Mittwoch, 24. Juni 2009

Oh Ironie!

Da habe ich mit dem letzten Artikel gleich noch die Aufgabe von Pharmama eingefangen, auch noch Ironie und Sarkasmus zu erklären. Und weil ich gut gelaunt bin, nehme ich den Zynismus auch noch dazu. Alles mithilfe der Definitionen in Wikipedia, übertragen auf ein aktuelles Thema: Schenkkreise. Diese Organisationen sind nämlich zynische Organisationen, denn sie basieren auf der Gewissheit, dass die Welt schlecht ist und bieten eine scheinbare Alternative. Der, ich nenne ihn mal charakterlichen Zyniker, würde einem solchen Schenkkreis beitreten, weil er ausgerechnet hat, dass es noch genügend Leichtgläubige gibt, die man anwerben kann und er es so bis zur Auszahlung des grossen Betrages schafft. Er will also aus der 'Schlechtigkeit' der Welt Profit ziehen. Wenn er die Kohle hat, zeigt er den anderen vielleicht sein wahres Gesicht. Er wird spotten über die, welche glauben ausgerechnet sie könnten die Gesetze der Mathematik ausser Kraft setzen; über die, welche das Hirn ausschalten, wenn sie von grossen Beträgen hören; über die, welche schenken um beschenkt zu werden. Das alles nicht beleidigend (wäre einklagbar), aber so verletzend, dass sich die anderen nicht mehr wehren können. Das wäre Sarkasmus in Bestform, zumal auch noch das Besserwisserische dazu kommt.
Und Ironie. Hinter dem vollen Schreibtisch dem Kollegen sagen, dass man schon lange auf einen Auftrag von ihm gewartet hat, zum Beispiel. Hier ist die Ironie leicht zu erkennen. Wenn aber einer die Vorteile der Schenkkreise beschreibt, den Altruismus der Teilnehmenden und die tollen Projekte lobt (jenen, die die Schenkkreise angeblich verfolgen), dann ist die Ironie nur für den gleich Denkenden erkennbar. Die Betroffenen würden diese Worte vielleicht gar als Bestätigung ihres Tuns betrachten. Diese Zweischneidigkeit der Ironie kann aber auch ihren Sinn haben. Den Kritischen belustigt sie, dem Unkritischen gibt sie die Chance nachzudenken, ob die Dinge wirklich so gut sein können, wie sie beschrieben werden (Sarkasmus erzeugt nur eine Abwehrhaltung). Dann hätte der, ich nenne ihn philosophischen Zyniker, schon etwas erreicht. Er weiss zwar, dass man das Schlechte nicht ausrotten kann, aber ein klein wenig etwas dagegen tun, kann man schon.
D'Musig derzue: Passend zum Titel, Stefan Eicher mit "Oh Ironie".

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