8 Mittwoch
Fasnachtsumzug in Basel. Dank der letztjährigen Fussbal EM war auch Island ein Thema.
Aber Waggis sind manchmal einfach Waggis.
14 Dienstag
In Deutschland lief vor einigen Tagen ein kleiner Shitstorm, weil eine
Krankenkasse Homöopathie bezahlt. Dummerweise antwortete der/die
Twitterverantworliche auf die Kritik mit „beweise, dass H. nicht
funktioniert“. Eine Aussage mit Shitstormpotential, denn, dass etwas
nicht ist, lässt sich nicht beweisen.
Aber zurück zum Thema: Auch bei uns ist via Volksabstimmung die
„Alternativmedizin“ in die Grundversicherung gehievt worden. Dies stellt
sich auch in der Werbung dar.
Was haben sich die Werber hier wohl gedacht? Wahl zwischen zwei Sorten
Nadeln? Ich nehme doch an, dass selbst jemand der auf Akupunktur
schwört, bei einer Blutvergiftung eine Tetanus-Impfung vorzieht.
Habe ich „der“ gesagt? Interessant an diesem Plakat scheint mir, dass
eine Frau hier die Akupunktur-Türe öffnet. Da bedient man wohl das nicht
ganz falsche Cliché, dass vor allem Frauen für esoterische Methoden
empfänglich sind. Beim Thema Spitalwahl wird jedenfalls ein Mann
abgebildet.
26 Sonntag
Als ich das letzte Mal in Neuenburg war, habe ich mir vorgenommen, mir
Hauterive genauer anzusehen. Dass das Dorf auch einen deutschen Namen
hat - Altenryf, weiss ich aber nur aus Wikipedia.
Ich fuhr also nach Neuenburg, verliess den Bahnhof durch den
„Hinterausgang“ und ging die nächste steil ansteigende Strasse hinauf.
So erreichte ich den Stadtrand an der Juraflanke, was mich sogleich an
entsprechene Strassen in meiner Heimatstadt erinnerte, und marschierte
ostwärts. Immer wieder bewunderte ich die Aussicht und benied die hier
wohnenden.
Kein Alpenpanorama, dazu war es zu dunstig, aber immerhin der Mont
Vully. Das liesse ich mir auch gerne gefallen. Da ich aber hier kein
Haus habe, marschierte ich weiter und kam schliesslich in Hauterive an.
Ein richtiges Winzerdorf mit einem Kern aus eng zusammengebauten Häusern
und den Weinbergen darum herum. Gut, ein Teil dieser Weinberge hat sich
in moderne Vorstadtquartiere verwandelt. Das ist der Lauf der Zeit.
Auch der Dorfplatz, gemäss Info-Tafel Treffpunkt des Bevölkerung, war
leer und die Autos fuhren durch die enge Strasse weiter.
Interessant für eine meiner Leserinnen könnte die Flagge am Gemeindehaus
links im Bild sein. Nein, es ist nicht die Schwedische Fahne, es ist
kein Skandinavisches Kreuz, sondern ein zentriertes – das Kreuz auf dem
Wappen von Hauterive.
Gleich hinter dem Standort des Fotografen ist die Trolleybushaltestelle
der Linie Neuchâtel – Marin und zu letzterem fuhr ich um wieder nach
Bern und weiter nach Hause zu fahren.
Wikipedia über Hauterive.
27 Montag
Bei diesem Titel denkt man in erster Linie an Bern. Aber natürlich kann
man auch in vielen Städten und Dörfern im Berner Oberland und am
Jurasüdfuss der Aare entlang flanieren. Ich tat dies heute wieder einmal
in Interlaken. Erstmals flussabwärts vom Bahnhof West bis zum
Thunersee. Dort am rechten Ufer steht die Ruine Weissenau.
Es sei die älteste erhaltene Burgruine im Berner Oberland, sagt die
Info-Tafel. Als die Aare noch nicht kanalisiert war, war das hier eine
Insel im Aaredelta und die Wiese davor ein Hafen.
Die Ruine erhielt 2001 traurige Berühmtheit, weil eine Gruppe
Rechtsradikaler einen Kollegen wegen angeblichen Verrats dort
ermordeten.
Wenn man auf dem Turm steht, vergisst man aber die schreckliche
Geschichte und geniesst die Aussicht. Und vielleicht träumt man davon,
die Burg würde sich rekonstruieren und man könnte Burgherr oder
Burgherrin sein.
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