Donnerstag, 28. Februar 2013

Die verflixte Wahl

Nein, nicht jene in Italien.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Show "Die verflixte Sieben" mit Rudi Carell. Es ging darum, dass der Kandidat sukzessive sieben Symbole für Preise erhielt und immer wieder welche weggeben musste. Wenn er dann ein solches Symbol weggab, öffnete sich ein Vorhang und der Moderator sprach: "Das wäre ihr Preis gewesen". Jede Ausgabe stand unter dem Motto eines Landes und die Preise hatten damit zu tun. Sechs der Preise waren wertvoll - meist war auch ein Auto dabei - einer war eine Niete. Ich erinnere mich noch an die Show zum Thema Italien (um doch noch darauf zu kommen), wo es u.a. einen Fiat zu gewinnen gab und, als Niete, 77 kg Spaghetti. Immerhin liess sich mit dieser Niete etwas anfangen, was nicht immer der Fall war.
Vor knapp 13 Jahren habe ich meinen Job bei der Swisscom "weggegeben". Im Blick auf heute hätte der Showmaster sagen können. "Hier wäre bald ihr Büro":
Bald, denn das zukünftige IT-Zentrum der Swisscom ist noch nicht fertig. Jetzt bin ich halt schon vor meinen ehemaligen Kollegen in Ittigen und schaue die Autobahn von unten an. Nächstes Jahr kann ich ihnen zuwinken.
Die Mitteilung der Swisscom zum neuen Gebäude.

Dienstag, 26. Februar 2013

Vergammelte Speisen

Wieder mal ein Video. Die Prinzen habe schon vor Jahren ihren Kommentar zum Dauerbrenner in den Medien abgegeben: Vergammelte Speisen zu überhöhten Preisen sind zurückzuweisen!

Wobei der überhöhte Preis heute weniger in dem besteht, das der Konsument bezahlt, als im "Preis" der Herstellung. Bei jedem dieser Skandale geht sofort ein fröhliches Verantwortung hin und her schieben los. Die Produzenten sagen, der Konsument "wolle es" so, diese wiederum, fühlen sich betrogen, weil sie "nichts gewusst" haben. 
Dazu ein Spruch, den ein FB-Freund aus Peru kürzlich gepostet hat: "Ein Volk, das korrupte Politiker wählt, ist nicht Opfer, sondern Komplize!". Das gilt nicht nur für Lateinamerika und nicht nur für die Politik.


Montag, 25. Februar 2013

Von 0 auf 100 und langsam wieder zurück

Gestern Nachmittag habe ich von einem Klubkollegen ein Mail erhalten, welches einen persönlichen Angriff auf mich enthielt, weil er mit einem Entscheid von mir nicht einverstanden war, mit über 20 weitere Kollegen in Verteiler. Sofort rumorte es in mir und ich formulierte schon schärfste Entgegnungen.
Dann konnte ich mich doch noch beruhigen und ich schrieb nicht ein Mail, sondern einen Tweet: "Vielleicht ist es besser, ein Mail, das einen ärgert, 24 Stunden unbeantwortet zu lassen...".
Zwei Sternchen erhielt ich dafür (Das ist das "gefällt mir" auf Twitter). Zweimal Zustimmung also. Und schon bald erfuhr ich, dass ich richtig gehandelt (resp. nicht gehandelt) hatte. Mehrere Klubkollegen widersprachen dem Angreifer und heute Morgen kam auch eine Entschuldigung von ihm an. So konnte ich heute Abend in aller Ruhe noch einmal meinen Standpunkt erläutern und den Blick wieder auf den Zweck unsers Klubs richten.
Der Sturm im Wasserglas ist überstanden!

Sonntag, 24. Februar 2013

Sonntag am Herd

Gleich in zwei Pfannen musste ich heute Mittag rühren.
Zum einen in einer grossen Pfanne, wo ich die bereits vorgestellte Thurgauer Knoblauchsuppe kochte. Je ein Liter Wasser und Milch aufkochen und dann - kurz wegschauen - und schon überkocht es. Danach ganz cool die Pfanne vom Herd nehmen, aufputzen und weitermachen. In die nun besser überwachte Pfanne die Mischung einrühren und eine halbe Stunde blubbern lassen. Endlich serviert, sieht es dann so aus:
Es sieht aus und schmeckt wie eine gewöhnliche Gemüsesuppe. Der Knoblauchgeschmack ist eher dezent. Ich habe nachher noch die Katze angehaucht, aber sie ist nicht in Ohnmacht gefallen.
Während die Suppe kochte, bereitete ich auch noch etwas Milchreis zu. Aus gemahlenem Reis, denn es sollte die Grundmasse für meine Kuchenfüllung werden. Also noch Butter, Zucker, Weinbeeren und Eier zufügen. Das Resultat ist mein erster Osterfladen seit einigen Jahren.
Beide Sachen sind recht nahrhaft. Ich werde also die nächsten Tage nicht verhungern.

Samstag, 23. Februar 2013

So cremig

Vor langer Zeit als das Bieler Lokalradio noch jung war (und ich auch), wurde auf diesem Sender ein Mann interviewt, der Musik für Radiospots komponierte. Ein paar Beispiele wurden vorgespielt, darunter eines für einen Weichkäse. Man hörte eine laszive Frauenstimme "toujours crémeux" vor sich hin hauchen. Der Interviewer konnte nicht anders, als zu kommentieren "cremiger geht's wirklich nicht mehr".
Am Freitag Abend war unser Bierstamm in Faulensee. Im alten Schulhaus hat Gerry seine Brauerei und am letzten Freitag jedes Monats ist sein "Restaurant" offen.
Etwas besonderes könne er uns empfehlen, sagte er, sein "Biére de Garde", ein Belgisches Ale. Wie es sich für Belgisches Bier gehört, servierte er es in Tulpen, nicht in Stangen. Es schmeckt sehr gut und es ist nicht gewürzt, obwohl man es glauben könnte. Der Geschmack kommt alleine von der speziellen Ardennen-Hefe.
Es schmeckt aber nicht nur, es fliesst auch geschmeidig über die Zunge ... cremig eben! Und hiermit wäre der Zusammenhang zur oberen Geschichte hergestellt. Kein Käse!
Die Homepage von FaulenseeBier.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Suppe aus dem Osten

Heute nach Feierabend - für mich Beginn des Wochenendes - bin ich noch etwas in Bern herumspaziert. Ziel war der Lebensmittel-Loeb. In einem Feinkostgeschäft herumstöbern, ist einfach etwas tolles.
Da gibt gibt es immer viele Marken und Produkte, die man bei den Grossverteilern nicht findet. Teurer zwar, aber man sagt ja immer, man solle sich auch mal war gönnen.
Zugegriffen habe ich bei den Joghurts, beim Brot, beim Bier und dann...
... fand ich im Suppenregal eine Serie spezieller Fertigsuppen. Nicht Knorr oder Maggi, sondern eine Art Edelversion. Und bei dieser Suppe hier wurde ich schwach, denn "Thurgovie oblige" oder so. Wobei mir mein Heimatscheinkanton gar nicht als Knoblauchanbaugebiet bekannt ist. Aber Mostsuppe wäre wohl zu naheliegend. So werde ich mir am Sonntag meinen Atem efrischen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Röueli dra!

Es gibt ein Lied von Stiller Has, wo einem Arbeiter u.a. gesagt wird, er solle "Röueli dra" tun. Auch an den Blog gehört meiner Meinung nach ein "Röueli". Die Blogroll nämlich.
Klar, das Herz des Blogs sind natürlich die eigenen Artikel. Aber wenn einen mal das bloggen gepackt hat, will man nicht nur schreiben, sondern auch viel lesen und neue Blogs entdecken. Darum freut man sich, wenn man auf anderen Blogs eine grosse Blogroll findet. Die kann man durchchecken und neue interessante Blogs in seinen Reader aufnehmen. Auf diesen Blogs untersucht man wiederum die Blogroll und so geht das weiter. Leider sind diese Blogrolls oft etwas dürftig.
Um ein gutes Beispiel zu sein, habe ich meine Blogroll noch einmal vergrössert - auf genau 60 Blogs mit allerlei Themen: Politik, Wissenschaft, Comics und viel Leben. Auch wählte ich die Darstellung, die den Titel und das Datum des letzten Artikels zeigt, so dass ersichtlich ist, ob auf diesem Blog etwas läuft. Ich hoffe, dass meine Leser den einen oder anderen interessanten Blog finden.
Hier das Video zum erwähnten Stück: Znüni nä.

Sonntag, 17. Februar 2013

Der Frühstückskuchen

Oder Ontbijtkoek auf Niederländisch. Bei uns, wie ich schon geschrieben habe, eine teure Spezialität. Darum habe ich beschlossen, mir einen selbst zu backen. Es gibt diverse Rezepte - die meisten mit Honig, was ich nicht so schätze. Darum habe ich eines mit Rohzucker ausgesucht:
225 g Mehl, 1/2 TL Salz, 2 TL Backpulver, 200 g Rohzucker, 1 TL Zimt, 1/2 TL Muskatnuss, 1/4 TL Nelkenpulver, 100 g weiche Butter, 2.5 dl Buttermilch. Aus einem anderen Rezept habe ich noch 1/4 TL Korianderpulver dazugefügt. Mit der nötigen Übung kann man auch andere Gewürze, Weinbeeren, Apfelstücke etc beifügen.
Das Ganze gibt einen geschmeidigen Teig, der die Cake-Form kaum halbhoch füllt. Einmal im Ofen bei 180 Grad ändert sich das aber schon nach zehn Minuten. Nach gut 50 Minuten Backzeit macht man den Holznadeltest. Bleibt sie feucht, mindestens zehn Minuten weiter backen.
So sollte das Ding am Schluss nicht aussehen:
So brüchig nämlich. Jetzt fragt sich: Mehr Backzeit? Mehr Mehl? Vielleicht sogar weniger Backpulver, denn brüchig ist der Kuchen wohl auch, weil er nach dem erkalten zusammengesunken ist. Nun denn, wenn ich jetzt jeden Sonntag einen backe, wird der dritte oder vierte sicher perfekt.

Samstag, 16. Februar 2013

The Stairway to Heaven

Ich habe sie gefunden! Endlich:
Etwas nüchterner betrachtet, handelt es sich um die Klapptreppe, die im Gebäude, in dem ich arbeite, aufs Dach und zum Liftmotor führt, so dass dieser gewartet werden kann. Letzteres ist für manche das Wichtigste, denn für sie ist Treppensteigen die Hölle.
Ein bisschen Himmel und Hölle gibt es für mich dieses Wochenende. Das Schachturnier unseres Klubs vorbereiten, Steuererklärung ausfüllen und auch den Abstimmungszettel. Abstimmen kann man ja, was man will. Der Untergang der Schweiz ist so gut wie sicher, will man der Propaganda glauben.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Danke für das Leben

Ein Satz, den man sicher immer wieder sagen kann. Wenn es einem gut geht sowieso. Aber auch wenn es schlecht geht, ist es doch meistens noch lebenswert, dieses Leben, und man darf sich immer noch dafür bedanken.
Wenn man aber Sibylle Bergs Roman mit diesem Titel zu Hand nimmt, darf man nicht eine Geschichte erwarten, die mit allerlei auf und ab doch noch optimistisch endet. Sie ist durch und durch pessimistisch. Sie handelt von einer traurigen Kindheit in der DDR, einem ziemlich traurigen Weiterleben in Westdeutschland nach der Wende und einem traurigen Ende in Paris ... in einer düsteren Zukunft.
Was dieses Buch von anderen pessimistischen Büchern unterscheidet, die ich schon gelesen habe, ist, dass ich keinen Moment daran gedacht habe, es weg zu legen. Die Geschichte zieht sich einfach durch und obwohl sich weder für die Hauptperson, noch für die anderen, ein Happy End abzeichnet, musste ich einfach weiterlesen.
Ein Stück weit war ich natürlich auch neugierig darauf, wie sich Sibylle Berg das Jahr 2030 vorstellt. Ein heruntergekommenes Westeuropa nämlich, mit Paris als Touristenattraktion für Inder und Chinesen. Vielleicht gehe ich dann auch.
Beschreibungen des Buches gibt es genug. Auch in der NZZ.

Mittwoch, 13. Februar 2013

AHV

Vor ein paar Monaten habe ich wegen eines Werbeplakates darüber sinniert, wieviel Geld schon durch meine Hände geflossen ist. Im übertragenen Sinne natürlich, denn das meiste fliesst ja elektronisch. Jetzt habe ich meine AHV-Abrechnung vor mir und staune. Es sind doch über zwei Millionen. Es begann mit ein paar hundert Franken in den ersten Studentenjahren, wuchs dann dank anspruchvolleren Ferienjobs und schliesslich mit meiner Informatikerkarriere. Wobei - gross Karriere machen wollte ich ja nicht und reduzierte wann immer möglich auf ein 80%-Pensum. Dann kam der Absturz mit fast zwei Jahren ohne feste Stelle und schliesslich meine Anstellung bei der NSB. Alles schön im Kontoauszug nachverfolgbar.
Noch vier Jahre, dann will ich mich zur Ruhe setzen - sofern man es "Ruhe" nennen können wird - und bis 65 von der Pension leben. Dann, wenn ich mich an dieses bescheidene Leben gewöhnt habe, wird sich das Füllhorn der AHV über mir entleeren und ein Leben in Saus und Braus beginnt.
So plane ich es jedenfalls - wir werden sehen.

Dienstag, 12. Februar 2013

Blackbox

Der technische Begriff "Blackbox" meint eine Komponente, deren Inhalt und Funktionsweise man nicht kennt. Auch in meiner Firma gibt es neuerdings eine Blackbox.
Und bei dieser Blackbox soll man durchaus wissen, was drin ist. Der Empfänger - und hier sind für einmal die Frauen nicht mitgemeint - erhält ein Sortiment von Kosmetikartikeln.
Weil man als Angestellter die Produkte seiner Firma möglichst kennen sollte, habe ich mir auch eine bestellt. Shampoo, Duschgel, Deo, Sonnenschutz und ein Rasierer. Leider kein Rasierschaum. Das Highlight ist aber dieses Produkt von Victorinox. Kein Taschenmesser, nein, ein Eau de Toilette in einer Halterung, die man an der Gürtelschlaufe befestigen kann. Schade fahre ich nicht mehr Zug, denn so ausgerüstet könnte ich jetzt bei schlecht riechenden Fahrgästen den Colt, pardon, den Zerstäuber zücken und sie einsprühen.
Das ist die BlackboxMen.

Montag, 11. Februar 2013

Von Kravatten und Doktoren

Dass meine Katze ihr eigener Chef ist, steht ausser Zweifel. Darum geht es im neuesten Beobachter auch nur um Selbständigkeit im Berufsleben.
Wobei es mir gar nicht um den Inhalt des Artikels geht, sondern nur um das Titelbild. Der Chef trägt Kravatte! Hier wird ein Cliché bedient, das auch heute noch gilt. Und natürlich auch früher, wie eine Anekdote aus einer Firma, in der ich gearbeitet habe, zeigt:
Ein Operator erschien dort konsequent in Anzug und Kravatte. Wenn ein Aussenstehender etwas im Operating wollte, dann wandte er sich stets an ihn, weil man ihn für den Chef hielt. Der wirkliche Chef trug lieber Strickpullover. Ich habe diesen Mann nicht gekannt, denn er verliess die Firma, bevor ich dort anfing. Vielleicht ist er jetzt wirklich Chef und trägt Micky-Maus-T-Shirts.
Und wie kriege ich jetzt die Kurve zu den Doktor-Titeln? Vielleicht so: Wie in Süddeutschland an Weiberfasnacht den Männern die Kravatte abgeschnitten wird, so werden diversen deutschen Politikern die Doktor-Titel abgeschnitten, resp. aberkannt. In der Schweiz, zumindest in der Deutschschweiz, ticken wir zwar häufig gleich, wie die Deutschen. Dass aber auch bei uns fleissig in Dissertationen geschnüffelt wird, denke ich, ist unwahrscheinlich. Titel werden bei uns ausserhalb des Fachbereiches kaum beachtet, erst recht nicht in der Politik.

Sonntag, 10. Februar 2013

Kulinarische Quader

Vor ein paar Tagen habe ich über Menschen gesprochen, die Angst vor gewissen Hexaedern haben. Was mich betrifft, bin ich, zumindest im kulinarischen Bereich, sogar hexaedrophil.
Am Samstag erlag ich der Versuchung, in einem Spezialitätenladen ein holländisches, pardon, belgisches Honigbrot zu erwerben. Was man hier als Spezialität in einer einzigen überteuerten Form erhält, füllt in den Niederlanden als Ontbijtkoek in einem Dutzend Sorten ein ganzes Regal und kostet einen Bruchteil - aber eben...
Nur mit viel Goodwill als Hexaeder zu erkennen ist der Fleischkäse, den ich mir am Abend gebacken habe. Aber die Backform aus Karton gibt dem Brät allzu leicht nach. Anders als die Cake-Form in der ich mein Wochencake gebacken habe. Es handelt sich um ein Gleichschwer-Cake, das ich mit Zimt und Apfelstücken verfeinert habe.

Samstag, 9. Februar 2013

Wohlwollend

Angenommen, der Personalchef einer Grossmetzgerei läse im Arbeitszeugnis eines Bewerbers "... er war ehrlich bis auf die Knochen." Er würde wohl erst über diesen Metzger lachen, der wohl noch nie etwas von standardisierten Zeugnissen gehört hat und annehmen, dass es sich beim Bewerber um einen sehr vertrauenswürdigen Menschen handelt. Dies wäre die wohlwollende Interpretation. Es gibt aber auch eine schlecht wollende: Könnte "bis auf die Knochen" bedeuten, dass der Bewerber Knochen klaute? Dies würde eher gegen eine Einstellung sprechen.
Vieles, was jemand sagt, schreibt oder tut lässt sich so oder so verstehen. Eigentlich, so müsste man denken, sollte man jedem Menschen zuerst eine positive Interpretation zugestehen, bis er das Gegenteil beweist. Man gäbe ihn einen Vertrauensvorschuss. Ein solcher ist nötig, wenn man mit jemandem Kontakt aufnimmt, denn sonst ist die Kommunikation von Anfang an schwierig.
In meinen Augen läuft es in den so genannten sozialen Medien gerade in die Gegenrichtung. Ob Interview, Tweet oder Facebook-Eintrag, alles wird misstrauisch untersucht. Sobald sich etwas negativ interpretieren lässt - am liebsten sexistisch oder rassistisch - geht ein Shitstorm los. Es fehlt die wohlwollende Betrachtung, die den Betroffenen die Gelegenheit gäbe, ihre Aussage zu präzisieren und Missverständnisse auszuräumen. Ich befürchte, dass, wenn jede verunglückte Bemerkung einen solchen Lärm verursacht, die echten Skandale darin untergehen.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Erythrohexaedrophobie

Die Angst vor roten Hexaedern, also Würfeln und ähnlichem, ist eine noch kaum untersuchte psychische Störung. Das liegt sicher daran, dass sie sich auf einen kleinen Personenkreis und nur auf die Region Bern beschränkt. Es muss sie aber geben, denn ich habe in letzter Zeit einige Artikel über einen roten Würfel gelesen, die jenen ähneln, die Arachnophobiker über Spinnen schreiben.
Das Objekt des Schreckens ist zwar eher ein Quader als ein Würfel, aber ein grosses. Eine Halle, um genau zu sein, das "Ewigi Liebi"-Theater im Wylerfeld. Hässlich sei diese Halle und ein Schandfleck für die Stadt, habe ich gelesen. Dabei habe ich ich mich gefragt, was an diesem roten Truckli denn so viel schlimmer sein könnte, als an all den anderen braunen, weissen, blauen und manchmal ebenso roten, die an den Ausfallstrassen Berns und anderer Städte stehen.
Die Bloggerin Caramell verriet es in einem Nebensatz: Sie mag nicht, was darin gezeigt wird, nämlich das Musical "Ewigi Liebe", das dem Gebäude den Namen gab und die anderen Musicals vermutlich auch nicht. Muss sie auch nicht - muss niemand. Was mich aber an diesem Artikel stört (und an dem eines anderen Autoren, den ich leider nicht mehr finden konnte) ist, die Arroganz, zu bestimmen, was Kultur ist. Die Verachtung gegenüber den Besuchern dieser Musicals, die soweit geht, ihnen diese Unterhaltung zu missgönnen und im Wunsch gipfelt, jemand möge das Theater sprengen. Ohne die Leute zwar, so humanitär ist man gerade noch, aber weg muss es.

Der Artikel von Caramell.
Freude herrscht bei den Erythrohexaedrophobikern: Der rote Koloss verschwindet (Bund)

Mittwoch, 6. Februar 2013

Abgefahren

...heisst das Buch und hingefahren bin ich am Montag Abend. Bezeichnenderweise ist Restaurant "Wartsaal", was bestens zum Thema Zug fahren passt.

Katja Walder, das Alter Ego von Franziska von Grünigen, las aus ihren Pendler-Kolumnen vor. Dazu erzählte sie auch, wie es dazu kam, dass sie Kolumnistin beim Blick am Abend wurde und von Reaktionen auf ihre Texte. Daneben verkaufte sie auch von ihren Büchern und so habe jetzt auch ich eines mitsamt Widmung. Nebst den Texten, enthält das Buch auch Bilder von Markus Maurer aus seiner Serie "Vis-à-vis", Brustbilder von Mitpendlern in schwarz-weiss.
Er war auch der Initiant dieses Anlasses, denn dieser erste Montag im Monat ist traditionellerweise das Berner Blogger- und Twitterer-Treffen. So hatten ich und viele andere gleich doppelt Grund im "Wartsaal" aufzukreuzen. Entsprechen voll war der Laden - und das auf dem Bild ist nur der Halbe.

Das sind der Wartsaal, Katja Walder und vis-à-vis.


Sonntag, 3. Februar 2013

Steighilfe

Seit gestern haben wir ein Geländer an der Treppe unseres Hauses. Ja, wir werden alle älter. Aber nicht nur das. Im Winter, wenn festgetretener Schnee auf den Stufen gefriert, ist die Treppe nicht ganz ungefährlich. Da ist es besser, wenn man sich als Heimkehrer festhalten kann.
Ich bin etwas weniger gefährdet, weil ich mit "Schneeketten" unterwegs bin. Das sind Metallringe, die mit einem Gummiband an der Schuhsohle befestigt sind. Die brauche ich besonders dort, wo der Weg zur Einstellhalle steil ist. Ist diese Passage gefroren, komme ich nur noch auf allen Vieren hinauf und das wäre wirklich nichts, was ich frühmorgens machen möchte.
Richtige Schneeketten brauchten etliche Autofahrer am Samstag, um die Talstrasse hinaufzukommen. An mehreren Stellen am Strassenrand waren sie am montieren. Ketten montieren ist eine mühsame Sache, ich musste es auch eine Saison lang machen. Dann besorgte ich mir schnellstens wieder ein Auto mit Allradantrieb.
Den Weg zum Auto habe ich schon hier beschrieben.

Freitag, 1. Februar 2013

Geographie-Rätsel

Unter Geographie verstehen leider immer noch viele die sogenannte Pösteler-Geographie. Also Ortschaften lernen und von oben nach unten - pardon, von Norden nach Süden aufreihen. Das gehört natürlich auch dazu, aber noch viel mehr. Warum ist eine Ortschaft genau hier? Warum ist sie so gross geworden oder so klein geblieben? Wie ist dieser Fluss, dieses Tal entstanden? Was ist alt oder neu, natürlich oder künstlich? Wie ist der Boden beschaffen und was wächst hier?
Dasselbe gilt für Geographie-Rätsel. Man kann fragen: Wie heisst die Hauptstadt des Jura? oder: An welchem Fluss liegt Baden? Aber man kann den Rätsler auch anders herausfordern. Mit einem Flugbild, einer Karte ohne Beschriftung oder einer Geschichte. So findet man erst durch kombinieren und recherchieren die richtige Antwort.
Solche Rätsel gibt es auf dem Geoblog. Der Blog ist eine Intitiative von Christian Michel, der schon vor ein paar Jahren Geo-Rätsel publiziert, diese aber wieder eingestellt hat. Jetzt hat er einen neuen Anlauf genommen und dank einiger Helfer sieht es für den Geoblog gut aus. So gut, dass er zwei Rätsel pro Woche versprechen kann.
Ich habe auch schon ein paar Mal eine Lösung eingegeben und nehme mir vor fleissiger mitzumachen. Auch den Mut zu haben, mal falsch zu liegen - es gibt kein "Schäm-di-Eggeli". Teilnehmen auch, um Christian und seine Mitmacher zu motiveren.

Darum, liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs, wer diesen Berg kenn, sollte unbedingt mitmachen beim Geoblog. Und wer nicht, erst recht!