. Aber nicht nur weil Konstanz von der SBB bedient wird, habe ich diese Stadt gewählt. Ich habe auch noch eine sentimentale Bindung an diese Gegend, weil mein Vater in Kreuzlingen aufgewachsen ist und ich als Kind und Jugendlicher ein paar mal dort war.
Mein erstes Geschäft mit dieser Lieferadresse ist noch ein kleines. Es handelt sich um ein neues Mahlwerk für meine Getreidemühle zu 82 Euro. Da lohnt sich vielleicht nicht einmal die MWSt. zurückzufordern. Aber es ist ein guter Testlauf für später. Und ausser dem freue ich mich schon auf eine Currywurst bei Sonnenschein an der Konstanzer Seepromenade.