6 Donnerstag
Acht Personen werden (wie immer) auf dem nächsten Bundesratsfoto sein: 7 Bundesräte/-rätinnen und der Bundeskanzler.
Acht Guetzli (-Sorten) habe ich in den letzten Tagen gebacken und auch
sie stehen jetzt bereit zum Einsatz. Mit ihnen passiert aber schon bald
etwas, was sich unsere Regierungsmitglieder verbitten würden – sie
werden aufgegessen. Die Guetzli kommen am Samstag beim
Weihnachtsschoppen unseres Biervereins auf den Tisch. Bisher hat unser
Braumeister eine Migros-Guetzlikollektion eingekauft, aber dieses Jahr
habe ich mich leichtsinnigerweise als Bäcker angeboten. Ich habe es
geschafft und hoffe, die Bierfreunde sind mit meinen Backkünsten
zufrieden.
Nur die Hälfte, die obere Reihe, ist aus Fertigteigen und vielleicht
wage ich nächstes Jahr ganz auf solche zu verzichten. Ok, jetzt habe ich
den Job wohl schon gefasst…
13 Donnerstag
Wieder die innere Stimme, die sagt: Bei diesem Wetter kannst du nicht
zuhause bleiben. Also raus! Nach Luzern, die Sonne geniessen. Da aber
der IC61 Verspätung hatte und ich den Anschluss verpasste, blieb ich
sitzen und landete in Basel.
Auch gut. Ich hatte mir beim letzten Besuch vorgenommen, wieder einmal
zum Dreiländereck zu gehen – das letzte Mal tat ich das noch auf einer
Schulreise. Durch alle drei Länder schreiten, aber nicht wie damals um
die Skuptur herum, sondern via den Dreiländersteg (im Hintergrund).
Der Steg ist zwar nah, aber um nach Weil zu kommen, muss man erst ein
Hafenbecken umgehen, was eine gute halbe Stunde dauert. Ganz ohne Euros
in der Tasche, passierte ich das Einkaufszentrum an der Grenze
unbeschadet und überquerte den Dreiländerstag nach Hüningen. Am dortigen
Rheinuferweg stehen Tafeln mit Elsässischen Gedichten und ich muss sagen, dass mir Elsässisch lesen noch schwerer fällt, als Berndeutsch.
Es wäre ein schöner Uferweg von Hünigen nach Basel, hätte es nicht kurz
vor der Grenze ein Tor, das, gemäss eines Plakates, nur an Wochenenden
geöffnet ist. So musste ich auch dort wieder ein Stück zurückmarschieren
und mitten durch das Industriegebiet gehen. Aber so habe ich wenigstens
einen Eindruck von der Grösse des Novartis-Geländes hier beidseits der
Grenze erhalten.
Zurück in Basel, gönnte ich mir auf dem Barfüsserplatz noch einen
Glühwein, bevor ich mich wieder Richtung Oberland davonmachte. Kaum zu
Hause, kam auf Twitter die Meldung, die Streck Bern-Thun sei
unterbrochen. Glück gehabt!
Und auf dem Weg durchs Klybeck Quartier fand ich dieses:
23 Der vierte Adventssonntag
Der Advent – die Wartezeit – ist zu Ende. Bei manchen beginnt
Weihnachten vielleicht schon heute, bei den meisten aber morgen. Bei mir
wiederum sogar erst am 25. Dezember, am Dienstag. Wie dem auch sei: Ich
wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit!
27 Donnerstag
Wenn man aus dem Haus geht, stopft man sich gerne alles in die Taschen,
von dem man annimmt, dass man es brauchen wird. Meistens fehlt etwas.
Manchmal, weil man seine Pläne geändert hat, aber häufiger, weil man
einen Gegenstand in letzter Minute nicht mehr gefunden hat. Letzters,
weil man am Vortag allerlei Krimskrams irgendwohin abgelegt hat und sich
nicht mehr erinnert, wohin.
Schon vor vielen Jahren bin ich auf die Idee gekomment, den Inhalt
meiner Taschen in eine bestimmte Schublade zu leeren. Kürzlich habe ich
erfahren, dass es dafür einen Namen gibt: „Vide-Poche“. Die
Luxusgüterindustrie bietet zu diesem Zweck allerlei edle Gefässe. Mir
genügt, wie gesagt, eine Schublade, oder neuerdings, ein Regal meiner
Korridorkommode, denn dieses ist besser auf Griffhöhe.
In mein Vide-Poche, das vor dem Weggehen auch ein Rempli-Poche ist,
gehören nicht nur Portemonnaie und Autoschlüssel. Auch saisonale
Gegenstände wie Schirm, Sonnenhut, Wintermütze, Halsbonbons. Zudem gibt
es noch ein „Vide-Portemonnaie“, eine Schachtel in der allerlei
Kärtchen, die es nicht täglich braucht, aufbewahrt werden.
29 Samstag
Heute wage ich mich mal ins Skigebiet, denn die Saison hat ja begonnen.
Vor dem Restaurant ist der Übungsplatz für die Kleinsten abgesteckt,
bewacht von diesem Ungeheuer – pardon – Skihasen. Auf den Pisten haben
die Schneekanonen ihre Arbeit getan, so dass die Talfahrt möglich ist.
Ausserdem ist jetzt meine Flower Power Zeit, also das Training im Migros zu Ende.
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