Busreise nach Norddeutschland

 Sonntag, 17. September 2023

Früh aufstehen, hiess es, denn der Bus fuhr um 3 Uhr 30 am Bahnhof Thun. Die nächste Station hiess aber noch nicht Hamburg, sondern Bern, um weitere Fahrgäste aufzunehmen. Dasselbe dann noch in Aarau und Zürich. Anschliessend war Kaffeepause im Autobahnrestaurant Kempthal angesagt. Dies nicht nur wegen der Reisenden, sondern auch wegen des Chauffeurs, der schon lange unterwegs war.


Dies ist der Bus, wo ich im oberen Deck rechts meinen Platz hatte. Wir waren 67 Reisende, plus Reiseführerin Barbara und Chauffeur Ricardo. Letzterer fuhr uns nur bis Rottweil. Dort wurde er von Norbert abgelöst, der uns bis zur Rückreise, wiederum bis Rottweil erhalten blieb.
Eine Umleitung und ein Stau wegen eines Unfalls verlängerte unsere Reise, so dass wir statt am frühen Abend erst nach 21 Uhr unser Hotel im Hamburger Stadtteil Billstedt erreichten. Das Hotel hatte ein warmes Buffet vorbereitet, so dass wir nicht hungrig ins Bett gehen mussten.
Mein Bett befand sich im vierten Stock, was den Vorteil hatte, dass ich wenigsten nach unten die Treppe nehmen konnte. Zwei Lifte sind in einem zwölfstöckigen Haus etwas wenig.


Am nächsten Morgen erkundete ich die Umgebung. Billstedt ist selbst eine Kleinstadt und das Hotel befindet sich in ihrem Zentrum. Vis-à-vis des Hotels befindet sich das Billstedt-Center, eine sehr grosse Einkaufs-Mall, vor der obige Einkäuferin aus Bronze steht. In und rund um die Mall zeichnen türkische Läden und Restaurants das Bild. 

Montag, 18. September 2023

Der erste Ausflug führte uns an die Ostsee, als erstes nach Travemünde. Der Name sagt es, hier mündet die Trave in die Ostsee. Hier einige Impressionen:


Travemünde hat einen grossen Strand mit vielen Strandkörben, die jetzt im September gerade weggeräumt werden. Noch mehr davon gibt es in Timmendorfer Strand. "in", denn die ganze Gemeinde heisst so. Es ist ein mondänes Seebad mit etlichen Millionärsvillen und entsprechend touristischer Infrastruktur. An der Flaniermeile stehen grosse Panels mit Karikaturen, die sich meist mit den Seemöven beschäftigen. Insbesondere deren Lieblingsbeschäftigung: den Touristen die Fischbrötchen aus der Hand reissen.
Ich ass das meinige unbeheligt und bewunderte dabei diese Skuptur an einem der Dorfbrunnen.

Dann ging es endlich nach Lübeck mit seinem Wahrzeichen, dem Holsten-Tor. Zwischen dem Tor und der Altstadt fliesst die Trave durch, an der noch die alten Lagerhäuser stehen. Lübeck wurde im 2. Weltkrieg einmal bombardiert, dann aber vom IKRK-Prasidenten, dem Schweizer Carl Jacob Burckhardt zur "offenen Stadt" erklärt. Lübeck galt somit als Zufluchtsort und durfte nicht mehr bombardiert werden. Die Lübecker zeigten sich nach dem Krieg dankbar, machten ihn zum Ehrenbürger und benannten ein Gymnasium nach ihm.
Aus Lübeck kommt auch mein Reisesouvenir.


Dienstag, 19. September 2023

Heute war Hamburg angesagt. Der Bus verfrachtete uns zu den Landungsbrücken, wo wir aber vorerst nicht auf ein Schiff gingen. Wir erhielten quasi den Auftrag, dieses Gebäude zu erkunden:


Die Elbphilharmonie, kurz Elfi genannt. Den Konzertsaal konnten wir zwar nicht besichtigen, aber die Aussichtsterasse ist öffentlich. Und so sieht dann die Aussicht Richtung Landungsbrücken aus:

Bis zur Hafenrundfahrt konnten wir uns noch ausgiebig die Füsse vertreten. Das kann man ja in einer Grossstadt zur Genüge. Die Collage zeigt unter anderem den Turm der St. Michaelskirche und der U-Bahn, die das Hafengebiet bedient. Dann auch noch den Turm einer ausgebombten Kirche, die als Mahnmal steht.
Am Nachmittag schliesslich ging es auf die Hafenrundfahrt, wo wir uns einen Containerfrachter aus China, ein ziemlich bekanntes Kreuzfahrtschiff und die Hafencity anschauten.

Nach der Hafenrundfahrt wurden wir "entlassen", d.h. der Bus würde uns um acht wieder abholen. Ich war wohl einer der wenigen, denen das nicht gefiel. Ich finde, jeder Busausflug sollte vor der Unterkunft enden und will nicht vorgeschrieben haben ob und wo ich zu Abend esse. Das war der Negativpunkt der Reise, zumal dasselbe auch für den Mittwoch Abend vorgesehen war.

Um nicht negativ zu enden noch folgendes:

Das Bild in meinem Ankündigungs-Artikel vom letzten Freitag macht ich vom Stintfang, aus, einem Überrest der ehemaligen Wallanlage Hamburgs. Dort befindet sich auch die Jugendherberge dieses Namens, in der ich 1978 übernachtete. Ich kam damals von meiner ersten Interrail-Reise aus Skandinavien zurück. 

Mittwoch, 20. September 2023


 Siehst du es? In der Mitte! Nein, nicht die Windräder, die Punkte auf der Sandbank. Das sind Kegelrobben. Ja, manchmal sollte man einen herkömmlichen Fotoapparat mit Teleobjektiv haben. Aber von blossem Auge konnte man sie erkennen.
Diese Robbenschaufahrt machten wir von Cuxhaven aus.Cuxhaven ist der Eingang zur Elbe und somit zum Hafen von Hamburg, aber auch zum Nord-Ost-See-Kanal. Am Hafen steht eine Aussichtsplatform und über Lautsprecher werden die Zuschauer über die ein- und auslaufenden Schiffe informiert.
Wir fuhren weiter nach Bremerhaven. Der zweitgrössten Stadt des Bundeslandes Bremen, was sich dadurch erklärt, dass dieses Bundesland nur aus den genannten zwei Städten besteht.
Bremerhaven ist die Stadt mit den meisten Autos Deutschlands, denn hier werden Autos, die aus Deutschland exportiert und solche, die nach Deutschland inportiert werden, umgeschlagen. Auch Bau- und Landwirtschaftsmaschinen werden hier umgesetzt und - seit einiger Zeit leider häufiger - Panzer.

In Bremerhaven gibt es auch eine beachtliche Fischverarbeitungsindustrie. Iglo und Frosta produzieren hier ihre Fischstäbchen und Schlemmerfilets und auch die Restaurantkette Nordsee hat hier ihren Sitz.
Bevor wir uns hinter ein Fischbrötchen machten, besuchten wir noch das Museumsschiff "Gera", einen Fischereitrawler, der in den sechziger Jahren für die DDR unterwegs war.

Nach der Rückkehr nach Hamburg trennte ich mich von der Gruppe. Ich wollte mich lieber im Hotelzimmer ausruhen, denn am nächsten Morgen war um sieben Uhr Abfahrt angesagt.

Donnerstag, 21. September 2023


Abfahrt im Morgenrot. Start war um sieben Uhr und gemäss Plan sollten wir noch vor Mitternacht in Thun sein. Um es vorweg zu nehmen: Wir waren tatsächlich um halb zwölf in Thun am Bahnhof.
Die Heimfahrt ist auch die erste Gelegenheit, über die vergangene Reise nachzudenken. Ich habe viel gesehen und erfahren. Mit dem Bus kommt man fast überall hin, ist aber auch von ihm abhängig, weil man den ganzen Tag unterwegs ist und stets zur rechten Zeit zum Bus zurückkommen muss.
Ich schlug jeweils die Möglichkeit aus, mit der Gruppe zusammen zu Abend zu essen. Ausser am ersten Abend, denn der stand auch im Programm: Das Restaurant Veermaster auf St. Pauli. Mit Trutenrahmschlitzel, Hausbier und Reeperbahnfeeling.