Donnerstag, 1. Mai 2014

Der Mai 2014

2 Freitag - Der 20. Geburtstag

11 Samstag
Es war eine umtriebige Woche. So musste ich am Freitag Abend den Stammtisch unterbrechen, um an eine Sitzung zu gehen. Zum Glück war diese fast nebenan, d.h. in der Spiezer Bucht. Als ich wieder hinaufmarschierte, bot sich mir dieses Bild:


Bucht „by night“. Die Lichter unten rechts gehören zur Rutschbahn des Schwimmbads. Dieses ist zwar noch nicht offen, aber anscheinend trainiert bereits der Schwimmklub dort.
Am Samstag absolvierte ich den Altstadt-GP mit zufriedenstellendem Resultat und am Sonntag schliesslich leitete ich das Thuner Volksschachturnier, welches unser Klub organisiert. Und der ESC war auch noch. Genug Stoff also für weitere Artikel. Für’s Erste bin ich aber einfach froh, dass jetzt eine normale Woche folgt.

Der ESC und der Phoenix
Der Phoenix ist ein mystischer Vogel, der verbrannte und aus seiner Asche wiederauferstand. Tom aus Oesterreich ist zwar nicht gerade verbrannt, aber er ist durch die Feuer einiger Castingshows gegangen um schliesslich als Conchita aufzuerstehen und im diesjährigen ESC als Siegerin zum Höhenflug anzusetzen. Wie dieser Flug wird, werden wir noch sehen.
Es ist ein Sieg von Toleranz und Freiheit, sagt er, pardon, sie und viele haben in diese Worte eingestimmt. Manche von Herzen, andere wohl eher aus Opportunismus. Diesen Sieg hätte man ja schon 2007 beim Lesben-Song von Marija Šerifović oder, mit Einschränkung, auch 1998 mit Dana International feiern können. Aber an Serbien hing immer noch bisschen die Kriegsschuld und positives über Israel zu sagen ist in vielen Kreisen nicht opportun.
Dieses Jahr war die Konstellation aber speziell. Im Osten gibt es nämlich einen Macho-Zaren dem man unbedingt eines auswischen musste. Und wie kann man das besser, als in dem man einen als Frau verkleideten Homosexuellen auf den Olymp hebt. Der ESC war schon immer nur in den Träumen der Eurovisions-Manager unpolitisch. Die Politik spielte immer mit und dieses Jahr besonders. Die Russinnen wurden ausgebuht, die Ukrainerin heftig beklatscht und der Phoenix frenetisch gefeiert.
Aber bei alledem sei nicht vergessen: Conchita Wurst war gut. Die Präsenz, die Stimme, das Lied – alles perfekt und im besten Sinne konservativ. Einfach da stehen und singen, ohne Ballet, ohne Akrobaten, ohne verrückte Requisiten (abgesehen von der Lightshow der Bühnentechnik). Ein Konzept das dieses Jahr gut honoriert wurde, denn auch die Plätze zwei bis vier mit den Niederländern (deren Lied mir am besten gefällt), der Schwedin und dem Armenier wurden so errungen.
Mein Fazit ist darum positiv. Nicht zuletzt auch wegen dem dreizehnten Platz des Schweizers. Wie es mit Conchita, Oesterreich, Freiheit und Toleranz weitergeht, werden wir sehen.


Breaking News
Breaking News, auf deutsch Eilmeldung, ist eine journalistische Nachricht, die eine derart hohe Relevanz besitzt, dass eine reguläre Nachrichtensendung in Radio oder TV nicht abgewartet werden kann und darum das laufende Programm unterbrochen wird, sagt Wikipedia.
Was wären solche relevanten Ereignisse? Eine Naturkatastrophe vielleicht, oder ein lange erwartetes Gerichtsurtei, oder etwas, was den Hörer unmittelbar betrifft, wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn oder eine Sirenenalarm. Letzteres ist glücklicherweise meist ein Fehlalarm. Und genau das sind heutzutage meist auch die „Breaking News“.
Dazu eine Geschichte: Es war an einem Sonntag im Jahre 2009. Am Tag zuvor war eine Air France Maschine von Brasilien her kommend verschwunden, also wahrscheinlich abgestürzt. Ich stellte den Computer an, um auf dem Schawinski-Sender Radio 1 eine Interviewsendung mit ebendiesem anzuhören. Kurz vor elf ertönte das Breaking-News-Signet. „Wir schalten in unsere News-Redaktion“, verkündete der Moderator. (Vermutlich ins Büro nebenan…) Dann erklärte der angesprochene News-Redaktor, dass soeben die Pressekonferenz der Air France zu Ende gegangen sei. Leider habe Air France noch keine neuen Erkenntnisse zur verschwundenen Maschine, sagte er. Wiederum wurde das Breaking-News-Signet eingespielt und der Moderator bedankte sich bei seinem Kollegen.
In meinen Augen (oder Ohren) erlebte ich da eine Karikatur von Breaking News. Erstens waren es gar keine News, denn man hatte ja keine neuen Erkenntnisse. Zweitens war das Breaking nur wenige Minuten vor den regulären Nachrichten überflüssig. Drittens gab es gar keine laufende Sendung zu unterbrechen, denn das Programm von Radio 1 ist, wie bei den meisten Sendern, ein permanentes Magazin mit Musik und Wortbeiträgen. Eine unaufgeregte Mitteilung des Moderators mit Verweis auf die folgenden Nachrichten hätte gereicht.
Der Wunsch nach Unaufgeregtheit ist aber wohl der eines Medienkonsumenten von gestern, wie ich einer bin. Radio, TV und Internetportale bieten sich ein Wettrennen, wer zuerst die neueste Meldung über ein Nicht-Ereignis bringen kann und „breaken“ was das Zeug hält. Wobei, so gestrig ist meine Ansicht vielleicht doch nicht. Auf Twitter jedenfalls spotten auch Junge gerne über diese News-Manie und verkünden gerade die banalsten Sachen wie „Kaffee ist fertig“ oder „es regnet schon wieder“ mit einem „BREAKING“ vorne dran. 


26 Montag

Dieses Plakat kommt wie gerufen um jemandem, der nicht Dialekt spricht, die Namen unserer Haupt- und Nebenmahlzeiten zu lehren. Alle mitsingen: Zum ZMorge, zum ZNüni, zum ZMittag, zum ZVieri, zum ZNacht … 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen