Dienstag, 29. Dezember 2009

Vor Zehn Jahren: Lothar

Es war Stephanstag. Ein Sonntag. Ich hatte bei meinem Bruder übernachtet und wir waren am Mittagsbrunch. Jemand bemerkte plötzlich: "Es ist schon lange kein Zug mehr vorbeigefahren." Tatsächlich, jetzt fiel es allen anderen auch auf. Vier Züge pro Stunde ist die Norm, aber den ganzen Morgen schon war es ruhig. Also stellte mein Bruder das Radio an und bald kamen auch Nachrichten. Ein Sturm hatte die halbe Schweiz lahmgelegt. Viele Strassen waren gesperrt, insbesondere in den Bergen.
Trotzdem beschloss ich nach dem Essen loszufahren. Ich kombinierte Autobahn und Landstrasse richtig und erreichte staufrei Spiez, wo ich erstmal Kaffee trinken ging, denn ich wusste, dass die Strasse eingangs Simmental noch gesperrt war. Eine Stunde später fuhr ich weiter, um mich in die Kolonne beim Taleingang einzureihen. Auch hier wählte ich den richtigen Zeitpunkt, denn nach einer halben Stunde war die Strasse frei. Immer wieder passierte ich Strassenstücke, wo ein Baum quer auf der Strasse lag, dessen Mittelstück man herausgesägt hatte, um den Weg frei zu machen.
Schon bei der Einstellhalle war mir klar, dass wir keinen Strom hatten. Die Tür stand offen, drinnen war es dunkel. Auf dem Weg zum Haus lagen zwei Bäume, die ich überklettern musste. Keine dicken, zum Glück. Weitere Bäume lagen auf dem Sportplatz und etwas höher oben sah ich ein ganzes Waldstück, das Boden gegangen war.
Zuhause hiess es für mich als erstes, den Schwedenofen einzuheizen. Auch Oelheizungen brauchen Strom und so blieben die Radiatoren kalt. Auch Kerzen und Taschenlampe musste ich bereit machen, denn bald wurde es dunkel. Meine Nachbaren hatten bereits Aufgaben verteilt, d.h. wer mit seinem Ofen kochen konnte (oder grillieren) tat es. So trafen sich alle in einer Wohnung bei Kerzenlicht zum Abendessen.
Ich hatte dieses Jahr die Altjahreswoche freigenommen und wollte am Montag in die Stadt, u.a. zu Kieser Training. Nicht zuletzt der warmen Dusche wegen. Aber etwa in der Talmitte winkte jemand aufgeregt und als ich näher kam, lag da tatsächlich ein Helikopter seitlich auf der Strasse. Es war niemand verletzt, der Heli war beim Start umgekippt, warum weiss ich noch heute nicht. Ich hatte aber genug gesehen, wollte nicht auf Räumung warten und fuhr wieder nach Hause. Am nächsten Tag gelang die "Expedition" dann und am Abend ward es wieder Licht.
Für mich war jetzt das Lothar-Abenteuer zu Ende, nicht jedoch für viele andere. Dafür wartete ich, wie sicher alle Informatiker, gespannt auf den Jahrtausendwechsel. Einsatz hatte ich aber nicht und konnte vor unserem Haus mit den Nachbarn aufs neue Jahrtausend anstossen.

Samstag, 26. Dezember 2009

Der Tag danach!


Am Tag danach präsentiert sich der Weihnachtsbaum in der Morgensonne. Der Weihnachtstag stand auch dieses Jahr im Zeichen vieler leckerer Speisen. Vom Zvieri mit vielen Weihnachtsguetzli, über das Abendessen - dem immer noch guten Fondue Chinoise - bis zum Dessert, begleitet von diversen Getränken, mit und ohne Alkohol. Es ist mir wohl gelungen, das richtige Mass zu finden, denn ich geniesse besagte Morgensonne mit schmerzfreiem Kopf und Magen.
Noch etwas Lesen, bis der Rest der Hausbewohner aufgewacht ist. Dann der Mittagsbrunch. Das schöne Wetter gibt mir Lust, den Heimweg durch eine extra Runde um den Bieler See zu erweitern. Ich hoffe, für meinen Blog ein paar schöne Bilder machen zu können.

So endet der Stephanstag mit einer überlangen Heimfahrt. Zuhause wartet die Katze, die über 24 Stunden alleine war und jetzt gefüttert werden will. Jetzt schläft sie und für mich beginnt ein gemütlicher Fernsehabend.
PS. Ich sehe gerade, dass an den Bäumen an der Strasse Laternen aufgehängt sind. Sie führen zwei Häuser weiter. Dort gibt es wohl heute Abend noch eine Weihnachtsfeier.
PPS. Ich bin gerade dran, meinem Blog ein Winterkleid zu verpassen. Der Design kann sich also in den nächsten Tagen nochmal ändern.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Es ist eingetroffen!

Ja, der iPod, den ich beim letzten Annubis-Wettbewerb gewonnen habe, ist endlich bei mir. Ging lange, obwohl man ihn mir sogar per Express geschickt hat. Aber eben, Expresspost muss man quittieren. Ich bin aber tagsüber nicht zuhause und muss, wenn ich endlich Zeit habe, das Paket auf der Post holen. Das ist nun geschehen und ich kann das Gerät in Händen halten. Aber, ich traue mich kaum es anzufassen. Es ist so klein und dünn. Ob ich mit meinen Fingern, die gewohnt sind verklemmte Tastaturen zu malträtieren, dieses filigrane hightec-Gerät überhaupt bedienen kann? Ach was! Anschliessen das Zeug und aufladen.
Etwas anderes lang erwartetes ist ebenfalls eingetroffen. Der Küchenbauer hat mir die Offerte für den Umbau geschickt. Sieht toll aus. Nur, der 13. Monatslohn reicht hier nicht aus. Da braucht's auch noch den zwölften. Aber sei es so! Schliesslich ist ist die Wohnung jetzt schon 20 Jahre alt und die eine oder andere Renovation tut ganz gut.

Samstag, 19. Dezember 2009

Musikauswahl ist manchmal Glückssache

Etwas, das mir immer wieder ein dunkles Knurren entlockt, ist die Art der Radiomoderatoren, gewisse Musikstücke an- oder abzumoderieren. Heute Morgen auf Radio Beo - zur Zeit kann man ja den Weihnachtsliedern nicht entrinnen - wurde der Titel "Blue Christmas" gespielt. Darauf der Moderator: "Ein Lied, das gut zur Zeit passt." Da musste ich mich gleich fragen, ob er allen Hörern einsame Weihnachten wünscht. Na ja, vielleicht bin ich da etwas pingelig. Grober in meinem Augen ist, wenn der Titel "Another Cup of Coffee", vor allem von der Morgenmoderatoren fröhlich angesagt wird. Bei besagtem Kaffee wird nämlich über eine zerbrochene Beziehung sinniert. Analog dazu wurde kürzlich das Reggae-Stück "Don't Turn Around" mit "erinnert uns doch an Ferien und Palmenstrand" abmoderiert. Auch dieses handelt von verflossener Liebe. Ueberhaupt scheinen alle Moderatoren nur eine Assoziation zu spanisch oder italienisch gesungenen Liedern zu kennen: Ferien! Sie würden nicht einmal merken, wenn der Sänger dazu aufrufen würde alle Frohsinn-um-jeden-Preis-Moderatoren zu vierteilen.
Auch der Sender, dem man eigentlich die besten Musikredaktoren zutraut, liefert solche Fehlleistung - nämlich dann, wenn die ausgewählte Musik an eine Reportage anknüpft. Eine Reportage über China wird mit "China in your Hand" abgeschlossen. Nur dass "China" hier Porzellan heisst und direkt nicht mit dem Land zu tun hat. Etwas näher liegt Holland. Da drängt sich ja "Rotterdam" auf. Der ganze Titel des Liedes heisst aber "Rotterdam or Anywhere", zählt weitere Städte auf und beschreibt die Einsamkeit in der Grossstadt. Nach alledem bin ich schon milde gestimmt, wenn nach der Reportage über das belgische Küstentram "Mon plat Pays" von Jaques Brel gespielt wird. Noch passender wäre natürlich die flämische Version gewesen, aber das wäre wohl die ganz hohe Kunst der Musikredaktion.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Von Essen zu Essen

Der Dezember ist der Monat der Weihnachtsessen. Nicht nur des Essens an den Weihnachtstagen selbst, sondern auch dem an diversein Zusammenkünften in der Vorweihnachtszeit. In meinem Fall sind es drei soche Anlässe, mit ganz unterschiedlichem Charakter.
Unter vier Augen
Kollege A. und ich veranstalten seit ca. 10 Jahren ein gemeinsames Weihnachtsessen, der vor allem dem kulinarischen gewidmet ist. Gross Klatsch verbreiten müssen wir nicht, den wir sehen uns ja regelmässig. Zur Zeit ist unser Essensort die Eisblume in Worb. Spitzenküche im ehemaligen Gewächshaus. Von der Umgebung her natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem im Winter, wo die Beheizung doch Probleme stellt. Kein Problem hingegen stellt die Auswahl des Menus. Es hat nur eines und man bestellt am besten das ganze, einen Sechsgänger: Vorspeise, Suppe, Fischgang, Fleischgang, Käse, Dessert.
Als Fischgang gab es Hummer, was es uns erleichterte nur einen Wein - rot - zu bestellen. Zwei Flaschen Wein an einem Wochentag sind doch langsam zuviel für "alte" Männer. Aufs Bier vorher und den Schnaps nachher will man ja auch nicht verzichten. Hervorzuheben ist auch, dass auf dem Käseteller vorwiegend Produkte aus der Region serviert wurden. Das raffinierteste der besprochenen Essen.
Das Firmenessen
So lernt man die Restaurants der Region kennen. In unserer Firma wird nämlich jedes Jahr ein anderer Ort des Geschehens bestimmt. Nach zweimal Worblental, ging es dieses Jahr nach Ostermundigen in den Bären. Den kannte ich schon, denn ich habe einige Jahre in der Nähe gewohnt. Der grosse Saal war mit einer Trennwand unterteilt. Wir, 40 Leute, im einen Teil, im anderen Leute der PUK Waldau. Auch das Restaurant war an diesem Freitag Abend ziemlich voll, was sich doch ein bisschen auf den Service auswirkte. Gar nichts auszusetzen war aber am Essen. Je ein reichhaltiges Vorspeisen-, ein Hauptspeisen- und ein Dessertbuffet. Klar, dass ich aller guten Vorsätze zum Trotz, zuviel gegessen habe, also je zwei Teller. Dabei hatte ich immer noch das Gefühl, auf die Hälfte verzichtet zu haben.
Für Nostalgiker
Die ersten 13 Jahre meines Erwerbslebens habe ich in derselben Firma verbracht und einen grossen Teil davon in einem Team, das heute noch quasi virtuell weiterexistiert. Dieses Team trifft sich im Dezember in der Brasserie Bärengraben. Dieses Restaurant hat wohl schon seit Jahrzehnten die gleiche Speisekarte und genau das wollen wir. Fast jeder hat seinen Lieblingsteller. Ich, seit einiger Zeit, den Rindfleischspiess an Dijonsenfsauce. Das Essen dient natürlich vor allem dem Austausch von Informationen aus der "alten" Firma, die gar nicht mehr die alte ist, wo noch etwa die Hälfte des Teams arbeitet. Man erzählt von früheren Erlebnissen, was man jetzt macht, welche ex-Kollegen man in diesem Jahr getroffen hat, aber auch, das ist der Lauf der Zeit, wer mittlerweile gestorben ist. Nicht das Letzteres ein grosses Thema wäre, aber die Jungs, mit denen ich angefangen habe, sind auch schon fünfzig.
Dann wäre noch
Kein Essen, wenn man von Erdnüssen und Mandarinen absieht, aber ein Weihnachtsbier kommt zu guter Letzt. Auch unser Bierclub steht in diesem Reigen nicht abseits und der Brauer braut zu diesem Anlass ein spezielles Weihnachtsbier.

Sonntag, 13. Dezember 2009

The Day Before You Came

Am Sonntagnachmittag lief auf DRS1 wieder eine alte Hitparade, diesmal von 1982. Unter anderem das Lied "The Day Before You Came" von ABBA. Eines meiner Lieblingslieder. Es beschreibt den Routinetag einer Angestellten vor dem magischen Tag, an dem offenbar eine neue Liebe in ihr Leben trat. Immer wenn ich dieses Lied höre, achte ich auf die Beschreibung dieses Tagesablaufes und überlege immer dazu, wie der meinige daneben aussehen würde. Darum mache ich mir mal den Spass daraus, zum Liedtext Vergleiche zu meinem Alltag zu ziehen.


Must have left my house at eight, because I always do
My train, I'm certain, left the station just when it was due
I must have read the morning paper going into town
And having gotten through the editorial, no doubt I must have frowned 



Meine Zeiten sind alle 1-2 Stunden früher. Aber sonst passt es etwa. Solange ich noch Zug fuhr, was er auch meistens pünktlich. Die Morgenzeitung ist "20 Minuten" und zum Stirne runzeln gibt es immer genug Grund.

I must have made my desk around a quarter after nine
With letters to be read, and heaps of papers waiting to be signed 



Das wenige Papier, mit dem ich noch arbeite, liegt ziemlich chaotisch auf dem Pult. Ein Grund mehr, sich nur noch mit elektronischer Post zu befassen. Zu unterschreiben habe ich nichts, aber die Erledigung von Aufträgen zu bestätigen (und zu dokumentieren, sonst weiss ich bei Nachfrage nicht mehr, worum es geht).

I must have gone to lunch at half past twelve or so
The usual place, the usual bunch
And still on top of this I'm pretty sure it must have rained
The day before you came 



Mit Kantinen hatte ich zum Glück selten Probleme, obwohl ich durchaus heikel bin. Jetzt habe ich keine und bin somit selbst verantwortlich, was ich zu Mittag bekomme. Schlecht gelaunt bin ich eigentlich eher, wenn die Sonne scheint. Solange es regnet bin ich froh, drinnen zu sein.

I must have lit my seventh cigarette at half past two
And at the time I never even noticed I was blue
I must have kept on dragging through the business of the day
Without really knowing anything, I hid a part of me away 



So einsam ich mich auch fühlen mag, anfangen zu Rauchen werde ich sicher nie mehr. Es gibt sie aber, diese Tage, an denen ich am Abend das Gefühl habe, gar nicht anwesend gewesen zu sein.

At five I must have left, there's no exception to the rule
A matter of routine, I've done it ever since I finished school 



Wer weiss, hätte ich nie Stelle und Wohnort gewechselt, hätte ich vielleicht wirklich seit 25 Jahren immer um dieselbe Zeit Feierabend. Aber mit einem Studium, nach dessen Abschluss ich gleich den Beruf gewechselt habe und nach dem Wohnortwechsel von der Stadt in ein Bergtal, ist doch die eine oder andere Unregelmässigkeit in meinen Tagesplan gekommen.

The train back home again
Undoubtedly I must have read the evening paper then
Oh yes, I'm sure my life was well within it's usual frame
The day before you came 



Der "Blick am Abend" ist ja noch schneller durchgelesen als sein morgendliches Pendant. Darum hatte ich als Zugpendler fast immer ein Buch dabei. Zwischendurch hänge ich auf dem Heimweg auch den Gedanken nach, ob sich der vergangene Tag gelohnt hat. Vor allem dann, wenn er mit dem Heimweg so gut wie vorbei ist.

Must have opened my front door at eight o'clock or so
And stopped along the way to buy some Chinese food to go 



Was mich beim Hören des Liedes immer wundert: Morgens geht sie um 8 und ist viertel nach 9 am Pult aufräumen. Abends verlässt sie das Büro um 5 und ist erst um 8 zuhause. Allein mit dem Zwischenhalt beim Chinesen lässt sich das nicht erklären. Es sei den, der Kerl sei ausserordentlich langsam. Da ging wohl Dichtung vor Wahrheit.

I'm sure I had my dinner watching something on TV
There's not, I think, a single episode of Dallas that I didn't see 



Ja, genau, essen vor dem Fernseher. Genau das, was man nicht tun sollte und doch alle tun, auch ich. So serientreu bin ich allerdings nicht. Die verzweifelten Hausfrauen waren die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

I must have gone to bed around a quarter after ten
I need a lot of sleep, and so I like to be in bed by then
I must have read a while
The latest one by Marilyn French or something in that style
It's funny, but I had no sense of living without aim
The day before you came 



Ich lese nicht im Bett. Wenn ich vor dem Schlafengehen noch lese, setze ich mich an den Tisch und höre noch Radio. Oder, was es in diesem Lied natürlich noch nicht geben kann, ich starte den Computer und lese noch etwas Blogs.

And turning out the light
I must have yawned and cuddled up for yet another night
And rattling on the roof I must have heard the sound of rain
The day before you came



Licht aus, und mit mir macht sich meist auch gleich die Katze auf dem Bett bequem. Aber wenn ich mich erst noch zwei-, dreimal drehe, wird es ihr zu unruhig und sie wechselt auf dem Sessel. Wenn es regnet, höre ich das auch gut, denn ich liege direkt unter dem Dach. Jetzt fehlt nur noch der geheimnisvolle Jemand vom nächsten Tag.


In der Schule mussten wir ab und zu Gedichte interpretieren. Mir fehlte damals die Phantasie und wohl auch die Lebenserfahrung, die man braucht um einen fremden Text in die eigene Erlebniswelt zu integrieren. Heute sähe das sicher besser aus, aber heute will niemand mehr eine Gedichtsinterpretation von mir. So nehme ich halt ein Lied, ganz ohne dabei irgendwelche Ansprüche zu berücksichtigen. Noten gibt es keine. Und wenn man ein Lied bespricht, sollt man es natürlich auch noch abspielen. Hier also "The Day Before You Came" von ABBA mit der Solostimme von Agnetha. Das Video illustriert nicht nur den Inhalt des Liedes, es kündet auch die Auflösung der Gruppe an.

Freitag, 11. Dezember 2009

Nichts greifbares


Eigentlich hätte ich durchaus noch das Bedürfnis zu alledem noch etwas zu sagen. Aber mir fällt nichts ein. Die Vernunft streikt und den Gefühlen freien Lauf zu lassen, wäre fatal. Das haben sowieso schon zuviele gemacht und machen es noch.
Es ist wie mit diesem Fünfliber an der Plastikausstellung in Biel. Er lockt, ihn einfach aufzuheben. Aber in Wirklichkeit ist er mit einem Stift verschweisst, der einzemetiert ist.
Ebenso stehe ich vor den Fürs und Widers der laufenden Diskussionen. Alles scheinbar greifbar. Aber wenn man es versucht, merkt man, dass der ganze Haufen miteinenader verklebt und verbacken ist. Nimm nur eines und du musst die ganze Welt auf den Schultern tragen. Etwas viel halt. Und so bleibe ich ratlos.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Immer auf Draht

Der Kommunikationskanäle sind bekanntlich viele. Sehr viele sogar. Und sie werden kreuz und quer genutzt. Ein Beispiel war gerade gestern, als das Bloggertreffen, jeweils am ersten Montag des Monats, nicht auf dem entsprechenden Blog, sondern via Twitter organisiert wurde. Veränderungen gibt es auch beim konventionellen Medienkonsum. Radio und TV bei mir zuhause läuft schon längst via Satellit, so dass ich die Probleme mit Cablecom lächelnd den anderen überlassen kann. Einen kleinen Nachteil hat der Satellitenempfang allerdings: ORF ist codiert und in der Schweiz so nicht empfangbar. In meinem Winterquartier in Ittigen habe ich zwar ORF, hingegen ist das Radiogerät nicht am Kabel angeschlossen und ich muss auf meine Lieblingssender SWR1 verzichten.

Genau bei diesem Punkt fiel mir auf, dass ich da noch eine kleine Denkblockade habe. Das Gerät da vor mir. Ja, das da zum bloggen und twittern, zum recherchieren und Rechnungen bezahlen (leider auch). Das ist ja ein Computer, der an einer ADSL-Leitung hängt. Auf dem kann man ja alle Radiosender der Welt empfangen und, mit Zattoo, auch z.B. ORF schauen. Ich staune, warum ich jeweils einige Zeit brauchte, um diesen Schluss zu ziehen. Na gut, es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit bis Goggle, Yahoo und weitere Anbieter eine Oberfläche bieten auf der man nebst Blog, Twitter, Facebook usw. auch gleicht noch seine Lieblings-Radio- und Fernsehsender im Menu hat.
Zuhause ist übrigens auch noch das Stromnetz an meiner Internetnutzung beteiligt, wie man sieht.

Samstag, 5. Dezember 2009

Der lineare Adventskranz


Mit etwas Verspätung habe ich mir doch noch einen "Adventskranz" gebastelt. Natürlich wollte ich mir schon letzten Samstag vier Amnesty-Kerzen kaufen, aber vor lauter Flashmob habe ich sie vergessen. Diese Kerzen brauchen auch keinen weiteren Schmuck. Die Tannen sind vor dem Haus und sollen ihre Aeste behalten.

Auch einen eher unkonventionellen Weihnachtsschmuck haben wir dieses Jahr an den Türen. Die Nachbarin, die alljährlich einen kleinen Behang für 14 Türen bastelt, hat diesmal zu frischen Lorbeerblättern gegriffen. Erinnert ein wenig an den frühlingshaften November. Jetzt aber, nach den Schneefällen von Anfangs Woche, ist die Landschaft weiss, wie sie sein sollte. Die Skisaison kündet sich an (wie gesagt, am 12. Dezember). Auch unser Quartierrestaurant wird nach längerer Schliessungszeit wieder eröffnet. Mit einer Tiroler-Band, es bleibt also beim Fernsehabend.

Freitag, 4. Dezember 2009

Frühnachrichten

Es hat natürlich einen gewissen Reiz, morgens um sechs einen kleinen Blogartikel zu schreiben. Es geht eine aufgeregte Woche zu Ende, in der man sich fragt "Wo bleibt, verdammt noch mal, die Schweinegrippe?" Immerhin - eine 85-jährige Frau ist gestorben. Tönt zynisch, ich weiss. Meine Eltern sind auch in einem Dezember gestorben, aber quasi auf konventionelle Art, also ohne berühmten Virus. Winter ist Sterbesaison im Altersheim, ganz unspektakulär.
Kein Virus, nur ein hartnäckiger Husten und etwas senile Bettflucht hat mich zur Zeit befallen. Aber, im Gegensatz zur Wohnung im Diemtigtal, bin ich hier im Wohnblock in Ittigen nicht der einzige, der früh auf ist. Ueberhaupt scheint es Nachbarn zu geben, die in der Nacht auf sind oder nur bei laufendem Fernseher schlafen können. Und ich kann folglich nur mit Ohrstöpsel schlafen. Ich bin mir das Blockleben nicht mehr gewohnt.
In einer Woche beginnt am Wiriehorn die Skisaison. Darum habe ich auf meinem Blog auch die Webcam vom Berghaus Nüegg eingebaut. Sie ist auf 1400m und auf den Doppelskilift gerichtet. Ob ich auch mal an diesem Skilift hänge, ist eine andere Frage. Ein, zwei Tage vielleicht.