Samstag, 30. Juni 2012

Vor der Tür

Oje, kaum bin ich bei Instagram dabei, geht es kaputt. Gut, vielleicht auch nicht wegen mir. Dabei wollte ich nur schnell mit der Welt, resp. dem kleinen Teil davon, welcher mir folgt, vor die Tür:
Abendberg heisst die Felsenformation, die man auch in der Morgensonne sehen kann.
Weit bin ich nicht gegangen, nur im Laden Bier holen und ein paar Cervelats. Somit dürfte leicht zu erraten sein, zu welchem Zweck ich heute Abend noch einmal vor das Haus trete - um die Würste auf den Grill zu legen und mit den Nachbarn anzustossen. Wir haben übrigens nur 25 Grad...

Freitag, 29. Juni 2012

Fremdenführer

Heute durfte ich einen Besucher durch Thun führen. Das war nicht ganz einfach, denn Thun ist diejenige meiner Heimatstädte (die anderen sind Bern und Biel), die ich am wenigsten gut kenne.
Wir begannen am Berntor beim Fulehung-Denkmal und stiegen von dort zum Schloss hinauf. Weiter ging es zur Stadtkirche, wo wir den Blick auf Hafenbecken und Blüemlisalp genossen.
Dann runter in die obere Hauptgasse, zum Rathaus und der Aare entlang zurück zur alten Öle, um dort im Schatten ein Bier zu geniessen. Gerne wären wir noch sitzen geblieben, aber es gab noch einen anderen Programmpunkt - den Freitagsstammtisch.
Dieser fand heute in Schwanden ob Brienz statt, in der Jungfrau-Brauerei. So sammelte ich die Bierfreunde ein und wir fuhren fast im Schritttempo dem Thuner See entlang. Das Truckerfestival liess grüssen. Noch schlechter ging es zwei anderen, die nach uns kamen und eine halbe Stunde im Stau steckten. Mit ihnen konnte ich nur noch mit Kaffee anstossen, denn ich musste mich, wie immer, zurückhalten. 

Donnerstag, 28. Juni 2012

Sommerabend

Kein Wort zum Thema Beschneidung! Diesen schönen Sommerabend will ich mit angenehmen Erinnerungen beschliessen. Und mit Blasmusik.
Hier im Bälliz in Thun. Was der Anlass war, weiss ich nicht, aber ein bisschen stehen bleiben und zuhören ist allemal gut. Vorher war ich noch im Krafttraining, wo ich mich nicht sehr anstrengen musste, um ins schwitzen zu kommen. Noch vorher war ich in Bern in der Stadt um ein Bier zu trinken. Ich wollte endlich mal ein Dani-Bier im Casa Marcello probieren. Diese Beiz ist ein langer Schlauch und von vorne nach hinten (Fumoir mit Fernseher) ist ein ständiges hin und her. Das Bier war auch gut und tippe auf einen Anteil an anderen Getreiden, ev. Hafer. Leider sagt die Homepage nichts über das aktuell ausgeschenkte Bier und die gehetzte Kellnerin wollte ich nicht fragen.

Dienstag, 26. Juni 2012

Der goldene Schuss - kristallklar!

Eigentlich wollt ich einen nachdenklichen Artikel über diesen Kristallnacht-Tweet von Alexander Müller schreiben. Er hat sich schon öfters krass geäussert und ich wollte das Sprichwort "Der Krug geht bis zum Brunnen, bis er bricht" zitieren. Ich wollte ihn mit einem Drogensüchtigen vergleichen, der seine Dosis immer mehr erhöht, bis es zu einer Überdosis, dem "Goldenen Schuss" kommt. Und sie kam, die Überdosis, indem Müller die stärkste Marke bemühte, die man im deutschsprachigen Raum in einer politischen Diskussion anwenden kann - die Nazi-Marke.
Da kam mir aber die Geschichte von Florian Ast und Francine Jordi dazwischen. Ich habe die Geschichte aber nicht direkt im Blick gelesen. Im gestrigen Blick am Abend habe ich hingegen diesen Witz gelesen, wo ein Hund, im Anzug am Direktorenpult sitzend, seinem Untergebenen Karriere-Ratschläge gibt. Seit er kastriert sei, könne er klarer denken, behauptet er. Nun, Florian kann offenbar nicht klar denken. Allerdings ist auch die Aussage der Francine, eine Welt sei zusammengebrochen, etwas geheuchelt. Immerhin haben beide zu Beginn ihrer Beziehung etwas getan, was man früher Ehebruch nannte. Meistens verlässt man halt einen Raum durch dieselbe Tür, durch die man ihn betreten hat.
Ich hörte die Geschichte während der Autofahrt auf Radio Central, das ich DAB sei Dank empfangen kann. Sie spielen gerne Odies und so war es den ein treffender Zufall, dass sie - nach einem Ast/Jordi-Lied natürlich - die Les Humphries Singers spielten: "Take Care on Me". Die Solo-Sängerin in diesem Stück hatte aber niemanden, der Sorge um sie trug, denn sie starb jung an Drogenmissbrauch. Im "Goldenen Schuss" sind die Les Humphries Singers nicht aufgetreten, denn ihre Karriere begann gleich nach Ende dieser Show. Les Humphries hat die Mitglieder seiner multikulturellen Gruppe um Geld betrogen, aber sich nicht dazu geäussert, ob er seine Frau Dunja Rajter schlagen würde und dies wohl auch nicht getan. Im Gegensatz zum Herrn Osmanoglu.
Aber in den sexuell freizügigen siebziger Jahren wäre es auch niemandem in den Sinn gekommen, darüber zu sinnieren, ob mann (mit zwei 'n') seine unwillige Frau zwingen sollte. Man (mit einem 'n') hätte beiden Geschlechtern mit gutem Gewissen die Methode "Florian Ast" empfohlen. Heute, wo unsere ganze Gesellschaft so multikulturell ist, wie die Gesangstruppe - in der Freude, wie im Elend - haben sich viele neue Minenfelder des Zusammenlebens aufgetan.
Bis hierher könnten wir uns zurücklehnen und uns mit leichter Herablassung freuen, dass wir in einem Land leben, das keine grösseren Probleme hat. Wenn da nicht das Thema der Meinungsäusserungsfreiheit wäre. Was in einer Aussage ist bloss eine Interpretation, ein Gedanke dazu, wo, wie und wann man Gewalt anwenden könnte - ohne dass es Absichtserklärung oder eine Aufforderung an andere wäre? Und was ist tatsächlich ein Aufruf, dem Taten folgen könnten? In solchen Fällen bin ich froh, nicht Richter zu sein und möchte auch nicht die Social Media benutzen über andere zu richten.

Sonntag, 24. Juni 2012

Blaues Gras

Am Samstag Nachmittag sah ich erstmal Schwarz. Nicht nur weil ich mit unserer Mannschaft in Zweisimmen spielte und dort eben mit Schwarz, sondern weil ich und drei weitere Thuner verloren. So galt es, das Resultat möglichst schnell zu vergessen und heim zu fahren. D.h. nicht heim, sondern ans Blue Grass Festival auf dem Grunderinseli.
Ich kam gerade rechtzeitig zum Start des Abendprogramms. Erst eine Schweizer Country Rock Band, dann eine deutsche, sehr traditionelle Blue Grass Band. Dann für mich das High Licht des Abends, der deutsch sprechende Amerikaner Ernest Ray Everett mit traditioneller, popiger Country Musik. Dazu die Bassistin Scarlett, die sich auch als tolle Sängerin entpuppte. Wieder traditionellen Blue Grass spielten die nachfolgenden Tschechen, aber angesichts der späten Stunde muntere Stücke, die das Publikum wach hielten.
Um Mitternacht dann der Höhepunkt - ein Jam Session der letzten drei Bands:
Eigentlich bin ich ja gar kein so grosser Blue Grass und Country Fan. Trotzdem gehe ich gerne jedes Jahr aufs Grunderinseli. Man wird immer wieder positiv überrascht.

Freitag, 22. Juni 2012

Ein gewöhnlicher Tag (II)

Wo waren wir? Ach ja, bei der Mittagspause.
Die verbrachte ich wieder mal mit "Trainspotting". Diesmal erst vom Pavillon aus (gleich beim Möbel Märki).

Blick nach vorn
Dann ging ich auf dem Veloweg zurück auf die Ittiger Seite. Wenn man will, kann man hier sieben Brücken zählen. Zwei Autobahnbrücken, zwei Eisenbahnbrücken, den Veloweg, die RBS-Brück darunter (die man hier nicht sieht) und die Brücke, auf der der Fotograf steht.
Blick zurück
Brücken hin oder her - zurück ins Büro. Bis:
Ausbadgen
Für den Rückweg habe ich mich entschieden, mit dem Bus zum Wankdorfbahnhof zu fahren.
Bus....
Dort auf der Passerelle kann ich noch einen Blick auf die Baustelle werfen.
Die Baustelle
Dann kommt der Zug, genauer die S1 nach Thun.
S-Bahn kommt
Beim Auto angekommen, wartet noch ein Tasche auf mich.
Tasche mitnehmen
Die Tasche will hierhin. Ich natürlich auch.
Krafttraining
Nach dem Training nach Hause fahren und schon vom Parkplatz aus einen sehnsüchtigen Blick zum Haus hinauf werfen.
Endlich zuhause
Da starte ich gleich mal die Computer im Duopack auf. Auf dem Laptop mache ich noch ein paar Eingaben für das Schachturnier, auf dem Mac spielt derweil die Musik.
Compidoppel
Dazu gibt's Essen. Toastbrot zur Bratwurst? Manchmal muss man halt nehmen, was man hat.
Znacht
Danach gilt es noch den Ankündigungsartikel im Blog zu schreiben und zur Feier des Tages gibt es noch ein Bierchen.
bloggen

Der Rest ist, alles abstellen und ablöschen, ins Bett gehen, der Katze gute Nacht sagen und schlafen.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Ein gewöhnlicher Tag (I)

Es war Mittwoch. Es war der 20. Juni 2012. Es war 5 Uhr 45:

Aufwachen

Der Radiowecker, der seit ca. dreissig Jahre seinen Dienst tut, schaltet DRS1 ein und nach etwas Musik höre ich die Presseschau. Das Thema des Tages war - äh - ach ja, Griechenland.
Dass ich mitten in der Nacht aufstehen muss, ist noch das eine, aber dass es schon hell ist...
Schon hell
... ist ja der Gipfel, resp. der Sommer. Es soll regnen, hiess es im Wetterbericht und tatsächlich wurde ich nass.
Dusche
Endlich wach, machte ich mir eine Tasse Tee und stellte mein anderes Transistorradio an. Den Computer also, der, WLAN sei dank, überall dudeln kann. Ich trinke in letzter Zeit häufiger Tee am frühen Morgen, da ich in Büro noch genug Kaffee bekomme.
Tee und Musik
Irgendeinmal ist es aber Zeit und es heisst: Raus in die feindliche Welt, d.h. erstmal das Diemtigtal hinunter.
Runterfahren
Hinweis an die BfU: Ich habe selbstverständlich zum fotografieren angehalten. Nicht ohne mich zu vergewissern, dass niemand hinter mir war.
Im Parkhaus wiederum achte ich darauf, dass möglichst niemand zu nah auf meiner Fahrerseite stehen kann. Darum bevorzuge ich einen Platz rechts neben der Säule.
Parkhaus
Hatte ich die erste Hälfte des Weges einen Vierplätzer für mich alleine, wird es gleich etwas intimer mit all diesen lieben Menschen da.
Warten
Aber nur zwanzig Minuten lang. Dann geht es über die Brücke und ich bin in Bern.
Bern
Anschliessend geht es mit der RBS gleich wieder über die Aare, diesmal in Worblaufen.

Worblaufen
Hier gibt es seit Kurzem einen Aperto und dort kaufe ich mir ein Muffin.
Hier noch einen Muffin kaufen
Ab hier läuft die Zeit für die ich bezahlt werde.
Einbadgen
Hier mein Arbeitsplatz. Das wichtigste Arbeitsgerät, die Kaffeemaschine, links im Bild.
Arbeitsplatz

Am Mittag ... aber das kommt erst im zweiten Teil.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Photo Romanza

Das ist natürlich ganz unverschämt übertrieben. Das, was ich euch die nächsten zwei Tage vorsetze, ist zwar eine Photoserie, aber ganz ohne Herz, Schmerz und Drama. Es ist ein bebildertes Protokoll dieses gerade vergehenden Mittwochs. Es lehnt sich an eine Bloggeraktion an, die "Picture my Day" heisst. Im Gegensatz zu dieser Aktion, lasse ich es aber nicht bei den Bildern bewenden, ein paar Sprüche müssen bei mir immer sein. Weil sich das Ganze so etwas zieht, mache ich auch einen Zweiteiler daraus. Darum also demnächst auf diesem Sendeplatz: Der Alltag!
D'Musig derzue: Von den Beatles "A Day in the Life" oder, darum ja der Titel, von Gianna Nannini "Fotoromanza".

Dienstag, 19. Juni 2012

Der Gähner

Seit einiger Zeit erscheint er auf dem Portal von Newsnet und neuerdings auch auf Plakat. Er braucht offenbar noch einen Kaffee und sucht eine Möglichkeit, in in Ittigen zu bekommen. Ich nehme an, die Ittiger finden es ganz nett, den Namen ihrer Gemeinde auf einem Werbeplakat zu finden. Aber eigentlich ist es hier gerade falsch. Wer in Ittigen wohnt oder arbeitet, der weiss wo er einen Kaffee kriegt. Am ehesten zu Hause oder, wie ich, im Büro. Dieses Plakat sollte anderswo stehen, z.B. in Dübendorf. Dort könnte dieser Mann wohnen. Er ist gerade um fünf aufgestanden, weil er nach Bern an eine Sitzung muss, resp. in diesen Berner Vorort Ittigen, den er nicht kennt. Nach der langen Zugfahrt braucht er noch einen Espresso und ein Gipfeli, bevor die Sitzung beginnt und dank search.ch findet er das am besten gelegene Café.
Zugegeben, ich bin manchmal auch in diesem Zustand. Aber erst am Nachmittag.

Montag, 18. Juni 2012

Antidyll

Bevor es Mitternacht wird, schauen wir kurz, wo ich heute Mittag war. 10 Grad wärmer als jetzt um 22 Uhr und auch etwas lauter. Während ich diesen Artikel schreibe, höre ich Kuhglocken klingen und ein Bächlein rauschen - am Mittag rauschte die Autobahn und es schepperten vorbeifahrende Züge. Trotzdem mag ich diesen Platz. Ich sitze dort auf das Bänklein, esse mein Knäckebrot und schaue den Zügen nach. Zuhause ein Idyll, hier das Gegenteil davon ... oder ist es nicht auf seine Art auch eines?

Samstag, 16. Juni 2012

Coupe AHV

Gestern Freitag Abend fand das traditionelle Jassturnier des Schachklub Thun statt. Traditionell, weil es bereits das zweite Mal war. Diesmal spielten wir nicht im Klublokal, sondern in einem Restaurant. Die Idee war, dass sicher mehr Leute teilnehmen würden, wenn sie zum Jassen ein Bier oder so trinken können. Die dunkle Wahrheit war - es kamen weniger, nämlich neun. Damit wir zwei Vierertische bilden konnten, spielte das anwesende Ehepaar abwechselnd. Sie wurden schliesslich vierte und die andere Frau im Spielerfeld gewann das Turnier. Da sage noch einer, Schach spielen und jassen sei nur Männersache. Die Hälfte der Teilnehmer waren Pensionierte, aber es ist nicht das, worauf der Titel anspricht.
Einige von uns haben vorher noch zum Essen abgemacht. Spezialangebot war Entrecote. Ich zog ein Pferdefilet vor. Es war sehr gut: Zartes Fleisch, knusprige Frites, knackiges Gemüse. Etwa nach der Hälfte der Portion verspürte ich etwas Sonderbares. Bissen um Bissen, fiel es mir immer schwerer das Zeug zu schlucken, obwohl ich immer gewissenhafter kaute. Das geschah nicht zum ersten Mal so und langsam mache ich mir Sorgen, ob ich mir schon bald nur noch flüssig ernähren sollte. Ich mag zwar Griessbrei und Hafersuppe, aber eben auch das oben beschriebene und das möchte ich mir nicht plötzlich erst mixen lassen, wie es einst in einer versteckten Kamera gemacht wurde. Vielleicht heisst die Antwort auch einfach Kinderportion, resp. Seniorenteller, womit wir jetzt beim Titel wären.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Zeit für ein Hobby?

Man könnte ja denken, dass ich mit meinem 80% Pensum genug Zeit habe, um ein paar Hobbies zu pflegen. Solche wären mit Schach, Brauen, Wandern, Laufen, Lesen auch vorhanden und jedes davon könnte man sehr intensiv betreiben. Die Wahrheit aber ist; ich bin überall Minimalist. Trotzdem lege ich  mir vielleicht ein Hobby mehr zu. Immerhin nichts komplett Neues, denn es lässt sich dem Wandern angliedern: Geocaching
Ich habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht und da kam mir ein Buchtip gerade recht. Zwar geschieht beim Geocaching vieles Online, aber ein Buch als Nachschlagewerk ist immer praktisch. Zudem ist es motivierend, wenn ein aktiver Teilnehmer ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert.
Da man für's Geocaching GPS braucht, habe ich die Gratisapplikation "gps:ch" auf mein iPhone geladen und gleich mal geschaut, welche Koordinaten sie mir liefert. Funktioniert!  Die Koordinaten in Maps eingegeben, erhalte ich das Luftbild unseres Quartiers und mein Haus ist markiert. Jetzt muss ich mich nur noch auf Geocaching eintragen und dann ... geschieht erst mal nichts. Zuerst muss das Wochenende kommen, damit ich meinen ersten Cache suchen gehen kann.
Bis ich selbst ein Schnitzel - oder vielleicht doch lieber eine Schachfigur - verstecke, wird noch einige Zeit vergehen. Es wird berichtet!

Montag, 11. Juni 2012

NSB

Wie angekündigt hier noch ein paar Worte zu den drei Buchstaben, für die ich arbeite. Heute heisst NSB "Neue Schweizer Bücherwelt", ursprünglich im Gründungsjahr 1926 stand das B noch schlicht für "Bibliothek".
Ich kannte die NSB schon von klein auf, denn meine Mutter war schon früh Clubmitglied. Unsere Familienbibliothek bestand vorwiegend aus NSB-Editionen. Viele Romane, die weniger mein Geschmack waren, aber auch Krimis, Lexika und dieses Kochbuch von 1971, das ich "geerbt" habe.
Ein Buchklub, ja, das ist einer, wo man regelmässig etwas kaufen muss. Damals viermal, heute sechsmal im Jahr. Wer nicht bestellt, bekommt ein Buch nach Hause geschickt (heute kann es auch eine CD sein). Diese Kaufverpflichtung ist vielen lästig, ist aber der "Preis" für das Sortiment an günstigen Büchern, das man nur beim entsprechenden Umsatz anbieten kann.
Heute, wo auch CDs, DVDs, Spiele und Deko-Gegenstände zum Sortiment gehören, sollte die Chance, etwas zu finden, doch recht hoch sein. Je nach Typ tut ein bisschen Zwang vielleicht auch gut, so dass es nicht jahrelang beim "ich sollte wieder mal ein Buch kaufen" bleibt.
Das 100-jährige Jubiläum werde ich ziemlich sicher als Pensionierter erleben. Aber ich bin mir fast sicher, dass auch die alten Kämpfer noch zu einem Cüpli, oder vielleicht sogar mehr, eingeladen werden.

Sonntag, 10. Juni 2012

Le milieu du monde

Wenn man an die Wasserscheide zwischen Rhein und Rhone denkt, dann denkt man wohl als erstes an den Grimselpass. Dann an die Kantonsgrenze Bern - Wallis und .... dann muss es ja noch weiter gehen, nämlich durch den Kanton Waadt. Dort liegt auch die Mitte der Welt. Das behauptet jedenfalls die Gemeinde Pompaples, wo ein Mühleweiher mit diesem Namen liegt. Dieser wird vom Fluss Nozon gespiesen und grösstenteils wieder entwässert, der später in die Zihl fliesst und somit zum Einzugsgebiet des Rheins gehört. Aus dem Weiher wird aber auch Wasser für eine Fischzuchtanstalt abgezweigt, die in die Venoge entwässert wird. Diese fliesst in den Genfer See und gehört somit zur Rhone. Dieser Weiher war das Ziel meines gestrigen Ausfluges:
Auf der Homepage von Pompaples ist wohlweisslich die Fassade der Mühle kaum erkennbar, denn sie sieht etwas heruntergekommen aus. Auch dass im Rücken des Fotografen eine bunt dekorierte Halle für Swimming Pool Bedarf steht, macht die Sache nicht romantischer. Am besten setzt man sich an den Picknick-Tisch, schliesst die Augen und stellt sich vor, wie der eine Wassertropfen aus dem Weiher durch die Camargue fliesst und ein anderer durch den Hafen von Rotterdam.
Einen Hauch von Welt verspürt man auch, wenn gleich hinter der Mühle der TGV Lausanne - Paris vorbeirauscht. Dorthin gekommen bin ich allerdings nicht mit dem TGV, sondern mit der Lausanner S-Bahn, der S2 nach Vallorbe. Der Weiher ist fünfzehn Minuten vom Bahnhof La Sarraz entfernt (das Postauto fährt am Wochenende nicht). La Sarraz, ein hübsches Landstädtchen mit Schloss, ist durchaus sehenswert. Im Nachbarort Cossonay hat man bei der Rückreise Anschluss auf die S-Bahn nach Yverdon. So konnte ich meinen Ausflug als Rundreise gestalten.
Vielleicht suche ich diese Gegend ein andermal noch auf. Dann auf den Spuren des Canal d'Entreroche, der einst die Venoge und die Zihl und somit Genfer und Neuenburger See hätte verbinden sollen.

Samstag, 9. Juni 2012

Gramm um Gramm

Mir war nicht gerade gram, aber ein bisschen langweilig, als ich eine halbe Stunde auf den Zug warten musste. So lud ich mir Instagram auf's iPhone. Ursprünglich habe ich ja über dieses Fotoverfremdungsprogramm gelästert, aber jetzt probiere ich es doch selbst mal. Als erstes habe ich meine Katze bearbeitet:

Also ... das Bild der Katze natürlich. Praktisch ist, dass ich die Bilder gleich auch auf Facebook veröffentlichen kann. Das kann man zwar auch mit gewöhnlichen Bildern, aber es ist etwas reizvoller. So läuft auf meiner Facebook-Timeline ein bisschen mehr.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Flagge zeigen

So drückte sich unser Marketingschef aus, als er verkündete, dass vor unserem Gebäude neue Fahnen wehen.
Sie stehen - oder eben wehen - für unsere drei Produkte. Allen voran natürlich der Buchclub NSB, unser Kerngeschäft. Dann der Buchdiscount Robin Book und das Kosmetik-Abonnement Pink Box.
Zu den Buchgeschäften schreibe ich später noch etwas. Darum erst mal ein paar Worte zu unserem jüngsten "Kind".
Die Pink Box ist monatliches Paket mit Kosmetik-Müsterchen. Hochwertige Müsterchen, wie unser Marketing versichert, schliesslich kostet jedes Paket 19 Franken. Die Absicht ist klar - die Kundinnen, vorwiegend junge Frauen, sollen die verschiedenen Produkte ausprobieren, mit ihren Freundinnen darüber diskutieren und vom einen oder anderen Produkt eine "volle Ladung" kaufen. Dies dann leider nicht mehr bei uns, denn das würde unsere Möglichkeiten überschreiten, sondern in der Parfümerie.
Für mich bleibt die Kosmetik ein Buch mit sieben Siegeln, resp. im rosa Papier. Etwas ähnliches für Männer gibt es zwar in Deutschland, aber auch nur in einer Vierteljahresversion. Wenn die Mehrheit der Schweizer Männer, wie ich, bereits vom Kosmetik Angebot der Migros überfordert ist, dann lassen wir das auch lieber.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Sic transit gloria veneri...

... ohne Garantie für korrektes Latein!
Wegen starker Bewölkung und weil ich sowieso im Büro war, musste die Venus ohne meine Mithilfe transiten. Oder transitieren? Oder gar transen? Kurz, sie bewegte sich zwischen Sonne und Erde durch, so dass sie für uns vor der Sonnenscheibe zu sehen war. Wenn ich eine Schildkröte wäre oder ein Papagei, dann hätte ich die Chance 2117 wieder dabei zu sein. So aber ist die Sache wohl gelaufen. Aber ich habe den letzten Transit vom 2004 auch überlebt.
Nachtrag 1: Mit den Papageien habe ich etwas übertrieben. Galapagos-Schildkröten können tatsächlich 150-200 Jahre alt werden.
Nachtrag 2: Bilder vom Venustransit gibt es u.a. hier bei den Science-Blogs.
Nachtrag 3: Als Musik dazu eignet sich Venus von den Shocking Blue.

Samstag, 2. Juni 2012

Wieder einmal ein Deppenapostroph

Nachmittags um drei ist es noch etwas früh um ans Abendessen zu denken. Sonst hätte ich mich hier vielleicht reingesetzt, aber nicht ohne ein paar Fragen zu haben.
Aber was heisst Fragen. Ich hätte elf Franken auf den Tisch gelegt und alle Pizzen bestellt und für weitere elf neunzig gleich noch den gesamten Spaghettivorrat. Und überhaupt, würde ich weiterfahren, stehe das Apostroph bekanntlich für ein weggelassenes E, aber ein Pizza-Es und ein Spaghetti-Es gebe es nicht, nicht einmal bei Sigmund Freud.
Auch wenn es falsch sei, würde die Bedienung sagen, wäre doch klar, dass es sich um eine Mehrzahl handle. Ausserdem wisse jeder Trottel, dass mit "alle Pizzas elf Franken" der Preis einer einzelnen Pizza gemeint sei.
Aber da würde ich erst recht aufdrehen und erwidern, dass Spaghetti bereits eine Mehrzahl sei und nach dieser Logik jedes einzelne Teigwarenstäbchen unverschämterweise 11.50 koste. Es müsste, wenn schon, Spaghettigerichte heissen.
Statt mich einen solchen Disput zu verwickeln, ging ich weiter und verschickte dieses Bild auf Twitter. Ich erhielt zwei Antworten und beide bemerkten, dass das ".-" hinter den 11.50 überflüssig ist. Das hatte ich gar nicht  bemerkt.
Vielleicht gehen ich doch noch mal vorbei und ... ach Quatsch! Ich koche mir lieber selber eine Portion Spaghetti. Ganz ohne Apostroph.