Es gibt nur wenige Kolumnen, die so viel Irrelevanz ausstrahlen, wie jene des Herrn Tingler auf Newsnet. Darum ist man ja auch so begierig, jeden neuen Artikel sofort zu lesen. Den Neuesten finde ich sogar gut. Er heisst "Namen sind Schall und..." - den Rauch hat er weggelassen, es geht ihm ja nicht um die nächste Abstimmung.
Es geht ihm um die Mode, Verkäufern ein Namenstäfelchen - ein Vornamenstäfelchen, um genau zu sein - anzuheften. So weiss man als Kunde dann, dass man von Vanessa oder von Kevin bedient wird. Sie dann auch wirklich beim Namen nennen, das fällt wohl den meisten eher schwer.
Noch schlimmer ist es bei Starbucks, das habe ich gerade auf dem Flughafen Zürich erlebt. Dort wird man selbst nach dem Namen gefragt. Ich, etwas verwirrt, habe den Nachnamen genannt. Aber natürlich ist der Vornamen gemeint.
An diesem Punkt hängt auch Herr Tingler ein. Der Verkäuferin des überteuerten Kaffees ist es vermutlich gleichgültig, wie man wirklich heisst. Darum reizt es ihn einen anderen Namen zu nennen. Einen der ihm sonst gefällt. Einfach um zu testen, wie es sich anhört so genannt zu werden. Gute Idee! Werde ich machen, wenn ich je wieder in einen Starbucks gehe.
Es geht im Artikel noch um andere Aspekte des Vornamen-Nennens, u.a. auch dem "Name Dropping". Also um Leute, die im Gespräch bekannte Personen beim Vornamen nennen, um den Eindruck zu erwecken, sie kennen diese Person gut oder die gar einer solchen Person von der anderen Strassenseite ein "Hey ..." zurufen, um sich aufzuspielen.
So gesehen, könnte ich ja, sollte ich den Herrn Tingler tatsächlich mal in Natura sehen, ihm frech zurufen: "Hey Fippu, guete Artiku hesch gschribe...!"
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