Donnerstag, 29. Januar 2009

Beat? Box?

Da geht unter den Bloggern wieder so ein Video um: "Ich beatboxe für euch". Beatbox? War da mal nicht etwas? Genau: Bettys Beat Box Haus! Das hat allerdings überhaupt nichts mit Beatboxing zu tun. Es handelte sich um eine Schlager/Pop-Sendung für 10-12-jährige Ende der 60-er Jahre. Die Lieder waren auf deutsch und speziell für die Sendung komponiert. Die Kinder von heute - also von 1968 - hörten lieber Pop- als Volksmusik, erkannte man schon damals.
Auch ich gehörte zur Zielgruppe von Betty, die übrigens Sybille hiess und Schweizerin war (resp. alles heute noch ist), und schaute die Sendung regelmässig. Die Lieder waren ja harmlos, ganz ohne Sex and Crime. Ich erinnere mich sogar noch an einen Titel: "Applaus, Applaus! Für ein total verrücktes Haus!" - unglaublich! Heutige Zehnjährige würden das Beatboxhaus wohl gleich hinter den Teletubbies einordnen.

Montag, 26. Januar 2009

CDs der Woche

Auch diesmal wieder einer aus der Wühlkiste: David Garret. Vor einigen Wochen war der Geiger Gast in der Sendung "Zimmer frei" auf dem WDR. Sein Duett mit Götz Alzmann am Klavier hat mich überzeugt und als die seine CD bei uns sah, griff ich zu. Er sehe auch gut aus, sagte unsere Sekretärin, die die Wühlkiste betreut. (Darum nennt man die Wühlkiste auch V's Lädeli, denn die Kiste ist in Wirklichkeit ein Regal.) Nun, da der Platz als Blondine meines Herzens bereits an Agnetha vergeben ist, konzentriere ich mich auf die Musik. Es handelt sich bei der CD "Virtuoso" um, etwas unfreundlich gesagt, Gebrauchsklassik. Bekannte Stücke wie die Habanera aus Carmen oder der Hummelflug, sowie modernere Stücke wie "Nothing else matters" von Metallica oder die "Duelling Banjos", mit Geige natürlich. Daran ist nichts auszusetzen, aber jetzt habe ich doch noch Lust auf Klassik pur.



  • David Garrett - Virtuoso
  • Céline Dion - s'il suffisait d'aimer
  • ABBA - Love Stories
  • Fredericks Goldmann Jones
  • Del Amitri - Twisted


Nachtrag: Ich habe mir soeben Nigel Kennedy unter den Nagel gerissen. Der macht mir jetzt den Beethoven und den Mozart.

Sonntag, 25. Januar 2009

W.iMarc



Nein, kein neues Spielzeug für das neue MacBook. Gemeint ist Wurst in Marc, mit anderen Worten: Treberwurst! Viele Vereine veranstalten ja einen Lottomatch, um die Vereinskasse aufzubessern. Das Zinigchörli in Spiez hat zum Glück einen Schnapsbrenner als Dirigenten, der auch Marc fabriziert. Im Traubentrester, der nach dem Brennen des Marc übrigbleibt, werden die Saucissons gekocht, die dann als Treberwürste auf den Tellern landen.
W. und L. sind nicht nur Mitglieder in unserem Bierverein, sondern auch in besagtem Chor - Grund genug eine Delegation nach Einigen zum Treberwurstessen zu schicken (freiwillig natürlich). Wurst und Kartoffelsalat à discretion. Leider ist das Ganze sehr nahrhaft, so dass nach spätestens drei Tellern Schluss ist. Auch der Marc über der Wurst - obwohl angezündet - zwingt zur Vorsicht. So verlassen wir nach nur zweieinhalb Stunden den Ort des Geschehens wieder und geben der nächsten Gruppe in der Warteschlange den Platz frei. So berühmt ist dieses Treberwurstessen, dass die Fans bereit sind im Vorraum anzustehen.



Donnerstag, 22. Januar 2009

Er ist da!

Es ist soweit. Dies ist der erste Artikel, den ich auf meinem neuen MacBook schreibe. Eigentlich wollte ich mir ja Zeit nehmen und ihn erst am Samstag holen. Aber mehr als einen Tag habe ich nicht Geduld gehabt. Und es war, wie erhofft: Einschalten, Anschliessen, Arbeiten zu einem Zeitpunkt, bei dem Vista noch nicht einmal erklärt, dass es am Aufstarten ist.
Da habe ich ein Liedchen gehört - wo ist mir leider entfallen - eines Kabarettisten über seinen neuen Mac. Die Schlusspointe war allerdings, dass ihn die Freundin verlässt und den Mac mitnimmt. Das kann mir nicht passieren - er passt nicht durch die Katzentür!

Dienstag, 20. Januar 2009

Lauftraining

Der GP Bern findet dieses Jahr bereits am 18. April statt. Vorverschoben, wegen der Eishockey-WM. So dürfen die GP-ler im kühlen April durch die Stadt rennen, damit die anderen coolen Typen im warmen Mai über das Eis flitzen können.
Für mich als Schönwetterjogger wird jetzt die Trainingszeit knapp. Am letzten GP hatte ich über 2 Stunden und für dieses Jahr sehe ich schwarz. Ich werde wohl einen mutigen Schritt zurück machen und mich "nur" für den Altstadt-GP anmelden. Aber auch das natürlich nicht ohne Training! Ich leiste mir ein Zehner-Abo im Time-Out Ostermundigen und gehe dort aufs Laufband. Pervers, ich weiss! Nachher kann ich auch noch ins Solbad und in die Sauna - das habe ich mir auch schon lange nicht mehr geleistet.

Montag, 19. Januar 2009

Was man nicht wissen sollte

Vor zehn Jahren erschien das Buch 'Bildung' von Dietrich Schwanitz. Klar, das ich das haben musste. Leider kann ich nicht behaupten, dass ich alles wüsste, was darin steht. Dass Schwanitz nur wenig über Naturwissenschaften geschrieben hatte, habe ich damals gar nicht bemerkt. Wohl, weil ich ja selbst aus diese Ecke komme und in dieser Hinsicht kein Defizit hatte. Sehr wohl aber in dem, was man so die schönen Künste nennt, also Malerei, Literatur, Musik etc. So gefiel mir das Buch gut und ich schmökere auch heute noch gerne darin.
In diesem Buch gibt es auch ein (ganz kurzes) Kapitel: Was man nicht wissen sollte! Damit meinte Schwanitz Klatschgeschichten über Königs und so. Die Dinge, die man "nur zufällig" im Wartezimmer des Arztes oder ähnlichen Umständen gelesen hat. Ich wäre ja froh, mein Zahnarzt hätte ein paar Klatschheftchen und nicht nur solche über Jachten, Zigarren und Designermöbel. Das gibt vor einer teuren Behandlung so ein komisches Gefühl.
Zur Kategorie des gepflegten Nichtwissens gehören auch gewisse Fernsehsendungen wie Big Brother, Dschungelcamp, Castingshows oder Uri Geller. Ich schaue das Zeugs ja tatsächlich nicht. Aber ich habe Medienblogs abonniert, z. B. die von Stefan Niggemeier und seinen Freunden. Und genau dort werden mit Vorliebe die neuesten Schandtaten der privaten Fernsehstationen besprochen. Auch in diversen Privatblogs wird gerne über Sendungen geschrieben, die "niemand" schaut. So bin ich genau über das, was man nicht wissen sollte, bestens informiert.

Sonntag, 18. Januar 2009

CDs der Woche

Fast blindlings habe ich dieses Mal in die Kiste 'International' gegriffen. Dabei ist etwas aus der Kategorie ' Was man nicht haben sollte' - Allerdings, ich bleibe dabei, 'Hijo de la Luna' ist ein geiles Stück. Dann durchschnittliches und etwas für die nostalgische Ader. Es gab eine Zeit, als die Lokalradios noch richtige Lokalradios waren mit Amateuren im Sinne des Wortes: Liebhabern. Einer meiner Kollegen war Chefredaktor bei Canal 3 und unsere Clique holte ihn manchmal am Samstag Abend im Studio ab. Ab 20 Uhr wurde ein Wunschkonzert gesendet, moderiert von Michael Friedel (heute bei Radio 32 Oldies). Einmal bekam ich mit, wie er seine Telefonisten instruierte. "Wenn jemand nicht weiss, was wünschen", sagte er, "dann 'Tänzerin im Sturm' von Ulla Meinecke". Ausgerechnet dieses Stück ist nicht auf meiner CD, aber an diese Szene erinnere ich mich trotzdem immer wieder. Stattdessen höre ich u.a. 'hiesser Draht' mit der telekommunativ hocherotischen Zeile "Wenn das Telefon schweigt, weiss ich das bist du". Wie erotisch mein Telefon doch ist: Es schweigt fast immer!




  • Ulla Meinecke - Der Stolz italienischer Frauen
  • BeeGees - One
  • Brings - zwei zoote minsche
  • Heroes del Silencio - Avalancha
  • Loona - Lunita

Freitag, 16. Januar 2009

Dampfpolitik

Die FDP, auch 'die Liberalen' genannt, hat sich für den folgenden Abstimmungskampf etwas einfallen lassen. Auf einem Plakat hacken Blocher und Brunner (letzterer als Schulbube gekleidet) auf eine Eisenbahnbrücke ein, die die bilateralen Verträge symbolisiert. Auf der FDP-Site sogar als Trickfilm. Dahinter steht ein Zug, als Vertreter der Schweizer Wirtschaft. Eine witzige Sache, aber etwas fällt mir auf: Der Zug wird von einer Dampflokomotive gezogen. Ein klarer Anachronismus, denn unsere Eisenbahn ist fast 100%-ig elektrifiziert. Man kann einwenden, dass eine Oberleitung zu zeichnen, das Bild überladen würde. Sicher! Aber mir scheint, dass die Bildwahl auch etwas zum Zustand der FDP aussagt.
Die Radikalen, wie man sie damals nannte, haben in der zweiten Hälfte der 19. Jahrhunderts unser Land mitgegründet und geprägt. Im selben Zeitraum entstand auch das schweizerische Eisenbahnnetz, das die Entwicklung der Industrialisierung und des Tourismus ermöglichte. Zuerst fuhren nur Dampfmaschinen, aber schon bald begann die Elektrifizierung, die in den letzten sechziger Jahren abgeschlossen wurde. Heute stehen die Dampfloks in den Museen und werden nur noch an schönen Tagen für eine Nostalgiefahrt herausgeholt.
Auch die Liberalen haben viel für unser Land getan und solange das Wetter schön war, d.h. solange es der Wirtschaft gut ging, wurden die liberalen Rezepte auch gerne gehört. Die Lage hat sich jedoch geändert und so, wie eine Dampflokomotive bei Sturm und Regen nur noch ein schmutziges, schnaufendes Ungeheuer ist, sind auch die liberalen Ideologien in Krisenzeiten glanzlos. Dann heisst es: Zurück ins Museum. Und wenn die FDP keine neuen Antworten findet, bleibt sie dort.