Montag, 30. November 2009

Husten, Schnee, Buch!

Eigentlich geht es sonst so: Gegen Ende Woche beginne ich zu kränkeln, Samstag kommt der Höhepunkt und am Sonntag erhole ich mich einigermassen, so dass ich am Montag wieder ins Büro gehen kann. Der Beginn war diesmal zwar gleich, aber die Besserung am Sonntag erwies sich als trügerisch. Je später der Abend, desto stärker der Husten und um Mitternacht gesellte sich noch ein kleiner Migräneschub dazu. Gibt es den medizinischen Begriff "Mitternachtsmigräne" ? So ergab sich ein Hin und Her von hinlegen und wieder aufstehen und Tee trinken. Etwas Panadol war auch noch im Spiel, als ich dann doch noch vor Erschöpfung einschlief.
Ich habe auch bei starken Erkältungen selten Fieber und somit bleibt mir auch der Appetit. So meldete sich, nachdem ich im Büro abtelefoniert und noch ein bisschen gedöst hatte, der Magen. Es erweist sich wieder als Glück, dass wir unseren Quartierladen erhalten konnten, denn diese 200m sind auch mit reduzierter Energie zu meistern. Heute allerdings mit kleiner Erschwernis: Schnee! Aber ich habe es geschafft und mit neuem Vorrat an Brot und Kräutertee bin ich wieder stark genug, auch Blogbeiträge zu schreiben.
Der Blick auf das Schneegestöber hat gerade jetzt etwas tröstliches. Die graue Landschaft wird weiss, die Konturen werden sanft, die Geräusche gedämpft. Gerade nach einem solchen Abstimmungswochenende besonders nötig.
Am Samstag habe ich ein Buch fertiggelesen, das auch im Winter spielt. In einem Winter, als es noch richtige Nazis gab und nichts zu essen. Um den Winter 1942 in St. Petersburg. Das Buch heisst: "Die Stadt der Diebe". Der Autor David Benioff erzählt eine Geschichte aus dem Leben seines Grossvaters, wobei man nicht erfährt, was genau tatsächlich geschehen ist und was dazu erfunden wurde. Der Plot: Der 17-jährige Lew, als Plünderer verhaftet, soll mit dem Deserteur Kolja zwölf Eier für den Polizeikommandanten beschaffen um der drohenden Hinrichung zu entgehen. Eine absurde Situation in einer Welt, wo das Ueberleben das einzige Ziel der Menschen ist. Spannend und - vor allem - relativierend gegenüber den Luxusproblemen, die bei uns gerne diskutiert werden.

Freitag, 27. November 2009

Behinderte sind...

Zugegeben, das eine oder andere wurde ja schon über diese Plakatkampagne geschrieben. Vor allem die Methode wurde viel kritisiert. Aber was ist mit dem Inhalt ? Wenn man die Plakate in Ruhe anschauen kann, liest man drei provokative Behauptungen und drei Entgegnungen dazu. Bewirken sie wirklich etwas und wenn ja - was genau?
Behinderte liegen uns nur auf der Tasche - Weil wir ihre Fähigkeiten nicht nutzen.
Fragt sich, wer "wir" sind. Vielleicht die Familie, die ihr behindertes Mitglied nicht genügend achtet. Aber - die anderen Plakate deuten darauf - es geht wohl eher um  die Arbeitswelt. Dann wäre das Plakat an jene gerichtet, die im Fonds des Geschäftswagens sitzen, und kaum aufschauen, wenn sie ein solches Plakat passieren. Ich erinnere mich an die Worte meines ersten Chefs: " Wir (eine Grossbank) haben die soziale Verpflichtung auch Behinderte anzustellen!" Wieviele Unternehmer und Manager diese Verpflichtung heute noch spüren, weiss ich nicht. Jene, die es anzusprechen gilt, erreicht man aber eher an einer entsprechenden Veranstaltung, als mit Plakaten.
Behinderte Arbeiten nie 100% - denn sie kennen nur 120%-igen Einsatz
Das ist genau die Sprache, wie sie gerne von Managern und solchen, die sich dafür halten, aus dem hohlen Kopf Bauch geäussert wird. Dabei habe wir doch alle Prozentrechnen gehabt und sollten wissen, dass es nur x % von einem Ganzen gibt. Man kann 120% von dem leisten, was man letztes Jahr geleistet hat. Oder von dem, was der Kollege leistet. 120% an sich, gibt es nicht. Oder ist gar gemeint, der Behinderte leiste 120% eines nicht behinderten Kollegen. Das müsste allerdings zu denken geben.
Behinderte sind dauernd krank - und trotzdem die ersten im Büro
Diese Bemerkung macht eine Zeitreise mit uns. Damals, als noch alle morgens früh am Fabriktor standen und warteten eingelassen zu werden und punkt halb acht an der Maschine oder am Pult zu stehen, da brannte im Büro des Chefs schon Licht. Und in denen von ein paar Strebern auch. Dass die gleitende Arbeitszeit heute die Regel ist, hat man wohl in den Werbebüros noch nicht gemerkt. Wenn der behinderte Kollege als erster im Büro ist, hat das eher damit zu tun, dass er tatsächlich Frühaufsteher ist, oder dass er von jemandem hergefahren wird, der dann an sein Arbeitsstelle weiterfährt. Oder - und das wäre die schlimmste aller Interpretationen - weil er eben doch weniger leisungsfähig ist, als seine Kollegen und vorarbeitet um mitzuhalten.
Fazit meiner Betrachtung ist die alte Weisheit: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint". So wünsche ich jedem Behinderten, dass er oder sie möglichst wenig gut meinende um sich haben.

Donnerstag, 26. November 2009

Keine Dia-Show - oder doch?

Nachdem ich ja immer wieder das Hohelied auf meine Absteige in Ittigen gesungen habe, galt es gestern, diesen Umstand mal zu nutzen. Via Rouge erfuhr ich, dass in der Dampzentrale eine Veranstaltung namens Pix-Mix stattfand, an der auch Yves auf der Bühne stehen werde. (Er sass dann allerdings.)  Also überwand ich den Drang, im warmen Nest zu bleiben und machte mich um halb acht auf den Weg. Dank dem Zonen-Billett kann man ja nicht nur von Ittigen zum Bahnhof, sondern auch weiter mit dem Tram in die Sulgenau fahren. Bedingung wäre allerdings, dass Billett nicht schon in der Bahnhofshalle wegzuwerfen. So kam ich halt doch noch zum ganzen Spaziergang zur Aare hinunter.
Von der Beschreibung her, dachte ich, es handle sich bei Pix-Mix um eine Improvisationsveranstaltung, wo die Teilnehmer spontan eine willkürliche "Dia-Show" kommentieren. Bei einer Serie schien das dann tatsächlich zuzutreffen. Hier war wohl der angemeldete Fotograf kurzfristig abhanden gekommen. Sonst waren es aber durchaus mehr oder weniger vorbereitete Vorträge. Die Vorgabe: 20 Bilder à 20 Sekunden.
Da gab es alles. Modefotografie mit etwas Werbung (diskret wie bei der Formel1), Meditation, Satire (ich und Carl), Slam-Poetry, Vorstellung einer CD (Dia-Show handelte vom Cover), Reiseberichte. Zu letzterem gehörte auch Yves' Vortrag über seine Reise nach Guatemala. Für mich ein gelungener, unterhaltsamer Abend und ich werde aufmerksam sein, die Pix-Mix-Termine im nächsten Jahr nicht zu verpassen.

Samstag, 21. November 2009

Freudensprünge

...sollte ich jetzt eigentlich machen. Annubis hat hier auf seinem Blog die Sieger seines grossen Wettbewerbes verkündet. Der Gewinner des iPod ist .... genau! Nach der gewünschten Farbe, hat er noch gefragt. Nun, da ich nach Annubis' Nomenklatur (endlich habe ich dieses Wort mal anwenden können) zu den roten Socken gehöre, habe ich einen roten iPod gewünscht. Rot passt besser zu einem iPod als zu Socken.
Am Freitag Abend habe ich gleich mal eine Runde Bier spendiert. Bier aus der Hausbrauerei natürlich. Furggeli nennen wir es. Benannt nach der Grimmifurggi, dem Pass (Wanderweg) über den man das Diemtigtal verlassen könnte, wenn der Feind unten in Oey sitzt. Vorbild ist das Indian Pale Ale. Dieses Braurezept wurde damals für die englischen Kolonien in Indien entwickelt. Das Bier überstand die lange Schifffahrt und erfeute die Kolonisatoren. Auch in unserem Haus übersteht das Furggeli-Bier den Transport von einem Stockwerk ins andere bestens und erfreut die Gäste.

Freitag, 20. November 2009

Twitter, Satire und doch noch Schweinegrippe

Wer twittert, bekommt auch Antwort, manchmal überraschende.
So schrieb ich gestern:
"Wenn ich einen Schweingrippentote zählenden Journalisten totschlage, ist das dann auch ein Schweinegrippentoter?" 
Im Original war noch ein Tippfehler, aber das ist nicht das Thema. Darauf erhielt ich eine Antwort von bisher unbekannter Seite: 
"polenmagazin Hallo, da bin ich, nur zu, ich bin so ein böser Journalist, der seiner Chronistenpflicht nachkommt. Auch wenn er dafür üble Beschimpfungen und sogar Bedrohungen einsteckt wie z.B. in Sachen #Steinbach. Nur zu, wo bleibt die Keule, schlagen Sie mich ruhig tot!"
Jetzt heisst es also tief Luft holen, recherchieren (das was ich ja implizit behaupte, dass es gewisse Journalisten nicht tun) und eine Antwort schreiben. 
Wer hat mir geschrieben? Sie heisst Brigitte Jäger-Dabek und sie betreibt ein Online-Zeitung, eben das Polen-Magazin . Ihr Ziel ist, wie ich es in ihrem Porträt nachlesen kann, den deutsprachigen Lesern das Land Polen näherzubringen. Dadurch verstehe ich jetzt auch den Hashtag "Steinbach". Erika Steinbach ist Vositzende des deutschen Vertriebenenbundes und lehnt die meisten Projekte der deutsch-polnischen Versöhnung ab. Sie ist bei fast allen deutschen Parteien unbeliebt (ausser der CSU). Ablehnung besonders bei der FDP und Aussenminister Westerwelle. Auch Frau Jäger schreibt kritisch über sie und wird offenbar deswegen angefeindet. 
Hier muss ich wohl endlich den Schwenker zu meiner Bemerkung machen. Mein Tweet war eine Satire und in meinen Augen auch als solche erkennbar. So hat Andreas Kläui ein RT gemacht und mit einem frechen "JA" versehen. Ich bin überzeugt, er meint ebensowenig wie ich, dass man jemanden effektiv totschlagen sollte. 
Der Schlüsselbegriff in meinem Tweet ist ja "Schweinegrippentote zählender Journalist". Diese Graphik, zum Beispiel. Die Zahlen sagen nichts aus, ausser dass es eben die Anzahl Toter ist, die vom H1N1-Virus angesteckt waren. Drei solche sind zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz nachgewiesen. Dass als erstes ausgerechnet ein Baby starb, hat vor allem Schlagzeilen, aber wenig neue Informationen gebracht. Gemeinsam ist diesen Meldungen bisher, dass in diesen Artikeln, fast verschämt, erst am Schluss erwähnt wird, dass in allen Fällen noch weitere Faktoren im Spiel waren: Herzinsuffizienz, Diabetes, HIV. Das meine ich: Es wird in erster Linie gezählt, nicht informiert.
Frau Jäger hat bis jetzt einen Artikel über Schweinegrippe geschrieben. Er erscheint mir recht sachlich und ist auch nicht mit einer Horrormeldung aufgemacht. Wenn sie am Schluss des Artikels noch die Anzahl Todesfälle in Polen erwähnt, ist das ja alles andere als der Aufhänger und darum sicher nicht in meinem Sinne kritikabel. 
Zurück zum Twittern. Auch wenn das Netz allgegenwärtig, orts- und zeitlos erscheint; die Menschen sind es nicht. Meine Tweets und Blogartikel sind Schweizer oder sogar Berner Artikel. Und vor allem: Meine. Dies zu wissen ist gerade für den Twitter-Leser wichtig, denn in den 140-Zeichen Aeusserungen fehlen natürlich die erklärenden Links. Der Tweet basiert also z.B. auf dem Wissen, das ich zu diesem Zeitpunkt aus bernerzeitung.ch oder NZZ.ch habe. Das Ganze durch mein persönliches Empfinden ausgedrückt.
Warum hat also Frau Jäger meinen Tweet als Angriff auf sich empfunden? Und wie hat sie ihn überhaupt gefunden? Vielleicht erklärt sie mir das noch in einem Kommentar. Ich würde mich freuen!



Mittwoch, 18. November 2009

Kurzes am Mittwoch

Klimatisches
Wie war das noch im Sommer, wenn es ein paar Tage kühler war? Da gab es sofort viele die lästerten: "Wo ist jetzt die Klimaerwärmung, wo?" Da versuchte man vergeblich zu erklären, dass Wetter und Klima nicht dasselbe ist. Zu behaupten, dass dieser warme November ein Beweis für die Erwärmung sei, ist natürlich genauso falsch. Aber von der Erstgenannten hört man zur Zeit nichts mehr.
Bildhaftes
Heute Abend fand der Avatarday statt. Diese Gelegenheit ein professionelles Porträt machen zu lassen,  musste ich natürlich auch ergreifen. Barbara (@pictura) hat ein Fotostudio aufgebaut und auch noch zwei Kosmetikerinnen aufgeboten. So galt es vor dem Posieren noch pudern und schminken lassen. Meine Bitte, mich zwanzig Jahre jünger zu schminken konnte zwar nicht ganz erfüllt werden. Aber seht selbst auf @tinuwin.
Glücklicherweise bin ich relativ früh gekommen, so kam ich noch vor den Divas dran.
Zum Dritten
Ausserdem bin ich der Meinung, dass ich mich nicht auch noch zur Minarettinitiative, dem Suizid, dem Welthunger, der Schweinegrippe oder dem Zerfall der Kultur zu äussern brauche, ausser vielleicht gerade in diesem Satz.

Samstag, 14. November 2009

Verstopft

Gerne lästere ich ja ein bisschen über all die "grossen" Probleme die auch in den Blogs ausgebreitet werden. Aber natürlich rege auch ich mich ab und zu über Dinge auf, die das Leben zwar nicht ernsthaft schwer, aber ein klein bisschen schwerer machen.
Heute ist es die Manie der Grossverteiler ihr Sortiment immer zu vergrössern. Das ist zwar ganz schön, aber wer unbedingt 15 Sorten Olivenöl anbieten will, muss dafür auch den entsprechenden Platz bereit stellen. Heute war ich in der Coop Strättligen einkaufen. Ich erinnere mich noch ans erste Jahr nach dem Umbau. Wie grosszügig der Laden gestaltet war. Man konnte zwischen den Gestellen mit den Einkaufswagen kreuzen und selbst in Stosszeiten kam kaum Enge auf. Damit ist vorbei. Immer mehr zusätzliche Gestelle wurden aufgestellt. Eines für Tschibo, eines für Jamie Oliver, eines für Betty Bossy. Zusatzregale an den Kopfseiten, Palette in den Durchgängen und dann noch die Saisonware von Halloween nahtlos zur Weihnachtsdekoration. Wegen der Bierharasse habe ich heute einen Einkaufswagen benutzt, musste ihn aber in einer Ecke abstellen und die Waren, mich durch die engen Gänge hindurchschlängelnd, zusammentragen. Ich war froh, aus dem Laden rauszukommen. Nicht dass die Migros viel besser wäre. Aber die Einkaufskörbe mit Rädern sind eine tolle Erfindung, Dank ihnen sind in den Migrosfilialen bedeutend weniger grosse Einkaufswagen unterwegs als bei Coop.
Ich frage mich, wann es zum Kollaps kommt und die Kunden vor lauter Ware gar nicht mehr in den Laden hereinkommen. Aber aller Meckerei zum Trotz habe ich auch heute mehr eingekauft, als ich wollte.

Mittwoch, 11. November 2009

Eingeschriebene Briefe und beschriebenes Bier

Zugegeben, ich bin ja selbst schuld. Habe ich doch die Rechnung im letzten Moment, oder eher einen Tag später, bezahlt. Aber es ist trotzdem mühsam, wenn mir die Versicherung bereits die erste Mahnung per Einschreiben schickt. Nur weil ich entgegen meiner Planung früher nach Hause gekommen bin, reichte es mir noch, den Brief auf der Post zu holen. Und auch das war nur möglich, weil ein Bäcker die Post übernommen hat und bis 18 Uhr offen hat.
Aber solche unangenehmen Sachen werden sofort überstrahlt von positiven Ereignissen. Z. B. den Rückblick auf die Neulandmesse in Thun. Insbesondere natürlich den Besuch bei den Thuner Heimbrauern. Ein Bildchen von einem der Brauer und auch eines von mir, habe ich bereits getwittert. Wie richtige Sommeliers konnten die Hobbybrauer jeden Besucher fragen: Hell oder dunkel, mild oder herb, süss oder sauer, normal oder stark? Und für jeden Geschmack gab es ein Bier.

Auch in unserem Bierverein wird die Frage "Was ist da jetzt genau?" immer wieder gestellt. Darum habe ich auf unserer Wiriebier-Site eine Beschreibung unserer Biersorten erstellt.Was versteckt sich also hinter der Bezeichnung "Allmi"? Hier ist die Anwort.

Sonntag, 8. November 2009

Hitparaden

Ich gebe es zu, ich mag Hitparaden. Aber - ja ein Aber kommt natürlich auch noch - nicht unbedingt die aktuellen Hitparaden, wie sie am Sonntag Nachmittag auf DRS3 läuft. Diese unterliegt mir zu stark den kommerziellen Schwankungen hochgepushter Produkte. Das gilt zwar auch für 1:1 nachgespielten Hitparaden von früher, wie sie am Sonntag um eins auf DRS1 zu hören sind, aber da spielt bereits der Nostalgieeffekt hinein. An Zuhörerhitparaden wagen sich die DRS-Sender hingegen nicht heran. Kann es sein, dass man beim Schweizer Radio das Gefühl hat, dem Zuhörer doch ein bisschen erklären zu müssen, was gut und was schlecht ist? Mir fiel früher auf, dass die Sendezeit für die Hitparade stets sehr knapp bemessen war und ich hatte den Verdacht, dass es darum ging, Titel, die der Musikredaktion nicht passten, aus "Zeitgründen" zu überspringen.
Solche Berührungsängste pflegen die deutschen Radiosender nicht. Gerade hat SWR1 eine grosse Zuhörer Hitparade veranstaltet, die eine ganze Woche dauerte. Viele Titel, die man erwartet hatte, aber auch viele, die auch bei einem Oldiesender nicht unbedingt auf der Playlist stehen. Hier die 1111 Titel.
Auch WDR2, das Programm, das ich Sonntag Morgen dem Herrn mit dem "ee" vorziehe, hat eine Hitparade ausgeschrieben: Die 200 besten Bands. 10 Titel pro Stunde, d.h. es wird garantiert auch von jeder Band ein Stück gespielt. Das 9-minütige "November Rain" zum Beispiel. Aber auch wenn die Moderatoren hörbar die Nase rümpfen, wie bei den "Monrose", wird das Prinzip eingehalten. Hier die WDR200.
Natürlich hat die Zuschauerbeteiligung auch ihre Tücken. Bestes Beispiel dafür sind die "Schweizer Hits" am Sonntag Abend. Aber die Sendung zeigt auch, wie es herauskommt, wenn eine Redaktion die Auswahl trifft. Und, man kann nur mitmachen, wenn man genau um 21 Uhr am Sonntag Abend zuschaut. Die oben genannten Radiosender haben ihre Hitparaden wochenlang propagiert und alle Mitmachkanäle geöffnet.
Das Schlimmste zum Schluss: Ich, obwohl Fan solcher Hitparaden, habe mich an keiner beteiligt. Gesiegt habe übrigens bei SWR1 "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin und bei WDR2 siegten Depeche Mode. Gespielt wurde das Stück "Wrong".

Mittwoch, 4. November 2009

Ittigen By Night

Das ist also der erste Abend in meiner neuen Ittiger Bleibe. Eigentlich der zweite, aber den Montag habe ich am Bloggertreffen verbracht. Es begann schon mit einer kleinen Anstrengung, denn ich musste kurz vor sechs eine Sitzung verlassen. Ich kann ja jetzt ein bisschen über die Kollegen Familienväter lästern, die ruhig etwas später nach Hause kommen können. Denn Mami hat ja schon eingekauft und wartet geduldig darauf, dass sie Papi das Abendessen bereiten kann. Aber so gut kenne ich deren Verhältnisse nicht. Jedenfalls wollte ich mir noch vor halb sieben etwas essbares beschaffen, um nicht noch in die Stadt fahren zu müssen. Noch lieber hätte ich schon vor sieben gegessen, aber es hat nicht ganz gereicht. Nach dem Essen wollte ich mich hinter den Blog machen, aber siehe da: Kein Anschluss.
So beschloss ich, einen kleinen Verdauungsspaziergang zu machen - siehe Titel. Erst hinauf zur Autobahnbrücke, am Büro vorbei, dann auf der Anhöhe immer Richtung Bantiger, dessen Signallampen ja weithin sichtbar sind. So kreuz und quer wandernd, kann man bestens vor sich hin sinnieren. Zum Beispiel, einmal mehr, über den Sinn des Bloggens. Da hat ja Don Alphonso wieder einen bissigen Artikel über banale Bloggereien geschrieben. Ich gebe ihm voll recht. Bloggen und Twittern sind banal. Das schreibe ich wohl auch schon zum dritten Mal - denn banal ist ja, was jeder weiss. Auch das Leben besteht nur zum Geringsten aus dramatischen Geschehnissen und Heldentaten. Zum Glück!
Aber gebloggt wird nicht nur, wer was wann eingekauft hat. So hat Chm kräftig für das Mikrokreditsystem Kiva geworben und eine Swisstweets Spendergruppe gegründet. Endlich habe ich mich auch entschlossen, ein paar 25$-Pakete zu "investieren", d.h. auszuleihen. Es ist eine ganz persönliche Form der Entwicklungshilfe. Da ich Freunde in Peru habe, ist dieses Land auch mein Schwerpunkt.
So in Gedanken versunken, erreichte ich Bolligen-City, also Post, Kirche und Coop. Von dort ging ich hinunter zum Bahnhof, wo man eine neue Buswendestelle gebaut hat und neue Stege über die Worble, darunter eine Durchhängebrücke. Von dort marschierte ich der nun sehr ruhigen Hauptstrasse entlang zurück. Im Kühlschrank wartete ein Bier auf mich und - Ueberraschung - die Internetleitung war wieder aktiv.

Sonntag, 1. November 2009

Samstag Nachmittag - Samstag Abend

Nachmittag: Näher zu Bern
Jetzt habe ich sie also übernommen, die kleine Wohnung, die sozusagen als mein Wintersitz dient. Da sie, wie schon erzählt, nur 300 m von meiner Arbeitsstelle liegt, ist sie natürlich in erster Linie als Uebernachtungsort während der Arbeitswoche praktisch. Aber sie bedeutet eben auch, wieder ein Standbein in Bern zu haben. Zwar gibt es schönere Orte am Stadtrand von Bern, auch in Ittigen und doch kam ein seltsames Kribbeln in mir auf. Ein Kribbeln das sagte: So, jetzt bist du wieder da! Es ist eben doch die Stadt, in der ich leben will.

Abend: Liet Ynternasjonaal 2009
Jetzt habe ich es doch noch verpasst! Dabei habe ich am Samstagabend wieder mal überhaupt kein Fernsehprogramm gefunden, das mich interessiert hätte. Ich habe es nur zufällig erfahren, aber wieder vergessen. In den TV-Portalen, in denen ich das Programm nachschaue, ist natürlich das Programm des Friesischen Fernsehens nicht drin. Es handelt sich quasi um den Gegenentwurf zum Eurovision Song Contest, an dem fast nur noch englisch gesungen wird - der Liedwettbewerb der Minderheitensprachen. So bleibt mir nur noch das Video der friesischen Lokalnachrichten mit ein paar Ausschnitten. Uebrigens: Friesisch, Sami oder Sardisch singen, bedeutet nicht etwa Folklore. Schau selbst!