4 Dienstag
Im Westen soll das Wetter schöner sein, hiess es am Samstag. Also schaut
eich mal, wie mir die SBB eine Reise an den Genfer See, nach Vevey,
empfiehlt. Hinweg durchs Wallis, Rückweg – kleine Überraschung – via
Bern. Genau so hatte ich es mir vorgestellt und schon bald war ich dort.
Eine Fahrt auf dem Schiff wäre verlockend gewesen, aber ich wollte mir
die Stadt anschauen. Die Altstadt ist kleiner, als ich es erwartet habe
und sie ist voller Gelaterie. Aber wir sind schliesslich an der Riviera
zwischen Montreux und Lausanne. Von Vevey fahren auch einige Bergbahnen,
die ich später einmal erkunden will. Ich beschränkte mich auf die
Kurzstrecke nach Palézieux, eine normale S-Bahn, die durch die Weinberge
fährt.
5 Mittwoch
Unter den diversen Werbebeilagen fand ich dieses Bild, welches für die
neuesten Feldschlösschenprodukte wirbt. Dazu hat die grösste Schweizer
Brauerei das Hipsterthema aufgegriffen und ich finde das gar nicht so
schlecht. Ein Rätsel gibt mir dieses Bild aber auf.
Hopfen?- Klar! Getreide? – Noch klarer! Orangen? – Ja, im Weizenbier!
Aber: Was will der Typ links mit dem Seil? Hat der Fotograf gemeint, das
Probierbecherchen sei etwas dürftig und er brauche noch ein Accessoire
mehr? Oder ist es gar ein versteckter Hinweis, dass Feldschlösschen
demnächst ein Hanfbier auf den Markt bringen will? Dann müsste man aber
den Brauern dringend erklären, dass man dazu kein Hanfseil, sondern
Hanfblüten verwendet.
16 Sonntag
Alpkäsemeisterschaft? Viel konnte ich mir darunter nicht vorstellen.
ABer letzten Sonntag fand dieser Anlass direkt vor meiner Haustüre
statt. Den Startschuss gaben die primären Produzentinnen mit einem
kleinen Alpaufzug.
Zur Käsedegustation waren die Kühe aber nicht zugelassen. Dafür aber das
Publikum, das ca. 100 Käse probieren und das eigene Urteil mit dem der
Juri vergleichen konnte.
Hier so ein Beurteilungsblatt von Nahe:
„Erstickt und muffig“ tönt schlimmer als es ist. Mich interessierten
gleich die Käse mit Mängeln, wie „unsaubere Lochung“, „mehlig“, „sandig“
oder gar „ranzig“ oder „bitter“. Ich wollte wissen, ob ich es auch
merkte. Aber ich wäre wohl ein milder Juror.
25 Dienstag
Kein Bild diesmal, denn es ist eine blutige Geschichte...
Ich wollte ja nur mal mit den anderen Turnschuhen ins Training gehen.
Die waren aber auf der Galerie und dort holte ich sie. Anstatt mit nach
dem danach bücken gleich aufzurichten, machte ich erst einen Schritt
nach vorne und rammte so den Dachbalken so hefitg, dass mir das Blut vom
Kopf rann. Mit der Hand an der Wunde rannte ich ins Bad, so ich gleich
das Lavabo rot färbte. Mit einem Handtuch am Kopf läutete ich bei der
Nachbarin, ob sie mich verbinden könne. Sie konnte und sie war auch auf
dem Sprung, nach Spiez zu fahren, wo meine Hausarztpraxis ist.
Mit genähter Wunde lud ich mich bei Bierfreunden am Bahnhof – nicht zum
Bier, sondern zum Kaffee – ein. Wir erzählten uns dazu Geschichten von
blutigen Unfällen.
26 Montag
Mein kleiner Unfall hat mich ganz vergessen gemacht, was ich ursprünglich berichten wollte.
Am Montag war in Thun „Fulehung“. Diese Sagenfigur, angeblich soll es
sich um den Hofnarren von Karl dem Kühnen handeln, jagt morgens die
Stadtjugend mit einem Stock mit Schweineblasen durch die Strassen, am
Mittag bewirft er sie mit Bonbons.
Das ist eine sehr sportliche Sache. Darum trägt der lebende Fulehung,
anders als die Skulpturen, die man überhall in der Stadt sieht, nicht
Holz- sondern Sportschuhe.
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