Freitag, 1. Mai 2015

Der Mai 2015

Ganz hübsch, wie er so vor sich hin blüht, der Bärlauch. Sogar am Wegesrand, resp. an der Hauptstrasse, dem Weg von der Station Worblaufen an meinen Arbeitsplatz. Gemässe Wikipedia hat das Kraut Dutzende von Namen, wie der Bär da reinkam erklärt es hingegen nicht.

Fisch soll schwimmern
Die Hausfrau Hanna hat von Crevetten geschwärmt. In diese Hymne konnte ich gleich mit einstimmen und so wie sie dabei an Schweden denkt, denke ich hierbei an Dänemark, resp. an Bornholm, an das Fischbuffet in der Räucherei von Gudhjem:

Hering in allerlei Zubereitungen, andere Fische und eben Crevetten. Alles à discretion. Und weil über der Bar deutlich angeschrieben ist „fisk skal svømme“ tranken wir stets auch genug Bier dazu. Aber nicht „lättöl“, Leichtbier also, sondern „fadøl“, Fassbier – normales Carlsberg halt.

Va, pensiero, sull'ali dorate  Mein Gedanke vor ein paar Tagen war: Wieder einmal Pouletflügeli! Also verabredete ich mich mit A. am Montag Mittag im Restaurant Tivoli.

Goldig sind sie tatsächlich, die Flügel und die Frites auch. Dazu den Gefangenenchor aus Nabucco zu zitieren mag etwas übertrieben sein. Gefangen sind wir ja nicht – oder wenn doch, dann wenigstens in goldenen Ketten, womit wir wieder bei der Farbe wären.
Diese Woche mit drei Arbeitstagen, an denen es sommerlich heiss wird und zwei freien Tagen, die uns einen Kälteeinbruch bescheren werden, sind allerdings auch nicht ganz das, was wir uns an unbegrenzter Freiheit gewünscht haben. Mit oder ohne Flügel.

20 Mittwoch
Sit i blogge, han i mir überleit, ob i o mou artikle uf dialäkt schribe sött. Ds problem isch, dass i ke grammatik und ke orthographie ha für miis Seeländer dütsch. Wär i Bärner chönnti wenigschtes uf e von Tavel oder dr Matter zrügg griife. So blibt mer haut nume los z’lege und z’luege, dass das ganze einigermaasse iiheitlech usgseet.
Ds problem von inhaut chäm de no derzue, würd jetz dr Matter singe. Immerhin hei mir mit üsne dialäkte eis problem nid, wi i angerne sproche: mir gseh ne nid aus z’primitiv um über aaschpruchsvoui theme z’rede. Dr chirurg u d’finanzexpertin müesse nid auf hochdütsch wächsle, we si über ihri fachgebiet rede. Es geit aus!
Mou, ei chliini sach gäb’s: d’liebeserklärig. Es git kes „I love you“ oder „je t’aime“ uf Bärndütsch. Mir müesse uf’s liecht dischtanziertere „i ha di gärn“ uuswiiche. Guet, wenigschtens teile mer das problem mit de Holländer.

Drum, we me nicht so rächt weis, wie me’s söu säge, de packt me dr schatz am beschte ar hang und fahrt mit ihm uf Paris u zeigt ihm die wang im Montmartre. Do schteit dä satz i über hundert schproche.

23 Samstag
Auf Englisch, so habe ich vernommen, ist ein Oldtimer ein alter Mensch, kein Auto. Wer also „I love oldtimers“ sagt, kommt in Verdacht, Pensionären nachzusteigen. Ich komme da auch schon bald in die Kränze.

Beim Thuner Fussballstadion ging es heute ab tatsächlich um Autos. Wobei „alt“ bei etwa 30-jährig beginnt. Dabei waren auch Käfer, Minis, ein Trabbi und etliche Vespas. Autos, die schon in meiner Jugend als Oldtimer bezeichnet worden wären, hatte es aber nur wenige. Immerhin einen Rolls:

Wobei mit weniger den noble Namen, als die roten Speichenräder beeindruckt haben. Solche möchte ich auch.

24 Sonntag
Sie haben den Eurovision Song Contest gewonnen, die Strichmännchen. Gut, sie haben einen jungen Mann namens Måns Zelmerlöw singen lassen, aber die eigentlichen Stars des Schwedischen Beitrags waren sie auf jeden Fall.
Eine gute Nummer, aber nicht meine erste Wahl. Ich habe am Samstag Abend mein iPhone gezückt und je eine Stimme für Israel und für Belgien abgegeben. Letzterer wurde immerhin Vierter.
Dass es der Schweizer Beitrag nicht ins Finale geschafft hat, war zu erwarten, auch wenn ich bis zuletzt gehofft habe. Jetzt geht sicher wieder die Diskussion los, ob die Schweiz weiterhin teilnehmen soll. Auf diese Frage ist meine Gegenfrage immer, welche Fussballmannschaft sich wohl abmeldet, weil sie dieses Jahr nicht Meister geworden ist. Keine natürlich – und schon bald beginnt das Rennen um die Teilnahme am nächsten ESC. In Schweden!

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