Gruss zum 1. August
3 Sonntag
Die Zeiten haben sich geändert. Kuli ist nicht mehr und die TV-Sender
senden rund um die Uhr. (Ver-)Sendeschluss hingegen haben die deutschen
Buchklubs.
Mittlerweile weiss ich etwas mehr über mein eigenes Schicksal in dieser
Angelegenheit. Da die Informatik bis zum Schluss gebraucht wird, bleibt
auch meine Stelle bis zum Lichterlöschen erhalten, also bis zum 31.
Januar 2016. In diesem letzten Monat wird es vor allem darum gehen,
Konten abzuschliessen und Daten zu archivieren.
Dann aber, heute in 18 Monaten, werde ich stellenlos und/oder
pensioniert sein. Letzteres würde mir besser gefallen, denn als
Rentenbezüger wäre ich niemandem verpflichtet. Ich muss nicht auf
Stellensuche gehen oder, wenn doch, mich nur dort bewerben, wo es
sinnvoll ist. Aber, die Rente wird mit Sicherheit tiefer sein, als das
Arbeitslosengeld. Ich werde vor der gefürchteten Wahl zwischen mehr Geld
und mehr Freiheit stehen. Mit welchen Zahlen ich genau rechnen muss,
werde ich erste nächstes Jahr wissen.
13 Mittwoch
Regnet es im Mai, ist der April vorbei.
Ein Spruch, den es auch auf niederländisch gibt, wie ich kürzlich
gelernt habe. Ich habe versucht, den Gedanken noch etwas weiter zu
spinnen:
Regnet es im Juni, ischt auch der Meien umi!
He ja, dieses vermischen von Hochdeutsch und Dialekt ist beliebt bei
Lumpenversen. Und wie lumpe, äh, dichte ich weiter? Juli reimt sich auf…
Chueli? Nein, ich kombiniere lieber zwei Monate:
Regnet es in Juli und Augustus,
isch bim Summer ganz der Pfuus duss!
Da erwarten wir vom September schon nicht mehr viel, denn dann warten
wir gemäss Emil nur noch auf den Dezember. Dazwischen aber, wenn wir
Glück haben, geniessen wir den goldenen Herbst.
17 Sonntag
Die Initianten des Geoblogs haben letzten Samstag wieder zur
Wanderung eingeladen. Diesmal stand folgender Höhepunkt auf dem Plan:
Dieses begehbare, filigrane Kunstwerk, die neue Fussgängerbrücke nach
Sigriswil. Nicht ganz unerwartet, wackelt das Ding, vor allem in der
Mitte. Nicht auszudenken, wenn da eine Kompanie im Gleichschritt darüber
marschieren würde. Aber das tut natürlich niemand. Einerseits, weil man
eher vorsichtig langsam darüber geht und andererseits, weil man ja noch
Bildchen machen muss.
Die Wanderung begann übrigens auf dem Vesuv – einem Hügel bei
Heiligenschwendi, dem ersten von vielen Aussichtspunkten auf das Südufer
des Thunersees. Ein weiterer war das Restaurant Krindenhof. Dort hatten
wir aber eher Augen für Rösti, Steak, Fondue (!) oder – in meinem Fall –
für Käseschnitte.
Am Schluss der Wanderung in Sigriswil bestiegen wir den Bus nach Thun
und einen weiteren ins Lerchenfeld. Dort erwartete uns Martin Tschanz
mit einem Lerchu-Bier. Er kredenzte uns sein Helles mit Namen Thunerli
und in IPA. Er ist einer von vielen (gerade in Thun), die aus dem
Schweizer Einheitsbräutrinker wieder Bier-Geniesser machen wollen.
Der Bericht im Geoblog. Die Homepages von Krindenhof und von Lerchubier.
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