Dienstag, 26. Juni 2012

Der goldene Schuss - kristallklar!

Eigentlich wollt ich einen nachdenklichen Artikel über diesen Kristallnacht-Tweet von Alexander Müller schreiben. Er hat sich schon öfters krass geäussert und ich wollte das Sprichwort "Der Krug geht bis zum Brunnen, bis er bricht" zitieren. Ich wollte ihn mit einem Drogensüchtigen vergleichen, der seine Dosis immer mehr erhöht, bis es zu einer Überdosis, dem "Goldenen Schuss" kommt. Und sie kam, die Überdosis, indem Müller die stärkste Marke bemühte, die man im deutschsprachigen Raum in einer politischen Diskussion anwenden kann - die Nazi-Marke.
Da kam mir aber die Geschichte von Florian Ast und Francine Jordi dazwischen. Ich habe die Geschichte aber nicht direkt im Blick gelesen. Im gestrigen Blick am Abend habe ich hingegen diesen Witz gelesen, wo ein Hund, im Anzug am Direktorenpult sitzend, seinem Untergebenen Karriere-Ratschläge gibt. Seit er kastriert sei, könne er klarer denken, behauptet er. Nun, Florian kann offenbar nicht klar denken. Allerdings ist auch die Aussage der Francine, eine Welt sei zusammengebrochen, etwas geheuchelt. Immerhin haben beide zu Beginn ihrer Beziehung etwas getan, was man früher Ehebruch nannte. Meistens verlässt man halt einen Raum durch dieselbe Tür, durch die man ihn betreten hat.
Ich hörte die Geschichte während der Autofahrt auf Radio Central, das ich DAB sei Dank empfangen kann. Sie spielen gerne Odies und so war es den ein treffender Zufall, dass sie - nach einem Ast/Jordi-Lied natürlich - die Les Humphries Singers spielten: "Take Care on Me". Die Solo-Sängerin in diesem Stück hatte aber niemanden, der Sorge um sie trug, denn sie starb jung an Drogenmissbrauch. Im "Goldenen Schuss" sind die Les Humphries Singers nicht aufgetreten, denn ihre Karriere begann gleich nach Ende dieser Show. Les Humphries hat die Mitglieder seiner multikulturellen Gruppe um Geld betrogen, aber sich nicht dazu geäussert, ob er seine Frau Dunja Rajter schlagen würde und dies wohl auch nicht getan. Im Gegensatz zum Herrn Osmanoglu.
Aber in den sexuell freizügigen siebziger Jahren wäre es auch niemandem in den Sinn gekommen, darüber zu sinnieren, ob mann (mit zwei 'n') seine unwillige Frau zwingen sollte. Man (mit einem 'n') hätte beiden Geschlechtern mit gutem Gewissen die Methode "Florian Ast" empfohlen. Heute, wo unsere ganze Gesellschaft so multikulturell ist, wie die Gesangstruppe - in der Freude, wie im Elend - haben sich viele neue Minenfelder des Zusammenlebens aufgetan.
Bis hierher könnten wir uns zurücklehnen und uns mit leichter Herablassung freuen, dass wir in einem Land leben, das keine grösseren Probleme hat. Wenn da nicht das Thema der Meinungsäusserungsfreiheit wäre. Was in einer Aussage ist bloss eine Interpretation, ein Gedanke dazu, wo, wie und wann man Gewalt anwenden könnte - ohne dass es Absichtserklärung oder eine Aufforderung an andere wäre? Und was ist tatsächlich ein Aufruf, dem Taten folgen könnten? In solchen Fällen bin ich froh, nicht Richter zu sein und möchte auch nicht die Social Media benutzen über andere zu richten.

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