Sonntag, 31. Juli 2011

Abfall

Es dürfte ja niemandem ganz unbekannt sein, was mit seinen Abfallsäcken passiert. Diesen Säcken, die im Berner Oberland einheitlich grau sind und mit AVAG beschriftet. In der Region Bern treibt man es bunter und jede Gemeinde hat eine andere Farbe. So oder so, mit dem Sack bezahlt man einen Teil der Arbeit, die in der KVA, der Kehrichtverbrennungsanlage geleistet wird.
Dank der Initiative von Aendu konnten ein Dutzend Twitterer die KVA Thun besichtigen. Die einst umstrittene Anlage - man fürchtete eine touristische Abwertung der Region durch das grosse Gebäude - ist heute Vorzeigeanlage und selbst Objekt von spezifisch interessiertem Tourismus.
Interessanteste Erkenntnis des Besuchs war für mich, dass der Abfallbunker - zweieinhalb Tonnen Material hat in dieser Klammer Platz - und der Ofen eigentlich die kleineren Teile der Anlage sind. Die ganze Rauchgasentgiftung ist grösser und geht über vier Filterstufen. Was am Schluss durch den Kamin kommt ist zwar nicht perfekt sauber, aber natürlich viel besser, als wenn man den Abfall offen verbrennen würde. Ausserdem beheizt die KVA die Militäranlagen und man plant auch für die benachbarten Wohnquartiere eine Fernheizung.
Nicht gerade auf, aber beim Kamin befindet sich eine Terrasse mit bester Aussicht. Eigentlich schade, dass man hier kein Panoramarestaurant einrichten kann. Hier noch der Flyer der KVA Thun als PDF.
Die Teilnehmer: @aendu, @gwundrig, @quantenlawine, @BOESCHtler, @LiFrT, @senfwurst, @zunder, @drPfarrer, @michu, @souslik

Freitag, 29. Juli 2011

Schweigen ist Gold - nicht immer, aber manchmal!

Wenn jemand vom Beten spricht, berührt das mich nicht speziell, da ich nicht religiös bin. So zuckte ich auch nur mit den Achseln, als AbtMartin twitterte, er sei froh, die Gewalttaten in Norwegen im Gebet bewältigen zu können.
Jetzt, eine Woche später, wo auch ich erleben konnte, resp. musste, was in den Medien für ein Sturm entfacht wurde, muss ich wieder an diesen Tweet denken. Ob in Radio, TV oder Zeitungen, in Blogs oder auf Twitter, ist etwas ausgebrochen, was man nur behelfsmässig als Diskussion bezeichnen kann. So denke ich mir: wenn all diese Leute, die sich daran beteiligten, wenn nicht gebetet, so doch wenigstens geschwiegen hätten!
So möchte ich an dieser Stelle all jenen danken, die es getan haben: Geschwiegen. Danke!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Muntermacher

Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, zur Frage, ob Fernsehen unzufrieden macht. Leider habe ich vergessen wo. Ob Serien, die in reichen Häusern spielen, oder Model-Wettbewerbe nicht den Durchschnittszuschauer frustrieren, der solches nie erreichen kann. Vielleicht. Aber ich denke, dass die meisten Menschen durchaus unterscheiden können, zwischen der TV-Welt und ihrer Realität.
Wenn mich jemand fragen würde, ob Medien die Menschen frustrieren, dächte ich an ein anderes Beispiel: Unsere täglichen Begleiter, die Radioprogramme. Ursprünglich beschimpfte man die "fröhlichen Wellen" wegen ihrer Oberflächlichkeit, aber immerhin, wenn sie wenigstens fröhlich wären. Die Moderatoren haben nämlich eine Vorliebe dafür, morgens die Zuhörer, die schon auf sind zu bedauern, den nahenden Feierabend zu begrüssen, die Montagsdepression - die man gar nicht hat - zu beschwören und den ganzen Freitag "Juhu, Weekend" zu rufen. Das vergällt einem nicht nur die Arbeit, sondern ist auch altmodisch, denn es richtet sich nach den herkömmlichen Bürozeiten. Eine zusätzliche Möglichkeit das Publikum zu demoralisieren bietet immer wieder das Wetter. Zwar kommt gelegentlich auch der Meteorologe zu Wort, der sagen darf, dass die derzeitigen Temperaturen nur 1-2 Grad unter dem Durchschnitt sind, aber danach wird gleich wieder die alte Platte "Wann wird es endlich wieder Sommer" aufgelegt. Nicht die von Rudi Carrell (höchstens auf DRS1), aber das entsprechende Gejammer wird ausgiebig zelebriert.
So verlässt man also morgens doppelt frustriert das Haus. Erstens, weil man zur Arbeit muss und zweitens, weil man, müsste man nicht zur Arbeit, nicht in die Badi könnte. Oder man ignoriert die Moderatoren und hat Spass am Leben!

Dienstag, 26. Juli 2011

20 Jahre Travertin (III)

Wohnungsbesitzer zu  sein, bedeutet nicht nur Verschuldung, sondern auch viele neue Steuern, Abgaben und Formulare. Bevor es im Kanton die elektronische Steuererklärung gab, musste ich pro Grundstück ein Formular ausfüllen. Auch der Parkplatz in der benachbarten Einstellhalle ist ein eigenes Grundstück. Ebenso das Studio im Parterre, dass ich später dazu kaufte, um mehr Platz zu haben. Zu diesem musste ich noch einen Parkplatz dazu kaufen und so hatte ich vier Grundstücke, bis ich diesen weiterverkaufen konnte. Ja, der Notar hat auch gut an mir und meinen Nachbarn verdient.
Im Jahr 2000 vernahm ich, dass jene Nachbarn, die eine der grossen zwei-Zimmerwohnungen besassen, verkaufen wollten. Ich ging das Risiko ein und schlug zu. Jetzt war ich doch am Rand der möglichen Hypothek gelangt. Zwar konnte ich die erste Wohnung ab und zu als Ferienwohnung vermieten, aber das deckte mir gerade die Nebenkosten. So war ich froh, als eine Nachbarin sich dafür interessierte, diese Wohnung zu kaufen um sie mir der ihrigen zu verbinden.
Heute bewohne ich also eine schöne zwei-Zimmerwohnung mit Galerie, habe ein Studio, das mir als Arbeits- und Gästezimmer dient und mein Auto erfreut sich eines Hallenplatzes, was im Winter sehr von Vorteil ist. Ja, ich habe meine Traumwohnung gefunden. Abgelegen zwar, aber ruhig. Im Sommer nicht zu heiss, im Winter nicht zu nass. Ein klein bisschen in die Jahre gekommen, aber als Besitzer habe ich es in der Hand, was wann renoviert wird. Letztes Jahr war es die Küche, dieses Jahr wird es das Bad. Und solange es mit den Nachbarn gut geht - und die letzten zwanzig Jahre ging es gut - kann ich nur sagen: Ins Haus Travertin zu ziehen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens!

Und wenn wir noch ein Fest vor dem Haus haben, dann gilt das Gesagte erst recht.

Montag, 25. Juli 2011

Maschinenfest

Natürlich kann man die in der Maschine abwaschen, habe ich gesagt. Diese Plastikteller, die eine Nachbarin in unseren Gemeinschaftsraum gestellt hat und die wir gestern bei unserer Grillade gebraucht haben. Die sind maschinenfest! Der Beweis:

Samstag, 23. Juli 2011

Gut gezwitschert

Ausgerechnet mir muss das passieren, der doch gerne über das Retweeten und Faven auf Twitter lästert. Dabei begann es doch harmlos: Ich brauche meinen Windows-Laptop nur selten und so war es ja kein Wunder, dass sich mir beim herunterfahren das nebenstehende Bild bot. Während der Wartezeit kam mir ein Vergleich in den Sinn, den ich gleich als Tweet in die Welt setzte:
Wndows abschalten ist wie ein Kind ins Bett bringen: Wäääh! Nur noch ein paar Updates. 
Soweit das Original mitsamt Tippfehler. Ein anmassender Tweet ausserdem, denn ich habe selbst ja noch nie ein Kind ins Bett bringen müssen. Drei mir bekannte Follower hielten diesen Spruch für Retweet-würdig und so nahm die Sache ihren Lauf. Zwölf Retweets, neun Favs und zwei direkte Ansprachen erhielt ich.
Aber ganz ehrlich, ein bisschen schmeichelt es mir natürlich schon, wenn ein Spruch von mir Karriere macht.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Die Mürgguzahl

Mein anonymer Kommentator hat kürzlich meinen Plural zu Mürggu, nämlich Mürggle, angemerkt. Warum bilde ich den Plural so? Gerne hätte ich jetzt auf ein berndeutsches Wörterbuch verwiesen, bin aber nicht fündig geworden. Darum erkläre ich kurz, was mir mein Sprachgefühl zum Thema sagt:
Bei Wörtern, die im Deutschen auf -el enden, kommt im Berndeutschen die L-Verdumpfung zum Zug. Aus Hügel, Dackel, Pickel werden Hügu, Daggu, Picku. Bei der Bildung des Plurals, kehrt das L in Form der Endung -le wieder zurück: Hügle, Daggle, Pickle. Dasselbe gilt für mich auch bei Mürggu - Mürggle und weiteren ähnlichen Wörtern.
Wie sagte ein ehemaliger Gymlehrer: Jede Stunde eine Deutschstunde! Und der eine oder andere Blogartikel wird zur Berndeutschstunde.

Mittwoch, 20. Juli 2011

20 Jahre Travertin (II)

Vor 20 Jahren, wie hier beschrieben, kam ich in dieses Haus, welches nach dem Gestein Travertin benannt ist. Analog dazu heissen die beiden Nachbarhäuser Turmalin und Serpentin. Tritt ein!

Das erste, was nach dem Eintreten auffällt: Das Haus hat zwei Treppenhäuser. Die Stockwerke sind nämlich versetzt. In der Mitte hat es, wie vielerorts, das Parterre, den ersten und zweiten Stock, links und rechts aber sind "halbe" Stockwerke. So führt je eine Treppe nach links und nach rechts zu diesen halben und von dort zur Mitte wieder zum ganzen Stockwerk. Das wiederholt sich noch einmal, bis man das Plateau des zweiten Stocks erreicht und vor meiner Tür steht.
Das ist zwar eine gewisse Platzverschwendung, andererseits ist es auch angenehm, ein grosszügiges und helles Treppenhaus zu haben. Die Wohnungen gehen nur auf eine Seite, d.h. auf die  Front über dem Eingang gehen vier ein- und zwei zwei-Zimmer-Wohnungen. Die Gegenfront sieht gleich aus, aber vis-à-vis des Eingangs befindet sich eine zusätzliche zwei-Zimmer-Wohnung. Die Wohnungen unter dem Dach haben eine Galerie.
Diese Häuser liegen in einem Skigebiet, und haben darum nicht nur einen normalen Keller, sondern auch einen - etwas kleineren - Skikeller. Weil an unserem Haus, also dem Travertin, eine Treppe vorbei führt, haben die ersten Bewohner des Hauses beschlossen, gleich eine Tür vom Skiraum zu dieser Treppe einzubauen. So müssen die Skifahrer nicht durch das Treppenhaus trampeln. Aber auch ausserhalb der Skisaison ist diese Tür nützlich, denn die Treppe führt nicht nur zum Weg hinauf, sondern auch zum Parkplatz hinunter. Was für Kapriolen ich in diesem Haus gemacht habe, erzähle ich im nächsten Artikel.

Sonntag, 17. Juli 2011

Welt retten

Da lief heute morgen ein Stück auf WDR2, dass ich gleich nachschauen musste von wem das ist. Die Lösung: Tim Bendzko. "Nur noch schnell die Welt retten", heisst das Lied. Es geht um einen Mann, der eigentlich nach Hause sollte, aber noch die Mails und hundert andere Sachen checken muss, weil er sich für so wichtig hält. Das erinnerte mich sofort an die Teilnehmer der Internet-Medien, pardon, Social Media. Es darf kaum mehr etwas auf der Welt passieren, ohne dass man Facebook, Twitter oder einem ähnlichen Medium eine Schlüsselrolle dabei zuspricht. Je nach Standpunkt die positive (Nordafrika) oder die negative (Strassenpartys).
Jetzt aber zum wirklich wichtigen im Leben, dem Bier. Ich habe am Samstag zum dritten Mal gebraut und bin nun gespannt auf das Resultat. Es ist wieder ein Red Ale. Da ich aber möchte, dass mein Bier wirklich rot ist, versuchte ich noch eine farbgebende Zutat in Form von zwei Sachets Hagebuttentee. Wie wird sich wohl die leicht säuerliche Note der Hagebutte auswirken und bleibt die Farbe? In sechs Wochen werde ich es wissen. Zitronenzesten werden dem Bier noch eine sommerlich frische Note geben, denn wenn es konsumreif ist, ist schon fast September.

Samstag, 16. Juli 2011

Wieder auf der Mittellandroute

Nach ein paar Wochen Unterbruch, habe ich gestern wieder eine Etappe der Mittellandroute in Angriff genommen. Noch einmal fuhr ich nach Lenzburg um von dort mit der Reusstalbahn nach Muri zu gelangen. In Muri ging es gleich mal hinauf über die Felder und an einer Hirschfarm vorbei.
Ob Muri
Neugierig und scheu zugleich schauten die Hirschlein dem Wanderer nach. Ich fürchte, sie werden die Wildsaison nicht überleben, obwohl sie gar nie wild waren.
Auf dem Berg oben ist das Dorf Buttwil das ich noch von einem Bierausflug kenne, denn dort hat es eine Kleinbrauerei. Das Essen in der Dorfbeiz hatte uns damals aber mehr überzeugt, als das Bier. Das Besondere an Buttwil ist aber, dass es sogar einen Flugplatz hat. Der Anflug geht über den Wanderweg und man muss sich erst versichern, dass nicht gerade ein Flieger kommt. Aber heute war wohl nichts los.
Beim Flugplatz ging es in den Wald und heraus kam ich auf der Seetalseite. In Müswangen musste ich mich entscheiden, ob ich gemäss Wandersite nach Beromünster gehen sollte oder, wie zuhause geplant, Richtung Reinach. Ich hatte nämlich die Idee, den Heimweg mit der Wynentalbahn zu beginnen.
Ok, Reinach, beschloss ich und wanderte Richtung Mosen am Hallwilersee. Der Abstieg war ziemlich steil und mir wurde schnell klar, dass es auf der anderen Seite ähnlich steil hinaufgehen würde.
Am See angekommen änderte ich meinen Plan gleich wieder und marschierte dem Ufer entlang weiter nach Beinwil.
Das Westufer des Hallwilersees ist das Steilufer. Vom Beinwiler Hafen ging es recht steil hinauf zum Dorfzentrum. Noch eine Stunde bis Reinach oder ... Ich entschied mich für "oder" und bestieg den Zug der Seetallinie nach Lenzburg.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Drei ist ...

... die kleinste Anzahl von "viel". Oder anders gesagt: Seit heute bin ich viele Jahre Blogger. Und wenn man die 3 mit dem aktuellen Mündigkeitsalter multipliziert, weiss man, wie alt ich heute werde.
Aber statt Geschichten zu erzählen, mach ich zum Geburtstag etwas handfestes: Cakes!

Meertrübeli-Cakes. Sie erhalten gerade ihre Restbräune, während ich diesen Artikel vorbereite. Sie kommen mit ins Büro. Abendessen mache ich auch, aber das dokumentiere ich morgen.

Montag, 11. Juli 2011

Mürggu!

Er sei doch das beste, habe ich meine ganze Kindheit lang gehört. Der Anschnitt, resp. Abschnitt oder eben, auf gut Berndeutsch, der Mürggu. So habe ich, wenn ich das Anschneiden des Brotes nicht gerade auf meinen Vater abschieben konnte, in den sauren Apfel, oder eben, den Mürggu gebissen. Da ich normalerweise Konfitürenschnitten ass, lief bei dieser Beissübung meist einiges über die Finger. Aber die Lektion hat gesessen und ich habe immer noch Hemmungen, den Abschnitt zu verschmähen. Lieber lasse ich ihn ein, zwei Tage liegen, bis er hart ist. Dann fällt es ein bisschen leichter, ihn wegzuwerfen.
In der Schule hat der Lehrer uns die Geschichte des Jungen erzählt, der ein Stück Brot wegwarf und dann einen Alptraum hatte. Er musste pflügen, sähen, schneiden, dreschen, mahlen, kneten, backen bis er ein Brot in Händen hatte. So kostbar war das Brot, dass man es nicht wegwerfen durfte.
Und das haben wir dann auch alles gemacht, also im Garten des Lehrers ein Beet Weizen angesät etc. Ja, ich weiss durchaus, wie Brot entsteht. Trotzdem ... nicht nur weil unser Brot mehr oder weniger ein Industrieprodukt ist, auch ganz plump und egoistisch betrachtet: Soll ich etwas essen, das mir keine Freude macht? Haben wir nicht doch genug, dass man ein Restchen nicht auch wegwerfen darf? Der Hunger in der Welt? Es rettet garantiert niemanden vor Hunger, wenn ich hier lustlos an einer Brotrinde kaue. Und nach Afrika schicken, kann ich sie auch nicht.
So oute ich mich hiermit: Ich werfe den Abschnitt des Brotes, Mürggu genannt, meistens weg.

Sonntag, 10. Juli 2011

"Kochbücher"

In dicken Anführungszeichen, denn, obwohl im einen tatsächlich Rezepte zu finden sind, handelt es sich eben nicht um Kochbücher, sondern um Romane. Der eine, eben gerade zu Ende gelesen, ist "Teufelsfrucht" von Tom Hillenbrand. Ich bin durch diesen Artikel auf lesefieber.ch darauf aufmerksam geworden. Es ist ein Krimi mit einem Koch im Mittelpunkt. Ein Restaurantkritiker fällt in seinem Lokal tot um und er macht sich auf eigene Recherche-Tour. Er, der bodenständige Koch, muss feststellen, dass sich Haute Cuisine und Food Design näher sind, als im lieb ist - gefährlich nahe. Der Autor spielt auch mit einigen Clichés, darunter auch, dass Schweizer immer Namen auf -li haben, und der Show-Down am Schluss ist etwas banal. Sonst aber ist es eine spannende Geschichte aus der Welt der Spitzengastronomie.
Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch zwei "ältere" Bücher aus dem Regal geholt. Darunter "Mordshunger" von Frank Schätzing. Ja, der mit dem "Schwarm". Hier ist die Rolle umgekehrt zum vorher gehenden: Die Hauptperson ist ein Kommissar und Hobbykoch. Auch in dieser Geschichte wird gemordet, aber eben auch gut gegessen. Im Anhang stehen die Lieblingsrezepte des Kommissars und geben der Geschichte so eine kulinarische Fortsetzung. Hier eine Kritik, die auch meiner Meinung entspricht.
Das dritte Buch ist kein Krimi, sondern quasi ein Entwicklungsroman: "Cookys" von Werner Köhler. Der Ich-Erzähler ist ein junger Mann, der von seinem neuen Lokal erzählt, von seiner Jugend und seinem Werdegang als Koch. Es ist auch vor allem die Geschichte einer Jugend in den 70er-Jahren, aber auch eine darüber, was ein Koch in seinen Lehrjahren alles durchmacht. Der Autor hat auf seiner Homepage die Rezepte, aber auch die Musik, die in diesem Roman eine Rolle spielen, aufgelistet.

Interessanterweise handeln alle drei Bücher im selben geographischen Raum: Luxemburg, Aachen, Köln. Zufall oder eine besonders verfressen Gegend? In allen drei Büchern geht es auch um ursprüngliche Küche und Verzicht auf Absonderlichkeiten. Bücher, die auch Lust machen, sich wieder selbst an den Herd zu stellen.

Samstag, 9. Juli 2011

Bim Coiffeur

Dort war ich am Dienstag Abend wieder einmal. Er war etwas gehetzt und eine Freundin behauptete, man sehe es. Aber sonst bin ich ganz zufrieden mit ihm.
Ich erinnere mich, welches Abenteuer es war, als ich zum ersten Male selbständig zum Coiffeur ging. Ich war schon 28, denn als Coiffeurssohn liess ich mich, solange ich noch in Biel wohnte, vom Vater die Haare schneiden. Nach meiner Züglete nach Bern war es dann soweit und ich suchte im Zentrum Tscharnergut den dortigen Coiffeursalon auf. Der Mann, der mir die Haare schnitt war wohl ein typischer Coiffeur, der versuchte ein Gespräch anzufangen, nur, ich bin nicht besonders gesprächig, speziell im Coiffeurstuhl. Als der Schnitt gemacht war, versuchte er es noch einmal mit einer aufmunternden Bemerkung und sagte mir: "So neu frisiert sieht man doch gleich zwanzig Jahre jünger aus". Da war ich erst recht sprachlos - und er auch. Nachträglich vermute ich, dass er als Kundschaft wohl eher ältere Damen gewohnt war.
Im Weiteren zog ich schweigsame Coiffeure und Coiffeusen vor. Bis jetzt. Mein jetziger Coiffeur redet zwar gerne, hat aber den Vorteil, dass wir einige gemeinsame Bekannte haben, so dass das Thema sicherer ist. Jetzt wäre ich zwar anfälliger auf solche plumpe Komplimente wie oben, vermisse sie aber nicht. Lieber lasse ich mich von ihm, der etwas jünger ist als ich und bereits stark angegraut, auslachen, wenn ich mich über meine vereinzelten grauen Haare beklage.
D'Musig derzue: Natürlich Mani Matters "Bim Coiffeur".

Donnerstag, 7. Juli 2011

Donnerstag Abend beginnt das Wochenende

Dieses Wochenende begann schon um vier. Schnell ging ich noch in die Stadt zum Optiker und, wenn ich schon hier war, in den Ryfflihof etwas zum Abendessen suchen. Gleich beim Eingang der Lebensmittelabteilung bietet sich einem nebenstehendes Bild: Bier in Pet-Flaschen. Oh Schreck! werden manche Bierfreunde jetzt denken. Nun, wir haben uns ja auch daran gewöhnt, Cola und Citro aus Pet zu trinken, so werden wir uns auch daran gewöhnen, ein Lagerbier so zu uns zu nehmen. Bei einem Spezialitätenbier sähe die Sache klar anders aus. Ich habe schon mal 2l-Flaschen aus Pet gekauft und das Bier war bestens. Da hilft es natürlich auch, dass man so das Bier in ein Glas einschenkt. Wahrscheinlich würde ich das Bier auch aus einer 3dl-Flasche lieber einschenken.
Eine kleine Überraschung erlebte ich in Thun im Parkhaus. Ein Wagen war links von meinem so nah parkiert, dass ich die Türe nur noch eine Handbreit öffnen konnte. Unglücklicherweise habe ich links neben einer Säule parkiert, so dass auch die Beifahrertüre nur wenig auf ging. So blieb mir nichts anderes übrig, als durch die hintere, linke Türe einzusteigen und mich zwischen den Vordersitzen hindurchzuzwängen. Immerhin gelang mir das unfallfrei und ich konnte hinausfahren.
Das Wochenende kann beginnen.
Nachtrag: Wieder mal rinks und lechts verwechselt. Ich bin natürlich durch die hintere, rechte Türe eingestiegen, die linken Türen waren ja vom anderen Wagen blockiert.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Blogfratzenplusgezwitscher

Eigentlich, ja eigentlich dachte ich, dass bloggen, twittern und in Facebook präsent sein, schon mehr als genug sei. Aber eben, der Geist ist zwar wach, der Computer hingegen ist willig. So habe mich dann doch kitzeln lassen, mich um ein Google+ Konto zu bemühen. Zum Glück!
Ich muss sagen, Google+ vereinigt fast alle Vorteile von Facebook und Twitter. Das bessere Facebook, sozusagen, auch wenn der Irokese aus Berlin ihm die typisch sozialen Komponenten abspricht. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Facebook eher die Bedürfnisse von Teenagern abdeckt wie, viele Freunde haben, spielen, Bildchen tauschen und, vor allem, Party, Party! Letzteres kann auch ins Auge gehen, wie wir mittlerweile wissen. Das kann man natürlich alles mit Google+ auch, aber es kommt nüchterner daher. Es ist in diesem Sinne auch erwachsener, d.h. für mich zum Beispiel, dass man keine Freundschaften mit Fremden schliesst. Man ist individueller, in dem man folgt oder gefolgt wird ohne Verpflichtung auf Gegenseitigkeit und indem man schon beim Veröffentlichen seiner Beiträge den Personenkreis definiert. Ich hoffe das bleibt so.
Was mir besonders gut gefällt ist, dass man bei Google+ eine Spalte hat, wo man mit einem Klick die Listen, pardon, die Kreise anklicken kann und so getrennte Timelines lesen kann. In Facebook ist es schwieriger, die Listen einzeln anzuschauen und sie zu bewirtschaften erst recht. Auch bei Twitter kann man Listen anlegen, aber mit dem Nachteil, dass man Diskussionen zweier Personen auf verschiedenen Listen nur auf der Gesamt-TL verfolgen kann. In Google+ findet eine Diskussion auf dem Ursprungsartikel statt, wie bei Facebook.
Im Moment ist es so, dass Google+ mir fast die Facebookliste "Blogger" ersetzt und ich werde wohl sukzessive jene Facebookkontakte kappen, die ich in Google+ habe. Die veröffentlichten Artikel sind ja auch meist dieselben. Auch bei mir wird das so sein - sobald es eine entsprechende App gibt, werden die FB- und die G+-Artikel synchronisiert.
Mein "Hauptgeschäft"bleibt aber das Bloggen. Dieser Artikel aber, wird auch in Facebook und Google+ veröffentlicht.

Sonntag, 3. Juli 2011

Neue und alte Bücher

Da hat mich der Bruder Bernhard mit seinen letzten Blogbeitrag überrascht. Er hat in der Bibliothek alte Ausgaben der Kriminalromanparodie "San Antonio" gefunden. Da musste ich gleich im Büchergestell grübeln gehen und wurde fündig.

Wir haben im Gym auch einen San-Antonio-Roman gelesen. Mit einigen Schwierigkeiten, denn die Sprache in diesen Büchern ist sehr informell, enthält Ausdrücke aus dem Argot und auch Eigenkreationen des Autors. Fast auf jeder Seite habe ich Übersetzungen reingeschrieben. Das macht das Lesen entsprechend mühsam und es ist wohl diesen Schwierigkeiten geschuldet, dass wir nach ca. 50 Seiten in der Klasse aufhörten. Selber fertig lesen wäre wohl die Meinung gewesen, aber das hat wohl keiner gemacht. Auch wenn es seinen Reiz hatte, ein halbes Dutzend neue Wörter für Toilette zu lernen : vespasiennes, ouatères, cagoinsses, chiottes, gogues, petit endroit. Das erste Wort geht auf Kaiser Vespasian zurück (Geld stinkt nicht), das zweite auf Water Closet - den Rest überlasse ich der Phantasie des Lesers.
Nicht um meinen vulgären Wortschatz zu verbessern, aber um endlich mal zu erfahren, wie die Geschichte ausging, sollte ich Buch mal fertig, resp. neu lesen. Nur wann? Liegen da nicht zwei, drei andere angefangene Bücher herum und drei neue habe ich eben erst bekommen. Der Lesesommer soll beginnen!

Samstag, 2. Juli 2011

20 Jahre Travertin


Es gab eine Zeit, da sass ich manchmal in meiner Wohnung in Ostermundigen am Tisch (oder auch woanders) und überlegte, wie schön es wäre, etwas eigenes zu haben. So begann ich Anzeigen zu Eigentumswohnungen zu durchforsten. Bald musste ich aber einsehen, dass die Wohnungen in der Stadt zu teuer für mich waren und jene, die ich mir hätte leisten können, waren sehr abgelegen.
Ich hatte meine Pläne schon wieder halb aufgegeben, als ein Arbeitskollege erzählte, er habe sich eine kleine Wohnung im Oberland gekauft und ziehe dorthin. Mitten im Skigebiet, sei das. Ich war schon lange nicht mehr Ski gefahren und habe mich für das Gebiet interessiert. Anfang 1991 verbrachte ich einmal eine Tag dort am Wiriehorn, bin mit dem Kollegen Ski gefahren und habe mir seine Wohnung und das Haus angesehen. Als er mir erzählte, es seien noch Wohnungen zu haben, kam in mir schliesslich die Idee auf, ich könnte mir wenigsten eine Ferienwohnung leisten, wenn ich schon keine in der Stadt haben könnte. An einen Wohnungswechsel dachte ich damals noch nicht.
So war es denn dieser 2. Juli 1991 als ich beim Notar sass und meine Unterschrift unter den Kaufvertrag setzte. Jetzt war ich Besitzer einer Einzimmerwohnung mit Galerie im Haus Travertin. Fast jedes Wochende verbrachte ich nun in meiner Ferienwohnung und fuhr meist am Montag Morgen von dort direkt zur Arbeit.
Bald begann ich mir zu überlegen: Ich hatte jetzt diese Wohnung, hatte ein Auto. Was würde sich noch ändern, wenn ich hinaufziehen würde? Ein GA brauchte ich - aber das kostete weniger als drei Monatsmieten in Ostermundigen. Und wenn mein Kollege - und jetzt Nachbar - es schaffte mit dem Velo zum Bahnhof zu fahren (8 km), sollte ich das mit dem Auto erst recht können. Ein Jahr später zog ich um.
Mehr Travertin gibt es in Laufe des Juli in diesem Blog.

Freitag, 1. Juli 2011

Im Juli ...

... ist einiges los. Das beginnt bereits am ersten Samstag dieses Monats. Da fällt meistens schon einiges terminlich zusammen: Die Bieler Braderie, das Bluegrass Festival auf dem Grunderinseli und das Blitzturnier des Schachklubs Thun im Strandbad. Wobei - letzteres wurde leider abgesagt. Schon letztes Jahr hatte ich einen beachtlichen Festmarathon zu absolvieren. Diesmal wird das ganze etwas homogener, das heisst, ich packe morgens meine Bierfreunde ein und fahre mit ihnen nach Biel zur Frühstücksbratwurst und zum bradieren. Am Mittag geht es zurück nach Thun damit wird bereits von Anfang an einen guten Platz auf dem Grunderinseli haben. Ein paar Meldungen, natürlich mit Bild, gibt es sicher morgen auf Twitter oder Facebook.
Ebenfalls morgen feiere ich noch ein kleines Jubiläum. Was das ist, steht im morgigen Artikel.