Neujahrsgruss
Geld ist nicht alles, sagt man. Aber ohne Geld ist das Leben auch
schwierig. Darum wünsche ich auch dieses Jahr, dass ihr immer soviel
Geld in der Tasche habt, wie ihr braucht.
9 Dienstag
Bertold grüsst. Auch wenn der Herr von Zähringen nur noch als Statue vorhanden ist.
An der Wand ist noch eine Darstellung der Berner Legende zu sehen. Der
Stadtgründer habe die Stadt nach dem ersten erlegten Tier benannt, sagt
man. Aber das ist, wie gesagt, einer Legende.
Tatsache ist aber, dass Bern dort entstand, wo die Aare am schmalsten
war, wo der erste Hafen entstand und schliesslich auch die erste Brücke,
die Untertorbrücke, gebaut wurde.
12 Freitag
Gleich vis-à-vis werden diese Woche Bäume gefällt. Auf dem Bild sieht
man, wie der Traktor einen entasteten Stamm aus dem Wald zieht.
Am ersten Tag dachte ich noch, es handle sich um die Entfernung von
sturmgeschädigten Bäumen. Aber angesichts der Menge, ist es wohl eine
schon länger geplante Fällaktion. So wird bei mir zuhause die Musik aus
dem Radio vom Gesang der Motorsägen konkurrenziert.
16 Dienstag
Als ich um halb zwölf das Haus verliess, fiel gerade der Strom aus. Das
war Evi’s Werk. Kein Grund zur Sorge, dachte ich, denn der Stromausfall
beim Burghild-Sturm ging nur zwei Stunden.
Als ich dann um halb fünf nach Hause kam und immer noch kein Strom da
war, schien mir die Lage doch ernster und ich heizte den Ofen ein.
Ohne Strom keine Heizung, denn die beste Schnitzelheizung nützt nichts,
wenn die Umwälzpumpen die Wärme nicht weiterleiten. Meine ziemlich
grossen „Schnitzel“ wollten aber nicht brennen und nachdem die
Zündwürfel ausgebrannt waren, ging auch dieses Feuer wieder aus. Ich
wollte gerade zum Nachbarn gehen und ihn nach Anzündholz fragen, als der
Strom wiederkam. Damit waren wir gerade nochmal davongekommen. Aber
Anzündholz muss ich mir trotzdem beschaffen – der nächste Sturm kommt
bestimmt.
23 Dienstag
Was diese drei Herren sehen oder zu sehen hoffen, weiss nur ihr
Schöpfer. Vielleicht wollen sie einfach wissen, wer als nächstes hier
einzieht – in dieses Pflegeheim. Es hat noch freie Zimmer, kann man der Homepage entnehmen.
Ich bin vorläufig nicht interessiert und bin darum an den Dreien und
ihrem sitzenden Kollegen vorbeigegangen. Weiter unten steht ein altes
Gebäude, in dem die neue Thuner Brauerei eingerichtet wird. Davon
erzähle ich wieder, wenn sie fertig ist.