Donnerstag, 31. März 2011

Hard Core

Guter Titel, nicht? Bringt sicher viele Leser - die sofort enttäuscht werden, denn es geht um Musik.
Als ich heute knapp vor sieben in Thun losfuhr, stellte ich DRS2 ein, um das Echo der Zeit zu hören. Es war noch etwas Zeit und die Moderatorin brachte einen Programmhinweis auf eine Musiksendung. Noch eine Kostprobe, hiess es. Nach 20 Sekunden schaltete ich auf DRS3, bis die Nachrichten begannen.
Die eingespielte Musik erinnerte mich an einen Tag an der Expo02. Es war in Biel und Christine Lauterburg gab ein Konzert. Die Halle war voll und das Konzert gefiel. Als sie fertig war, kam der Moderator auf die Bühne und kündigte die nächste Band an. Jetzt gebe es "Hard Core Kammermusik", sagte er. Ich war neugierig, was das sein solle und wartete gespannt, wie die meisten anderen Zuschauer. Dann legten die Musiker los. Man hätte genausogut Feueralarm geben können. Nicht nur gemessen an der Lautstärke und der "Harmonie" des Dargebotenen, sondern auch gemessen an der Geschwindigkeit, in der sich das Zelt leerte. Ob die Kammermusik noch lange ging, weiss ich nicht, denn auch ich suchte schleunigst das Weite.
Gestern Abend bin ich auch um sieben losgefahren. Diesmal musste ich nicht umschalten, sondern anhalten, um diesen Regenbogen aufzunehmen.

Mittwoch, 30. März 2011

Der Preis des Buches

Wieder so ein Fall, wo ich hin und her gerissen bin: Die Buchpreisbindung.
Eigentlich müsste ich dafür sein, denn ich profitiere ganz direkt davon, als Angestellter eines Buchklubs. Wenn nämlich die Bestseller einen künstlich hohen Preis in den Läden haben, kann mein Arbeitgeber, die NSB, resp. deren Mutterkonzern, der Bertelsmann-Verlag, günstigere Klubausgaben drucken und verkaufen. Das war bisher auch das wichtigste Argument zum Beitritt zu einem Buchklub. Dass Ex Libris oder Weltbild die Bestseller ihren Kunden seit Wegfall der Buchpreisbindung auch sehr günstig  verkaufen, hat uns zu schaffen gemacht. Natürlich belebt die Konkurrenz auch das Geschäft und neue Geschäftsideen gleichen die Verluste aus. Aber das, was am Anfang der knapp hundertjährigen Geschichte der NSB steht, das Buch, verliert dadurch an Bedeutung.
Also: Hurra, hurra, die Buchpreisbindung kehrt zurück ?
Da bin ich mir nicht so sicher. Was sind die Hauptargumente für die Buchpreisbindung?
1. Wenn die Bestseller zu  "Normalpreisen" vekauft werden, verdienen die Verlage Geld, das sie in unbekannte Autoren investieren können.
Hier könnte ich einen sehr bekannten Autor zitieren: "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube". Ich habe bis jetzt noch nie davon gehört, dass ein Verlag mit dem Geld, das er mit Brown oder Konsalik verdient hat, einen Fonds unterhält, um junge Autoren zu fördern. Oder wenigstens damit die Bücher weniger bekannter Autoren subventioniert. Wenn es da wenigstens konkrete Informationen gäbe.
2. Die Buchpreisbindung schützt kleine Buchläden.
Ich sehe natürlich nicht in die Buchhaltung dieser Läden und weiss nicht, welche Bedeutung die Bestseller in ihrem Geschäft haben. Ich denke, es ist nunmal das Schicksal jeder Art von Klein- und Dorfladen, höhere Preise, als die Grossgeschäfte in den Städten zu haben. Aber werden wirklich viele Kunden extra von Spiez nach Bern fahren, um den neuen Brown für 35 statt 38 Franken zu bekommen? Wenn die gute Beratung denn der Trumpf der kleinen Läden ist, warum soll er ausgerechnet bei den Buchläden nicht stechen?
Ich bin mir höchst unsicher in dieser Angelegenheit. Darum hier noch eine Stimme dafür vom Konsumentenschutz, und eine dagegen von den Piraten.

Dienstag, 29. März 2011

Gängelung überall

Man hört sie immer wieder, die Klagen, dass wir von überallher, speziell vom Staat gegängelt werden. Dass Vorschriften uns das Leben schwer machen und uns alle Freiheit nehmen. Besonders laut klagt jeder über jene Vorschriften, die ihn selbst einschränken - was die anderen betrifft, ist weniger schlimm, ja unter Umständen sogar staatspolitisch notwendig.
Eine besondere Art der Gängelung, die vielleicht sogar eine Mehrheit findet, erlebt man in der Migros Ostermundigen. Wir kennen alle den Aerger, wenn wir mit vollem Einkaufswagen vor dem Lift stehen. Kommt endlich einer, fährt er in die falsche Richtung. Aber etliche Kunden drängen sich trotzdem hinein und wenn der Lift wiederkommt - diesmal möchte man ihn nehmen - ist er schon voll.
Das gibt es in Ostermundigen nicht mehr. Man muss das gewünschte Ziel bereits aussen eingeben und erhält auf dem Display Auskunft, welchen Lift man nehmen soll. Im Prinzip fährt einer nur zwischen EG und U1 hin und her, der zweite zwischen EG und U2, der dritte macht Zusatzfahrten und der vierte, der nur eine kleine Kabine hat, bedient den 1. Stock, wo das Fitnesszentrum Time-Out ist. In den Kabinen hat es keine Bedienungsknöpfe und man kann keine "Rundfahrten" machen. So dressiert man die Leute! Ich bin erstaunt, dass sich noch keine politische Partei gegen diese Beschneidung der Bewegungsfreiheit gewehrt hat.

Sonntag, 27. März 2011

Cut and Paste

Keine Angst, ich bin nicht an meiner Doktorarbeit und ausserdem kopiere ich meine eigenen Texte. Ich habe vor einiger Zeit die Seite "Reiseberichte" erstellt, bin aber noch nicht ganz mit der Darstellung meiner Reisen zufrieden. Der Blog ist ja kalendarisch "verkehrt", d.h. der jüngste Artikel ist zuoberst, so dass man einen Reisebericht zwangsläufig rückwärts liest. Dieses absolut nicht weltbewegende Problem habe ich mit einem neuen Blog gelöst. Ein reiner Reiseblog unter dem Namen "tinus-(welt-)reisen". Hier ist jede Reise in einen Artikel gefasst und kann darum chronologisch durchgelesen werden. Ein kleines Doppelgemopple habe ich mir dabei eingebrockt, denn ich muss die Reisebericht-Seite und der Startseite des Reiseblogs parallel führen. Aber dieser Aufwand wird sich in Grenzen halten, denn ich gehe ja nicht jeden Monat in die Ferien - leider.
A propos Doppelgemoppel: Ich bin ja in mehreren Social-Media-Applikationen unterwegs, aber ich verzichte bewusst darauf, automatische Verbindungen dazwischen herzustellen. Wenn jeder Eintrag in einem Blog, auf Twitter oder Facebook, einen Eintrag in den anderen Systemen erzeugt, hat das für mich auch etwas billiges, um es mal hart zu sagen. Darum überlege ich mir an jeden Ort, was dort hineingehören kann und wenn es sein muss, mache ich mir halt die doppelte Arbeit.

Samstag, 26. März 2011

Samstagsspaziergang

Mein Samstag begann politisch. In Thun war nämlich Tag des offenen Rathauses. So ging ich mir nach den Samstagseinkäufen noch schnell dieses Rathaus anschauen. Interessant ist eigentlich nur der Stadtratssaal, denn alle anderen Räume sind Büros und Sitzungszimmer, wie überall. In Stadtratssaal stand auch die Stadtratspräsidentin zu Auskünften bereit. Ich fragte sie, ob die Stadträte Ihre aufgeschriebenen Reden auch auf Hochdeutsch vortragen - sie tun es nicht. 
Mein Tagesziel war aber Bern. Ich wollte ein paar Bilder machen, mit meinem neuen Fotoapparat. Ich brauche ja auch immer Bilder, um meine Artikel zu illustrieren. Ein anständiges Bild von unserem Bundeshaus habe ich auch nicht. Darum war das auch mein erstes Motiv. Ein weiteres Bild machte ich von der Monbijoubrücke aus. Darauf sieht man auch das Paradiesli, das Nacktabteil des Marzilibades. Dieses Bild twitterte ich mit dem entsprechenden Hinweis und wurde prompt als Spanner bezeichnet. 
Weiter fuhr ich nach Jenk-City zu Kaffe und Kuchen im Coop-Restaurant. Ich bin noch nie Linie 16 gefahren, seit sie von Köniz nach Gurten-Gartenstadt führt. Das holte ich nach und wanderte der Gurtenbahn entlang wieder hinunter. 
Zurück in der Stadt, begab ich mich auf den Bundesplatz. Dort fand eine kleine Anti-Ghadaffi-Demo statt. Vor allem Libyer, nehme ich an. Auch Kinder, aber die hatten daneben noch andere Prioritäten. Seit einer Woche sind die Wasserfontänen wieder in Betrieb und locken nicht nur die Kinder an, auch ein Junggesellenabschied war da. Den Berntrip beendete ich, wie wohl, bei einem Bier, einem Adriano's, das ja ein Burgdorferbier ist.
Und da gab es noch ein Supplément. Ich fuhr mit dem Tram Nummer 6 nach Gümligen, um dort die S-Bahn zu nehmen. Dort war Fasnacht und so hörte ich mir noch eine halbe Stunde Guggemusig an.

Freitag, 25. März 2011

Endlich läufig

Seit mindestens einem Monat fragt mich die Sekretärin regelmässig "trainierst du schon für den GP?" und ich muss sagen "noch nicht". Ich bin ein chronischer Schönwetterläufer. Aber nachdem seit Tagen nur schönes Wetter ist, musste ich endlich dahinter. Im Lauftreff in Thun hat es eine Strecke von 5.1 km, also etwas mehr als der Altstadt-Grandprix. Das Resultat: 41 Minuten. Gut, eine grossartige Ansage für den AGP ist das noch nicht, aber ein guter Anfang.
Sieben Wochen bleiben bis zum Grandprix und ich hoffe, dass ich meine Laufzeit noch auf 30 Minuten herunterbringe. Wenn mich jetzt die Lust am Laufen wieder packt und ich auch noch etwas Gewicht liegen lassen kann, dann bin ich definitiv glücklich.

Mittwoch, 23. März 2011

Kein Blut für Oel!

Jetzt liest man ihn wieder, diesen Spruch. Ein Krieg, nur um Bodenschätze zu gewinnen - klar kann da niemand dafür sein. Das erste Mal habe ich den Spruch 1990 gehört, bei der Besetzung Kuwaits durch irakische Truppen, resp. beim Eingriff von UN-Truppen zur Befreiung Kuwaits. Die Ironie der Sache ist, dass kaum ein militärischer Eingriff völkerrechtlich wo gut abgesichert war, wie dieser.
Jetzt ertönt die Mahnung "Kein Blut für Oel" im Zusammenhang mit dem Eingreifen in den Bürgerkrieg in Libyen. Dummerweise haben sich die Rebellen im Osten des Landes, wo auch die Oelquellen sind, verschanzt. Fragt sich, ob die Kritik leiser wäre, wenn Bengasi eine arme Provinzstadt wäre. Fragt sich auch, ob Ghadhafis Truppen eine arme Provinzstadt zurückerobern wollten. Letzteres wahrscheinlich schon.
Aber woher kommt der Widerstand gegen das Eingreifen in Libyen? Ist es vielleicht eine Art romantische Erinnerung an den Bürgerkrieg in Spanien? Dort gab es nichts zu gewinnen, ausser Freiheit und Demokratie - nicht einmal ein paar Navelinas. Es waren aber nicht andere Staaten, sondern Freiwillige aus ganz Europa, die dort gegen Franco kämpften. Vor allem Kommunisten, was Historiker zur Annahme brachte, dass deren Sieg auch in Stalinismus hätte enden können. Die demokratischen Staaten, Frankreich und England hielten sich raus. Darum frage ich mich, ob es für Spanien nicht besser gewesen wäre, es wäre auch um Bodenschätze gegangen. Das Eingreifen der demokratischen Grossmächte wäre dann zwar moralisch etwas unfein gewesen, aber dafür wäre Spanien fast 40 Jahre Diktatur erspart geblieben.
Zurück zu heute, zurück zu Libyen. Ich weiss, es ist billig, aus der sicheren Schweiz über Krieg oder Frieden zu philosophieren. Ich frage mich einfach, ob man in der heutigen Zeit noch zuschauen darf, wenn ein Diktator seine Gegner massakriert. In diesem Zusammenhang klingt "Kein Blut für Oel" leer und verlogen, denn Blut fliesst auf jeden Fall. Dazu kommt, dass dieser Ruf vor allem von linker Seite erklingt. Jener Seite, die es - zu Recht - befürwortet, dass internationale Gremien auch in der Schweiz jede Art von Menschenrechtsverletzungen untersucht. Nicht alle Linken allerdings. Heute hat Nationalrat Andreas Gross im Echo der Zeit sich für Ueberflugserlaubnisse über die Schweiz für die NATO ausgesprochen.
Nein, ich kann auch nicht sagen, was richtig ist. Aber in Sachen Menschenrecht gibt es in meinen Augen keine internen Angelegenheiten mehr. Jedenfalls nicht für Demokraten, das wollen nur Diktatoren.

Montag, 21. März 2011

Fruehjahrs-Fest

Da hat David alle, die er via Facebook und Twitter und sonst noch wie erreichen konnte, zum Frühlingsfest eingeladen. Und viele sind gekommen, oder kommen noch, denn jetzt wo ich den Artikel schreibe läuft das Fest noch. Ich kam früh und ging früh, so konnte ich den Wagen von Burgdorferbier noch bei Tageslicht fotografieren.
Bei Weissbier und Weisswurst begrüssten wir den Frühling mit Fruehjahr. Danke David - hoffentlich haben wir deine Firma jetzt nicht ruiniert.

Sonntag, 20. März 2011

5 Minuten Sonntagsspaziergang


Solange noch die Sonne durchs Fenster scheint und mich daran erinnert es zu putzen. Solange noch die Katze neben mir schläft, sitze ich mit gutem Gewissen und einer Tasse Kaffee am Computer. Dann aber meldet sich der in den Jugendjahren gelernte Sermon "raus an die Sonne". Selbst via Twitter erfolgt dieser Ruf. Na gut, gehe ich halt schnell raus und schaue mir den Zustand der Skipiste an. Auf unserer Höhe, also auf tausend Meter, zieht sich ein weisser Kunstschneestreifen durch das Grüne. Weiter oben aber, sieht die Sache noch ganz gut aus. Immerhin hat es ja letzte Nacht geschneit. Damit wäre die Mission erledigt und ich gehe wieder nach Hause. Um vier Uhr gibt es dann noch mal etwas Sonne auf die Nase und Bier in den Gaumen.
Ach ja, das sind Bilder meiner neuen Nikon-Kamera. Mit "dubelisicheren" Funktionen, z.B. "Gegenlicht". Scheint zu funktionieren.

Samstag, 19. März 2011

Turbulenzen

Ja, das war eine turbulente Woche. Nicht nur in Nordafrika und Japan, sondern auch in meiner Firma. Klar, nicht mit den Problemen in den genannten Gebieten vergleichbar, aber doch ernsthafter als der Ausverkauf von Geigerzählern - jedenfalls in meinen Augen.
Schon die erste Woche dieses Monats stand ganz im Zeichen eines Releasewechsels und jetzt hat sich noch eine unerwartete Nachwirkung ergeben. Wir haben die Daten von zwei Arbeitstagen, von Montag und Dienstag verloren. Das sind über fünfeinhalb Tausend Bestellungen, die zwar ausgeführt wurden, aber deren Verbuchungen verloren sind. Die meisten davon liessen sich glücklicherweise zuverlässig wiederherstellen, ein Teil aber musste anhand von Rechnungskopien manuell erfasst werden. Aber auch erstere müssen sicherheitshalber geprüft werden. Drei Tage lang Daten suchen und flicken, anstatt sich ums Tagesgeschäft zu kümmern, hiess das. Ganz überstanden ist die Sache noch nicht, aber im Grossen und Ganzen gilt ab Montag wieder der Courant normal.
Diese Woche ist nicht ganz so gelaufen, wie ich sie geplant habe. Auch, dass ich heute noch Schach spiele, war nicht vorgesehen, aber unser Klubpräsident musste noch notfallmässig Spieler suchen und hatte mich aufgeboten. Es lief gut, wir gewannen 4:2, auch mit einem Punkt von mir.

Dienstag, 15. März 2011

Mittagsbluescht

Auf die Gefahr hin, dass man mir krampfhaften Optimismus vorwirft, aber es gibt auch Positives. Heute Mittag war es so warm und ich konnte nicht anders, als einen Frühlingsspaziergang zu machen. Einen kurzen natürlich. Dabei habe ich diesen stark duftenden Strauch angetroffen. Leider weiss ich nicht, was das für einer ist.
Danke Yves. Es ist ein Schneeball.

Montag, 14. März 2011

Antidiskriminante

Diese Woche findet in Bern eine Anti-Rassismus-Woche statt, sagt uns Harald Jenk hier. Ich habe immer etwas Mühe mit Anti-Aktionen, denn ich bin überzeugt, dass man so das Problem in den Mittelpunkt stellt, anstatt die (gewünschte) Normalität.
Statt einer Abhandlung zu diesem Thema, möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, frei nach einem Comic, das ich vor vielen Jahren gelesen habe.
Ein Berner Mädchen, nennen wir sie Nadja, erzählt ihren Freundinnen von ihrer grossen Schwester. Diese lebt und arbeitet in Zürich und kommt am folgenden Wochenende zu Besuch. Nadja ist aufgeregt, denn die Schwester hat einen neuen Freund. Sie hatte immer besondere Freunde, erzählt Nadja. In der Schule ging sie mit dem einzigen schwarzen Jungen im Quartier. Dann hatte sie einen Buddhisten und richtete in ihrem Zimmer einen richtigen Tempel ein. Nicht zur Freude der Eltern. Besser ging es mit dem nächsten, einem Spastiker, der der ganzen Familie sehr sympathisch war. Kurz bevor sie nach Zürich zog, hatte sie noch einen Brasilianer und Nadja berichtet, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass die beiden manchmal geheime Riten besuchten. Jetzt sind natürlich alle gespannt auf den Neuen.
Am Montag wird Nadja von den anderen Mädchen umringt und sie warten auf den Bericht. Aber Nadja verzieht den Mund und sagt nur: "Ein Schweizer - er arbeitet bei der CS."

Sonntag, 13. März 2011

Am Umzug

Für manche ist ja Fasnacht noch die grössere Katastrophe als... aber ich will nicht zu zynisch werden. Jedenfalls ging ich am Samstag Nachmittag nach Bern, um den Fasnachtsumzug an zuschauen. Erst stellte ich mich an die Marktgasse. Langsam kamen die ersten Nummern - Einzelmasken und kleinere Guggen. Gleich viel mir auf, dass nur wenig mit Mottos gearbeitet wurde. Kaum Einheitskostüme, eher individuelle Verkleidungen, die höchstens eine Vorgabe wie rot, blau oder silbern hatten. Die erste Gugge, die mir gefiel, war jene die die Broncos als Motto hatten. Bronco Chef Hofer marschierte mit seiner eigenen Karikatur, dem Tambourmajor, mit.
Ich wechselte meine Position und suchte in der Kramgasse einen neuen Standort. Eine gute Wahl, nicht nur, weil ich dort ein Bier trinken konnte, sondern auch weil, wegen einer Tribüne, die Guggen dort jeweils Halt machten und etwas spielten. Im zweiten Teil des Zuges marschierten auch die besseren Guggen - sowohl was das Spiel, als auch was die Kostümierung betrifft.
Irgendwie gelang es mir, kein Opfer für Konfettiwerfer abzugeben, selbst mit dem Glas in der Hand. Das liegt aber sicher auch daran, dass die Kinder am liebsten die eigenen Eltern bewerfen. Jedenfalls habe ich nicht ein Räppli, wie die Basler sagen, nach Hause gebracht.

Freitag, 11. März 2011

Katastrophen-Retweeter

Die virtuelle Welt ist auch nur ein Abbild der realen. So wie es hier Katastrophen-Touristen gibt, gibt es Twitterer, die sich sofort melden, wenn auf der Welt eine Katastrophe geschieht. Es darf auch ein Krieg sein, oder sonst etwas, was so wichtig ist, dass es die Katastrophen-Twitterer beinahe als Affront empfinden, wenn es noch Menschen gibt, die an anderes denken. Heute war es das Erdbeben in Japan. Schon bald jagten sich die Tweets, die die neuesten Nachrichten, erste Filmaufnahmen und Tsunamiwarnungen weiterverbreiteten. Letzteres kann man noch damit begründen, dass man Freunde an der Pazifikküste hat. Ich würde in diesem Falle die Betroffenen eher direkt anschreiben oder anrufen. Was die Nachrichten betrifft - da ärgere ich mich ernsthaft, wenn jemand mit "BBC hat gemeldet..." kommt. Als hätten die nicht dieselben Agenturen abonniert, wie Radio DRS oder SWR etc. Aber BBC hören, tönt scheinbar besser.
Ist ja Wurst, nicht wahr? Man kann diese Leute ja entfolgen - oder doch nicht? Irgendwie ist es ja auch reizvoll, über solche Leute zu lästern! Darum, liebe Twitterer, gebt dem Spötter ruhig weiter sein Futter. Wenn es zuviel wird, weiss ich ja, was zu tun ist. Und, bei aller echter Betroffenheit, wenn eine Katastrophe passiert, hilft es doch niemandem, wenn wir hier vor Schreck erstarren. Unser Leben geht weiter und auf der kleinen Schanze blühen die Krokusse.

Donnerstag, 10. März 2011

Zwei, drei Seelen in meiner Brust

Noch ein letztes Mal etwas zu den Ständeratswahlen, oder besser, zu einem Artikel darüber. Claude Longchamp ist nicht nur der Stadtwanderer, sondern er führt auch noch einen Blog über den Politikzoo. Darin kam er noch einmal auf die Wählerschaft der beiden Kandidaten zurück. Die Tatsachen dürften bekannt sein, mir geht es um einen bestimmten Satz im Text. CL ist bekannt für seine political correctness, insbesondere für den Gebrauch des Binnen-I. Nur hier dürfte es mit ihm durchgegangen sein, als er über Ursula Wyss schrieb:
Sie ist die PolitikerInnen der Dienstleistungsgesellschaft.
Wyss quasi als multiple Persönlichkeit beiderlei Geschlechts - dem sagt man konkordant. Die etwas weniger romantische Erklärung dürfte sein, dass CL zuerst "Sie gehört zu ..." schreiben wollte und die Formulierung von der Kategorisierung zum Sein änderte. Ganz nach dem Motto "Ich denke, also bin ich". A.A. denkt vermutlich auch, denn er ist. Ich auch, aber anders! Und manchmal stecken auch in mir verschiedene (politische) Persönlichkeiten. Die eine Person ist noch immer Kommunist, wie zu Schulzeiten, die andere ist braver Sozialdemokrat, vielleicht sogar etwas grün angehaucht, und eine dritte ist eher konservativ. Das muss aber gar nicht schlecht sein. So habe ich zu jeder Idee einen Gegenpart, der sie kritisch unter die Lupe nimmt.

Mittwoch, 9. März 2011

Badewetter?

Ich habe ja schon letzte Woche den Frühling "besungen". Aber das war noch gar nichts gegen heute. Das war ja schon fast Sommer. So konnte ich nicht anders, als nachzuschauen, wann das Strandbad öffnet. Nun, Eile ist nicht nötig, es ist der 7. Mai. Bis dahin gibt es sicher noch eine Kältewelle oder zwei und die Euphorie wird wieder etwas abflachen. Wie es auch kommen mag, will ich auf jeden Fall wieder ein Saisonabonnement kaufen. Ich überlege mir sogar, eine Kabine zu mieten. Ein teurer Spass - man könnte 200 Franken sicher für Besseres ausgeben, aber auch für Dümmeres. Die Tatsache, dass alles was ich brauche bereits am Ort ist, könnte zusätzlich motivieren. Gleich am Bahnhof in den Bus zum Strandbad steigen, statt erst zum Auto gehen und dort die Sachen holen, denn erst mal beim Auto, steigt man doch ein und fährt heim. Es ist immer das Gleiche. Aber wie gesagt, das kann ich mir noch zwei Monate hin und her überlegen.
So leer sah das Strandbad bei Saisonende aus. Ich bin gespannt, ob die ersten Tage der neuen Saison schon zum Sonnenbaden laden oder nur zum Schwimmen im geheizten Becken.

Dienstag, 8. März 2011

Wechseljahre der Männer

Bekanntlich soll man sich antizyklisch verhalten, darum am heutigen Frauentag ein Männerbeitrag. Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio ein Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Jörg Blech. Eines der Themen waren die erfundenen Krankheiten (hier ein Artikel zu diesem Thema). Dazu gehörten auch die Wechseljahre der Männer. Dabei musste ich auch an meine "Wechseljahre" denken, resp. an eine ärztliche Generaluntersuchung die ich mit vierzig machen liess. Der Dorfarzt untersuchte mich gründlich und schickte mich anschliessend noch zum Urologen. Die Diagnose war schliesslich, dass es sich bei mir um einen gesunden, durschnittlichen Vierzigjährigen handelte. Von Wechseljahren, die nun folgen sollten, war nicht die Rede. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Aerzte im Oberland davon ausgehen, dass Leute verschiedenen Alters - nun ja - verschieden alt sind und das Alter an sich nicht zu therapieren ist. Auch ist unser Dorfarzt kein "Doktor Knock" - mit einer Beschreibung dieses Theaterstücks beginnt der erwähnte Artikel. Es war eine meiner Maturlektüren.
Wer in Goggle nach dem Thema sucht, findet viele Sites wo man Rat in der Sache bekommt. Und Medis. Und natürlich alles gegen gutes Geld. Aber immerhin auch kritische Zeitungsartikel, wie diese in TA oder SZ.

Sonntag, 6. März 2011

Aus dem hohlen Zahn

Vor einer Woche habe ich eine Plombe verloren, diesen Sonntag die Ständeratswahl. Wie die Sache mit dem nun hohlen Zahn zu erledigen ist, ist klar: Zahnarzt avisieren. Dort wird ersetzt was fehlt. Anders in der Politik. Dort fehlt jetzt eine jetzt eine städtische, linke, weibliche Vertretung. Adrian Amstutz, das ist klar, wird nicht wie eine müde Plombe herausfallen und für eine Neue Platz machen. Nein, ich vermute stark, dass bei den Wahlen im Herbst die Sitze, die heute vergeben wurden, denen erhalten bleiben, die ab jetzt darauf sitzen. Auch der Fuchs wird seinen heute gewonnen NR-Sitz halten und kann seinen Platz im Grossen Rat dann weitergeben.
Strampeln muss man, habe ich gesagt und ich werde weiter brav für linke Anliegen und linke Kandidaten  stimmen. Ich hoffe nur, dass die Exponenten der Linken noch ein paar Ideen haben, die nicht nur die unverdrossenen Fans überzeugen. Wenn sich alle Parteien nur noch damit profilieren wollen, nicht die SVP zu sein, dann wird er 51%-Traum von Herrn Schlüer doch noch wahr.

Samstag, 5. März 2011

Ein halber König.

Heute dachte ich an das Sprichwort "Unter den Blinden ist der Einäugige König". Es geht aber nicht um Blinde und Einäugige, sondern um Schach. Am Nachmittag spielten wir vier Thuner gegen vier Spiezer in der sog. Gruppenmeisterschaft. Einer nach dem anderen musste aufgeben und beim Stand von 3:0 für Spiez, bot ich meinem Gegner remis an. Kein Problem für ihn, anzunehmen, bei diesem Spielstand, zumal die Stellung auf dem Brett tatsächlich nach unentschieden aussah. So kann ich jetzt behaupten, als einziger ungeschlagen zu sein. Gespielt wurde übrigens im Restaurant Seegarten. Ein Restaurant mit grosser Terrasse und tollem Ausblick auf die Spiezer Bucht. Klar dass diese Terrasse bei schönem Wetter immer voll ist.
So endet eine anstrengende Woche für mich mit einem kleinen Erfolg. Ein Release-Wechsel am Montag bescherte uns einen Arbeitstag bis 3 Uhr morgens. Einige Nachwehen raubten mit zwar nicht gerade den Schlaf, aber brachten doch eine gewisse Unruhe. Die nächste Woche verspricht auch noch einiges, aber ich rechne damit, dass wieder alles im üblichen Rahmen verläuft.

Mittwoch, 2. März 2011

Frühling!

Die Meteorologen lassen den Frühling am 1. März beginnen. Das ist sicher praktisch, für die Statistik. Astronomisch beginnt der Frühling mit der Tag und Nachtgleiche. Aber auch die Blütezeit bestimmter Pflanzen oder die Paarungszeit bestimmter Tiere, lässt sich als Frühlingsbeginn - etwas weniger präzise - betrachten. Aber jeder Mensch hat sicher seine eigenen Kriterien, nach denen er sagen kann. "Jetzt ist Frühling!"
Mein persönlicher Frühlingsbeginn war heute. Der Grund liegt im Moment, als ich das Büro verliess. Es war schon halb sechs, aber die Sonne schien noch. Da war es für mich klar: Frühling, basta!