Montag, 11. Januar 2010

Todsünde al pesto


Da hat der Beobachter zum Jahresbeginn eine Sondernummer herausgebracht, mit dem Titel "Welt ohne Werte", worin die heutige Bedeutung der 10 Gebote besprochen wird. Da es gerade so praktisch geht, werden auch gleich noch einige der klassischen Todsünden mit verarbeitet. Allein das Titelblatt hätte mich beinahe dazu gebracht, das Heft sofort zu entsorgen. Die Neugier siegte aber und das Geschriebene war gar nicht so schlecht.
Ich finde nicht, dass wir an einem Wertezerfall leiden, sei es wegen der modernen Technik, der Globalisierung, fehlender Religiosität oder Ueberfluss derselben. Eigentlich weiss jeder von uns mehr oder weniger, was gut und was schlecht ist. Man hält sich auch daran und - das erst recht - besteht darauf, dass sich die anderen daran halten. Aber wenn es doch Ausnahmen geben sollte, die die Regel bestätigen, dann beansprucht man sie halt am liebsten für sich selbst.
Dann gibt es aben auch noch diverse Verlockungen. Entschuldigungen wie "es merkt's ja niemand" und "nur ein einziges Mal". Dummerweise summieren sich diese einzigen Male und ehe man es sich klar wird, hat man das Bewusstsein, dass diese Handlung falsch war, verloren. Aber bevor ich zur Finanzkrise abdrifte, will ich mich mal an die eigene Nase fassen.
Eine der beliebtesten der sogenannten Todsünden ist wohl die Völlerei, auch Masslosigkeit genannt. Die ist mir sehr vertraut, vor allem wenn es ums Essen geht. Bestes Beispiel hierfür waren die Migros-Berliner, die es bis vor einigen Jahren nur in 5-er Packs gab.  Einer, zwei, drei und ich spürte, dass ich genug hatte. Aber ich ass dann doch noch den vierten und, obwohl mir klar war, dass mir davon schlecht werden würde, auch den fünften. Heute gibt's 2-er Packs, das ist besser. Gestern - kommen wir zum Titel - kochte ich mir eine Portion Spaghetti und daran kam ein Paprika-Pesto, welches ich am Samstag gekauft hatte. Genug für zwei grosse Teller. Vernünftig wäre gewesen, am Sonntag Abend einen Teller Spaghetti zu essen und den Rest für Montag Abend aufzubewahren. Aber wie heisst es so schön: Der Appetit kommt mit dem Essen. Also verschlang ich auch die zweite Portion. Ich ging somit nicht nur mit vollem Bauch ins Bett, es war mir auch beim Aufstehen noch recht komisch zu Mute. Obwohl ich also die Folgen kenne, fällt es mir so schwer, Mass zu halten.

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