Mittwoch, 31. Oktober 2012

Der dunkle Punkt

Wenn man sich Gedanken über "natürliche" Feiertage macht, so denkt man wohl in erster Linie an den kürzesten und den längsten Tag, sowie die Sonnenwenden. Die Kelten feierten auch die Tage genau dazwischen, d.h. sie feierten die jeweiligen Nächte, nämlich jene auf den 1. Februar, den 1. Mai, den 1. August und den 1. November. Hiermit wären wir bei dieser Nacht, bei Samhain, dem dunkelsten Punkt dieser Feiern. Kein Wunder, dass sich hier alles um den Tod und um finstere Gestalten dreht. Und um Lichter und Feuer, die dagegen halten sollen.
Wäre Allerheiligen bei uns ein Feiertag, würden wir sicher eine Samhain-Party geben. Mit "wir" meine ich den Bierclub und unser Braumeister könnte für diese Nacht  ein schwarzer Bier brauen. Leider ist es anders, und ich sitze alleine vor dem Computer mit diesem schwarzen Lebensmittel:

Allerdings nur für's Foto. Danach kommt Kaffeerahm rein.

Ein Artikel zur Astronomie von Halloween.
Da unser 1. August zu den keltischen Feiertagen passt,
schrieb ich schon einmal darüber.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Kam, lag und schmolz

Da musste ich doch am Montag Morgen schnell ein Bildchen machen von meiner "Aussicht" aus dem  Bürofenster. Jetzt wo die Bäume weniger Blätter haben, sieht man sogar schon etwas Himmel. Dank des Schnees war es im Büro auch deutlich heller als in den vergangenen Tagen. Die weisse Pracht ist aber schon daran, sich wieder zu verabschieden. Und wenn es die nächsten Tage trüber wird, ist wieder ganztägig Deckenlicht angesagt.

Montag, 29. Oktober 2012

Radio, Radio...

Es ist soweit: Ich habe einen eigenen Radiosender. Na gut, eigentlich ist es nur ein Nonstop-Musikprogramm und natürlich nur im Web. Es gibt ja verschiedene Anbieter, die so etwas anbieten. Ich habe einen deutschen gewählt: laut.fm. Eine klare Anspielung an das englische Produkt last.fm.
Mein Ziel war es, ein Programm zusammenzustellen, das mich an meine Schul- und Studienzeit erinnert. So präsentiert es sich:
Na ja, eine 1.August-Wegge als Stationszeichen ... aber immerhin zeigt es sofort, woher die Musik kommt. Und Schweizer Musik gibt es natürlich auf meinem Sender. Davon genügend zu finden, ist auf laut.fm gar nicht so einfach, denn ihr Repertoire ist in dieser Hinsicht knapp. Aber es gibt die Möglichkeit, Musik aus der eigenen Plattensammlung hochzuladen. Dann wird die Schweizer Musik sicher mehr Platz einnehmen als jetzt, wo es erst 2 Stunden (in rot) täglich sind:
Man sieht, der Programmtag beginnt und endet mit Nacht- resp. Frühprogramm. Die anderen Programme wandern durch den Tag. Dies sind acht Rubriken: Das besagte "CH pur" und zwei zum ESC. "Meine erste Hitparade" enthält Musik aus meiner Schulzeit, analog dazu "Juke Box Heroes" zur Studienzeit - eine Reminiszenz auf eine Sendung, die damals im welschen Fernsehen lief. "Salut - Ciao" ist ganz französischen und italienischen Liedern gewidment, "Around the World" ist ein sprachliches und geographisches Allerlei. Dem Schnulzenheini in mir ist schliesslich "Musik für Softies" gewidmet. Die Sendezeiten sind auf der Site ersichtlich.
Bisher habe ich es geschafft, 48 Stunden Musik zu programmieren und das so auf die Rubriken verteilt, dass jede doppelt soviel Musik enthält, wie es braucht. Das Ideal wäre aber 7x24 Stunden, so dass sich theoretisch kein Titel innert Wochenfrist wiederholt. Aber das ist noch Zukunftsmusik, denn schon das vorliegende Programm hat mich fast zwei Wochenenden beschäftigt. 
Jetzt läuft mein "Tinuradio" also und hat sogar Hörer. Fast immer wenn ich die Site aufrufe, ist der Zähler auf 2. Ich selbst höre zuhause über iTunes-Stream, den man unten auf der Site rauskopieren kann. 
Hier also mein Tinuradio

Sonntag, 28. Oktober 2012

Endlich erledigen!

Diese Zeichnung musst ich gleich abfotografieren...
Ich konnte auch nicht mehr länger zusehen, wie der Stapel an ungelesenen Zeitungen und Magazinen anwuchs. So begann denn eine Durchsicht um die Sachen nach "lese ich noch" und "interessiert mich nicht mehr" zu ordnen. Bei den Nebelspaltern, die ich von einem Nachbarn bekomme, beschränkte ich mich auf die Bildchen. Und dieses gefiel mir besonders.
Meine Katze wird nie in eine solche Situation kommen, denn ich habe kein Aquarium, weder ein tiergerechtes noch ein anderes. Aber mit lebendiger Beute mag sie sich sowieso nicht mehr herumschlagen.

Samstag, 27. Oktober 2012

Es ist ja nur ein Tuch

Da hat ein Berliner Gericht einen Zahnarzt zu einer Entschädigung verurteilt, weil er von einer Stellenbeweberin verlangte, dass sie ohne Kopftuch arbeiten solle. Das Kopftuch stelle keine Sicherheitsprobleme in einer Zahnarztpraxis dar, sagte das Gericht. Auch dass viele Musliminnen das Kopftuch nicht als notwendig erachten, gilt nicht, weil es um die persönliche religiöse Identität der Betroffenen gehe.
Die Antidiskriminierungsverantwortlichen sind erfreut über das Urteil. Ich halte es eher für einen typische Pyrrhussieg. Die Sache kam erst in rollen, weil der Zahnarzt die Frau wirklich einstellen wollte und noch einmal nachgehakt hatte. Nun wird, wer Vorbehalte gegen Frauen mit Kopftuch hat, dieses beim Bewerbungsgespräch gar nicht erwähnen und einen anderen Ablehnungsgrund vorschieben. Oder, was noch schlimmer wäre, Bewerberinnen mit "verdächtigen" Namen - türkisch oder arabisch - werden gar nicht mehr eingeladen. So schadet die Sache vielen Frauen, die kein Kopftuch tragen oder bereit wären, es zur Arbeit abzunehmen. Der Sieg der einen, wird so zu einer Niederlage für viele andere.
Jetzt ein gewagter Sprung. Angenommen ich trüge ein Kopftuch, ein Piratentuch, um meine Zugehörigkeit zu den Jüngern des Fliegenden Spaghetti Monsters zu demonstrieren:

In der Schweiz gibt es (noch) keine entsprechenden Urteile und an meiner jetzigen Stelle hätte ein Kopftuch keine Bedeutung. Aber was, wenn ich am Schalter einer Bank arbeiten würde? Ginge hier die religiöse Identität auch vor? Würde ein Gericht einem FSM-Anhänger diese absprechen? Und überhaupt, warum muss man mit Religion begründen, wie man sich kleiden will? Man hat doch in erster Linie als Mensch eine Identität, eine Persönlichkeit. Und wenn es nur auf diese ankommt, wie es das Berliner Urteil vermuten lässt, kommt es auch nicht darauf an, was der Rest der Menschheit denkt.
Ich habe weder die Möglichkeit, noch die Lust dazu, so etwas auszuprobieren. Aber ich bin gespannt, wann der erste Bankangestellte vor Gericht zieht.
Wiki zum Pyrrhussieg
Der Artikel auf Spiegel-Online
Ein Interview auf Info-Sperber

Mittwoch, 24. Oktober 2012

BLW

Damit empfindliche Gemüter nicht schon beim Titel aufgeben. Ich mag halt Blut- und Leberwurst, auch wenn man damit in einem Kochblog wohl keinen Blumentopf (oder eher einen Dampfkochtopf ?) gewinnen würde.
Das Schwein habe ich natürlich nicht persönlich erlegt und ausbluten lassen. Das habe ich der Migros überlassen. Ich finde das Produkt ganz gut, nur dass sie leider keine Weinbeeren in der Leberwurst haben. Dazu muss ich wohl doch mal einen Metzger aufsuchen.
Mag ich es, was die Wurst betrifft, rustikal, bin ich es gar nicht, was die Beilage betrifft. Röschti, Sauerkraut, Zwiebeln ... nein, lieber Teigwaren. Apfelschnitze oder Apfelmus wären auch noch gut dazu, war aber nicht zur Verfügung. Schnell geht das Ganze und gut ist es!

Dienstag, 23. Oktober 2012

Pass bloss auf ...

... kleiner schwarzer Kater. Ich habe es bis jetzt ja toleriert, dass du einfach hereinkommst und meiner Katze das Futter wegfrisst und es dir danach im Ledersessel gemütlich machst. Aber, dass du, wenn ich mit meinem Nachbarn gemütlich beim Bier sitze, einfach ins Esszimmer herein marschierst und dich laut miauend beschwerst, dass die Näpfchen leer sind - das geht langsam zu weit.
Denk daran, dass ich früher ein grosser Fan von Alf war. Und der hatte bekanntlich eine Schwäche für Ka - äh - Kanincheneintopf. Pass bloss auf!

Montag, 22. Oktober 2012

Die erste See-Etappe

Von jetzt an geht es dem Genfer See entlang. Ein kurzes Stück Trolleybusfahrt zur Maladière gönnte ich mir und dann gab es als erstes ein Wiedersehen mit der Expo'64, resp. dem was davon übrig geblieben ist, der Place des Cantons.
Dort marschierte ich los und teilte mir die Promenade mit Joggern und Kinderrädern. Das Ufer ist mehrheitlich zugänglich, aber in St. Sulpice musste ich erstmals ins "Inland" ausweichen, bevor ich die Schiffstation erreichte. Hier fand ich einen Fischer-Brunnen mit den gefangenen Fischen als Wasserspeier. Im Hintergrund die Prioratskirche.
st. Sulpice
Der Grenzfluss zur nächsten Gemeinde ist die Venôge. Ich habe diesen Fluss schon einmal erwähnt, als ich im "Millleu du Monde" war. Hier hätte einst der Napoleonkanal beginnen sollen, durch den man den Neuenburger See erreicht hätte.Venoge
Hier beginnt ein breiter Strandweg, der mich an Surfschulen und Campingplätzen vorbei führte, bis zu einem Park und an einem Casino vorbei - ich war in Morges. Diese Stadt ist sicher einen separaten Besuch wert. Ich konnte erst mal das Magazin bewundern, den Stadtpark mit Sequoyas und einen Gedenkstein für die Toten - nicht des Krieges, sondern einer Explosion des Magazins im 19. Jahrhundert.
Beim Flüsschen Boiron ging es wieder vom See weg. Dem Bach entlang war ich auf einem Forellenlehrpfad, dann der Bahnlinie entlang auf einen Rebenlehrpfad. Wieder beim See war ich in St. Prex. Ein Mini-Städtchen mit Stadttor und allem was dazugehört.
Ein Stück nach St. Prex war Schluss mit Strandweg. Ich musste hinauf durch Wohnquartiere und schliesslich durch eines mit abgesperrten Gütern, wo hohe Hecken gegen die Neugier des Wanderers gepflanzt wurden. So war ich froh, als ich das Schloss von Allaman sah. Etwas weniger froh war ich, als ich hundert Meter vor dem Bahnhof die S-Bahn wegfahren sah. Aber so hatte ich etwas Zeit, die gleich neben dem Bahnhof befindliche Ikea zu "bewundern". Die nächste Etappe kann ich mit einem schwedischen Hot-Dog beginnen.
Das sagt Wiki über St. Sulpice, Morges, St. Prex, Allaman.
Hier schrieb ich über Le Mileu du Monde.

Freitag, 19. Oktober 2012

Entscheidungen

Kürzlich ging es bei einer Plauderei um das Thema "Entscheidungen treffen". Wir kannten alle Beispiele von Situationen, in denen man sich mit einer Entscheidung schwer tut, hin und her überlegt und sich vor den Folgen einer falschen Entscheidung fürchtet. Da fiel mir eine Geschichte ein, die uns einst der Dozent an einem Analyse-Kurs erzählte. Die ging etwa so:
"Du bekommst den Auftrag, zu einer Waldhütte am Ende einer Strasse zu gehen. Unterwegs kommst du  unter einer Eisenbahnbrücke durch, wo du den Koffer, den du bei dir hast, vergraben musst. Mach ein Kreuz an den Brückenpfeiler, zum Zeichen, dass du da warst und suche auf dem Feld ein vierblättriges Kleeblatt. Sobald du eines gefunden hast, gehst du zu der Hütte und wartest auf neue Anweisungen."
"Du marschierst also los und kommst nach einiger Zeit an eine Strassengabelung. Ratlos stehst du dort und plötzlich erscheint Papa Schlumpf vor dir. Erschrocken fragst du: 'Rechts?' - Papa Schlumpf sagt nur 'Ja!' und verschwindet wieder. Du gehst rechts, kommst zur Brücke, vergräbst den Koffer, machst das Kreuz und suchst ein Kleeblatt. Mit diesem in der Tasche wanderst du weiter, kommst zum Ende der Strasse und ... findest keine Hütte. Du bist also auf dem falschen Weg und musst zurück zur Gabelung."
Jetzt kommt die Lektion, nämlich die Betrachtung, was man tun muss, wenn man einen falschen Weg zurückverfolgt:
1. Der Koffer steht für Dinge die man rückgängig machen muss. Er ist am falschen Ort und so muss man ihn wieder ausgraben und mitnehmen.
2. Das Kreuz steht für irrelevantes. Man muss es nicht auslöschen, denn der Kontrolleur, der einen verfolgt, kommt ja nicht hier vorbei und für Aussenstehende hat das Kreuz keine Bedeutung.
3. Das Kleeblatt steht für im positiven Sinne erledigte Dinge. Es weg zu werfen und am anderen Ort wieder mühsam eines suchen wäre dumm.
Diese Methode heisst "Backtracking" oder angesichts des wieder ausgegrabenen Koffers auf gut Berndeutsch "Dräck päcking" und ist Teil der strukturierten Programmierung. Man soll die erhaltenen Daten erst einmal auf einen bestimmten Weg schicken und erst dann, wenn es sich erweist, dass sie eine andere Behandlung benötigen, sie mit der Methode des Backtrackings umleiten.
Das Backtracking kann man vielleicht nicht gerade 1:1 auf das Alltagsleben übertragen, aber das Prinzip sicher schon: Lieber mal den falschen Weg einschlagen, als am Scheideweg versauern.
Auch Natacha fragte sich schon "Sölli, sölli nid?"

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Keine Rede

Die PHB (Pädagogische Hochschule Bern) hat Herrn Peter Brabeck (VR Präsident Nestlé) zu einem Vortrag eingeladen. Dagegen gab es Opposition, soviel Opposition, dass die Rede wieder abgesagt wurde. Grund für die Opposition war, dass Nestlé mit ihrem Geschäftgebaren die Wasserressourcen in der 3. Welt usurpiere.
Dass letzteres, wenn die Vorwürfe so stimmen, ein ernsthaftes Problem ist, ist mir klar. Weniger klar ist mir, warum man deswegen eine Rede Brabecks verhindern muss. Haben die Opponenten Angst, dass die angehenden Lehrerinnen und Lehrer von Brabeck in gewissenlose Kapitalisten verwandelt würden? Erwachsene Leute mit Matur, eher kritische Geister, innerhalb zweier Stunden umgedreht?
Diese Befürchtung halte ich für übertrieben. Selbst habe ich ja auch diese Ausbildung gemacht und war im zarten Alter von 21 Jahren auf Besichtigung im AKW Mühleberg ohne zum bedingungslosen Befürworter der Kernenergie zu werden. Es gab auch keinen kritischen Gegenvortrag, wie im Falle von Brabeck auch gefordert wurde.
Wobei ... letzteres hat durchaus etwas reizvolles, wenn man es genügend auf die Spitze treibt. Biologieunterricht zum Thema Evolution? Anschliessend die Gegenmeinung eines Kreationisten. Weinberatung vom Sommelier im Restaurant? Stets ein zweiter Sommelier am Tische, der das Gegenteil empfiehlt. Und in diesem Blog? Klar, sofort einen Blog "Tinus Gegenwelt" schaffen.
Um wieder ernst zu werden - was mich an der Sache stört, ist nicht, dass es Leute gibt, die Brabeck, Nestlé etc kritisieren. Es ist, dass ein Veranstalter einen Vortrag absagen muss, weil er eine Demo und die damit entstehenden Umtriebe fürchtet. Es erinnert fatal an die ganzen Geschichten um angebliche Beleidigung religiöser Gefühle. Auch hier wurden Veranstaltungen abgesagt oder ihr Verbot gefordert, lediglich aus Furcht vor den Reaktionen.
Jetzt gleich von einer Gefahr für die Meinungsäusserungsfreiheit zu sprechen, ist sicher übertrieben. Brabeck und Nestlé können sich auch andesweitig äussern. Dass aber ein Vortrag an einer Uni verhindert wird, wo eigentlich die Freiheit der Lehre über allem stehen sollte, gibt mir zu denken.
Das steht bei Journal B
und dies im Bund.

Montag, 15. Oktober 2012

Kalorienzufuhr am Wochenende

Die Quarktorte habe ich im vorherigen Artikel bereits ausführlich besprochen. Zwischen dem Backen und dem ersten Anstechen der Torte lag das traditionelle Zvieri-Bier. Diesmal waren wir zu dritt und leisteten uns ausnahmsweise auch etwas Essbares:

Dieses Bild brachte mir auf Facebook gleich vier "likes" ein. Das sieht man, welche Art von Facebook-Freunden ich habe.
Aber auch der Samstag war nicht ganz kalorienfrei. Wir hatten unsere jährliche Eigentümerversammlung und gingen danach alle zusammen essen. In unsere Quartierbeiz, den "Wirieblick" - unter neuer Führung, aber mit ebenso guter Karte, wie letztes Jahr. Wir bestellten mehrheitlich Wild, ich Rehgeschnetzeltes. Wie es so geht... ich hatte eigentlich genug, konnte aber doch nicht auf das Dessert verzichten.

Es handelt sich, das möchte ich zu meiner Verteidigung sagen, um eine halbe Portion. Ob halb oder ganz, wir gingen alle wohlgenährt zum Haus zurück.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Quark zum zweiten

Ich habe schon angedroht, einen zweiten Anlauf zu einer Apfelquarktorte zu nehmen. Hierbei kam mit die Migros zu Hilfe, resp. ihre Ankündigung die deutsche Handelskette Tegut zu übernehmen. So habe ich mit auf deren Homepage etwas umgeschaut und dabei ein "Käsekuchen"-Rezept mit Spekulatius entdeckt. Genau die richtige Idee für mich, denn erstens mag ich Spekulatius und zweitens würde eine Guetzli-Umrandung das Aussaften verhindern.
Nur die Beschaffung von Spekulatius stellte mich noch vor Probleme. Angeblich haben die Grossverteiler bereits Weihnachtsgebäck im Sortiment, aber ausgerechnet die Spekulatius gehören nicht dazu. Dies ist um so ärgerlicher, als Spekulatius gar kein Weihnachtsgebäck sind, zumindest nicht in den Niederlanden. So musste ich denn auf die ganzjährig erhältlichen, aber teuren Bio-Spekulatius bei Spar zurückgreifen.
Für den Kuchenboden nahm ich die billigeren Karamellbiscuits von Lotus, die wir in vielen Restaurants auch zum Kaffee erhalten. Nur für die Umrandung nahm ich das edlere Produkt.
Diesmal habe ich den Quark wirklich 24 Stunden abgehangen. Nur einen kleinen Fehler habe ich doch noch gemacht, nämlich das Eiweiss nicht getrennt um es noch zu schlagen. Ausgerechnet etwas, das ich sonst bei jedem Cake-Teig mache, auch wenn es nicht im Rezept steht. Vielleicht der Grund, dass das Ganze in der Mitte etwas abgesunken ist.
Der Kuchen scheint aber gelungen zu sein. Mit schmeckt er und die als Versuchskaninchen einbezogenen Nachbarn habe sich bisher nicht beklagt. Vor allem die Guetzli-Umrandung überzeugt und ich kann mir schon Gedanken zu neuen Varianten mit und ohne Quark machen.
Das Rezept von Tegut: Käsekuchen mit Spekulatius.
Der Inhalt ist aber Apfelquarktorte.
Das sagt Wiki über Spekulatius.


Samstag, 13. Oktober 2012

check a chick

Da war ich in der Stadt zu meinem wöchentlichen Krafttraining - eigentlich sollte es ja zweiwöchentlich sein - und hatte danach doch etwas Hunger. So leistete ich mir wieder einmal Chicken-Nuggets und suchte mir einen etwas ruhigeren Ort, sie zu verspeisen.
Ein etwas riskanter Ort, aber solange kein starker Wind weht und keine Möwen in der Nähe sind, geht es. Eine solche Portion kann man auch als Tierfreund ohne Gewissensbisse essen, denn dafür ist höchstens ein halbes Huhn gestorben. Die Nuggets bestehen zu einem guten Teil aus Bindemitteln und Salzen, aber schmecken trotzdem gut. Üblicherweise nimmt man zu Poulet eine Curry-Sauce, aber ich habe bei Coop schon einmal Nuggets mit Curry-Sauce genommen und die war ... immerhin gelb. So entschied ich mich für Knoblauchsauce.
Mehr als die Nuggets brauchte ich nicht, denn heute ist noch Eigentümerversammlung in unserem Haus. An dieser Versammlung wird unter anderem das Putzgeld ausbezahlt und dies wird anschliessend im Restaurant kulinarisch wiederverwertet.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Such, Fido such!

Im Internet ist es bekanntlich nicht der Fido, der sucht, sondern eine Suchmaschine. Meistens diese mit dem Namen Google. Wenn man zum Beispiel eine Reise plant, gibt man den Namen des Reiseziels ein und findet Artikel über diesen Ort in Zeitungen oder in Blogs. Auch mein Blog wird gelegentlich gefunden mit Begriffen wie "Lissabon" oder "Wien".
Als ich heute in die Statistik der Zugriffe sah, wurde ich überrascht. Nummer eins ist diese Woche kein Städtename, sondern ein Kobold. Über das dänische Google kommen zur Zeit regelmässig Besucher mit dem Stichwort "Krölle Bölle" zu mir - mit dem dänischen ö, wie ich es im Artikel verwendet habe. Das gibt wohl einige Enttäuschungen, denn ich habe weder eine Abhandlung über dänische Mythologie geschrieben, noch einen Test von Speiseeis. Ich habe darüber fantasiert, diesen Kobold auf einen Porsche malen zu lassen.
Aber, wer weiss, vielleicht setzt sich diese Idee plötzlich in Dänemark durch. Die haben eher Zugang dazu, als die Schweizer.
Dann hiesse es: K.B. fährt Porsche.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Ces bêtes là ...

Belmont hat übrigens ein schönes Wappen:
Am Gemeindehaus Belmont
Mit drei Maikäfern. Da musst ich kurz nachdenken - was heisst Maikäfer auf französisch? Ces bestioles qui viennent en mai ... oder so. Ich wusste, ich hatte es einmal gelernt. Es stand im "Ici Fondeval" (Alte wie ich kennen dieses Buch noch). Neben anderen nützlichen Wörtern wie le sillon oder la charrue.
Ich musste es nachschauen: le hanneton. Natürlich, ich wusste es doch!
Auf der Hompage der Gemeinde findet man noch ein anderes Wort. Dort sind es die "cancoires", ein altes Patois-Wort.
Die Homepage von Belmont.
Ein Artikel über die Maikäfer in der französischen Sprache.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Endlich am See

Da ich wegen ungenügender Vorbereitung aus der letzten Etappe zwei gemacht habe, druckte ich mir diesmal die nötigen Kartenausschnitte aus. So hatte ich ein zweites Mittel um festzustellen, wann ich auf dem falschen Weg war. Aber das war nur einmal nötig.
Ich hätte es ja einfach haben können, denn ich benutzte drei Verkehrsmittel, die mich alle direkt nach Lausanne gebracht hätten. Den IC, die S-Bahn und schliesslich den Bus. Aber auch letzterem entstieg ich vor dem Ziel in Mézières. Dieses letzte Hochland, das ich auf meiner Wanderung zu durchqueren hatte, heisst Jorat. Dieses sanfte Hügelland zeigt mir noch einmal den ländlichen Charakter des Waadtlandes. Man nennt den Kanton Waadt oft auch das Bern der französischen Schweiz, weil er ähnlich gross und ähnlich ländlich ist. Nur ist hier, im Gegensatz zum Kanton Bern der urbane Teil konzentriert - mit Ausnahme von Yverdon befinden sich alle grossen Städte am Genfer See, im "arc lémanique".
Die Wanderung war auch eher eintönig, bis zu dem Moment, wo ich endlich hinunterschauen konnte:
Aussicht vom Signal de Belmont
Am Signal de Belmont. Das Dorf trägt seinen Namen zu Recht und ich hätte mich gerne in eine dieser Villen eingeschlichen, um auf der Terrasse die Sonne und die Aussicht zu geniessen. Ein 5-Zimmer-Haus wäre für 1,4 Millionen ausgeschrieben ... ich träumte weiter und stieg ab Richtung See.
Hierbei kam ich auch an einem Sportplatz vorbei, den man vom Zug aus Bern immer gut sieht. Ich fragte mich schon immer, wie der von Nahem aussieht ... jetzt weiss ich es.
Sportplatz Pully
Pully ist etwas weniger romantisch als Belmont, liegt dafür am See. Ich nenne den Bodensee die Ostsee der Schweiz und analog den Léman das Mittelmeer der Schweiz Diesem Meer entlang spazierte ich schliesslich nach Ouchy, wo ich in die Metro zum Bahnhof Lausanne steigen konnte.
Wikipedia-Artikel: Jorat, Belmont, Pully

Freitag, 5. Oktober 2012

Salve...

Die wichtigste Meldung des gestrigen Tages war - also - eigentlich die unwichtigste Meldung des gestrigen Tages. Aber will wirklich jemand unter meinen Lesern einen Artikel von mir über die Präsidentenwahlen in den USA oder den Bürgerkrieg in Syrien lesen? Na also!
Die Meldung des gestrigen Tages war, dass eine Band der Heilsarmee am nächsten ESC teilnehmen will. Von 20Min kräftig gepusht, dürfte dies bereits weit herum bekannt sein. Ich habe mir das Stück angehört und auch einige der anderen (zur Zeit 81) Eingaben für die Schweizer Vorausscheidung.
Ich war erstaunt, wie gut viele dieser Videos gemacht sind. Und auch wie viele Eingaben aus dem Ausland kommen. Nicht nur Strassenbauarbeiten und Informatikprojekte, auch der ESC wird international ausgeschrieben. Alle Videos will ich mir nicht antun, aber es gibt schon ein paar Trouvaillen. Es könnte einen interessanten Schweizer Final geben.
Und meine Meinung zum Heilsarmeelied? Ein Ohrwurm, ganz sicher, aber einer der zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinausgeht. Die Marke Heilsarmee könnte aber so an den Zuschauern hängen bleiben, dass sie wohl Chancen haben, zumindest in den Schweizer Final zu kommen und, wer weiss, vielleicht doch bis Malmö. So Gott will, sagen die Bandmitglieder.
Die Bewerbervideos auf der SF-Eurovisionsplattform.
Auf der Heilsarmee-Site ein Interview mit dem Gittaristen.


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Freunde vertreiben?

Auf Newsnet (Tagesanzeiger, BZ, Bund) haben sie gerade SM-Woche. Nicht Sado-Maso, sondern Social Media, wobei sich das manchmal gar nicht so unähnlich ist. Ein ganz witziger Artikel handelt davon, wie man effektiv seine Facebook-Freunde vergrault. Zum Beispiel indem man mit Links um sich wirft, exzessiv zu Spielen einlädt oder unpassende Kommentare gibt.
Klar, die Absicht des Autors ist eigentlich das Gegenteil. Er zeigt den Lesern genau das, was sie vermeiden sollten. Eigentlich liessen sich diese Fehler mit etwas gesundem Menschenverstand genauso vermeiden, aber es gibt immer wieder Beispiele, wo bei den Leuten die Pferde durchgehen - nicht nur bei Facbook.
Ich habe bis jetzt keine der beschriebenen Sünden begangen, schon aus reinem Zeitmangel. Ausserdem habe ich "nur" 47 Facebook-Freunde und bevor jemand interveniert und das Wort "Freunde" in der Luft zerreisst - nein, ich würde nicht mit jeder oder jedem von ihnen meine persönlichen Probleme erörtern, aber mit einigen schon. Ich kenne sie alle. Bin mit ihnen aufgewachsen, habe mit ihnen Schach gespielt oder Bier getrunken, sie auf Reisen kennen gelernt oder an einem Bloggertreffen. Alle habe ich persönlich getroffen bevor wir Facebook-Freunde wurden. Die muss ich nicht vergraulen.
Der besagte Artikel: Wie ich Freunde los werde.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Teure Sache

Auto fahren ist eine teure Sache. So teuer, dass ich schon fast Freudentänze aufführe, wenn ich mal für weniger als hundert Franken tanken kann. Allerdings, man sieht es, der Tank war nicht ganz leer.
Aber auch der eigentlich harmlose Radwechsel kann in Kosten ausarten. Die Pneus sind durch, also müssen neue montiert werden. Dazu ist die vordere Bremse und der Scheibenwischermotor am Ende. Das hat zur Folge, dass schon bald ein Tausender von meine Konto abwandert. Gut, wenn dafür wieder ein Jahr Ruhe ist und der Wagen noch bis 2014 hält, dann will ich auch zufrieden sein. Im genannten Jahr gedenke ich ein neues Auto zu kaufen und dieses sollte solange halten, bis ich mir einen Alterssitz suche, an dem ich nicht mehr auf ein Auto angewiesen bin.

Montag, 1. Oktober 2012

Keine Endzeit

Eigentlich wollte ich am gestrigen letzten Sonntag noch ein bisschen Endzeitstimmung verbreiten, da dies der letzte Tag des melancholieträchtigen Septembers und auch des dritten Quartals war. Aber ich war schlicht nicht in der passenden Laune. Dies nicht weil ich am Abend noch Bier abgefüllt habe - diese klebrige Angelegenheit könnte einem tatsächlich noch die Laune verderben - sondern wegen des Samstags.
Da mein Bruder Geburtstag hatte, waren Familie und Zugewandte unterwegs. Zuerst fast vor meinem Büro, in der Galerie Illusorialand in Ittigen. Der Künstler selbst führte uns durch seine Werke mit optischen Täuschungen, Zeichnungen im Escher-Stil, inversen Skulpturen und durch seine Hologramm-Sammlung. Die inversen Skulpturen sind die, die einem nachschauen, wenn man daran vorbei geht.
Anschliessend fuhren wir nach Lyss zum Abendessen. Es sieht aus und heisst rustikal, das Jägerstübli, ist aber ein mexikanisches Restaurant. Tequila, Tacos, Fajitas - nicht sehr scharf, aber doch scharf genug. Alle waren zufrieden. Ich war natürlich noch zusätzlich zufrieden, weil ich nicht nach Hause fahren musste, sondern beim Bruder übernachten konnte.
Am Sonntag erwarteten mich zu Hause vierzig leere Flaschen, die gewaschen und gefüllt werden wollten. Während sie im Desinfektionsbad waren, machte ich mich noch hinter das im letzten Artikel beschriebene Buch. Anders als angenommen, wurde ich noch am Sonntagabend fertig. Eine spannende Geschichte, aber manchmal mit doch arg unlogischen Wendungen. Klar, eine Geistergeschichte kann nicht völlig logisch sein. Das Ganze erschien mir aber doch etwas übertrieben, so dass ich wohl eine eventuelle Fortsetzung - am Schluss ist noch ein Cliffhanger eingebaut - nicht lesen werde.
Das Bier habe ich schliesslich noch in die Flaschen gefüllt. Es darf noch fünf Wochen reifen.
Die Ausstellung: Illusorialand in Ittigen.
Mexikanisch Essen: Jägerstübli in Lyss.
Endzeit bei Mag20. Ein Artikel dazu von Philippe Wampfler