Sonntag, 1. Dezember 2013

Der Dezember 2013

Was man nicht wissen sollte
Wenn man so in den Zeitungen blättert – in den Gratiszeitungen, aber auch in den anderen – oder im Internet auf Blogs, Twitter oder Facebook herumschnüffelt, fragt man sich manchmal: „Haben die nichts gescheiteres, um darüber zu schreiben?“ oder „Muss ich das wirklich alles wissen?“
Die schlechte Nachricht ist: Sie haben nichts gescheiteres. Die gute ist: Man muss das wirklich nicht wissen. Man muss den „Star“, der kürzlich die Hosen heruntergelassen hat, nicht kennen, denn er ist sowieso nur ein Star, weil die Medien so begierig darauf gewartet haben, dass ebendies passiert. Ebenso wenig muss man die TV-Sendung gesehen haben, wo sich die gegnerischen Parteien – seien es politische, oder private – angeschrien haben.
Nur, wie geht man damit um, wenn die anderen davon reden und man anscheinend alleine mit seiner Unwissenheit ist? Man kann natürlich den anderen zeigen, dass es unter der Würde eines gebildeten Menschen ist, sie da auszukennen, was vermutlich eher schlecht ankommt. Dann gibt es die philosophische Variante: Man redet mit (man hat ja sowieso das eine oder andere mitbekommen), aber aus der Beobachterwarte. Man diskutiert, warum sich die Leser oder die Journalisten für hosenverlierende Skandalnudeln interessieren. Oder was es für die Demokratie bedeutet, wenn ihre Exponenten in Schreishows auftreten.
Ganz Mutige können auch auf naiv machen. Sie können mit grossen Augen nachfragen, was den diese skandalösen Ereignisse für die Zukunft des Planeten bedeuten. Sind es Vorboten einer kulturellen Revolution? Oder ein Ausdruck der Klimaveränderung? Müssen wir alle sterben? – Ok, letzteres sowieso. Aber ist es wirklich wegen … aber halt, offiziell weiss ich natürlich nichts davon!

Weihnachtsessen
Es ist vollbracht: Am Mittwoch Nüsslersalat, Rindfleischspiess, Waldbeerengratin und am Freitag Blattsalat, Entrecote, Apfelstrudel. Da war mein Magen, der kein Essen nach 19 Uhr mehr gewohnt ist, echt gefordert.
Gerade beim Firmenessen am Freitag habe ich wieder gemerkt, dass mir die Stehapéros, wie sie ab und zu in unserer Cafeteria stattfinden, lieber sind. Nicht nur, weil sich das Essen ein bisschen besser verteilt, sondern auch, weil man sich jederzeit bewegen kann. Ein Esssaal ist eine eher enge Sache. So kam es, dass sogar ich, der Nichtraucher zwischen den Gängen vor die Türe floh. Aber klar, es gibt sicher auch Leute, welche genau das schätzen, dass sie am Tisch bleiben können und bedient werden.
Alle kann man nicht befriedigen. Und so hätten wir den Salat:

Um mit Peach Weber zu sprechen: Überall het’s Pilzli dra! Bei mir, gerne!

20 Freitag
Am Freitag Abend feierte unser Bierclub Weihnachten. Nachbarin M. (ja, die mit der Türdeko) hat ihre Krippenfiguren in unseren Gemeinschaftsraum gestellt. Eine Kleinigkeit fehlte allerdings:


Ja gut, es sollten eigentlich drei Weise sein, die angereist sind. Einer hat sich für diesen Abend entschuldigen lassen. Es geht mir aber um etwas anderes. Wie gesagt, es war die Feier des Bierklubs!

Genau! Das Bier musste noch aufs Bild. Und anschliessend habe wir es kreisen lassen – von den Weisen zu den Kamelen, dann zu Hirten und Schafen, zu Maria und Josef, Esel und Ochs – das Christuskind trank heimlich.
Genug Blödsinn erzählt, lieber noch das Bier vorstellen: Der Braumeister nennt das Weihnachtsbier jeweils „Schwarzenberg“, weil wir am Hang ebendieses Berges wohnen und weil es immer dunkel ist. Variationen gibt es bei den Gewürzen. Dieses Jahr versuchte er es mit Vanille. Man merkte aber nichts davon, was möglicherweise auch gut war.

24 Dienstag
Seit längerem ist der 24. Dezember bei mir kein Feiertag mehr. Ich habe mich so dem angelsächsischen Brauch angeschlossen, wo der „Christmas Eve“ auch nur der Tag vor Weihnachten ist. Immerhin ist es aber ein freier Tag, da unsere Firma geschlossen ist. So kann ich doch kurz in der Stadt vorbeischauen, ohne aber in Einkaufsstress zu geraten.
Gelegentlich ist der 24. Dezember gleichzeitig der 4. Adventssonntag. Nicht dieses Jahr, erst 2017 wieder.

Advent heisst Ankunft und die Adventszeit ist jene Zeit, in der man auf die Ankunft des Messias wartet. Eigentlich ist hat diese Ankunft vor 2000 Jahren schon stattgefunden, aber man tut jedes Jahr wieder so als ob. Als ich letzten Sonntag obiges Bild schoss, wartete ich auch auf die Ankunft – auf die meiner Nachbarn zum Zvieribier.

Der Weihnachtsgruss


Silvester
Zum heutigen Silvester habe ich meine Schachfiguren nicht auf dem Brett, sondern rund um eine Beschädigung meines Fussbodens gruppiert. Ich hatte dieses Jahr auch im übertragenen Sinn nicht immer festen Boden unter den Füssen. Aber wie das so ist: Man schaut sich den Schaden an und schaut wie es weiter geht. So habe ich im nächsten Jahr noch ein paar andere Dinge zu flicken, als nur den Fussboden. Den Boden will ich im Laufe des nächsten Jahres einem Profi anvertrauen. Nach über 20 Jahren darf es ein neuer sein. Ein Glas darauf schmeissen werde ich aber heute Abend nicht, denn das grosse Anstossen findet vor dem Haus statt. Prost!