Heute begaben wir uns noch einmal unter die Fittiche der portugiesischen Reiseführerin, denn der Besuch im Museum für alte Kunst war angesagt. Viele sakrale Kunst ist in dieses Museum gelangt, denn im 19. Jahrhundert wurden in Portugal alle Klöster aufgelöst. Auch viele Exponate aus den ehemaligen Kolonien, vor allem aus Asien. Besonders interessant zwei japanische Wandschirme, wo ein japanischer Künstler die fremden Besucher malte. Eigentlich müsste man karikieren sagen, denn die Portugiesen erkennt man an den langen Nasen und den Pluderhosen.
Ein weiteres Prunkstück des Museums ist die "Versuchung des hl. Antonius" von Hieronymus Bosch. Die Führerin erklärte uns ausführlich die Bedeutung aller gemalten Dämonen, aber die meisten Mitglieder der Gruppe flohen in die anliegenden Räume. Auch weil es kaum Sitzgelegenheiten gab. Mich zog es auch mehr zu der Porträtmalerei. Es beeindruckt mich immer, solche mehrhundertjährige Porträts anzuschauen und zum Schluss zu kommen, dass ich diese Menschen durchaus auch heute hätte antreffen können. In anderer Kleidung natürlich.
Am Nachmittag gab es wieder einen Bus um nach Sintra zu fahren. Sintra ist ein mittelalterliches Städtchen nördlich von Lissabon mit einer Burg und einem Palacio, das wir besichtigten. Sintra war schon früher ein Ort, wo die reichen Lissabonner in die Sommerfrische gingen und heute liegen ab Stadtrand einige Luxushotels, wo bei Konferenzen Staatsgäste einquartiert werden. Nachdem wir auch die Pasteis de Queijo degustiert hatten, führen wir mit dem Bus Richtung Meer. Das Cabo da Roca, der westlichste Punkt des europäischen Festlandes, war nächstes Ziel. Es war das letze Stück Land, das die Seefahrer vor ihrer Fahrt nach Amerika jeweils sahen.
Durch die Seeorte Cascais und Estoril führen wir der Küste entlang zurück zu Mündung des Tejo. Eigentlich ist es keine richtige Flussmündung, sondern eine Bucht, die bereits Salzwasser enthält. Der Tejo fliesst etwas westlich von Lissabon in diese Bucht.
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