Sonntag, 13. September 2009

Der harmlose tinu

Ich weiss nicht, was männliche Leser dieses Blogs denken würden, wenn man sie als harmlos bezeichnen würde. Mir jedenfalls geschah das. Die Ehefrau von Ex-Kollege H.R. bezeichnete mich so. Gut, sie befand auch einen Namensvetter und Kollegen von mir also harmlos. Wahrscheinlich war sie um jeden Kollegen ihres Mannes dankbar, der ihn nicht weiter verderben konnte. Das hätte aber höchstens P.K. mit seiner Vergangenheit als Matrose vermocht. Aber der war erstens Kollege in einer anderen Firma und ausserdem leider nicht mehr am Leben, als ich H.R. kennen lernte. Aber zurück zur Beurteilung. Vielleicht bin ich tatsächlich harmlos. Jedenfalls wenn ich an meinen USA-Urlaub vor 20 Jahren zurückdenke.
Mein ehemaliger Schulkamerad R.S. hat ein Reisebüro mit Spezialität USA gegründet und ich habe dort eine 3-wöchige Reise gebucht. Die Reise fand zu viert statt, Markus und Christoph hiessen die beiden anderen. Markus gehörte zu der Sorte Männer, die problemlos sich eine nette - hier Amerikanerin - anlachen. Tatsächlich reiste sie am Ende unserer Reise in San Francisco an um mit ihm (na ja). Auch Reiseleiter R. war - oder ist es noch - ein Typ, der weiss was er will. Ich war allerdings Dickkopf genug, eine Uebernachtung auf 3000 m Höhe zu verhindern, denn ab 18 Grad abwärts hört bei mir die Romantik auf. Unterwegs lernten wir auch zwei deutsche Touristinnen kennen, die einen ähnlichen Weg hatten, die wir also in SF wieder trafen. Immerhin gelang es mir bei einer gemeinsamen Fahrt zum Abendessen einen Witz los zu werden: "R. hätte eigentlich Chirurg werden sollen", "Warum?", "Weil er so gut aufschneiden kann." Aus unerfindlichen Gründen lief das Autoradio plötzlich doppelt so laut.
Jedenfalls gelang es R. mich zu überreden, den nächsten Teilnehmer seiner Tour - San Francisco war End- und Anfangspunkt - in meinem Zimmer unterzubringen. Auf meine Kosten, wohlverstanden. Er hatte so Platz in seinem Zimmer um mit Uschi (na ja).
Uschis Kollegin soll am Folgetag recht schlecht gelaunt gewesen sein. Das störte mich hingegen nicht mehr so, denn alle anderen reisten weiter und ich konnte San Francisco alleine entdecken.

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