Geographisch war es der tiefste Punkt, vom Programm her natürlich der
Höhepunkt der Reise, Der Besuch der Weinbaustädtchen Bacharach und Oberwesel.
Zuerst
Bacharach, dessen Namen sich von einem keltischen Stammesfürsten
ableitet. Das Städtchen ist zwischen Rhein und Rebbergen eingeklemmt, so
dass Durchgangsverkehr mitten dadurch geht und die Eisenbahn quasi über
die Stadtmauer fährt.
Die
Wernerkapelle, heute eine Ruine, basiert auf einer unangenehmen
Geschichte. So sollen Juden den Werner ermordet und in den Rhein
geworfen haben. Als man ihn fand, soll der Leichnam nach Rosen geduftet
haben, was auf göttlichen Einfluss schliessen liess. Er wurde auf dem
Hügel begraben und eine Kapelle wurde gebaut, die dank der Legende um
Werner zum Wallfahrtsort wurde. Was die Legende für die Juden bedeutete,
muss nicht näher erklärt werden.
Rechts oben die Malerecke, weil
diese Sicht tatsächlich oft gemalt wurde, in der Mitte das "alte Haus"
und unten die Kilometermarke am Quai. Der Nullpunkt ist in Konstanz.
Die
Stadtführung bestand, weil wir ja in einem Weinbaugebiet waren, auch
aus vier Weindegustationen. Der Stadtführer erzählte zu jedem Wein auch
eine Geschichte, wovon diese die interessanteste war: Ein Weingut namens
Steeg, das zu Bacharach gehört, war bekannt, dass im steilen Gebiet mit
Eseln gearbeitet wurde. Mit der Zeit wurde "Steeger Esel" zum
Spottnamen für die Bewohner. Im letzten Jahrhundert begannen sie den
Begriff positiv zu vereinnahmen und so wird auch der Wein aus diesem
Gebiet als "Steeger Esel" verkauft.
Und jetzt vom Steeger Esel nach Oberwesel:
Hier
von oben fotografiert - auch einem Aussichtspunkt für
Landschaftsmaler. Wir mussten aber nicht hinaufmarschieren, denn es war
ein Bussausflug. Die hiesige Reiseführerin kredenzte uns einen Likör der
aus Weinbergpfirsichen gemacht wird. Die Frucht selbst sei
ungeniessbar, aber der Likör schmeckte gut.
Wenn ich vor der Reise
gefragt wurde, ob es auch zur Loreley gehe, verneinte ich die Frage. Was
ich noch nicht wusste: wir würden sie sehen:
Resp.
den Loreley-Felsen - die Loreley ist ja eine Märchenfigur. Weil sie
dort am Ufer gesessen und ihr Haar gekämmt haben soll, seien die
Matrosen abgelenkt worden und verunglückt. Die Stelle ist auch heute
noch gefährlich und wird überwacht. Grosse Schiffe dürfen in der
Flussschleife nicht kreuzen.
Zurück vom Ausflug, legte das Schiff gleich ab. Jetzt ging es wieder flussaufwärts.