Wenn man an die Wasserscheide zwischen Rhein und Rhone denkt, dann denkt man wohl als erstes an den Grimselpass. Dann an die Kantonsgrenze Bern - Wallis und .... dann muss es ja noch weiter gehen, nämlich durch den Kanton Waadt. Dort liegt auch die Mitte der Welt. Das behauptet jedenfalls die Gemeinde Pompaples, wo ein Mühleweiher mit diesem Namen liegt. Dieser wird vom Fluss Nozon gespiesen und grösstenteils wieder entwässert, der später in die Zihl fliesst und somit zum Einzugsgebiet des Rheins gehört. Aus dem Weiher wird aber auch Wasser für eine Fischzuchtanstalt abgezweigt, die in die Venoge entwässert wird. Diese fliesst in den Genfer See und gehört somit zur Rhone. Dieser Weiher war das Ziel meines gestrigen Ausfluges:
Auf der Homepage von Pompaples ist wohlweisslich die Fassade der Mühle kaum erkennbar, denn sie sieht etwas heruntergekommen aus. Auch dass im Rücken des Fotografen eine bunt dekorierte Halle für Swimming Pool Bedarf steht, macht die Sache nicht romantischer. Am besten setzt man sich an den Picknick-Tisch, schliesst die Augen und stellt sich vor, wie der eine Wassertropfen aus dem Weiher durch die Camargue fliesst und ein anderer durch den Hafen von Rotterdam.
Einen Hauch von Welt verspürt man auch, wenn gleich hinter der Mühle der TGV Lausanne - Paris vorbeirauscht. Dorthin gekommen bin ich allerdings nicht mit dem TGV, sondern mit der Lausanner S-Bahn, der S2 nach Vallorbe. Der Weiher ist fünfzehn Minuten vom Bahnhof La Sarraz entfernt (das Postauto fährt am Wochenende nicht). La Sarraz, ein hübsches Landstädtchen mit Schloss, ist durchaus sehenswert. Im Nachbarort Cossonay hat man bei der Rückreise Anschluss auf die S-Bahn nach Yverdon. So konnte ich meinen Ausflug als Rundreise gestalten.
Vielleicht suche ich diese Gegend ein andermal noch auf. Dann auf den Spuren des Canal d'Entreroche, der einst die Venoge und die Zihl und somit Genfer und Neuenburger See hätte verbinden sollen.
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