Samstag, 10. Oktober 2009

Rückblick auf Amsterdam (1)

Jetzt, wo meine Ferienwoche schon wieder zu Ende ist, lasse ich meine Amsterdamreise noch ein bisschen Revue passieren. Die Idee in Zandvoort zu logieren, erwies sich als vernünftig. Nicht nur wegen des Kopfdurchlüftens am Abend, sondern auch, weil es mich etwas vom (nur im Kopf existierenden) Druck befreite, mich ins Nachtleben zu stürzen. Ja, es gibt sie natürlich noch, die Schaufenster, die Shows, die Hanfläden. Aber sie üben nicht mehr den Reiz auf mich aus, wie vor 15-20 Jahren.
Aber von Vorne: Am Sonntag Abend kam ich bei schönem, trocken Wetter in Zandvoort an, was sich noch ändern sollte. Spaziergänger, Kite-Surfer und Festfreudige bevölkerten den Strand. Tatsächlich hatte man bei einem Strandrestaurant Schnee herangekarrt und eine Art Skihüttengaudi veranstaltet. Mit entsprechender Musik und Bavaria-Bier, trotz des Namens ein holländisches Produkt.
Am Montag startete ich meine ersten Abstecher nach Amsterdam, nicht mit der S-Bahn, nein, mit dem Intercity. Er bedient tatsächlich nur vier von sechs Stationen. Darunter auch Haarlem, was erklärt, warum Neu-Amsterdam auf der anderen Seite des Atlantiks einen gleichnamigen Stadtteil hat. Die Entdeckung auf der Fahrt nach Amsterdam war aber der Vorortsbahnhof Sloterdijk, der mich spontan an das Centre Pompidou erinnerte. Als ich mir den Bahnhof später genauer anschaute, sah ich, dass quer über den ursprünglichen Bahnhof eine Metrolinie und die Linie nach Schipol führt. Auf dem Plan sah ich, dass die Strassen im Geschäftsquartier darum herum nach Flughäfen benannt waren. Barajas-Weg, Heathrow-Laan... nur eine Belpmoosstrasse fehlte.
Auch Baustellen hatte es. An allem wird gebaut. Auch am den Central-Bahnhof. Auch am Rembrant-Plein, wo J., W. und ich 1996 logierten. Auch am Rokin, der Hauptstrasse, die auf dem ursprünglichen Flussbett der Amstel entstand. Dort wo jetzt der Bahnhof steht, war einst die Mündung der Amstel in die Ij. Diese wiederum floss in die Zuiderzee, dem Zugang Amsterdams zur Nordsee. Heute heisst letztere Ijsselmeer und ist zu einem See geworden, die Meeranbindung läuft über den Nordseekanal. Der Ij entlang, von Bahnhof bis zum Ijsselmeer, hat es etliche (natürliche oder künstliche) Inseln mit modernen Wohn- und Geschäftsvierteln. Ich bin mit dem Tram bis zur Endstation Ijburg gefahren und war sogar im Strandbad am Ijsselmeerufer. Wetterbedingt leider leer.
Damit ist gesagt, dass ich mich vor allem als Stadtwanderer, resp. Tramwanderer betätigt habe. Vom historischen bis ins moderne Amsterdam.
Das Tramfahren in Amsterdam ist schon etwas spezielles. Man muss das Abonnement beim ein- und aussteigen jeweils an einen Registrierapparat halten und man kann an einer Tür nur ein- oder aussteigen. Noch gibt es zwar Stempelkarten, die man beim Fahrer oder beim Kontrolleur abstempelt lassen kann, in Zukunft soll aber auch das mit ein- und aus-checken laufen. Regelmässig wird man von der Ansage dazu ermahnt - an grossen Plätzen auch auf englisch. Dasselbe gilt auch für Bus und Metro.

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