Ich kann's nicht lassen. Ich schreibe jetzt auch noch einen Jahrzehntrückblick. Die Jahre 0 bis 9, die man etwas despektierlich als Nullerjahre bezeichnet. Ob man diese Bezeichnung schon vor hundert Jahren verwendet hat? Oder liegt es an der Tendenz, überall nur das Negative zu sehen? Ich bin nicht darauf aus, dieses Jahrzehnt objektiv zu beurteilen. Ganz subjektiv ist mein Rückblick.
Das Jahr 2000 brachte gleich zwei Neuerungen. Ich zog in einen neue Wohnung, die ich heute noch als meine Traumwohnung bezeichnen kann. Ich habe hier genau so viel Platz, wie ich brauche. Genügend Ruhe, saubere Luft und tolle Nachbarn. Etwas abgelegen zwar, aber solange ich noch Auto fahren kann, ist das kein Problem. Auch im Jahr 2000 wechselte ich meine Stelle. Dies hingegen erwies sich als der Fehler des Jahrzehnts. Unzufriedenheit erzeugt schlechte Arbeitsqualität und umgekehrt. Nach vier Jahren kündigte ich ohne mich weiter darauf vorzubereiten, so dass ich Ende 2004 ohne Job da stand. Die Stellensuche war lang und erstmal erfolglos. Dann erhielt ich eine neue RAV-Beraterin, die wusste, dass man sich als Uni-Abgänger für Praktikumsstellen an der Uni bewerben kann. Eine solche erhielt ich auch und konnte am selben Ort noch im 40%-Pensum weiterarbeiten. Anfang 2007 schliesslich die Befreiung: Ich erhielt den freigewordenen Informatikerjob bei der Bertelsmann AG, resp. dem dazugehörigen Buchclub NSB. Das traurige an der Sache - meine beiden Eltern sind genau in den zweieinhalb Jahren meiner Stellenlosigkeit gestorben.
Ein Bogen, der sich über das vergangene Jahrzehnt spannt, ist der einer verschobenen Reise. Als ich 1999 in den Reisekatalogen stöberte, beschloss ich einmal eine Studienreise zu machen. Eine durch das Baltikum. Nun, stattdessen war ich in Peru. Zehn Jahre später holte ich die Reise nach. Ich hoffe, dass ich auch in den folgenden Jahren immer eine schöne Reise machen kann, denn das kann man nie genug.
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