Donnerstag, 17. Dezember 2009

Von Essen zu Essen

Der Dezember ist der Monat der Weihnachtsessen. Nicht nur des Essens an den Weihnachtstagen selbst, sondern auch dem an diversein Zusammenkünften in der Vorweihnachtszeit. In meinem Fall sind es drei soche Anlässe, mit ganz unterschiedlichem Charakter.
Unter vier Augen
Kollege A. und ich veranstalten seit ca. 10 Jahren ein gemeinsames Weihnachtsessen, der vor allem dem kulinarischen gewidmet ist. Gross Klatsch verbreiten müssen wir nicht, den wir sehen uns ja regelmässig. Zur Zeit ist unser Essensort die Eisblume in Worb. Spitzenküche im ehemaligen Gewächshaus. Von der Umgebung her natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem im Winter, wo die Beheizung doch Probleme stellt. Kein Problem hingegen stellt die Auswahl des Menus. Es hat nur eines und man bestellt am besten das ganze, einen Sechsgänger: Vorspeise, Suppe, Fischgang, Fleischgang, Käse, Dessert.
Als Fischgang gab es Hummer, was es uns erleichterte nur einen Wein - rot - zu bestellen. Zwei Flaschen Wein an einem Wochentag sind doch langsam zuviel für "alte" Männer. Aufs Bier vorher und den Schnaps nachher will man ja auch nicht verzichten. Hervorzuheben ist auch, dass auf dem Käseteller vorwiegend Produkte aus der Region serviert wurden. Das raffinierteste der besprochenen Essen.
Das Firmenessen
So lernt man die Restaurants der Region kennen. In unserer Firma wird nämlich jedes Jahr ein anderer Ort des Geschehens bestimmt. Nach zweimal Worblental, ging es dieses Jahr nach Ostermundigen in den Bären. Den kannte ich schon, denn ich habe einige Jahre in der Nähe gewohnt. Der grosse Saal war mit einer Trennwand unterteilt. Wir, 40 Leute, im einen Teil, im anderen Leute der PUK Waldau. Auch das Restaurant war an diesem Freitag Abend ziemlich voll, was sich doch ein bisschen auf den Service auswirkte. Gar nichts auszusetzen war aber am Essen. Je ein reichhaltiges Vorspeisen-, ein Hauptspeisen- und ein Dessertbuffet. Klar, dass ich aller guten Vorsätze zum Trotz, zuviel gegessen habe, also je zwei Teller. Dabei hatte ich immer noch das Gefühl, auf die Hälfte verzichtet zu haben.
Für Nostalgiker
Die ersten 13 Jahre meines Erwerbslebens habe ich in derselben Firma verbracht und einen grossen Teil davon in einem Team, das heute noch quasi virtuell weiterexistiert. Dieses Team trifft sich im Dezember in der Brasserie Bärengraben. Dieses Restaurant hat wohl schon seit Jahrzehnten die gleiche Speisekarte und genau das wollen wir. Fast jeder hat seinen Lieblingsteller. Ich, seit einiger Zeit, den Rindfleischspiess an Dijonsenfsauce. Das Essen dient natürlich vor allem dem Austausch von Informationen aus der "alten" Firma, die gar nicht mehr die alte ist, wo noch etwa die Hälfte des Teams arbeitet. Man erzählt von früheren Erlebnissen, was man jetzt macht, welche ex-Kollegen man in diesem Jahr getroffen hat, aber auch, das ist der Lauf der Zeit, wer mittlerweile gestorben ist. Nicht das Letzteres ein grosses Thema wäre, aber die Jungs, mit denen ich angefangen habe, sind auch schon fünfzig.
Dann wäre noch
Kein Essen, wenn man von Erdnüssen und Mandarinen absieht, aber ein Weihnachtsbier kommt zu guter Letzt. Auch unser Bierclub steht in diesem Reigen nicht abseits und der Brauer braut zu diesem Anlass ein spezielles Weihnachtsbier.

3 Kommentare:

  1. Das angenehmste ist bestimmt jenes mit Kollege A., weil das keine «Pflicht-Übung»...

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  2. Als Pflicht empfinde ich eigentlich keines, auch nicht das quasi obligatorische Firmenessen. Aber wenn man zu zweit ist, hat man natürlich mehr Einflussmöglichkeit.

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  3. Ach, Tinu... wie ich Dich beneide. Als Einmann-Unternehmen hat es mir einfach noch nie zu einem Firmaessen gereicht. Muss wohl personell aufstocken. Deine Restaurant-Tipps will ich noch ausprobieren... lange bin ich ja nicht mehr in der Schweiz.

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