Mittwoch, 20. März 2013

Post von Edwin

Nein, Edwin ist kein reicher Afrikaner, der mit Hilfe meiner Kontodaten seine Millionen in Sicherheit bringen will. Er ist auch kein angeblicher Freund, der ohne Geld in Singapur sitzt. Edwin ist Chef einer Softwarefirma, die innert weniger Tage ein paar hunderttausend neue Kunden, d.h. Anwender einer bestimmten Software erhalten hat, die er jetzt per EMail begrüsst hat. Dabei haben er und seine Leute gar nichts getan.
Das mussten sie auch nicht, denn ein Grosser hat es für sie getan: Unser aller Google hat nämlich den Tod eines ihrer Produkte verkündet - den des Google Readers. Der Google Reader sieht aus wie ein EMail-Programm, nur dass hier keine Mails, sondern Blogartikel herein kommen. So muss man nicht Blog um Blog aufrufen, um zu schauen, ob ein neuer Artikel erschienen ist. Begründung für das Ende des Readers ist, dass er nur noch von wenigen gebraucht wird. Wenige, das sind für Google unter einer Million, die gerne das hier sahen:

Hier kommen jetzt Edwin und Co ins Spiel. Sie haben schon 2008 eine eigene Benutzeroberfläche für Nutzer des Google Reader erstellt: feedly. Sie sieht ein bisschen eleganter aus, als eine Mailbox und man kann abonnierten Blogs auch Magazin-ähnlich darstellen. Feedly ist so der ideale Fluchtort für Google Reader Benutzer und am 1. Juli, wenn Google seinem Reader den Todesstoss gibt, muss Feedly nur noch die Verbindung kappen und ist ein selbständiger Feed-Reader. Der sieht so aus:
Also fast gleich und das will ich auch so.
Google denkt halt, dass, wer etwas zu sagen hat, dies auf seiner Platform Google plus tun soll (Facebook ist in ihrem Sinn auch dieser Meinung). Und gerade darum will ich mich nicht abhängig machen und weiterhin meine Informationen über ein mehr oder weniger neutrales System beziehen.
Dieser Blog erscheint auch auf einem Google-Produkt, nämlich auf Blogger. Dessen Tage seien auch gezählt, wird bereits gemunkelt. Wir werden sehen.
Sacha Lobo vergleicht Googles Verhalten mit dem eines beleidigten Schimpansen.

2 Kommentare:

  1. *flüsteran*
    Ich bin schon dran, eine neue Heimat zu basteln.
    *flüsteraus*

    Die beleidigten Affen gehen mir drum ein bisschen auf den Senkel.

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  2. Au! Du bringst mich noch auf komische Ideen...

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