Donnerstag, 29. Juli 2010

Der schwedische Happy Sound

Da hat kürzlich der Herr @ekston seiner Verwunderung Twitter gegeben, dass angeblich eine Best-of-CD von Ace of Base erscheine, wo ihm doch nur ein einziges Lied, "The Sign", dieser Gruppe präsent sei. Ich konnte ihm vermelden, dass ich auch noch das Stück "Beautiful Morning" kenne und sogar mag. Das Lied und das Video dazu erinnert mich an die Situation, wenn man durch die Stadt geht und sich ein Plätzchen für Kaffee und Gipfeli sucht. Es ist einfach so, dieser schwedische Happy-Sound, der bei ABBA beginnt und mit Roxette noch lange nicht aufgehört hat, gefällt mir. A propos Roxette, Marie Fredriksson sollte man sich unbedingt auch mal auf schwedisch anhören: "Tro".

Dienstag, 27. Juli 2010

Tinus Apfelkuchen

Heute ein unverfängliches Thema. Ich habe gerade einen Apfelkuchen gebacken. In anderen Teilen der Schweiz würde man von Apfelwähe sprechen. Vielleicht bin ich auch nicht der einzige, der den Kuchen so macht, aber ich bilde mir ein, dieses Verfahren erfunden zu haben. Natürlich schneide ich manchmal auch Apfelschnitze und belege den Teig damit. Lieber aber raffle ich die Aepfel. Aber nicht auf den Teig, sondern in eine Schüssel. Dort gebe ich dann Eier und Milch dazu, manchmal auch noch Weinbeeren. Dann kommt noch ein Trick, der mir eine Nachbarin beigebracht hat: Etwas Vanillepuddingpulver. Ich habe auch schon mit anderen Beigaben experimentiert. Weitere Früchte, wie Orangen oder Kiwi. Rum oder Rumaroma passen auch. Aber heute begnügte ich mich mit der Minimalversion. Bevor ich die Masse auf den Teig leere, kommen noch etwas geriebene Haselnüsse darauf.
Und weil ja alle wissen, wie ein Apfelkuchen aussieht, hier ein anderes Bild. Eine kleine Flussidylle, die vielleicht ein paar Lesern bekannt vorkommt.

Montag, 26. Juli 2010

Real Life?

Erst dachte ich daran, ein paar Worte über ein trauriges Ereignis des Wochenendes zu verlieren. Aber dann las ich den Artikel von Sascha Lobo. So will ich tun, was er sich und allen nicht involvierten empfiehlt: Mitgefühl zeigen und sonst schweigen.
Was Sascha Lobo für Deutschland ist, ist für uns - zumindest uns Berner - Christian Leu. Ich verfolge, wie viele, den @leumund auf Twitter und er liebt es vom "Real Life" kurz RL zu schreiben, als wäre es etwas exotisches. "dieses reallife ist ja vollkommen unberechenbar. gibt's da eine Geld zurück Garantie?", heisst es zum Beispiel. Er wolle einem Follower einen Ueberraschungsbesuch abstatten, sagte er heute. Und danach "bin jetzt zurück vom Ausflug ins reale Leben. Wie sagt man so schön? My Home is my Castle". Aussagen, die mir fast so erscheinen, als würde da einer einen Puffbesuch gestehen. Ein krasser Vergleich, aber wie sagte einst ein Kollege: "Dort (in Rotlichtbereich) tobt das Leben!" Real Life par excellence, sozusagen. 
Was mich betrifft: Ich sehe das Lesen der Twittertimeline so, wie das zirkulieren an einem Apéro. Man geht zu einer Gruppe, hört etwas zu, sagt etwas oder geht weiter. Twitter spielt sich zwar am Computer ab, aber es ist genauso richtiges Leben für mich. 
Wie ernst man Twitter nehme kann, zeigt ja auch, wie manche sich nerven, wenn sie in den Twittercharts schlecht platziert sind. Damit ich mitreden kann, habe ich mich jetzt auch angemeldet und kann zukünftig meine Rangierung mitteilen. Und eins darauf trinken, gleich wie hoch sie ist.

Freitag, 23. Juli 2010

Stammtisch?

Eine Alternative zu "Deal or no Deal" am Mittwochabend, ist die Sendung "Spasspartout" auf Radio DRS1. Diese Woche war ein Programm von Hagen Rether, der dieses Jahr den Schweizer Kabarettpreis "Cornichon" erhalten hat, zu hören. Er plauderte vor sich hin, macht spitze Bemerkungen oder stellte quere Fragen. Kurz streifte er auch die Schweizer Politik und die Abstimmung über das Minarettverbot. Hierbei sagte er: "Bei Volksabstimmungen siegt der Stammtisch." (Zitat aus dem Gedächnis). Eine Aussage, die mich etwas erstaunte, aber ein Künstler darf alles sagen. Was mir aber viel mehr auffiel, wie frenetisch dieser Aussage applaudiert wurde. Beides gab mir zu Denken und plötzlich kam ich zu einem ganz neuen Schluss.
Was wäre wenn Rether, der mit dieser Aussage sicher den Populismus kritisieren wollte, nicht den Populismus gemeint hätte, der in besagter Abstimmung mit im Spiel war? Hat er nicht etwas gesagt, was vor allem dem intellektuellen Kabarettpublikum gefiel? Somit war auch seine Aussage eine populistische und das Publikum, das sich vermutlich für intelligenter als das gemeine Stimmvieh hielt, ist voll darauf herein gefallen. Als Applausvieh gewissermassen. Wenn das also Rethers Absicht war - und ich hoffe das schwer - dann hat er dem Publikum auf ganz raffinierte Weise den Spiegel vorgehalten.

Mittwoch, 21. Juli 2010

In die Pfanne hauen

Das macht man zwar nur mit Eiern. Und natürlich nicht im Wok. In den, kommt geschnittenes Gemüse. Rührbraten nennt man das. Chinesische Gemüsemischung. Oder Zucchini, Auberginen, Tomaten etc. Dann ist das Resultat eine Ratatouille, kein Braten. Wobei, ein Braten würde durchaus dazu passen. Ein Hackbraten. Also noch Hackfleisch kaufen und das ganze mit altem Brot mischen und würzen. Während der Braten im Ofen ist, wird das Gemüse geschnippelt. Die härteren Sachen kommen noch kurz in den Dampfkochtopf. Dann kommen sie mit Tomaten und eventuell ein paar Champignons in den Wok. Dann wird das Ganze noch gewürzt  und, wie gesagt: Rührbraten. Eine sogenannte Beilage brauche ich nicht. Das Getreide kommt anschiessend in flüssiger Form. Als Bier.

Das ist der neue Wok. Den brauche ich, weil ich jetzt einen Induktionsherd habe.

Montag, 19. Juli 2010

Sommerträume

Ich sah es erstmals, als ich noch ein Teenager war. In einem Film. Ich habe mich gleich in es verliebt - und das will war heissen, bei dem nüchternen Verhältnis, das ich gegenüber Autos habe. Aber ein Cabrio, das auch ein Boot ist, das hat mich fasziniert. Wenn ich mir einmal ein Auto leisten kann, dachte ich, will ich so eines. Dann verlor ich es aus den Augen und nur ab und zu erinnerte ich mich an den alten Wunsch. Im letzten TCS-Magazin traf ich ihn wieder, den Amphicar. Und es gibt dafür auch eine Fan-Site. Leider musste ich da auch erfahren, dass diese Autos auf schweizer Seen nicht zugelassen sind. Ausserdem ist ihr Unterhalt sehr teuer, denn es sind Oldtimer. So bleibt mein Traum vom an den See fahren und gleich hinein, ein Traum.
Kein Traum sollte es bleiben, sich die Arbeit im 30-grädigen Büro mit einem Getränk zu erleichtern. Leider ist unser Automat nur noch mit Cola light gefüllt, nicht gerade meine Lieblingssorte. Selber anschleppen, ist wiederum mühsam. Wasser kommt ja aus dem Hahnen, aber etwas Geschmack wäre auch nicht schlecht. So habe ich begonnen, das Eisteepulversortiment der Migros durchzuprobieren. Eine Literkaraffe habe ich und jeden Morgen rühre ich jetzt eine andere Sorte an. Ich weiss, Tee aufkochen, kalt werden lassen und etwas Zitrone rein, das wäre die feine Art und auch kalorienärmer. Aber man kann nicht alles haben.

Samstag, 17. Juli 2010

Richtung Norden kein Stau

Heute war Radio hören wieder besonders schön von zu Hause aus, denn man konnte sich an den Staumeldungen erfreuen. Wir geniessen möglicherweise einen besonders heissen Sommer, aber trotzdem können es die Leute nicht lassen, in den Süden zu fahren. Ok, die Ferien werden natürlich früher gebucht. Als Liebhaber des Nordens, habe ich diese Probleme nur selten. So zog es mich auch im heissen Sommer 2003 nicht an die Adria, sondern an die Ostsee, auf die Insel Bornholm.  So wie auf dem Bild präsentierte sich die Badewanne der Skandinavier und warm, wie wir es von unseren Mittellandseen gewohnt sind. Das schöne an Inseln ist, dass sie die Temperaturextreme abmildern. Nicht nur wenn es sehr heiss ist wie 2003, sondern auch wenn der Sommer mal nicht so richtig will, wie 2000. Auch damals, als es in der Schweiz bis 1000m herunterschneite, genoss ich die ausgleichende Wirkung des Inselklimas. Bleib anzufügen, dass ich bisher schon vier Mal auf Bornholm war und es wird wohl noch fünftes Mal geben. Es ist definitiv eine meiner Lieblingsdestinationen.


Aufgenommen in der Nähe von Hammeren in Richtung Norden. Man erkennt knapp die schwedische Küste.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Heute ein Sirüpli

Das war ein ganz gelungener Apéro, gestern Abend. Wir stellten die Tische in die wenigen Quadratmeter Schatten, die es auf dem Vorplatz hatte und los ging's. Erst Schinkengipfeli, dann Pizza und dazu diverse Getränke. Kein Sirup! Erst gegen elf kam ich in die Stadt - ich hatte mir ein Zimmer im Hotel National genommen. Die führen auch noch eine Gartenwirtschaft auf dem Hirschengraben, aber als ich kam, wurde gerade abgeräumt. So landete ich noch im Pickwick und statt Kaffee, nahm ich noch etwas anderes dunkles.
Kein Wunder, fiel mir das Aufstehen heute schwer und mein Frühstück beschränkte sich auf eine Flasche Cola. Am Mittag aber war wieder Essen mit A. im Vetter Herzog angesagt. Und dort trank ich für einmal nicht ein Wabräu, sondern probierte ein Produkt aus dem Sirupsortiment. "Troll" nannte sich die Mischung mit Waldmeister und Limette. Dazu Salat und eine Rindfleisch-Empanada.
Frisch genährt ins neue Lebensjahr, um es etwas clichiert auszudrücken. Aber, warum nicht?

Dienstag, 13. Juli 2010

Zum Zweiten

Der Blog hat wieder mal Geburtstag, ebenso der Autor. Schon zwei Jahre lang berichte ich von kleinen Geschehnissen und grossen Gedanken. Manchmal auch umgekehrt. Vor einem knappen Jahr kam auch noch Twitter dazu und seit kurzem erstelle ich auch noch Stimmungsbildchen auf Dailybooth.
Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, mindestens im 2-Tage-Rhythmus zu bloggen. Bisher liege ich gut drin und denke, dass ich durchhalten kann. Heute Abend wird aber nicht gebloggt, denn ich veranstalte mit  zwei Kolleginnen, die auch Julikinder sind, einen Büroapéro. Mit Schinkengipfeli, Pizza, Prosecco und natürlich auch Wiriebier. Und damit ich mich damit nicht zurückhalten muss, bleibe ich in Bern. So denn: Prost auf's nächste Blogjahr.

Sonntag, 11. Juli 2010

Gar nicht so heisser Sonntagmorgen

Etwas in die Quere gekommen sind sie mir doch noch, die Gigatlethen. Nicht hier im Bootshafen, da drin schwimme ich sowieso nicht, aber dadurch, dass der Parkplatz als Wechselzone abgesperrt war. Ich zog es vor ohne Schutzanzug im Bassin zu schwimmen. Die samstägliche Abkühlung war aber noch zu spüren. Leichte Bewölkung, etwas Wind und auch das eigentlich vorgeheizte Wasser im Bassin erschien mit kühler als sonst. Da heisst es einfach drauflosschwimmen und schon geht's.
Der Gigathlon führte auch noch zu etwas Andrang im Schwimmbadrestaurant, so dass ich auf den traditionellen Nussgipfel verzichtete und nach erledigtem Schwimmkilometer nach Hause fuhr. Ein Nachbar hatte die Kreissäge draussen installiert um noch paar Sachen für unseren Gemeinschaftsraum zuzuschneiden. Hoffentlich reklamierte niemand wegen der Sonntagsruhe. Ich jedenfalls nicht, bin ich schliesslich auch Profiteur.
Nach dem Frühstück kam noch der gemütliche Teil, lesen und putzen, und um vier Uhr das traditionelle Zvierbier - beim brauenden, nicht beim sägenden Nachbarn. Der Tag endet mit dem Schreiben eines Blogbeitrags und vermutlich, trotz aller Vorbehalte, beim Betrachten einer gewissen TV-Sendung aus Südafrika.

Samstag, 10. Juli 2010

Bullshit in der Praxis

Wie schon erzählt, habe ich das Buch "Wunsch Bullshit im Universum" gelesen. Am Beispiel von "Lebensberatern", die erfolgreiches Wünschen propagieren, erklären die Autoren H.E. Balder und J.Dreksler, wie man Bullshit verkauft. Ich fasse das mal grob zusammen:
1. Problem definieren.
Klar. Verkaufen kann man nur Dinge, die dem Käufer einen Nutzen bringen, z. B. ein Problem lösen. Das kann ein echtes Problem sein oder ein konstruiertes. Ein schönes Beispiel für letzteres sind ja die Waschmittelreklamen, wo immer neue Probleme wie Gilb, Grauschleier etc. erfunden werden, die das neue Pulver wegbringt. Das ganze illustriert man mit betroffenen Personen, je leidender, um so besser.
2. Neugierig machen.
Sofort mit der Lösung herausrücken, wäre verfehlt, denn das würde sofort zum Nachdenken herausfordern. Erst erzeugt man Spannung und erzählt von der wissenschaftlichen Erforschung des Problems oder, beliebt in der Esoterik, von der Wiederentdeckung alten Geheimwissens. Man macht den potentiellen Kunden quasi zum Komplizen bei der Problemlösung.
3. Enthüllung.
Jetzt wird die Methode, die alle Probleme löst, vorgestellt. Ihre Wirkung beschrieben. Die Erfolge, der in Punkt 1 vorgestellten Problemträger berichtet. Sie haben meist nicht nur das spezifische Problem gelöst, sondern sind als Ganzes glücklicher und erfolgreicher.
4. Referenzen.
Die Glaubwürdigkeit jeder Methode wächst mit der Empfehlung prominenter Persönlichkeiten. Je seriöser, desto besser. Einstein ist immer gut, da auch sehr populär. Irgendein Zitat, das die Richtigkeit der vorgestellten Methode bezeugt, wird sich schon finden. Hier liegt nämlich ein kleiner Trick. Niemand wird sich die Mühe geben, hundertseitige Abhandlungen durchzulesen, um zu prüfen, ob dieses Zitat wirklich in den Zusammenhang passt. Dasselbe gilt auch für andere Persönlichkeiten und ausserdem:  je toter, umso besser.
5. Visionen.
Hier knüpft man noch einmal an das Problem an. Was war das noch? Die Wäsche wurde nie sauber? Jetzt kann der Kunde sich vorstellen, wie er neu mit strahlenden Frühlingsfarben durch die grauschleierbefallen Nichtwisser schreitet.
Nun, die Sache mit dem Grauschleier überzeugt mich auch nicht so ganz. Ich muss mir da noch ein bisschen den Kopf zerbrechen, ein besseres Beispiel zu finden. Und dann, ja dann gibt's mal richtig Bullshit von mir!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Twitterbier mit Aussicht

Mit dieser Aussicht! Warum gehe ich eigentlich nur in den Schadaupark, wenn ich Besuch habe? Diese tolle Aussicht kann man auch ganz für sich, oder eben unter "Einheimischen" geniessen. Oder mit allerlei Twitterkollegen. So erlebte ich nicht nur einen lustigen Abend, sondern konnte auch meine Verfolgungsliste um ein paar Namen erweitern. Endlich hundert! Wenn das kein Grund zum feiern ist?

Dienstag, 6. Juli 2010

Etwas Fremdmaterial

Ich habe in meinen Kopf gerufen, was ich heute bloggen könnte, aber es kam nur ein Echo zurück. Kein heisses Thema also, keine tiefgründigen Betrachtungen, kein spannender Erlebnisbericht. Dann halt eine Trouvaille aus dem Durchwühlen der Blogs. Zu meiner Pflichtlektüre gehört auch ESC-today, der jetzt, nachdem der Eurosongcontest vorbei ist, sich mit "historischen" Geschichten befasst. Dazu gehören originelle Coverversionen von einstigen Siegertiteln. Ernsthafte, wie parodistische. Mein Liebling ist eine Version von "Hard Rock Halleluja", mit dem die finnische Gruppe Lordi 2006 gewann. Die estnische Sängerin Maarja singt das Lied als Ballade mit Kammerorchester. Hier ist es!
Als Gegenstück dazu noch eine Technoversion von "L'oiseau et l'enfant". Das überzeugt mich musikalisch zwar nicht so, aber es spielt noch ein blaues Twitter-Vögelchen im Video mit. Voilà!

Sonntag, 4. Juli 2010

Drei auf einen Streich

Sommerwochenenden haben es in sich, dass der Festkalender richtig überbordet. Die ganze Schweiz, ein Festhütte! Und da ja heute eine Reise von Stadt zu Stadt nicht mehr bedeutet, drei Pferde zu verbrauchen, ist der Reiz gross, sich nicht nur eines, ja nicht nur zwei, nein, sogar drei Feste am gleichen Tag zu gönnen.
So brach ich am Samstag Morgen auf, erst einmal die Bieler Braderie zu besuchen. Um halb elf war ich dort und leistete mir bereits am Guisanplatz ein zweites Frühstück in Form von Bratwurst und Bier. Zwei Jahre lang habe ich ganz in der Nähe gewohnt - meine erste eigene Wohnung. Klar dass ich damals am Braderiewochenende nicht zuhause sitzen blieb, sondern die Zeit von Freitag bis Sonntag Abend vorwiegend auf der Strasse verbrachte und mich an den zahlreichen Fressständen verpflegte. Dieses Gefühl von damals, weckte dieses Bild in mir.  Frisch gestärkt ging ich daran, das Rayon abzumarschieren. Was die Braderie von anderen Stadtfesten wohl unterscheidet, ist die Menge an Verkaufsständen. Denn die Braderie ist ursprünglich der Beginn des Sommerschlussverkaufs. Aber - und das ist kein Geheimnis - auch viel Ramsch ist dabei. Ich hielt mich eher ans kulinarische, d.h. ich hätte mich daran gehalten, hätte ich noch Hunger gehabt. So leistete ich mir nur noch einen Tinto de Verano - gepritzten Rotwein - aber keinen Sangria. Den schon zu Mittag, nein das hätte ich nicht ausgehalten. Eventuell noch Fischknusperli, aber trotz der frühen Stunden war die Schlange schon so lang, dass ich beschloss, mein nächstes Ziel anzuvisieren.
Das grösste Fest der Schweiz - so gross, dass es selbst die grösste schweizer Stadt nur alle drei Jahre durchführen kann - das Züri-Fäscht. Der ICN verbrachte mich in den zürcher HB, wo noch nichts von Fest spürbar war. Aber mit dem Lindenhof als erste Adresse war ich genau richtig. Dort könnte ich nicht nur mein erstes Turbinenbräu trinken, sondern hatte von dort auch eine gute Aussicht auf des Festrayon am Limmatquai. Früher oder später wollte ich natürlich das Drachenbootrennen schauen, wo auch zwei Twittererannschaften teilnahmen, aber zuerst wollte ich mal eine Uebersicht gewinnen. Anders als in Biel gab es hier keine Verkaufs- sonder nur Ess- und Trinkstände. Viele Attraktionen hatten mit Wasser zu tun ("Züri hätt en See"): Wasserspringen, Wasserski und über der Seebucht gab es auch eine Flugshow. Auch die Drachenboote fand ich schliesslich und sogar zwei bekannte Gesichter mit @dworni und @nachtmeister. Ich wartete denn auch noch ihren Einsatz ab um mich dann auf die Rückreise zu machen. Die ging allerdings vorerst nur bis Thun.
Seit genau 25 Jahren gibt es auf dem Grunderinseli im Thunersee, gleich beim Strandbad, das Blue Grass Festival. Schon sein einiger Zeit ist diese Veranstaltung ein Fixpunkt im Kalender der Bierfreunde. Die traf ich dort auch und kam in den Genuss von vier Bands, die Blue Grass und Country auf verschiedenste Art interpretierten. Am besten gefielen mir die Black Hawks. Eine Schweizer Gruppe, die sich selbst als die Hard Rocker der Country Szene bezeichnen. Zu Recht und zu meiner Freude, denn das allzu traditionelle ist mir häufig etwas zu langweilig. Da meine Freunde schon am Nachmittag einen Platz im Festzelt besetzten, hatte auch ich einen gedeckten Platz, als der Regen (wieder) einsetzte. Gegen Mitternacht, aufgeheizt von der australischen Band Jetty Road und zum Glück wieder trockenen Fusses gingen wir nach Hause. Fast Punkt zwölf endete mein drei-Feste-Samstag.

Donnerstag, 1. Juli 2010

No nes Haubeli!

Einst bin ich ab und zu mit einem Kollegen durch die Stadt gezogen und wir haben in der Beiz einen Halben Rosé getrunken. Und wenn wir noch nicht genug hatten - so war es eigentlich immer - bestellten wir noch einen.
Ausgetrunken ist auch das erste Haubeli des laufenden Jahres. Es wurde sehr kalt serviert. Nicht jeder Schluck ging leicht runter. So richtig süffig erschien es mir nicht. Nur vereinzelt stellte sich ein neues Geschmackserlebnis ein. Aber ich kann es auch nicht sauer nennen. Gerade zum Schluss fühlte es sich wieder vielversprechend an und die Lust, nachzubestellen, wuchs. Aber das war gar nicht nötig, denn es wurde ohne Verzögerung nachserviert.
Das Bild des Monats zeigt den Moment, wenn ich beim heimfahren den ersten Blick auf "meinen" Hausberg erhasche. Eigentlich zwei Berge: Das Wiriehorn und davor, etwas dunkler, der Schwarzenberg. Dort, an einem vorgelagerten Hügel des Scharzenbergs bin ich zuhause. Dabei war ich nie ein grosser Freund der Berge. Aber bekanntlich bekommt man ja immer das Gegenteil.