2 Montag
Da war ich schon lange nicht mehr. Wie an so vielen anderen Orten auch.
Aber heute habe ich mir eine Rundfahrt geleistet. Der Bus ab Boltigen
fährt nicht gerade häufig und hatte heute nur ein paar Seniorenwanderer
an Bord.
Es ging rassig aufwärts und schon bald konnte ich fast in mein Heimattal
hinüberschauen. Irgendwo hinter dem Einschnitt liegt der Seebergsee.
Die andere Seite ist weniger steil und schon bald nach der Passhöhe
sieht man Jaun-Dorf. Dort muss man umsteigen, obwohl die Linie von
Boltigen bis Bulle dieselbe Nummer trägt. Aber dieser Teil fährt
häufiger und wird mit einem Gelenkbus betrieben.
Leider nicht besonders gut ist das Bild von Schloss Greyerz, das man
kurz vor Bulle bestens sieht. Aber das werde ich sowieso noch einmal
separat besuchen.
Um nicht irgendwo in Zeitnot zu geraten, habe ich erst wieder in Bern
einen Zwischenhalt geplant. Aber das stand im Bahnhof gerade ein neuer
Doppelstockzug und ich konnte nicht wiederstehen. Es ist ein schönes
Fahren darin.
Fotografiert habe ich ihn in Burgdorf, wo ich gleich in den Gegenzug
umstieg, denn ich wollte mein Nachmittags-Postauto nicht verpassen.
6 Freitag
Kochsendungen schauen ist manchmal tatsächlich inspirierend.
Da war einmal in der Küchenschlacht das Thema „exotische Früchte“ und ein Kandidat fabrizierte folgendes,
was
ich am Freitag Abend gleich nachmachen musste: Hackplätzchen mit
Banane, Tomatensauce mit Mango (in meiner Variante separat, nicht
mitgekocht) und Basmatireis in Kokosmilch. Der Schöpfer dieses Gerichtes
ist im Wettbewerb Zweiter geworden. Der Sieger hat Leber mit Mango
gekocht – das versuche ich vielleicht auch noch.
12 Donnerstag
Warten musste/konnte ich am Montag auf meine DH-Termin. Aber nicht im
Wartezimmer, sondern ein paar hundert Meter weiter im Bümplizer
Bachmätteli.
Und am Freitag, dem 13. ist dieser Blog 10 Jahre alt.
18 Mittwoch
Heute war ich mit A. Mittagessen, im Restaurant, in dem die Thuner
Heimbrauer auch ihren monatlichen Stamm haben. Der Wirt servierte und
als es ans zahlen ging, fragte ich ihn, ob wir schon bald Thuner Bier
bei im trinken können.
Nein, sagte er, denn das komme vom Lanz. Raphael Lanz, SVP, ist Thuner
Stadtpräsident und Mitinitiant der Brauerei. Aber, warf ich ein, der
Brauer ist doch „unser“ Bruno, den er auch kenne. Ja klar, Bruno sei
auch in Ordnung, aber Lanz ist drin und somit für diese Beiz unmöglich.
Er führe z.B. auch keinen russischen Wodka, erklärte er weiter.
Da zupfte ich ihn am Hemd und sagte: „dafür haben pakistanische Näherinnen zu einem Hungerlohn gearbeitet!“
Wer jetzt denkt, der Wirt hätte sich entsetzt die Kleider vom Leib
gerissen, täuscht sich. Man müsse manchmal auch Kompromisse machen,
meinte er.
28 Samstag - Die Klubreise
Die diesjährige Bierreise hatte eine Grossstadt zum Ziel. Jedenfalls war sie es zur Zeit der Römer: Augusta Raurica.
Das Theater war aber schon der Schlusspunkt des Themas. Unser
Reiseleiter liess uns in Liestal aussteigen und mit dem Bus über Land
fahren, so dass wir am Rande der damaligen Stadt, am Osttor ausstiegen.
Dort war auch ein kleiner Tierpark mit den Tieren, die es auch damals
gab und am Spiess landeten. Wir wanderten dann der Autobahn entlang
(nicht aus der Römerzeit) zum Amphitheater, dann einem Tempel vorbei,
schliesslich ins Zentrum von Augusta Raurica. Keine Orgie, sondern
lediglich ein Picknick gönnten wir uns, bevor wir an den Rhein
marschierten, wo wir noch die Mauern des Kastells und ein Bad
besichtigten.
Das Schiff von Rheinfelden nach Basel fährt nur einmal täglich und das
wollten wir nicht verpassen. Darum waren wir fast eine Stunde zu früh an
der Schiffstation und mussten im nahen Restaurant noch ein Bier
trinken.
Zwei Schleusen liegen auf dem Weg – beim Kraftwerk Kaiserausgst (Bild)
und beim Einfluss der Birs. Darum geht die Fahrt eineinhalb Stunden, was
aber nicht störte, waren wir doch erst um 17 Uhr bei der Volta-Bräu
angemeldet. Wir konnten uns die Zeit nehmen, von der Schiffländte bis
zum Voltaplatz zu spazieren und den späten Nachmittag am Rhein zu
geniessen.
An dieser Stelle erinnerte ich mich wieder an meinen Vorsatz, nach
meiner Pensionierung mir dem Schiff von Basel nach Rotterdam zu fahren.
Aber dafür ist noch etwas Zeit.
31 Dienstag
Es ist warm. Auch in Thun. Und die Stadt ist wieder voller junger Leute,
die in Badehosen durch die Einkaufsstrasse marschieren. Ihr Ziel ist
eine der Aarebrücken. Zum Beispiel die Bahnhofbrücke:
Am liebsten würde man ihnen nachspringen…
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