Sonntag, 1. November 2015

Der November 2015

11 Mittwoch
Ich ergötze mich immer noch an der Tatsache, dass die Unterländer Biertage in Oberglatt stattfinden, obwohl ich letzten Sonntag schon zum dritten Mal dort war. Aber unabhängig wie es heisst, Hauptsache es gibt gutes Bier dort, so dass sich die dreistündige Anreise lohnt.
Ein weiteres Paradoxon ist, dass wir als erstes bei dem Brauer landen, für den wir nicht so weit reisen müssten – bei Ueli Bösiger aus Burgdorf. Aber er hat immer den Stand beim Eingang. So stimmen wir uns jeweils bei ihm ein und lassen uns von Ursula und Ueli die neuesten Gerüchte aus der Brauerszene berichten.
Dann geht’s aber los. Zum Glück haben mittlerweile fast alle Brauer Probiersets mit 1dl-Bechern, so dass wir bei der Brauerin von Monsterbräu und den Brauern von Schlachthuus-Bräu und Brüllbier von Hell über Weizen, Amber, Stout bis IPA durchprobieren konnten. Bei letzterem gab es auch noch ein im Whisky-Fass gereiftes Whisky-Bier. Als nächstes besuchten wir den nach meiner Meinung schönsten Stand:

Wobei der rustikale Holzverschlag mit Hopfenranken täuscht. Die Ein-Mann-Brauerei heisst „Ahoi“ und hat ein Schiffssteuerrad als Logo. Er hatte kein Probierset und so wählten wir das  zweite, das vierte und das sechste Bier (von links). Erstaunlich, was ein Bierliebhaber und begabter Bastler (er hat die Brauerei grösstenteils selbst gebaut) hinbringt.
Weiter ging es zu St. Laurentius Bräu (der Laurentiusrost ziert das Wappen von Bülach), Nubiabrew (der Brauer stammt aus Äthiopien) und „biervonvier„. Bei letzterem handelt es sich, wie der Name sagt, um vier Brauer, die sich eine Brauanlage teilen und jeder sein Bier nach eigenen Rezepten anbietet.
Einer der Brauer hat auch gebacken:

Bei den vieren erinnerten wir uns daran, dass wir um vier wieder gehen mussten und nur noch eine Stunde Zeit hatten. Also noch ein Abstecher bei Culina, bei dem ich sogar noch eine Flasche Orangen-Ale kaufte und dann zum zweiten Berner in der Runde: Dani-Bier. Leider hatte er nur zwei eher uninteressante Helle im Ausschank. Darum ging es nach ein bisschen Smalltalk weiter zu Lägere-Bräu, deren Biere wir schon kannten, ausser dem Espresso-Stout, das wir noch probieren mussten. Noch einmal ein 5-er-Probierset gab es schliesslich bei Hugo Gutknecht, dem Organisator der Veranstaltung.
Das letzte Glas (natürlich im Stehen) gönnten wir uns wiederum bei Bösigers und dann hiess es: Zug nicht verpassen!
Fazit: Bei den Unterländer Biertagen herrscht die familiärere Atmosphäre als in Rapperswil oder gar in Solothurn. Gerade als Hobbybrauer ist es angenehm, wie man Erfahrungen austauschen kann und die Aussteller lassen die interessierten Besucher gerne an ihren Erfahrungen teilhaben. Wir freuen uns bereits auf November 2016…

13 Freitag
Kürzlich las ich auf einer Webseite die Bemerkung, junge Eltern verstünden Altersangaben nur in Monaten. Nun, ich hoffe doch, dass solches spätestens beim 3. oder 4. Geburtstag des Kindes aufhört. Spasseshalber habe ich mein Alter in Monaten ausgerechnet und kam so zu folgender Erkenntnis:
Heute, am Freitag, 13. November, bin ich genau 700 Monate alt.
Da triffte es sich bestens, dass Kollege A. und ich heute unser Weihnachtsessen unter Freunden haben. Da können wir – nicht gerade 700 Mal – aber einige Male darauf anstossen.

 Abendstimmung

29 Sonntag
Wann immer eine Kleinbrauerei ihre Tore öffnet, schauen auch die beiden Brauer aus dem Diemtigtal gern rein. So begaben sich J. und ich letzten Samstag nach Ringgenberg und suchten dort erst einmal das Altersheim. Gut versteckt ist es und nur dank einer Fahne fanden wir auch den Eingang , nicht zum Heim, sondern zur Zivilschutzanlage, wo sich die Burgbier-Brauerei befindet.

Glücklicherweise liefen wir gleich dem einen Brauer in die Arme, der uns gleich eine Degustationsrunde anbot. Einige Bier ab Hahnen, einige aus der Fasche mit Etiketten, die sein Sohn entworfen hat. Mit einer Ausnahme schmeckten uns alle Biere und wir verabschiedeten uns nach einer Stunde nicht ohne Einkauf.
Nächste Station war die Brasserie 17 in Interlaken, wo es im November Muscheln gibt. Ursprünglich planten wir noch mit ein paar anderen Bierfreunden zu gehen, es liess sich aber kein gemeinsamer Termin finden. So gingen wir halt zu zweit, denn gleich ist die Muschelzeit zu Ende und wir haben sie schon letztes Jahr verpasst.

30 Montag
Um den Brienzersee herum wird vielerorts gebraut. In Ringgenberg, wie gestern berichtet, in Schwanden ob Brienz und in Matten, wo der Oberländer Lokalmatador, Rugenbräu, seinen Sitz hat. In Schwanden befindet sich die Kleinbrauerei Jungfraubräu, wo man sich folgendermassen über den grossen Konkurrenten lustig macht:


Bei Rugenbräu und ähnlich grossen Brauereien lästert man natürlich über Feldschlösschen, welches Carlsberg gehört oder die Heineken-abhängigen. Auch unter den Kleinen gibt es Rangeleien, bleibt aber diskret, denn ein gemeinsames Ziel haben alle: Die Förderung der Biervielfalt.

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