Mittwoch, 23. Mai 2012

Bakunalien (I)

Zufrieden bin ich nicht. Schweiz nicht qualifiziert und auch meine Favoriten Israel und Finnland nicht. Kleiner Trost ist, dass die Dänin eine Schweizer Mutter hat und ausserdem von meiner Lieblingsferieninsel Bornholm kommt. Ansonsten bleibt uns, ins Klagelied Albaniens einzustimmen und weiter der Frage nachzugehen, wer wohl in der Frisur der Sängerin wohnt.
Auffällig ist und sicher wieder zu reden geben wird, dass einige Qualifikanten kulturell-geographische Paare bilden. So Rumänien/Moldau, Griechenland/Zypern und, etwas grosszügiger betrachtet auch, Island/Dänemark. Klar, zwölf Punkte aus dem Nachbarland allein bringen es nicht, können aber den Ausschlag geben ob ein Lied in den Top Ten ist oder nicht.
Das wirft natürlich ein spezielles Licht auf die Paarung Schweiz/Oesterreich. Leicht haben es uns die Oesterreicher aber auch nicht gemacht. Ein bisschen weniger "Dräck" (Trackshittaz, nannten sie sich) wäre vielleicht mehr gewesen. Zumal mit Ungarn, die sich qualifiziert haben, ein weiterer Nachbar im Boot gewesen wäre.
Während also die Alpenländer alt aussehen, habe sich die ganz Alten, die Grossmütter aus Russland, wie erwartet qualifiziert. Auch keine Ueberraschung war die Qualifikations Irlands. Wer weiss, vielleicht schaffen die Zwillinge beim zweiten Anlauf wirklich noch den Sieg. Wäre ja erst der achte für Irland.

Montag, 21. Mai 2012

Play it again!

Aber nicht Sam in Casablanca, sondern Youtube auf meinem Computer.
Ja, diese Woche ist ESC-Woche - die Woche des Eurovision Song Contest. Gerade rechtzeitig dazu habe ich eine Entdeckung gemacht. Auf Youtube gibt es jetzt fast alle ESCs in voller Länge. Viele, viele Stunden, die man so vor dem Computer verbringen kann. Ich habe es dieses Wochenende nicht sein lassen können und gleich mal drei ESCs aus drei Jahrzehnten angeschaut. zum Beispiel jener aus dem Jahre 1973:
Den Herrn auf dem Bildchen könnte man noch kennen, er ist auch heute noch der bekannteste der damaligen Teilnehmer. Dabei waren auch Gitte für Deutschland und für die Schweiz Patrick Juvet. ESC-Geschichte geschrieben haben aber Nicole und Hugo aus Belgien. Nicht wegen des Liedes, sondern wegen ihrer Kostüme:  Partnerlook ganz nach der Art der Siebziger. Sie starteten als Nummer zwei, ihre Auftritt hier.
Was bei diesem Blick in die Vergangenheit sofort auffällt, ist die bedeutend bescheidenere Technik. Keine LEDs, nur statische Kulissen. Keine Tanzeinlagen, dafür live-Orchester. Und in dieser Ausgabe erfrischend kurze Pausen. Was aber damals, wie heute, dazu gehörte: Gute und schlechte Lieder, gute und schlechte Sänger, gute und schlechte Kostüme und die unwahrscheinlich langweilige und trotzdem von Millionen geduldig geschaute Punkteverteilung.

Sonntag, 20. Mai 2012

Ach ja, die Interpretation...

... zur Geschichte vom Freitag sollte ich noch nachliefern.
Diese Erzählung vom Zeitreisenden, der nicht zurück darf, weil er sonst den 3. Weltkrieg verhindern könnte, ist eine von vielen, die die aktuellen Zustände so pessimistisch betrachten, dass nur noch die komplette Vernichtung bleibt. Der Autor geht noch einen Schritt weiter, als jene, die ihr Utopia in der Südsee gesucht haben, wie August Engelhardt, von dem der Roman Imperium, den ich gerade gelesen habe, handelt. Er geht weiter, als seine Mitmenschen mit den Worten eines Südseehäuptlings zu mahnen, wie in "Der Papalagi". Er sucht die radikale Lösung, resp. er postuliert, dass diese radikale Lösung bereits geschehen sei und nicht mehr rückgängig gemacht werden dürfe.
Die Geschichte ist geprägt von einem Pessimismus, der nur die eigene Art betrifft. Es wird angenommen, dass die diversen anderen Zivilisationen, die die Erde neu besiedeln genau das haben, was den Menschen fehlte: Friedfertigkeit, Toleranz, Kooperation und so weiter. Schlechte Eigenschaften hat nur der Mensch und dieser ist zu Recht ausgelöscht worden. Das sieht auch der Zeitreisende ein und wählt den schnellen Tod.
Man kann diese Geschichte einfach als Moralpredigt betrachten, nach dem Motto: "Wenn ihr euch nicht bessert, wird alles noch in einer Katastrophe enden". Der Plot mit der Zeitreise lässt aber in meinen Augen keine solch harmlose Interpretation zu. Im Gegenteil. Dieses "Alles ist besser, als das was wir haben und darum sollten wir es zerstören" ist - packen wir mal die ganz grosse Keule aus - nicht weniger als die Philosophie des Terrorismus. Es wäre interessant, den Autor der Geschichte mit dieser Aussage zu konfrontieren. Er oder sie wäre sicher entsetzt und würde sich von jeder Art Terrorismus distanzieren (hoffe ich jedenfalls).
Meine "Moral der Geschicht'" ist jedenfalls: Unsere Welt, unsere Zivilisation, jedes Individuum verdient Kritik härtester Art, aber daraus folgt nicht, dass unser Dasein deswegen sinnlos und darum vernachlässigbar (sprich: zum Abschuss frei gegeben) ist. So viel Optimismus muss sein!
 Das möge man den Autoren der Finsternis hinter die Ohren schreiben...

Freitag, 18. Mai 2012

Der Zeitreisende

Nach einer Geschichte, die ich als Jugendlicher gelesen habe.
Endlich haben Forscher erfolgreich eine Zeitmaschine gebaut.Tief in einem Bunker einer Militäranlage, liegt sie. Bald ist auch ein mutiger Freiwilliger gefunden, der die Aufgabe erhält, ins Jahr 4000 zu reisen. Alles klappt bestens. Er steigt in die kleine Kapsel mit einem bequemen Sitz, schläft ein und, als wären es nur ein paar Stunden gewesen, erwacht er wieder. Aber der Display vor ihm zeigt ein Datum im Jahr 4000 und eine Zeit - es ist Mittag.
Die Kapsel öffnet sich und er tritt in den Vorraum. Es hat sich überhaupt nichts geändert. Eine Lautsprecherstimme fordert ihn auf, in den Lift zu treten und so fährt er an die Oberfläche. Er betritt das Büro, indem er vor der "Abfahrt" instruiert wurde, nur die grossen Bildschirme auf den Pulten sind neu.
Er werde jetzt Bilder vom Marktplatz der Stadt sehen, erklärte ihm die Stimme und sogleich leuchteten die Bildschirme. Der Zeitreisende glaubte Szenen aus "Star Wars" zu sehen, wobei, ganz die selben Figuren waren es nicht. Alles mehr oder weniger menschenähnliche Wesen, sechs Sorten konnte er bald unterscheiden. Aber, Menschen wie er, waren keine darunter. Die Stimme, oder jene die sie programmiert hatten, erwartete wohl eine entsprechende Frage und die Erklärung folgte auch gleich.
Kurz nachdem er seine Zeitreise angetreten habe, sei es zu mehreren neuen Kriegen gekommen. Dies sei schliesslich in einen dritten Weltkrieg ausgeartet, dem ein Grossteil aller Lebewesen, darunter auch alle Menschen ausser er, zum Opfer gefallen seien. Jahrhunderte später seien die Signale der Krieges in anderen Zivilisationen angekommen und so hätten sich Forscherkolonien aufgemacht, um diesen auffälligen Planeten zu erforschen. Sukzessive seien Raumschiffe angekommen und die Erde sei neu besiedelt worden. Aus verschiedenen ausserirdischen Zivilisationen sei so eine multikulturelle Gesellschaft entstanden, die in Frieden lebt - im Gegensatz zu der Spezies Mensch, die vorher auf diesem Planeten gelebt hat.
Da das Verschwinden des Menschen die Bedingung für die entstandene neue Gesellschaft ist, sagte die Stimme weiter, könne man ihn nicht zurückreisen lassen, denn sein Wissen könnte den dritten Weltkrieg vielleicht verhindern. Die Zeitmaschine werde bereits zerstört und er habe die Wahl, auf eine einsame Insel verbannt zu werden oder seinem Leben ein Ende zu setzen. Jetzt erst beachtete der Zeitreisende das Glas auf dem Tisch vor ihm. Er nahm es in die Hand und roch daran. Sein Lieblingswein - seine "Gastgeber" waren gut vorbereitet. Die Stimme hatte Recht, dies war die beste Lösung. Er trank das Glas in einem Zug aus.
Die Moral der Geschicht' ? Schauen wir morgen weiter...

Dienstag, 15. Mai 2012

Rhabarber

Ich habe mal gelesen, dass Schauspieler, wenn sie eine Gesprächskulisse mimen, "Rhabarber, Rhabarber" vor sich hin murmeln. Ob das stimmt, oder ob es Theaterlatein ist, weiss ich nicht. Sicher bin ich hingegen, dass man aus Rhabarber - wer hätte das gedacht - Rhabarberkuchen machen kann.
Während gewisse Leute jede Art von Früchtekuchen mit einer dichten Schicht von Zucker überdecken, esse ich Apfel-, Rhabarber-, sogar Johannisbeerkuchen ohne diesen.

Montag, 14. Mai 2012

Pantheralarm!

Und zwar jeden, fast jeden Tag. Dieser schwarze Kater hat, kaum ist er in unser Quartier gezogen, schnell herausgefunden, dass es anderenorts auch etwas zu knabbern gibt. 17 Jahre lang war es nicht nötig, bei mir die Katzentüre zu sichern und ich werde es nicht mehr tun. Blacky, so nenne ich ihn, profitiert davon und beschleunigt den Brekkies-Verbrauch. Mein Katze ignoriert ihn so gut wie möglich, aber wenn sie hungrig genug ist, jagt sie ihn auch mal vom Näpfchen weg.

Sonntag, 13. Mai 2012

Intimsphäre

Ja, liebe Leser, heute gewähre ich euch einen Einblick in einen meiner intimen Momente. Darum ist das Bild auch so dunkel. Es ist einer dieser Momente mit Katze und Fernseher. Wobei mein Satelliten-Receiver gerade ausser Funktion ist und ich mit dem Computer fernsehen muss. Aber der kleine Computerbildschirm macht die Sache ja noch intimer. Ausserdem gibt der unaufgeräumte Sekretär dem Ganzen noch etwas Bohèmien-haftes.
Als erfahrener Katzenbesitzer bedecke ich meine nackten Beine, kaum habe ich mich in den Sessel gesetzt, sofort mit einem Leintuch. Die Katze, die sich mindestens fünf Mal dreht, bis sie die richtige Lage gefunden hat, würde mir sonst die Oberschenkel blutig kratzen. Dann aber ist sie ruhig und schaut mit mir, wie es sich für eine kultivierte Katze gehört, die Samstagsdokumentation auf Arte. Diesmal ging es um die Ninja-Krieger.

Samstag, 12. Mai 2012

Aber dann...


Ich habe schon daran gedacht, die Sache mit dem Altstadt-Granprix hinzuschmeissen. Dann bin ich halt doch durch strömenden Regen nach Bern gefahren, dann habe ich die Startnummer geholt, dann habe ich mir im Regen noch nasse Jeans geholt, dann bin ich im Coop-Restaurant einen Tee trinken gegangen, dann habe ich die Sachen aus dem Auto geholt und bin in die Garderobe gegangen, dann habe ich gemerkt, dass ich die Startnummer im Auto gelassen habe, dann bin ich zurück und habe mich gleich beim Auto umgezogen, dann bin ich schlecht gelaunt in meine Startgruppe 13 gegangen, dann...

...ja, dann war plötzlich alles anders. Ich bin losgelaufen, es hat wieder zu regnen begonnen, ich lief weiter und - kam natürlich auch an! Sogar mit einer besseren Zeit, als letztes Jahr, trotz wiederum zu wenig Training.
Frisch geduscht und angezogen ging ich noch in die Stadt, mir den Grand-Prix anschauen. Eine Stunde lang, bis ich kalt hatte und nach Hause ging. Jetzt bin ich an der Wärme und müde und der Bericht ist auch schon geschrieben.
Die Lauf-Statistik:
2004: 35:42
2006: 34:16
2009: 31.34
2010: 32.50
2011:  33.38
2012: 33.04