Es gibt ja zwei Arten Reisebücher. Einerseits gibt es die Reiseführer mit allen Sehenswürdigkeiten eines Landes oder einer Region. Ich habe viele davon, denn ich bemühe mich stets, mich gut auf meine Ferien vorzubereiten. Das hindert mich jedoch nicht daran, gerade das, was ich mir vorgenommen habe, zu verpassen und an Orten aufzukreuzen, auf die ich mich nicht vorbereitet habe.
Andererseits gibt es die Reiseberichte, wo ein Autor seine Erlebnisse beim Reisen erzählt. Ein solcher Autor ist Andreas Altmann. Ich bin durch eine Radiosendung auf ihn aufmerksam geworden. Seine eigensinnige Art hat mich überzeugt und wollte mir ein Buch von ihm beschaffen, am liebsten dieses der Südamerikareise, weil er dort auch durch Peru kommt. Ich fand es bei der Tauschbörse Exsila, es heisst "Reise durch einen einsamen Kontinent". Ein etwas bombastischer Titel, aber Altmann ist nicht nur einsam auf seiner Reise, sondern er spricht mit allen Menschen, die er antrifft. Er will von allen wissen wie sie heissen und was sie tun. Er lässt sich auch mal mehrmals hintereinander die Schuhe putzen, um die Geschichten der Schuhputzer miteinander vergleichen zu können. Er besucht Leute, über die er etwas in der Zeitung gelesen hat oder lädt einen Bettler zum Essen ein.
Man muss sich erst an Altmanns Stil gewöhnen. Er sagt seine Meinung, kritisiert, klagt und teilt auch mal aus. Wer von zauberhaften Landschaften und pittoresken Dörfern lesen will, nehme lieber einen Reisekatalog.
Mir gefällt dieser subjektive Stil und werde wohl bald wieder nach einem Buch von Andreas Altmann greifen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen