Wie schon vor vier Jahren, habe ich mir auch diesmal den Spass gemacht, für die Berner Stadtratswahlen den Smartvote-Fragebogen auszufüllen. Ein bisschen traure ich immer noch der Zeit nach, als ich in einer Stadt wählen konnte. Dass ich heute ein bisschen weniger rot und liberaler bin, als einst, das habe ich ja schon bei den Nationalratswahlen gemerkt. Aber dass ich jetzt einen Freisinnigen auf Platz 1 habe, das hat mich ausserordentlich erstaunt.
Hat mein Vorsatz, möglichst viele Fragen mit ja oder nein zu beantworten, einen Vorzug für bürgerliche Politik ergeben? So sieht nämlich meine 80 aus fast 500 Kandidaten Liste aus:
Grünliberale 20 Kandidaten, FDP 14, Jungfreisinnige und GFL je 8, BDP und SP je 7, CVP und EVP je 5, Piraten 4, Juso und EDU je ein Kandidat.
Die Top 5 sieht etwas ausgeglichener aus - je einmal FDP, jf, GLP, GFL und Piraten. Immerhin, alle jünger als ich. Auch Twitterer aus meiner Timeline, nämlich Michael Daphinoff (CVP), Dannie Jost (FDP) und Pascal Fouquet (Piraten) sind auf meiner Liste.
Nun, das sind Gedankenspiele. Ernst wird es erst bei den Grossratswahlen wieder und ich bin gespannt, wie konservativ ich dann sein werde. Aber eines zeigt es mir. Die Partei, die ich ein halbes Leben lang blindlings gewählt habe, verschwindet allmählich aus meinem Fokus: die SP.
Schade, aber schliesslich wird auch jede zweite Ehe geschieden.