Montag, 8. September 2025

Holland und Ijsselmeer (2/8): Die Provinz Zeeland und Middelburg

Das Foto des Schiffes mache ich in Zijpe, einem kleinen Hafen in der Provinz Zeeland. Das Land an oder in der See. Genau das wurde der Gegend 1953 zum Verhängnis, als eine Sturmflut, bis zu 5m höher als gewohnt, Deiche zerstörte und das Land unter Wasser setzte. Über 1800 Menschen kamen in der Provinz ums Leben, 500 weitere in den Nachbarländern. 
Wir besuchten am Vormittag das Watersnood-Museum, wo gezeigt wird, wie die Katastrophe ablief und was danach getan wurde. Es ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer, aber auch des Aufbaus. Dazu gehört auch das Beispiel eines Nothauses für Obdachlose. Reizvoll für mich, dass auf dem Stubentisch das Fotoalbum eines Reiseberichts in die Schweiz aufgeschlagen war. 

Die Antwort auf die Flutgefahr waren neue Deiche und die Deltawerke. Letzteres sind drei Wehre mit insgesamt 63 Toren, die das Eindringen der Flut ins Landesinnere abwehren. 
Die Steine auf dem Bild, jeder belegt einen Parkplatz, zeigen, welchen Platz ein solches Tor einnähme, läge es hier auf dem Boden.
Der  Montag Nachmittag gehörte der Hauptstadt der Provinz Zeeland: Middelburg. Wir erhielten einen Stadtführer, der uns als erstes zum ehemaligen Fischmarkt führte. Dort steht auch eine geheimnisvolle Skulptur. Geheimnisvoll, weil der Stadtführer nichts darüber sagen konnte.
Dann kamen wir zum alten Rathaus mit seiner gotischen Fassade. Es gehört heute einer Privatuniversität. Die Stadtangestellten sind in ein Bürohaus am Stadtrand gezogen, welches heute "Beamtencontainer" genannt wird.
Im historischen Zentrum liegt eine Klosteranlage, deren Turm "der lange Jan" genannt wird. Bisher kannte ich unter diesem Namen nur einen Wurst. Man lernt immer dazu.

Nach den zwei Stunden Rundgang ging es schon wieder zum Schiff zurück. Hier spürte ich bereits, was ich auch später kritisieren werde: Die strenge Zeitplanung bei den Ausflügen. Trotzdem bin ich froh, habe ich nichts ausgelassen. Ausruhen konnte ich mich auf dem Schiff. 

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