Samstag, 23. August 2008

Lüttich - Luxemburg - Strassburg


Wenn ich schon an der Maas war und so nah an der niederländischen Grenze, kitzelte es mich natürlich, noch einen Abstecher nach Maastricht zu machen. Bei meinem Spaziergang zweimal über die Maas und durch die Altstadt konnte ich wieder einmal einer Stadt beim Aufwachen zuschauen. Auf dem Rathausplatz wurde eine Bühne aufgestellt, für ein Konzert. Leider erst am Sonntagabend, sonst hätte ich es mir noch überlegt. Ebenfalls auf diesem Platz die Statue eines Herrn mit brennender Fackel. Er war enier der Pioniere der öffentlichen Gasbeleuchtung. Da ich in einem Einkaufzentrum parkiert hatte, konnte ich vor der Abfahrt noch etwas einkaufen: Gevulde Koek, Kruidenkoek. Dinge, die ich von einem Hollandaufenthalt einfach mitnehmen muss, auch wenn er nur drei Stunden dauert.
Da ja Strassburg mein Ziel war, beschloss ich, noch weitere Orte aufzusuchen, die jedem aufrechten SVP-Schweizer einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Also nach Luxemburg. Ich fuhr also wieder durch Belgien, teils auf der Autobahn, teils auf Landstrassen. Glücklicherweise ass ich bereits in einem Autobahnrestaurant, das zwar keinen Charme hatte, dafür Platz. In Luxemburg war es genau umgekehrt. Ich machte nur einen kurzen Rundgang. Auf dem Marktplatz ein Tischchen für den Vier-Uhr-Kaffee zu finden, war illusorisch. Noch im selben Land wollte ich eine andere Station aufsuchen: Schengen. Das ist ein kleines Dorf an der Mosel, an der Grenze zu Deutschland. Eine Gedenkstätte erinnert an das Schiff, auf dem die Regierungschefs von fünf Staaten der Vertrag von Schengen unterzeichneten. Auch ein Europamuseum gibt es. Es besteht aber nur aus einer Caffeteria und einem Saal, wo einige Schaukästen und Poster hängen. Man beachte! Auf den Europa-Posters sind alle Länder Europas namentlich bezeichnet, ausser einem grauen, namenlosen Loch in der Mitte.

Ich überfuhr nun die Grenze zu Deutschland in Richtung Rheintal. Nicht der kürzeste Weg, wie ich später feststellen musste. Richtung Frankreich (Metz) wäre besser gewesen. Auf der Fahrt wurde mir wieder klar, warum ich Strassburg als letzte Station gewählt hatte. Sobald der erste Wegweiser nach Basel auftaucht, beginnt ein gewisses Reissen. Ja, Reissen, nicht Reisen. Es braucht noch einige Vernunftanstrengung zu sagen, dass die 200km bis Basel ja noch nicht alles sind und ich bis spät in die Nacht fahren müsste, um noch nach Hause zu kommen. Ausserdem lohnt sich der Abstecher nach Strassburg!
Diese Stadt erreichte ich dann relativ spät und checkte im erst- nein zweitbesten Hotel in einer Seitenstrasse beim Bahnhof ein. Danach ging ich erforschen, was sich seit meinem letzten Besuch wohl geändert hat. Ein Tram z.B., denn es sind nämlich schon 25 Jahre her. In der Altstadt hat sich natürlich nichts geändert. Und zum Münster zog es mich, wie jeden anderen Touristen, als erstes. Dort findet jeweils um zehn eine 'Son et Lumière' Show statt und ich beschloss die verbleibende Stunde bei einem (zwei) Bier zu verbringen. Ich setzte mich vors Maison Kammerzell, an das ich noch Erinnerungen an den letzten Besuch habe. Damals war ich mit einigen Kollegen an einem Schachturnier, das über den Jahreswechsel stattfand. An Sylvester beschlossen wir kurzfristig noch auswärts essen zu gehen. Aber alle Restaurants waren natürlich ausgebucht. Nur im Kammerzell hatte man wegen einer Absage einen Tisch frei. Das Menu koste aber 600 FF, damals 160 sFr. Des Suchens müde und nach dem Motto 'wir sind ja nur einmal hier' griffen wir zu. Das Menu war super und die Wirtin sang zwischen den Gängen Lieder von Edith Piaf und den Beatles.
Heute gab es aber Kriek und danach am Münster eine Lichtshow zu Gregorianischen Gesängen. Danach ging ich weiter ins Quartier Petite France in der Meinung so den Bahnhof zu finden. Nein, ich fand den Bahnhof nicht und merkte bald, dass ich im Kreis gegangen bin. Hier kommt das Tram ins Spiel. Dank Linienplan und Schienen erreicht doch noch den Bahnhof und meinen Schlafplatz.

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