Sonntag, 4. Januar 2009

Wieder Lesen: Caravan

Heute habe ich im Büchergestell gestöbert und ein paar Bücher wieder in die Hand genommen. Zum Beispiel Caravan von Marina Lewycka. Ich habe mir überlegt, wie ein deutscher oder schweizer Autor wohl diese Geschichte schreiben würde. Alles kommt vor: Ausbeutung, Emigration, Verfolgung, Prostitution, Diebstahl und Mord. Das Buch geriete wohl so himmeltraurig, dass man als gewöhnlicher, männlicher Westeuropäer mit Job und Wohnung nur noch mit einem 'Mea Culpa' vom Balkon springen könnte.
Anders bei der Ukrainerin Marina Lewycka. Ihre Figuren, Erdbeerpflücker aus Polen, der Ukraine, Malawi und China erleben auch allerlei Schlimmes, aber auch Lustiges oder Fremdartiges. Jeder flieht vor oder sucht nach etwas anderem. Alle finden etwas, auch die, die ihnen helfen oder sie betrügen. Die Geschichte ist aus verschieden Perspektiven geschrieben, auch aus der des Hundes, der die Gruppe begleitet und am Schluss eine wichtige Rolle spielt.
Ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.

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