Freitag, 22. August 2008

Dünkirchen - Ostende - Leuven - Lüttich


Ich konnte es nicht sein lassen. Ich hielt fast alle 10 km um wieder aufs Meer hinaus zu schauen. In Braye-Dune, dem letzten französischen Ort. Dann ein De Panne, dem ersten Ort in Belgien und bereits recht grossen Nordseebad. Dort ist auch die eine Endstation des Küstentrams, das im 10-Minuten-Takt (!) bis nach Knokke fährt. Diesem Tram bin ich, mit mehreren Zwischenhalten, bis nach Ostende gefolgt. Dort war es dann Zeit, mich von der Nordsee zu verabschieden. Mein Tagesziel war Lüttich. Ich hatte diese Stadt bereits bei einer früheren Belgienreise besuchen wollen, mich dann wegen Zeitmangels anders entschieden. Einen letzten Zwischenhalt wollte ich jedoch in Leuven einlegen. Ich war auch schon einmal mit Freunden dort und wollte das weisse Rathaus und - wenn schon, denn schon - die Gasthausbrauerei Domus wiedersehen. Beides war noch am Platz und ein einziges Bier liegt beim autofahren zum Glück drin. Sie geben allen Bieren Namen, in denen 'domus' vorkommt. Ich trank ein Condomus (= 'mit dem Haus'!).
Wer in Flandern den Weg nach Lüttich sucht, dem nützt es nicht, zu wissen, dass Lüttich auf französisch Liège heisst. Die Wegweiser sind stur nur flämisch und der Weg führt nach Luik. In diesem LiLüLuik bezog ich wieder einmal ein Etap-Hotel an der Autobahn. Eine freundliche Rezeptionistin verlangte meinen Ausweis. Das war in Frankreich nie der Fall. Ja, sagte sie, die Franzosen seien da sehr nachlässig. Hier in Belgien nehme man das genauer. Schweizer Gäste habe sie hier sehr selten, sagte sie weiter und ich konnte ihr auch bestätigen, dass man in der Schweiz normales Französisch spricht, also septante sagt und nicht soixante-dix, wie die komischen Franzosen.
Es wurde schon dunkel und war regnerisch. So fuhr ich nur kurz ins Stadtzentrum. Streng genommen war ich auch dieses Mal kaum in Lüttich.

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