Donnerstag, 21. August 2008

Rouen - Dieppe - Dünkirchen



Als ich Rouen im Morgenverkehr verlasse, bin ich noch nicht entschlossen, ob ich noch weiter die Seine hinauf, oder wieder Richtung Küste fahren soll. So liess ich mich im Verkehr treiben, bis ich feststellte, dass ich nach Norden fuhr. Also, wieder zu Küste, nach Dieppe. Der Strand von Dieppe war noch fast leer, nur an einer Pier standen bereits die Angler dicht nebeneinander. Nicht besonders erfolgreich, schien mir. Auch da muss man Geduld haben. Um Dieppe herum ist felsiges Gelände und auch am Strand kommt zuerst ein Streifen Kies, erst dann der Sand. Hier versuchten bereits 1942 kanadische Truppen eine (misslungene) Invasion. Ein Denkmal erinnert daran. Es besteht aus einer Säule mit einem Loch in Form eines Ahornblattes. Auch auf dem Boden liegt ein Ahornblatt - eines aus Metall. Immer am Jahrestag der Invasion scheint die Sonne am Mittag durch das Loch auf das Blatt am Boden. Ich war zwei Tage zu spät.
Weiter fuhr ich nordwärts. Ueber die Somme. Mittagspause machte ich wieder an einem Nordseebad namens Berck. Es war wieder Ebbe und der Strand breit und fast menschenleer. Punkt des Interesses, auf für andere Touristen, die Ruine eines Gebäudes und einige Bunker. Was dort war, konnte ich bisher nicht herausfinden.
Richtung Calais erregte ein Wegweiser nach Cap Gris-Nez meine Aufmerksamkeit. Man fährt durch eine sanfte Hügellandschaft und hat gar nicht das Gefühl an der Küste zu sein. Dann, ein (fast voller) Parkplatz. Ein Fussweg führt zu einem Leuchtturm und einer Funkanlage. Hier wird der Schiffsverkehrauf dem Aermelkanal von Le Havre bis zur belgischen Grenze überwacht. Ich konnte auf einen Blick acht Schiffe zählen.
Gerne hätte ich als nächstes noch etwas über den Kanaltunnel erfahren. Aber als ich mich bei Calais dem Eingang näherte, wollte ich nicht das Risiko eingehen in England zu landen und bog ab. So etwas wie ein Besucherzentrum fand ich nicht. Also noch einmal nordwärts, nach Dünkirchen.
Ich fuhr mitten in die Stadt und traf dort den Piraten Jean Bart, resp. sein Denkmal. Er brachte es Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Befehlshaber der französichen Flotte und starb - für Piraten sicher ungewöhnlich - eines natürlichen Todes. Das ist schon das interessanteste an dieser Stadt mit immerhin 70'000 Einwohnern. Die Bar des Hotels, wo ich war, schloss um acht. Und am ca. 3 km entfernten Strand war nicht halb soviel Betrieb, wie am Mühleplatz in Thun um dieselbe Zeit.

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