Sonntag, 16. September 2012

Einsteins Bienen

Gestern Abend an der Grillparty, kam irgendwie das Thema Bienensterben auf und jemand meinte, Einstein habe gesagt, wenn die Bienen ausstürben, wären vier Jahre später auch die Menschen dran.
Als erstes erstaunte mich, dass sich Einstein ausserhalb seines Fachgebietes so weit aus dem Fenster gelehnt haben sollte. Es verwundert mich deshalb nicht, dass diese Aussage im Wikipedia-Artikel als falsch zugewiesenes Zitat aufgeführt ist. Aber, falsch zugewiesen heisst noch nicht falsch.
Verschwinden also unsere Nahrungsmittel, wenn die Bienen als Bestäuber wegfallen? Abgesehen davon, dass das meiste Saatgut schon heute in Treibhäusern erzeugt wird, sind unsere wichtigsten Grundnahrungsmittel, die Getreide, gar nicht auf Insektenbestäubung angewiesen. Sie sind Windbestäuber, was wohl allen Allergikern bekannt ist. Die Kartoffel wiederum kommt bekanntlich aus Südamerika, wo es ursprünglich keine Honigbienen gab.
In allen Nachrichten zum Bienensterben ist immer nur von den Honigbienen die Rede. Ob auch andere Sorten von dieser Milbe befallen sind, weiss ich also nicht. Auch die meisten Blütenpflanzen sind kaum auf die Bienen alleine angewiesen. Gerade heute konnte ich auf der Terrasse beobachten, wie die Blüten einer Kletterpflanze, die unsere Hauswand schmückt besucht wird. Insekten jeder Grösse und Form waren beteiligt.
Klar, die Beobachtungen an eine Pflanze im Diemtigtal beweist noch gar nichts. Aber man kann dabei Nachdenken. Über die Schlagzeilen. Auch wenn viele Völker von Honigbienen zugrunde gehen, sind sie deswegen noch nicht ausgestorben. Erst recht nicht alle Bienen. Und selbst dann, gäbe es immer noch Bestäubung durch Insekten und andere Tiere und durch Wind sowieso. Auch wenn hier oder dort die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt würde, würde deswegen noch keine weltweite Hungersnot resultieren. Das Problem der Ernährung der Weltbevölkerung ist nach wie vor die Verteilung, nicht die Produktion.

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