Dienstag, 22. Oktober 2024

Die zweite Flussreise (5/8): Koblenz

 Als ich frühmorgens erwachte, lag das Schiff still. Ich schaute aus dem Fenster, es war dunkel, und dann fuhr das Schiff wieder los. Kurz darauf sah ich, dass wir in einen grösseren Fluss einbogen: den Rhein. Wir kamen also in Koblenz an und wer Koblenz sagt, denkt an das deutsche Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel mit dem Denkmal des ersten deutschen Kaisers, Wilhelm I.


In Koblenz hatten wir die originellste Führung. Die Stadtführerin stellte sich als Marktfrau Lisbeth vor und hatte zu allem, was sie uns zeigte, eine Geschichte zu erzählen.
Eine davon ist die des Schängels, des spuckenden Jungen, der auch ein Wahrzeichen der Stadt ist. Er steht für die aufmüpfige Koblenzer Jugend, die sich angeblich nichts gefallen lässt. Der Begriff "Schängel" geht auf "Schang" zurück, was eine Verdeutschung von "Jean" ist. Die Schängel sind somit Kinder, die während der Besetzung durch französische Truppen rund um 1800 entstanden sind. Der Schängelbrunnen steht im Hof des Rathauses.
Der Brunnen oben links, das Mädchen mit den Enten, steht in der Einkaufsstrasse, die tatsächlich "Entenpfuhl" heisst. Das Haus mit den Max-und-Moritz-Bildern steht beim Münzmarkt und unten rechts, die Marktgrau Lisbeth vor einer Madonna in einer kleinen Gasse am Rhein. 
Hier, wie fast überall, war nur wenig Zeit für individuelle Exkursionen, denn wir mussten am Abend in Köln sein. Dort gönnte ich mir dafür einen Schlummertrunk an Land: ein Kölsch.

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