Nicht alle Holländer kommen wegen der EM in die Schweiz. Viele kommen auch wegen der Landschaft, die ja ganzjährig zur Verfügung steht. So auch Jo. und P. (Friesen, um genau zu sein), die sich jedes Jahr bei Nachbar W. einmieten, um zwei Wochen Diemtigtalerferien zu machen. Nun ist aber Jo. krank geworden und die Ferien wurden abgesagt. Ein Problem auch für Nachbar J., der bereits für Jo., P., zwei weitere Freunde und sich Tageskarten für eine Reise ins Bündnerland besorgt hat. So suchte er zwei neue Mitreisende und fand sie in seiner Schwester und mir.
Flims, unser Ziel, ist zwar nur gut 120 km vom Thunersee entfernt, aber der schnellste Weg führt nicht über die Pässe, sondern über Bern, Zürich und Chur und dauert vier Stunden. Bereits auf der Fahrt mit der Rhätischen Bahn durch die Vorderrheinschlucht, konnten wir einen Blick auf der Höhepunkt unserer Reise werfen. Die Aussichtsplattform, die wie ein Deltasegler über dem Abgrund hängt.
Kaum zu sehen, nicht wahr? Zum Glück kommt man von obenher ran. Aber auch da braucht es noch etwas Mut auf die Plattform zu steigen. Der Blick geht 360 m in die Tiefe.
Und das auf diesem filigranen Gebilde, das bei jedem Schritt vibriert. Immerhin habe ich es ausgehalten, ohne mich ängstlich am Geländer festzuhalten.
Aber mir war schon wohler, als ich wieder auf festem Boden stand und schon bald Eein Bier vor mir hatte
Denn das Hotel Waldhaus ist auch ein Brauerei. Dort wird Surselva-Bier hergestellt.
Nach dem Abendessen mussten wir die lange Heimreise antreten, die abends sogar noch ein bisschen länger dauert, als tagsüber. Hierbei stellte uns die SBB noch eine interessante Aufgabe. Bei jeder Begrüssungsdurchsage in drei Sprachen, werden die Fahrgäste informiert, dass das Begleitpersonal für Fragen zur Verfügung steht. Was sollten wir denn fragen? Während wir darüber diskutierten, war er aber längst vorbeigegangen und so blieb unser Zugbegleiter unbefragt. Und meine Frage hätte er sowieso nicht beantworten könne: Wie schaffe ich das morgen früh aufzustehen?
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