Ganz hübsch, wie er so vor sich hin blüht, der Bärlauch. Sogar am
Wegesrand, resp. an der Hauptstrasse, dem Weg von der Station Worblaufen
an meinen Arbeitsplatz. Gemässe Wikipedia hat das Kraut Dutzende von
Namen, wie der Bär da reinkam erklärt es hingegen nicht.
Fisch soll schwimmern
Die Hausfrau Hanna hat von Crevetten geschwärmt.
In diese Hymne konnte ich gleich mit einstimmen und so wie sie dabei an
Schweden denkt, denke ich hierbei an Dänemark, resp. an Bornholm, an
das Fischbuffet in der Räucherei von Gudhjem:
Hering in allerlei Zubereitungen, andere Fische und eben Crevetten.
Alles à discretion. Und weil über der Bar deutlich angeschrieben ist
„fisk skal svømme“ tranken wir stets auch genug Bier dazu. Aber nicht
„lättöl“, Leichtbier also, sondern „fadøl“, Fassbier – normales
Carlsberg halt.
Mein Gedanke vor ein paar Tagen war: Wieder einmal
Pouletflügeli! Also verabredete ich mich mit A. am Montag Mittag im
Restaurant Tivoli.
Goldig sind sie tatsächlich, die Flügel und die Frites auch. Dazu den
Gefangenenchor aus Nabucco zu zitieren mag etwas übertrieben sein.
Gefangen sind wir ja nicht – oder wenn doch, dann wenigstens in goldenen
Ketten, womit wir wieder bei der Farbe wären.
Diese Woche mit drei Arbeitstagen, an denen es sommerlich heiss wird und
zwei freien Tagen, die uns einen Kälteeinbruch bescheren werden, sind
allerdings auch nicht ganz das, was wir uns an unbegrenzter Freiheit
gewünscht haben. Mit oder ohne Flügel.
20 Mittwoch
Sit i blogge, han i mir überleit, ob i o mou artikle uf dialäkt
schribe sött. Ds problem isch, dass i ke grammatik und ke orthographie
ha für miis Seeländer dütsch. Wär i Bärner chönnti wenigschtes uf e von
Tavel oder dr Matter zrügg griife. So blibt mer haut nume los z’lege und
z’luege, dass das ganze einigermaasse iiheitlech usgseet.
Ds problem von inhaut chäm de no derzue, würd jetz dr Matter singe.
Immerhin hei mir mit üsne dialäkte eis problem nid, wi i angerne
sproche: mir gseh ne nid aus z’primitiv um über aaschpruchsvoui theme
z’rede. Dr chirurg u d’finanzexpertin müesse nid auf hochdütsch wächsle,
we si über ihri fachgebiet rede. Es geit aus!
Mou, ei chliini sach gäb’s: d’liebeserklärig. Es git kes „I love you“
oder „je t’aime“ uf Bärndütsch. Mir müesse uf’s liecht dischtanziertere
„i ha di gärn“ uuswiiche. Guet, wenigschtens teile mer das problem mit
de Holländer.
Drum, we me nicht so rächt weis, wie me’s söu säge, de packt me dr
schatz am beschte ar hang und fahrt mit ihm uf Paris u zeigt ihm die
wang im Montmartre. Do schteit dä satz i über hundert schproche.
23 Samstag
Auf Englisch, so habe ich vernommen, ist ein Oldtimer ein alter
Mensch, kein Auto. Wer also „I love oldtimers“ sagt, kommt in Verdacht,
Pensionären nachzusteigen. Ich komme da auch schon bald in die Kränze.
Beim Thuner Fussballstadion ging es heute ab tatsächlich um Autos.
Wobei „alt“ bei etwa 30-jährig beginnt. Dabei waren auch Käfer, Minis,
ein Trabbi und etliche Vespas. Autos, die schon in meiner Jugend als
Oldtimer bezeichnet worden wären, hatte es aber nur wenige. Immerhin
einen Rolls:
Wobei mit weniger den noble Namen, als die roten Speichenräder beeindruckt haben. Solche möchte ich auch.
24 Sonntag
Sie haben den Eurovision Song Contest gewonnen, die Strichmännchen. Gut,
sie haben einen jungen Mann namens Måns Zelmerlöw singen lassen, aber
die eigentlichen Stars des Schwedischen Beitrags waren sie auf jeden
Fall.
Eine gute Nummer, aber nicht meine erste Wahl. Ich habe am Samstag Abend
mein iPhone gezückt und je eine Stimme für Israel und für Belgien
abgegeben. Letzterer wurde immerhin Vierter.
Dass es der Schweizer Beitrag nicht ins Finale geschafft hat, war zu
erwarten, auch wenn ich bis zuletzt gehofft habe. Jetzt geht sicher
wieder die Diskussion los, ob die Schweiz weiterhin teilnehmen soll. Auf
diese Frage ist meine Gegenfrage immer, welche Fussballmannschaft sich
wohl abmeldet, weil sie dieses Jahr nicht Meister geworden ist. Keine
natürlich – und schon bald beginnt das Rennen um die Teilnahme am
nächsten ESC. In Schweden!
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