Gelegentlich sage ich zu jemandem: "Ich muss heute Abend noch ins Training". Häufig kommt dann die Entgegnung: "Du MUSST. Aber man muss doch nicht ins Training!" Natürlich - ich MUSS nicht. Was muss man schon. Ich muss auch nicht arbeiten. Aber ich habe einen Vertrag unterschrieben, mich vierzig Stunden pro Woche dieser Firma zu widmen, die mir Ende Monat dafür einen angemessen Lohn (steht auch im Vertrag) überweist. Es gibt noch weitere Verträge: Hypothek, Versicherungen, Zeitungsabos etc. Alle diese Verträge habe ich mehr oder weniger freiwillig abgeschlossen, die daraus resultierenden Verpflichtungen sind es nicht mehr. Was soll die ganze Erklärung? Es geht darum, dass ich auch mit mir selbst Verträge abschliesse.
Zum Beispiel verpflichte ich mich, zu meinem Körper, meiner Fitness, Sorge zu tragen, indem ich je zweimal pro Woche Kraft- und Ausdauertraining mache. Da ich nicht vertragsbrüchig werden will, muss ich also trainieren. Jetzt kann noch der Einwurf kommen: "Training soll doch Spass machen!" Ja, es macht mir Spass. Aber erst wenn ich dabei bin und nachher. Keinen Spass macht mir das Packen der Sporttasche am frühen Morgen. Keinen Spass macht es mir, den Heimweg zu unterbrechen um zur Laufstrecke, zum Schwimmbad oder zu Kieser Training zu fahren. Da greift eben der sanfte Zwang des Vertrages mit mir selbst!
Was ist der Lohn? Ich hoffe, gute Gesundheit bis am Schluss.
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